Tipps: So lässt sich die Wurmfarm vor Hitze schützen
Verfasst: Mi 20. Jul 2016, 14:59
Um die Temperatur in der Wurmfarm zu kontrollieren, sollte man ein Thermometer (z. B. für Aquarium/Terrarium) auf die oberste Ebene legen oder einige cm tief in das Substrat in der Mitte der obersten Schicht stecken. Da Wärme nach oben steigt, und die Rotte etwas Eigenwärme erzeugt, ist es in der Regel dort am wärmsten. Dort wo die Wurmfarm steht, sollte auch ein 2. Thermometer die äußere Lufttemperatur messen. Sobald die Temperatur draußen ca. 26 - 27 °C erreicht, sollte man immer mal wieder einen Blick auf das Thermometer in der Wurmfarm werfen, da es drinnen oft einige °C mehr sein können.
Am besten lässt sich die Wurmfarm so vor Hitze schützen:
1.) Direkte Sonneneinstrahlung und andere Hitzequellen vermeiden:
Besonders wenn die Wurmfarm auf dem Balkon steht, wird Sonne zum Problem. Auch wenn es nur früh ein paar Stunden Sonne sind, kann dies eine schwarze Plastik-Wurmfarm schnell auf 30 °C und mehr aufheizen, auch wenn die Lufttemperatur in der Umgebung noch darunter liegt. Bei kurzzeitiger Sonneneinstrahlung kann ein Sonnenschirm, eine Markise oder ein Sonnenschutz fürs Auto (nicht direkt auf Luftlöcher der Wurmfarm legen) helfen. Balkone oder Terrassen, die nach Südosten bis (Süd-)Westen zeigen, heizen sich oft stark auf (Boden und Wände). Dann reicht ein Sonnenschutz oft nicht aus, in dem Fall bleibt nur ein Umzug der Wurmfarm.
Auch in der Wohnung heizt Sonnenlicht, das durch eine Fensterscheibe fällt, eine Wurmfarm schnell auf. In der Wohnung sollte man ein Zimmer wählen, das möglichst kühl ist, z. B. einen Raum ohne Fenster, mit Fenster nach Norden bzw. mit Außenjalousien.
Wenn es draußen mehrere Tage / Wochen heiß ist und die Wohnung sich aufheizt, hilft oft nur noch ein Umzug der Wurmfarm in den Keller.
Auch andere Wärmequellen in der Wohnung sollte man vermeiden, z. B. einen Standort direkt neben einer Wand, die sich durch Sonne stark aufgeheizt hat, oder einen Standort neben Heizkesseln und Elektrogeräten, die viel Abwärme produzieren.
Steht der Wurmkomposter im Freien, sollte man einen möglichst schattigen, aber luftigen Standort wählen, z. B. unter einem dichten Baum oder auf der Nordseite eines höheren Gebäudes / einer Wand. Falls der Standort doch etwas Sonne hat, stellt man noch einen Sonnenschirm drüber.
Meiden sollte man bei sonnigem Wetter und hohen Außentemperaturen die Nähe zu sonnenexponierten Steinen/Asphalt (Hauswände, Terrassen, Wege/Straßen), da sich diese bei Sonne schnell aufheizen und noch lange danach Wärme abgeben.
Aber bei Lufttemperaturen von über 30 °C im Schatten hilft auch ein Standort im Vollschatten nicht mehr viel. Ideal ist daher ein bodenoffener Komposter, bei dem die Würmer bei Hitze nach unten in den Boden fliehen können, und bei kühleren Temperaturen wieder nach oben wandern.
Man kann auch gleich einen Kompost anlegen, der nach unten in die Erde hineinreicht (z. B. aus Lochziegeln oder rostfreiem Stahlgittern). Erde isoliert gut vor Hitze und Kälte. Ein solcher Erd-Komposter ist daher auch über den Winter in Betrieb (in Gegenden mit lang anhaltenden, starken Frösten kann die Untergrenze des Komposters ruhig unter 1 m Tiefe liegen). Damit es im Komposter keine Staunässe gibt, muss überschüssige Flüssigkeit nach unten ablaufen können (z. B. Sandschicht als Fundament, Drainage-Rohre), außerdem sollte man ihn vor (Stark-)Regen schützen (Abdeckung/Dach).
