Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo, da ich neu hier bin möchte ich erst einmal alle Forumsmitglieder hier herzlich (be) -grüßen!!!

Vor einer Woche kam ich auf die Idee, auch mal das Kompostieren auszuprobieren.
Mein Bioabfall ist bedingt durch meinen Dampfgarer eine riesige Menge alle 2 Tage. Es ist einfach nur lästig, die Abfälle vor sich hin und herzuschieben, bis man sie denn nach draußen durch das Treppenhaus begleitet von allerlei Fliegen etc. in den Bioabfall entsorgt

Bin nach langem Überlegen auf die Idee gekommen, erst mal mehrere Kuchentransportboxen zu kaufen, um diese später dann übereinander schichten zu können. In meine kleine Wohnung paßt kein angebotenes Wurmhaus.Die sind mir etwas zu groß.
Meine besagte Kuchenbox ist zwar klein, aber es klappt schon erstaunlich gut mit den Bewohnern, sie sind munter und gut drauf. Box: 40 mal ca. 30, mal ca. 10 cm, transparent und hat jeweils einen dunkelblauen Deckel. Ich könnte sie sogar platzmäßig auf ein Regal stellen !!!
Habe alles ordnungsgemäß gelöchert und mit Laub, Erde befeuchtet und zerkleinerte Äste gefüllt und eine Handvoll Blätter von Blumenkohl und Apfelschalen, Kartoffelschalen. Alles schön zerkleinert. Dann habe ich mir erst mal ca. 115 Würmer besorgt: Dendrobena aus dem Anglergeschäft, ich weiß, es ist eigentlich viel zu wenig, und auch nicht wirklich die richtige Sorte wie Eisena aber die vermehren sich ja trotzdem hoffentlich gut, wenn es klappt und ich habe ja Geduld und freue mich aufs Beobachten.
Sie versteckten sich dann auch beim Einzug recht schnell unter der Erde. Da sie aus dem Kühlschrank waren hatte ich schon das schlimmste erwartet, Aber abends gegen 19 Uhr waren bereits am 1. Tag einige zu meiner Freude und überraschung ordentlich am Wuseln.

Unten habe ich als Flüssigkeitsauffangbecken einfach einen umgekehrten blauen Deckel gelegt. Ich weiß ja noch nicht wie viel Flüssigkeit sich da bilden wird. Sonst muß ich dann noch eine Box stattdessen benutzen.

Jedenfalls habe ich das Ganze am 13.3.14 angelegt und ich finde von Vorteil, daß der Rand transparent ist. Die Box steht schattig und die Rückseite zu einem Regal. Die Tierchen lernen dann von der Tageshelligkeit sofort, wo die Begrenzung ist und können sich besser einleben. Der dunkle Deckel bietet ja auch Schatten. Außerdem kann ich immer mal auch tags einige Eifrige beobachten. Das finde ich prima. Auch die Feuchtigkeit läßt sich so besser überprüfen. Brauche die Box dazu nicht mal öffnen. Ich habe bisher noch keine zusätzliche Feuchtigkeit benögigt.
Die Würmer sind putzmunter. Einige durchwühlen das Ganze schon eifrig. Mit einer Taschenlampe und rottransparenter Folie davor gucke ich nachts von der Seite gern mal, was meine neuen Bewohner so treiben.

Tags verduften sch einige nach innen, aber das finde ich gut, daß sie auch einen Tagesrhytmus erleben dürfen. Im Komposthaufen auf dem Feld ist schließlich auch drumherum Tageslicht. Einige meiner Würmer sind trotz leichtem Lichteinfall auch tags zu beobachten. Sie gewöhnen sich daran.

Wie dem auch sei, ich bin bisher sehr zufrieden , positiv überrascht, daß die Box so gut angenommen wird und lasse die Würmer erst mal ganz allein werken, ohne neuen Abfall zuzugeben, um sich erst mal einzugewöhnen. Bin der Meinung, solange noch einiges an Gemüse etc. oben aufliegt, werde ich die nächste Woche nichts hinzufügen. Und dann mal weiter sehen. Habe etwas Kalkpulver (für Hunde) leicht drübergestreut. Bin allerdings auf die Fliegen im Sommer gespannt, aber erst mal abwarten wie es sich entwickelt. Auch vor dem Geruch habe ich etwas Angst, zumal ich im verbundenen Raum schlafe. Ob das wohl funktioniert???

