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von Peter_86 » Do 25. Aug 2016, 17:09
Wahrscheinlich hast du zu viel Futter gegeben und es gab Fäulnis bzw. Sauerstoffmangel, und/oder die Wurmfarm ist zu heiß geworden (über 30°C). Selbst wenn alle Würmer tot sind, enthält das Substrat noch Wurmkokons (ca. 2-4 mm, kugelig bis zitronenförmig, gelb-braun). Aus diesen sollten in den nächsten Wochen Jungwürmer schlüpfen, die eine neue Wurmpopulation aufbauen.
So kannst du kannst die Wurmfarm wieder zum Laufen bringen:
- Faulige Stellen komplett entfernen.
- Das Substrat auflockern und dabei trockenes, saugfähiges Material (z. B. Wellpappe, Eierkarton) untermischen. Dieses saugt die überflüssige Feuchtigkeit auf.
- Etwa 1 Woche lang gar nichts füttern. Danach zuerst nur kleine Futtergaben, wenn diese gut zersetzt werden, Futtermenge von Woche zu Woche langsam steigern. Am besten zu jedem Futter min. 30 % Strukturmaterialien (trockenes Laub/Blätter, Stängel, Pappe/Papier) geben, damit das Futter besser „durchlüftet“ wird und nicht fault.
- Gegen muffigen Geruch hilft es, Urgesteinsmehl und/oder Pflanzenkohle unterzumischen.
- pH-Wert messen (sollte bei 7-5 liegen), Kalkpulver lieber in kleinen Mengen und öfter zugeben als selten große Mengen (damit der pH-Wert nicht zu stark hin und her schwankt).
Wegen den Trauermücken:
Draußen würde ich keine Gelbfallen verwenden, da an diesen auch viele Nützlinge kleben bleiben. Im Innenraum müssen Gelbfallen dort aufgestellt werden, wo es relativ hell ist, z. B. in einem Blumentopf auf dem Fensterbrett.
Nematoden (Steinernema feltiae, auch „SF-Nematoden“ genannt) habe ich selbst schon probiert: Die Trauermücken-Population wird geringer, verschwindet aber nicht.
Raubmilben der Arten Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer fressen Trauermücken-Larven. Diese kann man bei Nützlingsversand-Anbietern bestellen (auch übers Internet).
Wenn du kein Arachnophobiker bist, setze ein paar Spinnen in die Farm.
Bacillus thuringiensis israelensis-Bakterien gibt es in Baumärkten, um Stechmücken-Larven in Regentonnen abzutöten. Da die Bakterien Sporen bilden, kann man sie auch über das Internet bestellen.
Haben die „kleinen weiße Kugeln“ 8 Beine (Lupe nehmen)? Dann handelt es sich um Hornmilben. Massenvermehrungen von Hornmilben treten oft auf, wenn man viel Obst oder sonst irgendwie einseitig gefüttert hat. Füttere einfach abwechslungsreicher. Eine hohe Milbenpopulation wird durch Raubmilben (längere Beine als Hornmilben, bewegen sich schneller) dezimiert.
Die ganze Masse des oberflächlichen Humus ist durch die Körper der Regenwürmer hindurchgegangen. Man kann bezweifeln, dass es noch viele andere Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben. (Charles Darwin)