2.) Verdunstungskälte nutzen:
Wenn Wasser verdunstet, sorgt dies für einige Grad Abkühlung. Diesen Effekt kann man sich zu Nutze machen, indem man das Substrat der Wurmfarm öfter mal mit einer Brause oder Sprühflasche mit kühlem Wasser gießt/anfeuchtet.
Außerdem kann man auch mehr Futter mit hohem Wassergehalt geben, z. B. Gurken.
Wenn kein oder kaum Wurmtee entsteht, ist die Farm eher zu trocken. In diesem Fall kann man 100 – 500 ml kühles Wasser gießen. Überschüssiges Wasser/Wurmtee sollte man aber schnell wieder ablassen, da es sonst schnell stinken kann. Generell sollte man nicht zu viel gießen, damit das Substrat nicht klitschnass wird, muffig riecht, und zu viele Nährstoffe ausgeschwemmt werden.
Außen kann man ein feuchtes/nasses Handtuch so über die Farm hängen, dass die Luftlöcher noch frei bleiben.
Wenn die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist (z. B. bei schwülem Wetter / nachts / nach Regen), kann es sein, dass die Kühlung der Wurmfarm durch Verdunstung schlechter funktioniert.
3.) Für gute Durchlüftung sorgen, Hitzestau vermeiden:
Je wärmer es ist, desto größer ist der Sauerstoffbedarf der Würmer. Die Luftlöcher / Ritzen der Wurmfarm sollten daher immer offen bleiben. Ein Sonnenschutz über der Wurmfarm oder ein nasses Handtuch sollten nicht direkt auf der Wurmfarm liegen, damit die Luft noch gut zirkulieren kann.
Bei starker Wärmeentwicklung in der obersten Schicht kann es auch helfen, den Deckel eine Weile offen zu lassen.
Falls das Substrat verdichtet ist, sollte man es auflockern und mehr Strukturmaterialien einarbeiten.
Ein Ventilator sorgt für Luftbewegung, gibt aber auch Abwärme ab.
4.) Warme Rotte / Heißrotte vermeiden:
Je mehr frisches Futter auf einem Schlag vorhanden ist, desto mehr Wärme wird bei der Verrottung frei. Generell sollte man die Futtergaben an den Umsatz der Würmer anpassen und eine Überfütterung vermeiden. Lieber viele kleine Portionen als eine große.
Besonders größere Mengen an stickstoffreichem Material wie Mist, Grasschnitt oder Kaffeesatz neigen zur warmen Rotte / Heißrotte. Solche Materialien sollte man daher bei hohen Außentemperaturen entweder gar nicht füttern, oder nur in kleinen Mengen (Temperatur in der Rottezone mit Thermometer überwachen). Oder man lässt solche Materialien zuerst in einem extra Komposter heiß verrotten. Nach dem Aufsetzen des Kompostes setzt die Heißrotte ein. Ist diese abgeklungen, schichtet man das Material noch einmal neu auf, durch die Sauerstoffzufuhr kann es dann eine 2. Heißrotte geben. Erst wenn das Material so weit zersetzt ist, kann man es an die Würmer verfüttern (ohne dass es im Wurmkomposter eine 2. Heißrotte gibt). Bei Mist hat eine Vorverrottung auch den Vorteil, dass unangenehme Gerüche (Ammoniak usw.) verflogen sind.
Hilft nur kurzfristig:
5.) Notkühlung mit kühlen Wasserflaschen oder Kühlpacks:
Hält die Hitze nur kurzzeitig an, oder hat man gerade keinen starken Menschen zur Hand, der dabei hilft, die schwere Wurmfarm an einen kühleren Ort zu schleppen, kann man zur Not Flaschen mit kaltem Wasser (kaltes Leitungswasser hat ca. 4-5 °C) füllen und in das Substrat eingraben. Man kann auch Kühlpacks verwenden, diese sollten aber aus dem Kühlschrank kommen (ca. 4-8°C) und nicht aus dem Froster (nicht 0°C oder darunter).
