Glück auf Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: Fr 7. Sep 2018, 18:38
Die hervorragenden Kenntnisse in der Tötungstechnik seien ihm neidlos gegönnt.
wir wissen, wie sehr Dir die Mikroorganismen am Herzen liegen. Mir eigentlich auch. Aber man muss Prioritäten setzen. Wenn es darum geht, auch nur ein einziges Menschenleben zu retten, bin ich bereit, Millioen und Abermillionen von Mikroorganismen möglichst effektiv abzutöten.
Eberhard hat geschrieben: Fr 7. Sep 2018, 18:38
Die eigentliche Frage war ja: Was kommt
NACH dem großen Abräumen, egal ob mit Antibiotika oder Desinfektionsmitteln? Und ich meine da nicht ein Operationsskalpell, sondern die normale Umgebung, wo ich mich aufhalte und wo ich meine Nahrung beziehen möchte.
Gerne gebe ich Dir auch hier eine Antwort.
Im Krankenhaus, das Du angesprochen hattest, ist die Sache relativ klar. Wenn der Patient wieder gesund wird, verlässt er das Krankenhaus und kommt er hoffentlich wieder ohne Antibiotika und mit nur wenig Desinfektion aus.
Im Krankenhaus wiederum wird man nicht umhin kommen, die Desinfektion dauerhaft und konsequent weiter zu führen.
Und die Erde, die Trulllla desinfiziert hat, wurde mutmaßlich zur Aufzucht von Jungpflanzen verwendet? Bin jetzt zu faul, noch einmal nachzulesen.
Das solltest Du einfach aus der Perspektive eines Gartenbaubetriebes sehen. Was will der erreichen?
Hier ist es wirtschaftlich völlig in Ordnung, wenn die Erde durch Erhitzen frei von Unkrautsamen und Mikroben gemacht wird. Oder wenn das chemisch geschieht. Er will ja nur junge Pflanzen verkaufen.
Den jungen Pflanzen scheint es ja erstmal nichts auszumachen, die Mikroben, die sich zuallererst wieder ansiedeln, scheinen ihnen auszureichen. Wenn der Gärtner 100000 Samen keimen lässt, will er ohne viel Jäten wenigstens 98000 Jungpflanzen pikieren. Und letztendlich sieht er es am liebsten, wenn daraus 95000 Töpfe mit Jungpflanzen verkauft werden. Bis dahin muss der Gartenbaubetrieb die Pflanzen möglichst billig bringen und das ist das Ziel, welches auch mit der desinfizierten Erde erreicht werden kann. Was später passiert, wenn der Kunde die Pflanzen kauft und wenn diese nach dem Einpflanzen mit der vollen Dröhnung von Mikroorganismen in Berührung kommt, das interessiert den Gartenbaubetrieb nicht mehr. Im Idealfall gehen die Pflanzen möglichst schnell ein und der Kunde kauft noch einmal und der Baumarkt ordert nach.
Über ethische Fragen habe ich mich an dieser Stelle nicht geäußert, wir wären uns wahrscheinlich schnell einig darüber.
Eberhard hat geschrieben: Fr 7. Sep 2018, 18:38
Und die Denkfrage lautet eigentlich (das versteht nicht jeder): Sollte man nicht besser mit den Mikroorganismen leben statt gegen sie mit unzureichenden Kenntnissen und Mitteln anzukämpfen?
Als Unterstreichung: Dr. Anne Katharina Zschocke und
Heilen mit Bakterien
Jetzt mag ich mir nicht eine anderthalbe Stunde Werbung für EM reinziehen. Aber bevor diese als Heilmittel eingesetzt werden, müssen sie wie jedes Heilmittel erst einmal ein strenges Zulassungsverfahren durchlaufen, in dem das potentielle Heilmittel
- seine Wirksamkeit in Blindtests nachvollziehbar nachweisen und
- seine Unbedenklichkeit nachgewiesen werden.
Und das ist auch gut so! Soweit mir bekannt ist, haben EM bisher nur eine Zulassung als Bodenhilfsstoff. Bitte berichtige mich, wenn ich mich irren sollte.
In den Krankenhäusern wollen wir uns zwecks Bekämpfung der patogenen Keime lieber auf Sagrotan&Co verlassen, statt mit EM zu desinfizieren. Einem Krankenhaus, welches Desinfektionsmittel durch EM ersetzen würde, dem würde ich lieber sicherheitshalber fern bleiben.
Eberhard hat geschrieben: Fr 7. Sep 2018, 18:38
Darin wird auch angesprochen, dass es sehr (bis zu sehr) ambitioniert ist, Mikroben wirklich bekämpfen zu wollen, die sich teilweise innerhalb einer halben Stunde verdoppeln und sich auch dadurch an geänderte Lebensbedingungen anpassen können, was sie in den vergangenen Millionen Jahren bisher immer geschafft haben.
An allen den Stellen, an denen nicht die Gefahr besteht, dass die Mikroben Menschenfleisch verstoffwechseln wollen, stimme ich Dir zu.
Ich persönlich kann feststellen, dass ich derzeit gesund bin, dass ich mich viel und gerne an frischer Luft bewege, gerne Obst und Gemüse esse und dadurch mein Immunsystem einigermaßen in Schuss halten kann. Sogar kleine Schürf- und Schnittwunden kann ich an der Luft heilen lassen, meist spare ich mir die Desinfektion und kann damit mein Abwehrsystem trainieren. Selbst, wenn eine Pflaume eine Druckstelle hat und sich darin die Mikroben binnen kurzer Zeit verdoppeln, habe ich kein Problem damit, diese ohne Ekel zu verspeisen.
Ja, ich lebe mit den Mikroben, ganz bewusst.
Für einen Senior im Altersheim gilt das nicht mehr, aus naheliegenden Gründen.
Und für einen Krankenhauspatienten erst recht nicht. Denn deren Körper haben alle Kraft zu investieren, um eine Genesung zu versuchen.
Pfiffikus,
der nun hofft, dass er auch diesen Teil der Frage erschöpfend beantwortet hat