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Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 16:18
von Hochbeet
Wurmmama hat geschrieben: die Jungs fressen nicht das Futter, sondern "staubsaugen" den Bakterienteppich darauf.
Der Satz hat im Laufe des Tages für mich an äußerster Wichtigkeit gewonnen. Erst heute habe ich ihn richtig verinnerlicht, aber auch die absolut falsche Begrifflichkeit, die auf sämtlichen Seiten verwendet wird.
Es wird davon geschrieben was den Würmern als Futter anzubieten sei, und was nicht. In den Termini "Blattsalat", "Apfel" oder "Banane", nie korrekt von Bakterienteppichen von Blattsalaten, Äpfeln und Bananen! Damit wird suggeriert, die Würmer würden die Salate, resp. das Obst fressen. Das Fazit ist dann großer Aufklärungsbedarf der Wurmbesitzer und bei denen wiederum, wenigstens den Frischlingen zum Teil Resignation.
Wurmmama hat geschrieben:Die Abhandlung von Darwin ist sehr interessant.
Die bin ich gerade an lesen, aber noch nicht weit
Wurmmama hat geschrieben:Ganz im Gegensatz zum Regenwurm.
Und da stellt sich die Frage, ich bin bei Darwin auf Seite 20, ob man das Fressverhalten des Regenwurmes dem des Mistwurmes gleichsetzen kann. Wenn nicht, wäre es mehr als fatal.
Es grüßt Euch Hochbeet
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 16:57
von Wriggly
Kann es vielleicht sein, daß Ammoniak eher entsteht, wenn das Futter zu stark zerkleinert wurde?
Bei Mary Appelhoff habe ich gelesen, daß sie nichts davon hält, das Futter zu zerkleinern...Sie schreibt, daß auf diese Weise schneller
anaerobe Verhältnisse auftreten und das Futter anfängt zu schimmeln... Eventuell ist ja ein allmähliches Verrotten besser, weil die Würmer den von den Mikroben zersetzten Nahrungsbrei langsam aufschlürfen und Nährstoffe nicht so schnell abgegeben werden können, und die Würmer besser "hinterherkommen".
In meinen ersten Wurmkisten vom Sommer 2009 hatte ich das Problem des "Protein Poisoning", ich hatte stark eingeschnürte, tote Würmer, weil ich das Wurmbett nicht langsam eingefahren hatte.In meinen zweiten Kisten habe ich das Wurmbett langsam angesetzt, mit alter Wurmerde vermischt, und 1 Woche mit dem Einsetzen der Würmer gewartet.
Vielleicht ist es ja so, daß ein kleiner,beschränkter Raum (= Wurmcafe) - nicht so gut mit stark zerkleinertem Futter zurechtkommt, wie Beatrix geschrieben hat, weil die Würmer keine Möglichkeit haben, in andere Gefilde, die ihnen besser zusagen, auszuweichen.
Vielleicht sind die Buben und Mädels in den Outdoorfarmen auch deshalb so groß geworden, weil sie ihre toten, erfrorenen Kameraden aufgefressen haben (Proteine), und dadurch wie Bodybuilder groß und stark wurden......
Gruß
Wriggly
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 17:19
von Hochbeet
Wriggly
je kleiner desto anaerob, da geb ich Dir recht. Auf der anderen Seite: je größer/gröber das Futter ist, desto langamer wird es vom Micororganismus futtergerecht für die Jungs und Mädels aufbearbeitet -> je größer/gröber, desto weniger Futter steht zur Verfügung, sie müssen also hungern!
Wo ist jetzt das Licht am Ende des Tunnels?
Ist die einzige Lösung zur artgerechten Haltung wirklich ausschliesslich die Outdoor-Haltung?
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 17:27
von Wriggly
Ich denke nicht, daß die Würmer hungern müssen, wichtig ist meiner Meinung nach das Vorrotten der Nahrung in luftigen, "aeroben" Verhältnissen, das heißt in offenen Vorsammelbehältern wie z.Bsp.in dem auch von Jasper verkauften Vorsammeleimerchen. Zu viel anfallendes Wurmfutter friere ich für magerere Tage ein, das hat auch den Vorteil, daß die Zellstruktur nach dem Auftauen eine andere ist, leichter zersetzt werden kann,....dann noch ein paar Tage vor sich hin gammeln lassen, und fertig ist das (Wurm-)Festmahl....