Habe zwei Fruchtfliegenfänger aufgestellt mit Obstessig und 'Spülmittel. Weiß jemand ob ich den etwas verdünnen darf? Es ist nämlich nicht so angenehm diesen abends immer vor der Nase zu haben....

Abschließend möchte ich noch bemerken, daß ich dieses Forum toll finde, auch der Aufbau. Gut, daß man hier Unterstützung bekommen kann! Dafür schon mal vielen Dank!

Schon wieder so ein Verrueckter!

Klingt gut, was du da so machst. Die Riesenmengen wirst du allerdings nicht umsetzen koennen (Uebrigens lese ich heute zum ersten Mal davon, dass ein Dampfgarer Schuld an den Bioabfallmengen hat ). Hast du einen Balkon? Keller? Ein Fleckchen Erde vorm Haus?

Den Essig kannst du sicher verduennen, musst dir ja nicht die Schleimhaeute veraetzen.

Hallo Happy,

sei uns willkommen in der Runde!

happy hat geschrieben:Mein Bioabfall ist bedingt durch meinen Dampfgarer eine riesige Menge alle 2 Tage. Es ist einfach nur lästig, die Abfälle vor sich hin und herzuschieben, bis man sie denn nach draußen durch das Treppenhaus begleitet von allerlei Fliegen etc. in den Bioabfall entsorgt

Verlässt Du nicht täglich das Haus? Zum Beispiel zur Arbeit, zum Einkaufen?

Dann habe ich mir erst mal ca. 115 Würmer besorgt: Dendrobena aus dem Anglergeschäft

Du redest von riesigen Mengen? Bis die sich so weit vermehrt haben, dass Du Riesenmengen verarbeiten lassen kannst, wirst Du noch viele Forenbeiträge schreiben können.

Und ob dafür diese Kuchenbox noch ausreicht - es wird spannend. Wie groß ist denn diese Box? Stell uns doch bitte mal ein Foto hier rein!


Pfiffikus,
der eine Münze oder ein Lineal oder sowas als Größenvergleich daneben legen würde

Also Pfiffikus, ganz schön pfiffig !!

Natürlich verlasse ich auch das Haus. Habe aber keinen Bock, wenn ich meine Taschen trage, auch noch den Biomülleimer mit mir rumzuschleppen, zumal mein Flur sehr eng und verwinkelt ist. Ist also aus meinen persönlichen Gründen nicht mein Ding! Auch wenn man sich als Außenstehender da nicht so reindenken kann...

Riesige Mengen sind sicher ein individueller Wert, den jeder wahrscheinlich anders sieht. Aber ich glaube doch, daß ich es umfassend erklärt habe, oder??? Für die "riesigen" Mengen angepaßt habe ich schließlich auch eine entsprechend "große" Box angeschafft. Sie ist 40x30x11 je Box und ich werde je nach Bedarf entsprechend viele Boxen aufstecken. Habe ja auch nicht so viele Würmer, also da siehst Du schon, daß ich da nicht unbedingt sofort das Biogut umgearbeitet haben will, sondern mich nur vorsichtig rantaste. Veränderungen sind ja auch in jeder Richtg. möglich, doch ich hoffe, daß es mit dem ausgedachten System so klappt.
Wenn ich allerdings jeden Tag genau kontrollieren muß, wird mich sicher das Interesse verlassen. Die Box muß dann auch mal tagelang für sich selbst arbeiten und nicht sofort tote Tiere überall rumliegen, wie ich oft gelesen habe.

happy hat geschrieben:und nicht sofort tote Tiere überall rumliegen, wie ich oft gelesen habe.

