Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo liebes Forum, das ist mein erster Beitrag. Ich suche euren Rat. In meiner Wurmkiste befinden sich seit einiger Zeit unzählige Trauermücken. Zumindest denke ich dass es Trauermücken sind (siehe Fotos). Leider sind sie nicht nur in der Wurmkiste sondern auch überall an den Wänden in der Küche wo der Komposter steht. Mittlerweile ist die Toleranzgrenze überschritten und die Dinger nerven einfach nur noch weil es einfach so viele sind.
Zu den Trauermücken hat sich noch eine zweite Spezies ransand vermehrt. Ich vermute es sind Raubmilben (siehe Fotos). Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass diese sich von Trauermückenlarven ernähren. Daher macht es für mich Sinn, dass es so viele geworden sind. Ist ist ja auch viel Trauermückenlarven-Futter da.

Kurz zur Historie: Mir ist meine Wurmkiste einmal sehr trocken geworden. Daraufhin habe ich sie mittels einer Srpühflsche mehrere Tage stark benässt. Seit dem ist die Feuchtigkeit wieder ok. Seit dem habe ich aber auch die Plage von (vermutlich) Trauermücken und Raubmilben am Hals.

Ich verstehe dass es normal ist, dass man ein paar davon im Komposter hat. Aber ich habe so viele dass sobald ich mal meinen Deckel anhebe, mehrere dieser roten Milben an mir hochkrabbeln habe. Das nervt.

Ich habe bereits versucht, mit Nemathoden gegen die Trauermücken anzukämpfen. Das blieb bisher ohne Erfolg.

Habt ihr eine Ahnung ob es sich wirklich um Trauermücken und Raubmilben handelt?

Was kann ich bitteschön tun, um deren Anzahl im Komposter zu verkleinern?

Das Tier auf dem ersten Foto sieht – auch wenn etwas unscharf – wie eine Trauermücke aus. Auf dem zweiten Foto (sich paarende Insekten) sehen die Fühler irgendwie etwas kurz aus, aber vielleicht gibt es bei Trauermücken auch verschiedene Arten.
Gegen Trauermücken helfen Bakterien der Art Bacillus thuringiensis israelensis. Sieh mal im Forum unter viewtopic.php?f=14&t=1160
Da steht auch, dass diese Behandlung den Würmern nicht schadet.

Nematoden der Art Steinernema feltiae (auch SF-Nematoden genannt) sollten gegen Trauermücken helfen. Die Wirkung ist schnell, hält aber nicht so lange an. Das könnte ein Grund sein, warum es bei dir nicht geholfen hat.
Raubmilben wie Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer fressen Trauermücken-Larven. Bei Raubmilben sollte die Wirkung gegen Trauermücken länger anhalten als bei den Nematoden.
Raubmilben fressen aber auch andere Milben, Springschwänze, Pilzhyphen und anderes. Hast du auch viele andere Milben in der Wurmfarm? Dann hast du vielleicht zu einseitig gefüttert, z. B. zu viel Obst.
Wenn die Raubmilben nicht mehr so viel zu fressen finden, dann wird die Population automatisch kleiner.

Zur Kontrolle der Anti-Trauermücken-Behandlung kannst du im Zimmer Fallen aufstellen:
- gelbe Klebetafeln aufhängen/aufstellen (nicht in der Wurmbox, dort ist es zu dunkel)
- Oder: gelbe Schale mit Wasser füllen, etwas Spülmittel hineingeben
Stelle die Fallen dort auf, wo viele Trauermücken sind (z. B. Fenster, Blumentöpfe). Trauermücken fliegen auf Gelbes und bleiben kleben oder ertrinken. Wenn du nach 1- 2 Wochen neue Fallen neben den alten aufstellst, sollten sich deutlich weniger Trauermücken auf den neuen Fallen anfinden, wenn die Behandlung erfolgreich war. Wenn die Trauermücken-Population sehr groß ist, musst du wahrscheinlich mehrere Behandlungen durchführen.

