Ups&Downs - die ersten 3 Wochen
Verfasst: Fr 7. Jun 2019, 10:58
<TLDR: Voller Enthusiasmus losgelegt, mit Hefebrot und Futter-Überangebot einen Großteil der Wurmpopulation durch Flucht, Hitzestau und Sauerstoffmangel verloren. Mitterweile ist die Kiste in 3 Ebenen auf Konsolidierungskurs, aber ich werde weiter ein Auge drauf haben. Danke für das Forum hier, viele gute Anregungen.>
Tach erstmal,
Ich habe in den letzten Maiwochen meine Wurmworks-Kiste angelegt und war voller Enthusiasmus, meinen täglichen Kaffeesatz und Küchen-Schnippelreste endlich einer sinnvolleren Bestimmung als dem Abfalleimer zuzuführen.
Hat anfangs auch super hingehauen, fast ein wenig zu gut, weil ich mich leider hinreißen hab lassen. Aber der Reihe nach. Die Kiste ist bald in den Keller gewandert. Ich habe dann, nachdem die Hanfmatte fast verputzt war, fleißig daran gearbeitet, die erste Ebene vollzukriegen.
Fehler 1: Zuviel Futter in zu wenig Zeit, ist mir aber nicht aufgefallen, weil die erste Ebene vor sich hin-rottete (so muss es wohl gewesen sein); und die zweite Ebene ja schon befüllt wurde.
Fehler 2: Meine Frau hatte ein Brot gebacken, war ihr aber nicht wie erwünscht gelungen- die Mitte war nicht wirklich aufgegangen. Es war ein Kasten-Weißbrot mit Hefe. Sie: Hier, das ist was für deiner Würmer. Ich: Klaro! Zerschnitt es in Käse-Fondue-große Würfel und rein damit, natürlich schön verteilt, soll ja jeder Wurm was von haben.
Nach einigen Tagen hatte ich im Keller mit erhöhter Wurmflucht zu tun. Zum Anfang schien noch alles normal, roch auch (noch) nicht streng. Ich fluchte, setzte sie zurück und dachte, damit wärs erledigt.
In den folgenden Tagen immer mehr Würmer auf der Flucht. Ich nehme die zweite Ebene wieder raus und mir steigt ein beißender (Ammoniak / Erbrochen-vergoren) Geruch in die Nase: Das Weißbrot hat sich zu einer schleimigen, anaeroben Masse verwandelt, teilweise Schimmelnester. Durch meine großzügige Verteilung aber mit Kafferesten und anderem Kompost verklebt, also nur schwer zu identifizieren. Ich pule raus was geht, muss aber auch zur Arbeit (man ist ja nicht Vollzeit-Wurmpapa).
Abends: Noch mehr Würmer auf der Flucht. Auch in Nachbars Keller-Abteil. Panik. Forum. Alles mögliche ausprobiert. Deckel blockiert, dritte Ebene rein, damit sie mehr Platz zum Ausweichen haben, bessere Luft-Zirkulation, mehr Grünzeug - hilf alles nix. Bis ich die Reißleine zog.
Wurmfarm wieder hochgenommen, im Hellen lässt sich besser aussortieren, sortiert, gewartet, Box von außen gekühlt, Deckel blockiert, um Flucht zu unterbinden.
Problem nur: Mittlerweile hatten wir über 30 Grad Außentemperatur (27° in der Wohnung).
Den Morgen darauf: Wieder Wurmflucht, wieder alle verbliebenen Würmer in den Ecken.
Ebenen weiter getrennt, vermeintlich alle Hefebrot-Schleimnester entfernt, die sich übrigens deutlich wärmer als 37° angefühlt haben und mittlerweile überaus stechend rochen (bäh!), nochmal in Häufen aufgeteilt, Würmer aus den Ecken in die untere Ebene bugsiert, in der nun noch 4 Häufchen in den Ecken aufgetürmt waren.
Das war ein weiterer Kapitalfehler.
Wegen Hitze oder wenig Sauerstoff oder allem zusammen hatte ich einige Stunden später (nach der Arbeit) einen Riesenklops toter Würmer im Auffangbecken. Ich war dem Heulen nah.
Also nochmal alles raus, durchsortiert, alle größeren Papierfetzen raus (u.a. hatte ich Kaffeesatz immer mit Filtertüten reingetan, das war wohl keine gute Idee) noch ein paar bisher unentdeckt gebliebene Hefe-Schleim-Nester entfernt und den verbliebenden Würmern gut zugeredet, auf das sie drinne bleiben.