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 20:18
von Eisbaer
Also das Vorrotten - das Absterben der Zellen mit deren Perforation der Zellwand, also Löcherung, ermöglicht es den Mikroorganismen die relativ feste Wandstruktur zu durchbrechen und damit den Mikroorganismen zugänglich zu machen.
Die "Guten " Mikoben sind diejenigen, welche Sauerstoff benötigen , um einen Umsatz - sprich Verdauung - zu vollziehen. Die anderen Mikroben machen nicht so gut verwertbare Nahrung oder sogar saure Nahrung. Manche machen Ammoniak (NH3) ( lecker Pferdegeruch). Das kann vom Abbau von Proteinen kommen an welchen immer Ammoniak vorhanden ist.
Ich hoffe das gibt wieder Denkanstöße.
Gruß Eisbaer
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 21:10
von Wurmmama
@Wriggly
Wenn das Futter schimmelt, ist das eher positiv für die Würmer. Pilze gehören im normalen Kompost zum Umsetzungsprozess.
Ich habe nicht geschrieben, die Würmer kommen mit Püree nicht zurecht. Ganz im Gegenteil, sie stürzen sich regelrecht drauf... ab dem zweiten Tag.
Bodybuildingfutter?
Wär' ja nicht schlecht, aber ich habe Jungs in einem Kübel, da waren vorher keine erfrorenen Kameraden drin. Auch die Kübel-Jungs sind dick und fett.
In einer Indoor-Farm ist m.E. einfach zuwenig Luftbewegung.
@Hochbeet
"Und da stellt sich die Frage, ich bin bei Darwin auf Seite 20, ob man das Fressverhalten des Regenwurmes dem des Mistwurmes gleichsetzen kann. Wenn nicht, wäre es mehr als fatal."
Wieso?
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 07:01
von Hochbeet
Wurmmama hat geschrieben:
"Und da stellt sich die Frage, ich bin bei Darwin auf Seite 20, ob man das Fressverhalten des Regenwurmes dem des Mistwurmes gleichsetzen kann. Wenn nicht, wäre es mehr als fatal."
Wieso?
Darwin scheint seinen Regenwürmern frisches Futter zu geben (etwas gegenteiliges las ich nicht heraus). Wird diese Futtermethode auf die Mistwürmer übertragen, die den Verwesungsteppich fressen, verhungern sie.
Auf der anderen Seite werde ich mir nun wieder ernsthaft überlegen, meinen Würmern eine Outdoorheimat zu suchen, denn bis ich mit der Ernährung nicht klarkomme, kann ich nicht sicherstellen, ob meine Mädels nicht trotzdem Hunger leiden.
Erneut verwirrt bin ich, dass wie Du in einem anderen Thread schreibst es unter einer Honigmelone (ich nehme an frisch, ohne Bakterienteppich) wimmelt, in einem anderen, dass die Mädels nur den Bakterien -Mikrobenteppich fressen können.
Das Problem ist, einem abgemagerten Hund kann ich den Ernährungszustand ansehen, wenn zu viel Fell da ist, kann ich den Ernährungszustand ertasten - einen unterernährten Wurm erkenne ich nicht, und wenn erst alle verhungert sind, ist es zu spät.
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 07:59
von Wurmmama
Hochbeet hat geschrieben:
Erneut verwirrt bin ich, dass wie Du in einem anderen Thread schreibst es unter einer Honigmelone (ich nehme an frisch, ohne Bakterienteppich) wimmelt, in einem anderen, dass die Mädels nur den Bakterien -Mikrobenteppich fressen können.
Mädels???
Wenn die Honigmelone frisch ist, gehen sie nicht ran. Nach zwei, drei Tagen sieht die Sache schon wieder anders aus. Vermutlich vermehren sich die Bakterien durch den Zuckergehalt in Obst rasend schnell. Widerspricht sich also nicht, keine Panik!
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 08:10
von Hochbeet
Wurmmama hat geschrieben: Mädels???
Gib zu, wenn Du ein Mann wärst, würdest auch von Mädels reden
Re: Größenunterschiede
Verfasst: Mi 12. Mai 2010, 08:52
von Wurmmama
Vermutlich!