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Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Di 18. Dez 2018, 01:29
von Eberhard
Von Essenresten wird ja immer abgeraten wegen der Ratten
Was vom Essen übrig bleibt zum Wegwerfen wird jetzt individuell unterschiedlich sein. Ich koche selbst und esse, was ich koche. Einkaufen sollte man auch zum Verbrauchen und nicht zum Wegwerfen. Notfalls springen Haustiere als Zweitverwerter ein, ich habe die aber nicht.
Letztlich spielt auch das Mengenverhältnis von Essensresten zu sonstigem Material eine Rolle. Wer einen Minihaufen zu einer Müllgrube von eimerweisen Essensresten macht, wird sicher die von Dir genannten Effekte provozieren. Wenn man in Größenordnungen Fisch + Fleisch einbringt, also tierisches Eiweiß und Fett, wird leicht die Bereicherung der Mikroben auf eine Dominanz dieser anderen Zersetzer (Fäulnis?!) umschlagen und somit auch darauf eingestellte Gäste anlocken. Der umgedrehte Paracelsus: Die Menge macht das Gift zum wirkenden Gift.

Also schon aus dem Grund, dass man Lebensmittel nicht einfach wegwirft, fallen bei mir nicht nennenswerte Mengen an wegzuwerfenden Resten an. Diese werden auf den offenen Kompost gegeben, im Ausnahmefall gleich eingegraben. Die Oberfläche des Kompostes ist wegen eines mehr oder wenigen kontinuierlichen Zuwachses von immer mal einseitigem Material zur Mischung ständig in Bewegung.
Situation: Streunende Hunde und Katzen ziehen enttäuscht ab und kommen nicht wieder, Ratten kenne ich nicht aus eigenem Erleben, dafür schon mal eine Ringelnatter. Jetzt zuletzt hatte ich einen Maulwurf als ständigen Gast. Der hat aber etwas anderes auf der Speisekarte.

Wenn ich das alternativ in eine Tonne (die wir hier nicht haben) werfen müsste: Ob der Verwerter dieser Tonne sauberer und besser kompostiert als ich ... ich hätte da Zweifel.

Also: Viele Dinge werden kritiklos von anderen abgeschrieben und als Wahrheit verkündet, so wie man das auch vom Spinat mit dem hohen Eisengehalt kennt. Noch so eine Geschichte: Dass man Kompost mit einer Plane abdecken muss, stammt von einem Autoren, der in Indien tätig war und da auch den Monsun erleben durfte. Mein Kompost ist offen.

Aber auch: Jeder darf sein eigenes System und seine eigene Überzeugung haben.

Pferdemist bezeichnet man als "warmen" Mist. Da könnte es sogar zu dieser Jahreszeit schon etwas warm werden und somit etwas passieren, wenn die Abmessungen des Haufens groß genug sind.

Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Mi 19. Dez 2018, 16:11
von Pfiffikus
Glück Auf Eberhard,
Eberhard hat geschrieben: Mo 17. Dez 2018, 13:06 Eigener Urin, den man nicht im Wasserklosett wegspült,...
kann man nehmen. Doch es muss nicht der eigene sein.
Urin aus dem Katzenklo ist ebenso gut geeignet. Insbesondere wenn man Bentonit zugeben möchte, ist der Inhalt einer Katzentoilette viel zu schade für die Mülltonne. Soll ja bei einigen Leuten hier zur Verfügung stehen.

Ich habe immer überlegt, wo kriege ich Erde her, wenn der Garten bestellt und bewachsen ist und ich auch keine Löcher in eine Wiese graben will. Irgendwann fiel mir auf, dass auf der Wiese, die ich ab und an mähen muss, immer mal Maulwurfshaufen auftreten, die beim Mähen sehr stören, manche schon von der Ansicht her. Solche Maulwurfshaufen kann man breitziehen, oder man kann sie abtragen und die Erde dem eigenen Kompost zur Einmischung zuführen.
Korrekt.
Das funktioniert erstmal. Praktisch fehlt diese ausgeworfene Erde unterirdisch. Irgendwann rennt auch Dein Maulwurf zum Besteckkasten. Dann wird die Höhle nicht mehr gebraucht, sie fällt in sich zusammen. Seine Söhne und Enkel werden neue Höhlen graben. Deshalb wirst Du langfristig erneut Erde benötigen, andernfalls wird sich Deine Wiese in eine Huckelpiste verwandeln.