So eine Kühlung hält natürlich nur einige Stunden an und ist keine dauerhafte Lösung.
Am besten lässt sich die Wurmfarm so vor Hitze schützen:
1.) Direkte Sonneneinstrahlung und andere Hitzequellen vermeiden:
Besonders wenn die Wurmfarm auf dem Balkon steht, wird Sonne zum Problem. Auch wenn es nur früh ein paar Stunden Sonne sind, kann dies eine schwarze Plastik-Wurmfarm schnell auf 30 °C und mehr aufheizen, auch wenn die Lufttemperatur in der Umgebung noch darunter liegt. Bei kurzzeitiger Sonneneinstrahlung kann ein Sonnenschirm, eine Markise oder ein Sonnenschutz fürs Auto (nicht direkt auf Luftlöcher der Wurmfarm legen) helfen. Balkone oder Terrassen, die nach Südosten bis (Süd-)Westen zeigen, heizen sich oft stark auf (Boden und Wände). Dann reicht ein Sonnenschutz oft nicht aus, in dem Fall bleibt nur ein Umzug der Wurmfarm.
Auch in der Wohnung heizt Sonnenlicht, das durch eine Fensterscheibe fällt, eine Wurmfarm schnell auf. In der Wohnung sollte man ein Zimmer wählen, das möglichst kühl ist, z. B. einen Raum ohne Fenster, mit Fenster nach Norden bzw. mit Außenjalousien.
Wenn es draußen mehrere Tage / Wochen heiß ist und die Wohnung sich aufheizt, hilft oft nur noch ein Umzug der Wurmfarm in den Keller.
Auch andere Wärmequellen in der Wohnung sollte man vermeiden, z. B. einen Standort direkt neben einer Wand, die sich durch Sonne stark aufgeheizt hat, oder einen Standort neben Heizkesseln und Elektrogeräten, die viel Abwärme produzieren.
Steht der Wurmkomposter im Freien, sollte man einen möglichst schattigen, aber luftigen Standort wählen, z. B. unter einem dichten Baum oder auf der Nordseite eines höheren Gebäudes / einer Wand. Falls der Standort doch etwas Sonne hat, stellt man noch einen Sonnenschirm drüber.
Meiden sollte man bei sonnigem Wetter und hohen Außentemperaturen die Nähe zu sonnenexponierten Steinen/Asphalt (Hauswände, Terrassen, Wege/Straßen), da sich diese bei Sonne schnell aufheizen und noch lange danach Wärme abgeben.
Aber bei Lufttemperaturen von über 30 °C im Schatten hilft auch ein Standort im Vollschatten nicht mehr viel. Ideal ist daher ein bodenoffener Komposter, bei dem die Würmer bei Hitze nach unten in den Boden fliehen können, und bei kühleren Temperaturen wieder nach oben wandern.
Man kann auch gleich einen Kompost anlegen, der nach unten in die Erde hineinreicht (z. B. aus Lochziegeln oder rostfreiem Stahlgittern). Erde isoliert gut vor Hitze und Kälte. Ein solcher Erd-Komposter ist daher auch über den Winter in Betrieb (in Gegenden mit lang anhaltenden, starken Frösten kann die Untergrenze des Komposters ruhig unter 1 m Tiefe liegen). Damit es im Komposter keine Staunässe gibt, muss überschüssige Flüssigkeit nach unten ablaufen können (z. B. Sandschicht als Fundament, Drainage-Rohre), außerdem sollte man ihn vor (Stark-)Regen schützen (Abdeckung/Dach).
