Kompostwürmer & Wurmfarmen

Ihr kennt ja sicher das Problem: Ganze Kürbiskerne und Kürbiskern-Schalen zersetzen sich im Kompost bzw. in der Wurmfarm nur relativ langsam, so dass die fertige Komposterde bzw. der fertige Wurmhumus noch viele Kürbiskerne/Kürbiskern-Schalen enthält.

Die Schale von Kürbiskernen besteht wahrscheinlich zum Großteil aus Zellulose, evtl. könnte sie auch noch etwas Lignin enthalten. Falls Lignin enthalten ist, dürfte der Anteil gering sein, da Kürbiskern-Schalen nicht sehr hart sind, sondern eher flexibel, und sich auch leicht mit den Fingern zerbrechen lassen, was bei Lignin-reichen Schalen wie z. B. Nuss-Schalen oder Kirschkern-Schalen nicht ohne weiteres möglich ist.
Also dachte ich mir: Da sich Zellulose leicht zersetzt, müssten zu Pulver gemahlene Kürbiskern-Schalen ein gutes Wurmfutter abgeben.

Aus Hokkaido-Kürbissen wurde Suppe gekocht, als Nebenprodukt fiel 1 Backblech voll Kürbiskerne an. Diese wurden getrocknet und geröstet (ca. 10 min bei 100 °C Umluft). Kürbiskerne enthalten essentielle Fettsäuren und Vitamine und sind eine leckere Knabberei für zwischendurch.
Als Abfälle fielen die Schalen an: Die Schalen wurden in einer elektrische Zuckermühle (eigentlich zur Herstellung von Puderzucker, damit lassen sich aber z. B. auch Eierschalen gut zu Pulver mahlen) zerkleinert.
Nach ca. 3-5 min mahlen ist nur noch ein mittel- bis feinkörniges Pulver übrig, was ich an die Würmer verfüttere.
Fotos: Nahaufnahme: Das Meiste ist relativ fein vermahlen.

Gute Idee, bald ist ja wieder Kürbiszeit. Besonders, wo meine Judels eh meist zuwenig Kohlenstoff kriegen. Müsste da doch gut sein, oder?

Ja, das finde ich auch. Habe vergangene Woche auch die Innereien von einem (nicht sehr großen) Kürbis verwerten lassen.


Pfiffikus,
der die für Zerkleinerung natürlich kein technisches Gerät und keinen Strom mehr braucht ;-)

Eine gute Idee :-)
Könnte man auch die ganzen Kerne, nicht nur die Schalen, zerkleinern und verfüttern?

1 Backblech voll Kürbiskerne

Die hat man alle erst geschält?

Ich würde den umgedrehten Weg gehen: Kerne mit Schalen schroten und dem eigenen Essensplan zuführen (Brot, Kuchen, Salatbeilage u.a.). Wer die entsprechende Menge an Kürbissen als Suppe verwerten kann, findet für die paar Kerne auch eine Verwendung.

Die Schalen zersetzen sich sehr langsam.

Ja, der Peter hat uns leider nicht geschrieben, ob die Schalen bzw. das Pulver daraus von den Würmern gut verwertet worden ist oder ob da einige helle Punkte im Wurmhumus erhalten bleiben.


Pfiffikus,
der das bei der gärtnerischen Verwendung des Wurmhumus nicht als problematisch einstufen würde

Eberhard hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 07:14

1 Backblech voll Kürbiskerne

Die hat man alle erst geschält?

Ich würde den umgedrehten Weg gehen: Kerne mit Schalen schroten und dem eigenen Essensplan zuführen (Brot, Kuchen, Salatbeilage u.a.). Wer die entsprechende Menge an Kürbissen als Suppe verwerten kann, findet für die paar Kerne auch eine Verwendung.

Mit den Schalen? Machst du das? Schmeckt das?

Vergangenes Jahr habe ich das gemacht, und für dieses Jahr wieder vorgenommen. Allerdings habe ich die Kerne nur gesäubert und getrocknet, und dann vor Verwendung in einer alten Kaffeemühle geschroten.
Das ist jetzt in meiner Anwendung nicht unbedingt geschmacksverändernd, sondern mir geht es um die Inhaltsstoffe, und ein paar Ballaststoffe sind ja auch eher nützlich. Man will sich ja auch satt essen.
Bei meinen eigenen Kürbissen weiß ich doch, woran ich bin => Heilpflanze statt Futter.

Falls etwas schwer Verwertbares anfällt, habe ich immer noch einen Komposthaufen mit derzeit etwa zweieinhalb Kubikmetern halbverotteten Fichtenreisig und sonstigen Holzabfällen. Der freut sich über jede Abwechslung und Bereicherung: Altes Speiseöl, Reste von Quark, Joghurt, Soßen uva. durch Ausspülen, Kochwasser von Pasta, Kartoffeln u.a, was nicht direkt beim Kochen weiterverwendet wird - also alles, was man unter Speisereste führen würde. Das ist um so wünschenswerter, da durch die Dürre schon im zweiten Jahr kein Rasenschnitt und anderes Grünzeug in nennenswerten Mengen anfällt, die etwas Turbo in den Haufen bringen.