Eberhard hat geschrieben: So 16. Dez 2018, 12:53 "schwer kompostierbar" ... das weckt immer den Eindruck, es würde uns jahrzehntelang begleiten, um dann doch irgendwie (über den Hauch der Ewigkeit) in Staub zu zerfallen ...?
Klar ist doch, dass ein paar frische Grashalme schneller kompostiert sind als ein Holzstubben oder ein Schweinekopf. Da muss man mit Methoden und Rahmendaten passend umgehen.
Eberhard hat geschrieben: Di 18. Dez 2018, 01:29Was vom Essen übrig bleibt zum Wegwerfen wird jetzt individuell unterschiedlich sein. Ich koche selbst und esse, was ich koche. Einkaufen sollte man auch zum Verbrauchen und nicht zum Wegwerfen. Notfalls springen Haustiere als Zweitverwerter ein, ich habe die aber nicht.
...
Also schon aus dem Grund, dass man Lebensmittel nicht einfach wegwirft, fallen bei mir nicht nennenswerte Mengen an wegzuwerfenden Resten an.
Klar ist das alles kompostierbar, vor allem, wenn man Zeit und Platz dafür hat.
Du isst, was Du kochst, das mag sein. Wir essen die Kartoffeln ohne Schale, Paprika ohne Inneres, bei den meisten Obstsorten verschmähen wir die Steine, wenn es Rippchen gibt, verzehren wir die auch nicht komplett. So ist es mutmaßlich auch bei Dir gemeint.
Doch gerade Knochen, Obstkerne, die Schale von Kokosnüssen, Holzteile und so weiter will ich weder auf dem Kompost, noch in der Wurmkiste sehen. Jeder kann sich denken, weshalb. Und da habe ich keine Bauchschmerzen, sie der kommunalen Entsorgung anzuvertrauen.

Eberhard hat geschrieben: Di 18. Dez 2018, 01:29Situation: Streunende Hunde und Katzen ziehen enttäuscht ab und kommen nicht wieder, Ratten kenne ich nicht aus eigenem Erleben,
Wenn sich nicht einmal Ratten für Deinen Kompost interessieren, muss irgendetwas anderes damit im Argen liegen.

Eberhard hat geschrieben: Di 18. Dez 2018, 01:29Wenn ich das alternativ in eine Tonne (die wir hier nicht haben) werfen müsste: Ob der Verwerter dieser Tonne sauberer und besser kompostiert als ich ... ich hätte da Zweifel.
Das stört mich nicht. Diesen Anspruch habe ich auch nicht an den Verwerter.



Pfiffikus,
für den sie die schwer kompostierbaren Dinge einfach nur entsorgen sollen

Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Mi 19. Dez 2018, 18:04
von Eberhard
Deshalb wirst Du langfristig erneut Erde benötigen, andernfalls wird sich Deine Wiese in eine Huckelpiste verwandeln.
Ich wohne auf einem Berg, der Garten liegt oben, die Wiese darunter. Nach unten geht auch einiges.
Die Wiese ist naturgegeben sowieso eine Huckelpiste, eben eine Wiese und kein Rasen.

Das war jetzt aber auch nur ein Hinweis auf eine Mindermenge, so für einen typischen Gärtnerkompost in der Menge.
Persönlich habe ich bspw. meinem Nachbarn auch Aushub abgenommen, der beim Isolieren seiner Hausaußenwände anfiel, wie auch die zu beseitigende Ligusterhecke samt etlicher Erde darunter, um die früher gesetzten Bordsteine wieder freizulegen. Wie heißt das Gegenteil von "entsorgen"?

Insgesamt sind das nur Beispiele dafür, wie man mit offenen Augen den Weg zum Gartenmarkt weniger oft antreten muss. Ob man das jeweils einzeln aus- und totdiskutieren muss - ich weiß nicht. Bessere Vorschläge sind aber willkommen.

Wenn man im Kubikmeterbereich denkt, sind Anteile von z.B. 10 Prozent durchaus gewisse Hausnummern.

Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Mi 19. Dez 2018, 18:58
von Pfiffikus
Eberhard hat geschrieben: Mi 19. Dez 2018, 18:04 Wie heißt das Gegenteil von "entsorgen"?
Nachnutzen.


Pfiffikus,
der nichts von diesen denglishen Begriff "Upcycling" hält

Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Mi 19. Dez 2018, 20:22
von Eberhard
Doch gerade Knochen, Obstkerne, die Schale von Kokosnüssen, Holzteile und so weiter will ich weder auf dem Kompost, noch in der Wurmkiste sehen.
Ich auch nicht, aber warum muss man immer solche eindimensionalen Wege haben und mit etwas an sich Nützlichen alles erschlagen wollen?

Nennenswert dickes Holz geht bei mir in die Holzfeuerung oder in die hauseigene Pflanzenkohle-Erzeugung (2018 5-mal 200 Liter Pflanzenkohle). Mit Holzasche und Pflanzenkohle kann ich etwas anfangen.
Dünnes geeignetes Holz kann man schreddern und direkt der Kompostierung hinzufügen oder als Mulchmaterial verwenden.
Knochen können durch die Knochenquetsche gehen, also geeignet zerkleinert werden. Dann kann man sie als Zufutter für Hühner verwenden oder auch auf den Kompost geben.

Wo ist jetzt da das Problem? Wenn die Deutschen Mülltrennung beherrschen, könnten sie auch bei Trennung von Nutzmaterialien Erfolge erzielen.

Re: Platanenlaub kompostieren

Verfasst: Mi 19. Dez 2018, 21:51
von Pfiffikus
(gut)