Wenn die Wurmkiste drinnen steht, dann musst du natürlich auch die Zimmerpflanzen mit behandeln, denn Trauermücken sind fast überall wo es feucht ist und Humus/totes Pflanzenmaterial vorhanden ist. Aber auch von draußen können Trauermücken beim Lüften in die Wohnung kommen.

Was zu Vorbeugung gegen Trauermücken helfen sollte:
- Halte die oberste Schicht der Wurmfarm trockener (vorsichtig auflockern, trockenes Material einarbeiten, tagsüber Deckel auflassen)
- pudere die Oberfläche immer wieder mal dünn mit sehr feinem Urgesteinsmehl ein (verstopft die Tracheen der Insekten)
- Lass den Wurmtee öfter ab, oder lass gleich den Hahn offen und stell ein Auffanggefäß drunter
- Zimmerpflanzen: Erde ohne Torf verwenden, nicht zu oft gießen, kein Wasser im Übertopf/Untersetzer stehen lassen, Sand in die Erde mischen, oberste Erdschicht trocken halten (z. B. Sandschicht min. 1 cm hoch auf die Oberfläche des Topfes)

diese mücken machen echt schlechte Laune. meine farm wurde als es aufm Balkon stand befallen. inzwischen steht die farm im Keller (aufm Süd Balkon geht das mit der farm nicht so gut). die Mücken sind natürlich mitgezogen. die waren im Prinzip in jeder ebene meiner worm cafe (oben mehr - unten weniger). vor paar Monaten habe ich gestoppt zu füttern. decken offen gelassen, Wasser regelmäßig abgelassen. zwischen durch mal in der mittleren ebene etwas Futter untergegraben (damit die Würmer was zu essen haben). ich habe auch schonmal die oberste eben weggestellt so dass oberste und mittlere ebene offen stehen.

im Keller hausende spinnen haben bei der Bekämpfung auch große Hilfe geleistet. als die obere ebene ne zeit lang offen stand gab es ganz viele Spinnennetze über der ebene.

inzwischen habe ich fast keine trauermücken mehr. ich habe vor noch zwei weitere schichten zu bestellen, die unterste zu ernten und gründlich zu säubern und die Würmer dann in die drei sauberen ebenen umziehen. das was in den zwei ebenen sind schmeiße ich weg, gründlich säubern und schon bald mit 5 ebenen kompostieren.

hoffentlich funktioniert es

Also mit Spinnen habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte am Anfang halbfertigen Kompost und Laub von draußen in die Wurmfarm gebracht, dort waren viele kleine Spinnen (und Raubmilben) drin. Und wenn ich in der Wohnung eine kleinere Spinne sehe, dann setze ich sie in den Wurmkomposter (das ist natürlich nichts für Arachnophobiker ).
Bisher habe ich keine/kaum Trauermücken und Fruchtfliegen, obwohl das Wurm Café auf dem Balkon steht und es draußen sehr viele von diesen Viechern gibt.

Zitat Yasin: ... mit 5 ebenen kompostieren

Ich kann mir vorstellen, dass bei 5 oder auch schon bei 4 Ebenen die unterste(n) Ebene(n) sehr feucht sein werden, da bei den Plastik-Wurmkompostern nur wenig Feuchtigkeit von innen nach außen gelangen kann. Eventuell geht es, wenn man die Farm eher etwas zu trocken hält. Feuchte Küchenabfälle (Früchte, Salat, Spinat enthalten bis zu 90% Wasser) kann man vorher luftig antrocknen lassen bevor man sie in die Farm gibt. Außerdem kann man mehr als die empfohlenen 30 % trockenes, saugfähiges Struktur-Material (Pappe, Papier, Stroh etc.) zugeben, und gibt ab und zu Urgesteinsmehl, feinen Sand und Holzkohlepulver in die Farm. Und man sollte auch die unteren Ebenen öfter mal auflockern.