Wenn ich das so lese, sehe ich, daß ich auch noch weit mehr mit dem Gras machen könnte - früher habe ich immer Brennesseln favorisiert.
Ich bin leider Bewegungslegastheniker mit der Sense, meine Hügelbeete fülle ich auch immer mit vielen Grasschichten aber das Mulchen kommt bei mir zu kurz.
Heu - oder langer Grasschnitt - macht bei mir auch kaum Probleme, nur der Rasenschnitt.
Ich habe vor kurzem erfahren, daß noch nie jemand von uns die Messer des Rasenmähers nachgeschärft hat (und der ist glaube ich über 15 Jahre alt).
Deshalb ist der Schnitt möglicherweise so matschig und verdichtet so leicht - gut für anaerobe Fermentation aber ich denke eher schlecht für aerobe Kompostierung.
Mit dem kontaminierten Material wäre ich mir nicht so sicher:
Angefangen habe ich mit EM um Schimmel bei der Tabaktrocknung zu vermeiden und abzustellen.
Das hat sehr gut vorbeugend funktioniert aber wenn ich Schimmel auf der Mittelrippe hatte (da kann man die Blätter noch nutzen, da diese nicht verwendet wird) und habe dann EM drüber vernebelt, ist dieser förmlich explodiert - ich nehme an, durch die Melasse.
Ich habe gelesen, daß der Heimvorteil bei MOs enorm schwer ins Gewicht fällt und bei EM-Schimmelbekämpfung steht, daß man ihn vorher stets gründlich entfernen soll.
Für das von dir geplante Vorgehen spricht sicher, daß EM ja per se schädliche Keime nicht tötet, sondern durch Überfremden nach dem Dominanzprinzip wirkungslos macht.
Das sollte beim Bokashiren sicher stattfinden.
Würde mich freuen zu lesen, wie sich das entwickelt.
Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen
- Zwergwurm
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen
Sorry, sensen kann ich, aber Abk???
Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen
Hallo Zwergwurm.
Meinst du mit Abk die Abkürzungen ?
Wenn ja:
EM = "Effektive Mikroorganismen"
MO = Mikroorganismen
Meinst du mit Abk die Abkürzungen ?
Wenn ja:
EM = "Effektive Mikroorganismen"
MO = Mikroorganismen
- Zwergwurm
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen
Aha, MO = Mikroorganismen usw. Hm. Terra Preta ist doch das Zeug mit Holzkohle der amerikanischen Ureinwohner? - Bokashi eine Kompostfermentation unter Luftabschluss (anaeorob)? - Sorry, interessiert mich beides, aber ich las nur deinen ersten Beitrag hier in dieser Ecke des Forums. Wahrscheinlich ist das eher eine Frage an die Profis hier, aber falls dein Erfolg am Sensen oder Schärfen der stumpfen Messer des Rasenmähers liegen sollte, da kenne ich mich ein bisschen aus: Dem Nachbarn schliff ich die Schneiden des Mähers wohl zu scharf, da er bei der Montage seinen Unterarm aufschlitzte und im Krankenhaus landete ... Bei mir sehen die Reste der Grashalme nach dem Mähen mit dem stumpfen Mäher ausgefranst aus, wenn die Messer scharf sind, gibt es glatte Schnittkanten an den Halmresten.
Und wenn das Gras eine Länge von mehr als 15 - 20 Zentimetern erreicht hat, greife ich zur Sense. Ich habe meine vom Opa geerbte so eingestellt, dass ich mich nicht bücken muss, wenn ich meine kleinen Bögen schwinge. Ich lasse mich beim Sensen vom Boden führen, der immer leichten Kontakt zur Unterkante der Sense hat. Ich bestreiche pro Schnitt vielleicht einen Bogen von 10 - 15 Zentimetern Breite in einer Art Pendelbewegung, bei der das Schneiden nicht viel anstrengender ist als das Zurückpendeln. Die Sense wird zwischendurch immer wieder mit einem runden, an den Enden spitz zulaufenden Schleifstein nachgeschärft. Auch bei der Sense glatte, gerade Schnittkanten der Grashalme.
Da das Sensenblatt etwa 40 Zentimeter lang ist, ist der Winkel, in dem ich die Halme treffe, ziemlich spitz.
Hm. Ich überlege mir, ob man das Sensen noch besser erklären kann - Hoffentlich ist irgendetwas von mir bei dir angekommen.
Und wenn das Gras eine Länge von mehr als 15 - 20 Zentimetern erreicht hat, greife ich zur Sense. Ich habe meine vom Opa geerbte so eingestellt, dass ich mich nicht bücken muss, wenn ich meine kleinen Bögen schwinge. Ich lasse mich beim Sensen vom Boden führen, der immer leichten Kontakt zur Unterkante der Sense hat. Ich bestreiche pro Schnitt vielleicht einen Bogen von 10 - 15 Zentimetern Breite in einer Art Pendelbewegung, bei der das Schneiden nicht viel anstrengender ist als das Zurückpendeln. Die Sense wird zwischendurch immer wieder mit einem runden, an den Enden spitz zulaufenden Schleifstein nachgeschärft. Auch bei der Sense glatte, gerade Schnittkanten der Grashalme.
Da das Sensenblatt etwa 40 Zentimeter lang ist, ist der Winkel, in dem ich die Halme treffe, ziemlich spitz.
Hm. Ich überlege mir, ob man das Sensen noch besser erklären kann - Hoffentlich ist irgendetwas von mir bei dir angekommen.