Nicht sofort und auch nicht nach längerer Abwesenheit. Die sollen lieber überhaupt nicht die Boxen verlassen. Vor allem bei Wurmboxen in Wohnräumen ist das wichtig.


Pfiffikus,
der inzwischen ein testet, wie man das zuverlässig organisieren kann

Ja, das stimmt, es wäre schön, wenn die Tierchen sich in der Box wohlfühlten.
Doch wie ist es mit der Population? Wenn sie sich immer mehr vermehren , müssen sicher die SChwächeren dran glauben. Und wie ist das mit den toten Tieren, werden die von den anderen aufgefressen oder vermodern sie?

happy hat geschrieben:Ja, das stimmt, es wäre schön, wenn die Tierchen sich in der Box wohlfühlten.

Hm. Ich sehe es noch enger. Auch wenn sie sich in der Box nicht wohl fühlen sollten, sollen sie drin bleiben.

happy hat geschrieben:Doch wie ist es mit der Population? Wenn sie sich immer mehr vermehren , müssen sicher die SChwächeren dran glauben. Und wie ist das mit den toten Tieren, werden die von den anderen aufgefressen oder vermodern sie?

Bei mir und bei vielen anderen steht diese Frage nicht. Lange, bevor Überpopulatin droht, wird bei mir geerntet. Dann kümmern sich meine Fische um die überzähligen Würmer.


Pfiffikus,
der noch nicht der Frage nachgegangen ist, was mit verendeten Würmern passieren wird

Ich sehe das anders, weil ich kein Angler bin. Ich bin schon daran interessiert, daß meine Würmchen den Kompost zu guter Erde "umarbeiten" und sich als Gegenzug sehr wohlfühlen. Meine landen nicht am Haken und müssen nicht bis zum erlösenden Eintritt der Todes ohne Erfolg unter Wasser strampeln.
Außerdem schließt das eine das andere nicht aus. Obwohl man Würmer zum Angeln benutzt, dürfen sie, auch als niedere Tiere ein angenehmes Leben haben. Dafür hat eigentlich jeder Mensch zu sorgen.

happy hat geschrieben:Ich sehe das anders, weil ich kein Angler bin. Ich bin schon daran interessiert, daß meine Würmchen den Kompost zu guter Erde "umarbeiten" und sich als Gegenzug sehr wohlfühlen. Meine landen nicht am Haken und müssen nicht bis zum erlösenden Eintritt der Todes ohne Erfolg unter Wasser strampeln.

Nein! Ich tue ihnen auch nichts zu Leide. Noch nie habe ich einen einzigen Wurm aufgespießt oder zerschnitten. Das ist grausam. Sie erleben bei mir ein ganz artgerechtes Ende.

happy hat geschrieben:Außerdem schließt das eine das andere nicht aus. Obwohl man Würmer zum Angeln benutzt, dürfen sie, auch als niedere Tiere ein angenehmes Leben haben. Dafür hat eigentlich jeder Mensch zu sorgen.

Ähm, das würde ich noch einmal genau überdenken, insbesondere den letzten Satz. Wenn ein Wurm krank wird, konsultierst Du den Tierarzt? Deine Würmer dürfen poppen wie sie wollen und jeder Mensch hätte für ihr Wohl und das Wohl des Nachwuchses zu sorgen?

Nö nö, da musst Du Dir erst etwas zur Geburtenkontrolle der Würmer einfallen lassen. Die Pille für den Wurm vielleicht? Ansonsten wirst Du Deine Wohnung bald mit tonnenweise Würmern teilen müssen.



Pfiffikus,
der einfach nur respektiert, dass die Evolution die Regenwürmer nicht am oberen Ende der Nahrungspyramide platziert hat

Um tote Wuermer kuemmern sich die Milben im System.

Bei den minimalen Ausmaßen deiner Wurmkiste wirst du nicht umhinkommen taeglich zu kontrollieren. Grosse Kisten verkraften Probleme einfacher. Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren.

Pfiffikus, du glaubst doch nicht wirklich, dass Happy tonnenweise Wuermer ernten kann Sollte das so einfach sein, auf minimalem Raum?