2.) Verdunstungskälte nutzen:
Wenn Wasser verdunstet, sorgt dies für einige Grad Abkühlung. Diesen Effekt kann man sich zu Nutze machen, indem man das Substrat der Wurmfarm öfter mal mit einer Brause oder Sprühflasche mit kühlem Wasser gießt/anfeuchtet.
Außerdem kann man auch mehr Futter mit hohem Wassergehalt geben, z. B. Gurken.
Wenn kein oder kaum Wurmtee entsteht, ist die Farm eher zu trocken. In diesem Fall kann man 100 – 500 ml kühles Wasser gießen. Überschüssiges Wasser/Wurmtee sollte man aber schnell wieder ablassen, da es sonst schnell stinken kann. Generell sollte man nicht zu viel gießen, damit das Substrat nicht klitschnass wird, muffig riecht, und zu viele Nährstoffe ausgeschwemmt werden.
Außen kann man ein feuchtes/nasses Handtuch so über die Farm hängen, dass die Luftlöcher noch frei bleiben.
Wenn die Luftfeuchtigkeit draußen sehr hoch ist (z. B. bei schwülem Wetter / nachts / nach Regen), kann es sein, dass die Kühlung der Wurmfarm durch Verdunstung schlechter funktioniert.
3.) Für gute Durchlüftung sorgen, Hitzestau vermeiden:
Je wärmer es ist, desto größer ist der Sauerstoffbedarf der Würmer. Die Luftlöcher / Ritzen der Wurmfarm sollten daher immer offen bleiben. Ein Sonnenschutz über der Wurmfarm oder ein nasses Handtuch sollten nicht direkt auf der Wurmfarm liegen, damit die Luft noch gut zirkulieren kann.
Bei starker Wärmeentwicklung in der obersten Schicht kann es auch helfen, den Deckel eine Weile offen zu lassen.
Falls das Substrat verdichtet ist, sollte man es auflockern und mehr Strukturmaterialien einarbeiten.
Ein Ventilator sorgt für Luftbewegung, gibt aber auch Abwärme ab.
4.) Warme Rotte / Heißrotte vermeiden:
Je mehr frisches Futter auf einem Schlag vorhanden ist, desto mehr Wärme wird bei der Verrottung frei. Generell sollte man die Futtergaben an den Umsatz der Würmer anpassen und eine Überfütterung vermeiden. Lieber viele kleine Portionen als eine große.
Besonders größere Mengen an stickstoffreichem Material wie Mist, Grasschnitt oder Kaffeesatz neigen zur warmen Rotte / Heißrotte. Solche Materialien sollte man daher bei hohen Außentemperaturen entweder gar nicht füttern, oder nur in kleinen Mengen (Temperatur in der Rottezone mit Thermometer überwachen). Oder man lässt solche Materialien zuerst in einem extra Komposter heiß verrotten. Nach dem Aufsetzen des Kompostes setzt die Heißrotte ein. Ist diese abgeklungen, schichtet man das Material noch einmal neu auf, durch die Sauerstoffzufuhr kann es dann eine 2. Heißrotte geben. Erst wenn das Material so weit zersetzt ist, kann man es an die Würmer verfüttern (ohne dass es im Wurmkomposter eine 2. Heißrotte gibt). Bei Mist hat eine Vorverrottung auch den Vorteil, dass unangenehme Gerüche (Ammoniak usw.) verflogen sind.
Hilft nur kurzfristig:
5.) Notkühlung mit kühlen Wasserflaschen oder Kühlpacks:
Hält die Hitze nur kurzzeitig an, oder hat man gerade keinen starken Menschen zur Hand, der dabei hilft, die schwere Wurmfarm an einen kühleren Ort zu schleppen, kann man zur Not Flaschen mit kaltem Wasser (kaltes Leitungswasser hat ca. 4-5 °C) füllen und in das Substrat eingraben. Man kann auch Kühlpacks verwenden, diese sollten aber aus dem Kühlschrank kommen (ca. 4-8°C) und nicht aus dem Froster (nicht 0°C oder darunter).
So eine Kühlung hält natürlich nur einige Stunden an und ist keine dauerhafte Lösung.