Die professionellen "EM"-Bereiter bestellen bei spezialisierten Firmen einfach die gewünschten Mikrobenkulturen und setzen daraus ihre Stammlösung an.
Das passiert dann einfach etwas größer in so IBC Containern.
Wie gesagt die "Silierung" dient zur Konservierung der Eiweiße in feuchten und nährstoffreichen Substraten oder eben zur Hygienisierung mit entsprechend langer Fermentationsdauer.
Für die nachgeschaltete Kompostierung ist das nicht immer nötig. Die Idee war, den zerkleinerten Kompostmaterial, häufig Obst- und Gemüsereste vom Einzelhändler, dann gleich mit mit Mikroben zu versehen um die Entstehung eines verwertbaren Biofilms zu beschleunigen. Hier ist aber keine lange Fermentation vorgesehen.
Die Lösung ist wie so ein "EM"-Ansatz kühl unter Luftabschluss auch einige Wochen lagerbar. Die Lösung ist stabil, bestenfalls die "Wirksamkeit" lässt nach, was aber für meine Anwendung dann auch weniger Bedeutsam ist.
Die bedarfsgerechte Herstellung von Wurmkompost wird durch die Größe und verfügbare Materialmenge begrenzt. Wenn man kontinuierlich Wurmhumus benötigt braucht man einen "Durchflusskomposter" ("flow through"). Kompost oben rein und Humus unten raus.
Gucke mal hier da stellt der SWR so eine "Hobbyproduktion" im Kellerabteil vor. Aus meiner Sicht der Beleg das wir überall dezentral Humus in beliebiger Skalierung erzeugen können.
https://www.swr.de/landesschau-rp/kompo ... index.html
Die Würmer nehmen uns das die mechanische, chemische und biologische Arbeit ab. Also wenn man von dem Aufwand und Kosten erfährt die nunmehr die vorgeschriebene getrennte Entsorgung von biologischen Haushaltsabfällen bereitet, fragt man sich wieso man solche Lösungen nicht präferiert. Das gebe auch noch Zuverdienste für den einen oder anderen Frührentner her.
Ich betreibe die Kompostierung wegen eingeschränkter Platzverhältnisse in zwei gewöhnlichen Thermokompostern und einem Hochbeet, da ist die Ernte von Humus nicht so optimal, dazu noch ein Silo mit einem knappen Kubikmeter als "gewöhnlichen" Kompost nach der "quick return method", für grobes Grünmaterial und Laub was sich hier auf der wilden Kleingärtnerkippe stapelt. Selbst da findet eine geordnete Kompostierung nur noch im Ausnahmefall statt. Thuja, Efeu oder Miscanthus mit Eokomit wie ich finde kein Problem, wenn die Feuchte kontrolliert wird.
Wenn sich mal kein gutes C/N Verhältnis ergibt helfe ich mit billigen Ammoniumstickstoff ("Combiflor Schnellkomposter") nach.
Da mein Kleingarten durch Mist und Volldünger an Kalium und Phosphor noch Vorrat für mehrere Generationen beinhaltet, benötige ich den Kompost eigentlich nur noch zum Erhalt der Humusversorgung und dünge nur einzeln mit Stickstoff nach.
Den meisten Humus lagere ich auf brachliegenden Parzellen ab und beobachte nunmehr wie sich aus den verdichteten und verschlämmten Böden mit spärlichem Aufwuchs an typischen Beikräutern, eine artenreiche Pflanzengemeischaft der Ruderalflora ergibt. Auch wilde Tomatenkeimlinge mögen diese Standorte.
So das ich mich irgendwann mal der Untersuchung widmen werden, ob hier nicht mit frühen und "resistenten" Tomatensorten (Freiland-Tomten-Projekt Uni Göttingen) nicht ein extensiver Tomatenanbau möglich ist.
Was insofern vielleicht spanend ist, da der besprochene "Heubazillus" (Bacillus subtilis) auch professionell zur Kontrolle der Krautfäule eingesetzt wird.
Der Dr. Reckin vermehrt diesen übrigens mit Urin (irgendwo im Internet ist auch eine Anleitung dazu).
Kennst du Hier schon den "Humuspionier" Hans Söhl (Soehlmetall) der bietet auch Equipment zur Kompostbereitung an. Da gibt es zwei neue durchaus bemerkenswerte Beiträge beim "Neulich im Garten" Blog.