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Inerte nicht verrottbare Stützmaterialien?

Verfasst: Mo 25. Jan 2016, 22:18
von Vermiponic
Hat irgendjemand irgendwo schon einmal unverrottbare Stützmaterialien in einer Wurmfarm verwendet. Materialien, die nur den Sinn haben, dass die Sauerstoffdurchlüftung gewährleistet ist?

Re: Inerte nicht verrottbare Stützmaterialien?

Verfasst: Do 28. Jan 2016, 11:29
von dynamind
An was denkst Du da? Blähton und ähnliches?

Re: Inerte nicht verrottbare Stützmaterialien?

Verfasst: Sa 30. Jan 2016, 04:43
von Vermiponic
Auch, aber auch an PET-Flaschen-Wolle.

Re: Inerte nicht verrottbare Stützmaterialien?

Verfasst: Mi 10. Feb 2016, 21:01
von Peter_86
Ideal wäre ein Strukturmaterial, welches sowohl große Zwischenräume (ca. 2 – 10 mm) hat, so dass Würmer noch gut hindurchpassen, aber auch viele kleine Poren (unter 1 mm), in denen sich Luft und Wasser sammeln und die von Mikroorganismen besiedelt werden.

Ich hatte mal Blähtonkugeln (ca. 1 – 2 cm groß) in die unterste Ebene eingearbeitet, nachdem es dort trotz mehrmaligem Auflockern muffig bis leicht faulig roch (das Problem war, dass die Wurmfarm bei ca. 10°C im feuchten Keller stand). Es hat die Durchlüftung verbessert und den Würmern hat es nicht geschadet.
Es gibt auch Tonröhrchen (ca. 1-2 cm groß), die für Aquarien-/Teich-Filter verwendet werden.
Alternativ zu Ton könnte man auch Steine mit vielen Poren verwenden, z. B. Lavagestein, Bims (werden auch als Substrat für sukkulente Pflanzen verwendet). Die Steine sollten nicht zu klein sein und am besten eher unregelmäßig geformt sein, so dass die Würmer noch gut durch die Zwischenräume passen.

Was auch sehr viele Poren hat und kaum verrottet, ist Holzkohle (ich finde im Garten heute noch Holzkohlestücke im Boden, wo zu Uropas Zeiten eine Feuerstelle war). Als Strukturmaterial müssten größere Stücke (ca. 1-10 cm) gut geeignet sein. Die Mikroporen werden von Mikroorganismen besiedelt, was den Boden verbessert (Terra preta). Kohle aus modernen Pyrolyse-Anlagen sollte keine oder kaum Schadstoffe enthalten (auf „Europäisches Pflanzenkohle-Zertifikat“ achten). Billige (Grill-)Kohle sollte man nicht verwenden, diese kann Schadstoffe wie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Teer usw. enthalten.

Bei Kunststoffen sollest du drauf achten, dass keine Schadstoffe (Weichmacher, Flammschutzmittel, Stabilisatoren, schwermetallhaltige Farbstoffe usw.) enthalten sind.
Bei manchen Kunststoffprodukten ist angegeben, dass sie für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sind („Messer-und-Gabel“-Symbol), oder sie tragen Angaben wie „Bisphenol A (BPA) frei“.

Reines Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) sollten unbedenklich sein, aus diesen Materialen bestehen z. B. (Wurm-)Komposter, Blumentöpfe, und Aquarien-Pumpen und Filterschwämme.
Es gibt ja auch Kunststoff-Substrate oder -Geotextilien, die für die Kultur von Gewächshaus-Pflanzen (z. B. „Holland-Tomaten“) verwendet werden.

Polyvinylchlorid (PVC) sollte man unbedingt meiden, dieses enthält i. d. R. Weichmacher.
Bei PET und Polycarbonat (PC) sollte man auch vorsichtig sein:

Zitat von http://www.bund.net/themen_und_projekte ... n_plastik/
PET gibt mit der Zeit gesundheitsschädigendes Acetaldehyd und Antimontrioxid in die Flüssigkeit ab. Zudem haben Forscher der Universität Frankfurt am Main entdeckt, dass aus PET-Flaschen hormonell wirksame Stoffe ins Wasser übergehen können.
Aus Polycarbonat (PC) wird die hormonell wirksame Substanz Bisphenol A (BPA) freigesetzt. BPA wird mit Störungen der Sexual- und Gehirnentwicklung in Zusammenhang gebracht.