- Peter_86
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Re: Terra Preta Experiment mit Bokashi und noch einige Fragen
Zitat Zwergwurm:
Bei Terra preta wird Pflanzenkohle (=“Biokohle“) aus Pyrolyse („Holzvergasung“) mit zur Kompostierung zugegeben. Man vermutet, dass die Indianer des Amazonasgebietes ihre Abfälle mit Zugabe von Pflanzenkohle anaerob fermentiert haben.
Ein gutes Buch zum Thema ist „Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“ von Ute Scheub, Haiko Pieplow u. Hans-Peter Schmidt (oekom Verlag, 2013).
Untersuchungen zeigten, dass die Zugabe von Pflanzenkohle beim Kompostieren die Auswaschung von Nährmineralien (Nitrat, Phosphor, Kalium) und die Emission von Treibhausgasen vermindert und schlechte Gerüche reduziert [https://terraboga.de/terra-boga/arbeitsplan/
http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/ ... 0000024218]
Effektive Mikroorgansimen (EM) enthalten Milchsäure-Bakterien, Hefen, purpurne Photosynthese-Bakterien, und andere Arten.
Wissenschaftliche Feldversuche zeigten, dass entgegen der Herstellerangaben der Effekt von EM auf Ertrag und Bodenqualität unter mitteleuropäischen Bedingungen sehr gering bis nicht vorhanden ist.
Quellen:
Mayer, J., Scheid, S., Widmer, F., Fließbach, A. & Oberholzer, H.-R.: How effective are “Effective microorganisms® (EM)”? Results from a field study in temperate climate. Applied Soil Ecology 46, 230–239(2010) http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 9310001332
J. Mayer, S. Scheid, F. Widmer, A. Fließbach, H.-R. Oberholzer: Wirkungen von ‚Effektiven Mikroorganismen EM’ auf pflanzliche und bodenmikrobiologische Parameter im Feldversuch, Zürich, Schweiz. orgprints.org/9691/1/9691_Mayer_Vortrag.pdf
Schenck zu Schweinsberg-Mickan, M. & Müller, T. Impact of effective microorganisms and other biofertilizers on soil microbial characteristics, organic-matter decomposition, and plant growth. Journal of Plant Nutrition and Soil Science 172, 704–712 (2009)
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 1/abstract
Cóndor Golec, Aníbal F., P. González Pérez, C. Lokare: Effective Microorganisms: Myth or reality? Rev. peru. biol., 14(2), 315–319 (2007)
Wahrscheinlich liegt das daran, dass die EM im Boden zum Großteil von den heimischen Mikroorgansimen verdrängt werden, und dass die meisten europäischen Böden schon von sich aus relativ fruchtbar sind.
Auf sehr armen Böden (z. B. auf Sand) könnte es wieder anders aussehen.
Terra preta hat viel mit Bokashi zu tun, da beide durch anaerobe Fermentation entstehen.„Terra Preta ist doch das Zeug mit Holzkohle der amerikanischen Ureinwohner? - Bokashi eine Kompostfermentation unter Luftabschluss (anaeorob)? - interessiert mich beides“
Bei Terra preta wird Pflanzenkohle (=“Biokohle“) aus Pyrolyse („Holzvergasung“) mit zur Kompostierung zugegeben. Man vermutet, dass die Indianer des Amazonasgebietes ihre Abfälle mit Zugabe von Pflanzenkohle anaerob fermentiert haben.
Ein gutes Buch zum Thema ist „Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald“ von Ute Scheub, Haiko Pieplow u. Hans-Peter Schmidt (oekom Verlag, 2013).
Untersuchungen zeigten, dass die Zugabe von Pflanzenkohle beim Kompostieren die Auswaschung von Nährmineralien (Nitrat, Phosphor, Kalium) und die Emission von Treibhausgasen vermindert und schlechte Gerüche reduziert [https://terraboga.de/terra-boga/arbeitsplan/
http://edocs.fu-berlin.de/docs/receive/ ... 0000024218]
Effektive Mikroorgansimen (EM) enthalten Milchsäure-Bakterien, Hefen, purpurne Photosynthese-Bakterien, und andere Arten.
Wissenschaftliche Feldversuche zeigten, dass entgegen der Herstellerangaben der Effekt von EM auf Ertrag und Bodenqualität unter mitteleuropäischen Bedingungen sehr gering bis nicht vorhanden ist.
Quellen:
Mayer, J., Scheid, S., Widmer, F., Fließbach, A. & Oberholzer, H.-R.: How effective are “Effective microorganisms® (EM)”? Results from a field study in temperate climate. Applied Soil Ecology 46, 230–239(2010) http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 9310001332
J. Mayer, S. Scheid, F. Widmer, A. Fließbach, H.-R. Oberholzer: Wirkungen von ‚Effektiven Mikroorganismen EM’ auf pflanzliche und bodenmikrobiologische Parameter im Feldversuch, Zürich, Schweiz. orgprints.org/9691/1/9691_Mayer_Vortrag.pdf
Schenck zu Schweinsberg-Mickan, M. & Müller, T. Impact of effective microorganisms and other biofertilizers on soil microbial characteristics, organic-matter decomposition, and plant growth. Journal of Plant Nutrition and Soil Science 172, 704–712 (2009)
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 1/abstract
Cóndor Golec, Aníbal F., P. González Pérez, C. Lokare: Effective Microorganisms: Myth or reality? Rev. peru. biol., 14(2), 315–319 (2007)
Wahrscheinlich liegt das daran, dass die EM im Boden zum Großteil von den heimischen Mikroorgansimen verdrängt werden, und dass die meisten europäischen Böden schon von sich aus relativ fruchtbar sind.
Auf sehr armen Böden (z. B. auf Sand) könnte es wieder anders aussehen.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)