Hat zwar immer noch nicht gänzlich geholfen, ich habe auch am nächsten Morgen immer noch Wurmleichen (auch im Kompost gefunden)
Wurmkiste auf den Balkon, in eine Ecke wo keine Sonne hinscheint verbannt (Das war vor 2 Tagen), Ventil vom Auffangbehälter offengelassen. Bisher keine weitere Flucht wahrgenommen, auch nicht durch das Ventil (Topf steht drunter). Die Ebenen sind nun relativ ungleich verteilt gefüllt, aber immerhin locker. Ich werde übers Wochenende nochmal schauen, ob ich irgendwo noch einen der vermaledeiten Hefeteig-Klösschen identifizieren kann, aber ansonsten hoffe ich, dass das Gröbste vorbei ist.
Ich habe wirklich viel Stress damit gehabt und werde jetzt erstmal etwas warten, bis ich das nächste Mal Futter geben. So. Das musste ich mal loswerden, vielen Dank für eure ganzen Ressourcen hier, ich habe mich gut bedienen können an euren Erfahrungen.
Werde in Zukunft sehr viel konservativer Füttern und hoffe mal, dass sich aus den verbliebenen Würmern (mehr als 3 noch lebende habe ich identifizieren können!) wieder was entwickelt (hoffentlich stehen die aufeinander).
Puh. Bis bald.
Tach erstmal,
Ich habe in den letzten Maiwochen meine Wurmworks-Kiste angelegt und war voller Enthusiasmus, meinen täglichen Kaffeesatz und Küchen-Schnippelreste endlich einer sinnvolleren Bestimmung als dem Abfalleimer zuzuführen.
Hat anfangs auch super hingehauen, fast ein wenig zu gut, weil ich mich leider hinreißen hab lassen. Aber der Reihe nach. Die Kiste ist bald in den Keller gewandert. Ich habe dann, nachdem die Hanfmatte fast verputzt war, fleißig daran gearbeitet, die erste Ebene vollzukriegen.
Fehler 1: Zuviel Futter in zu wenig Zeit, ist mir aber nicht aufgefallen, weil die erste Ebene vor sich hin-rottete (so muss es wohl gewesen sein); und die zweite Ebene ja schon befüllt wurde.
Fehler 2: Meine Frau hatte ein Brot gebacken, war ihr aber nicht wie erwünscht gelungen- die Mitte war nicht wirklich aufgegangen. Es war ein Kasten-Weißbrot mit Hefe. Sie: Hier, das ist was für deiner Würmer. Ich: Klaro! Zerschnitt es in Käse-Fondue-große Würfel und rein damit, natürlich schön verteilt, soll ja jeder Wurm was von haben.
Nach einigen Tagen hatte ich im Keller mit erhöhter Wurmflucht zu tun. Zum Anfang schien noch alles normal, roch auch (noch) nicht streng. Ich fluchte, setzte sie zurück und dachte, damit wärs erledigt.
In den folgenden Tagen immer mehr Würmer auf der Flucht. Ich nehme die zweite Ebene wieder raus und mir steigt ein beißender (Ammoniak / Erbrochen-vergoren) Geruch in die Nase: Das Weißbrot hat sich zu einer schleimigen, anaeroben Masse verwandelt, teilweise Schimmelnester. Durch meine großzügige Verteilung aber mit Kafferesten und anderem Kompost verklebt, also nur schwer zu identifizieren. Ich pule raus was geht, muss aber auch zur Arbeit (man ist ja nicht Vollzeit-Wurmpapa).
Abends: Noch mehr Würmer auf der Flucht. Auch in Nachbars Keller-Abteil. Panik. Forum. Alles mögliche ausprobiert. Deckel blockiert, dritte Ebene rein, damit sie mehr Platz zum Ausweichen haben, bessere Luft-Zirkulation, mehr Grünzeug - hilf alles nix. Bis ich die Reißleine zog.
Wurmfarm wieder hochgenommen, im Hellen lässt sich besser aussortieren, sortiert, gewartet, Box von außen gekühlt, Deckel blockiert, um Flucht zu unterbinden.
Problem nur: Mittlerweile hatten wir über 30 Grad Außentemperatur (27° in der Wohnung).
Den Morgen darauf: Wieder Wurmflucht, wieder alle verbliebenen Würmer in den Ecken.
Ebenen weiter getrennt, vermeintlich alle Hefebrot-Schleimnester entfernt, die sich übrigens deutlich wärmer als 37° angefühlt haben und mittlerweile überaus stechend rochen (bäh!), nochmal in Häufen aufgeteilt, Würmer aus den Ecken in die untere Ebene bugsiert, in der nun noch 4 Häufchen in den Ecken aufgetürmt waren.
Das war ein weiterer Kapitalfehler.
Wegen Hitze oder wenig Sauerstoff oder allem zusammen hatte ich einige Stunden später (nach der Arbeit) einen Riesenklops toter Würmer im Auffangbecken. Ich war dem Heulen nah.
Also nochmal alles raus, durchsortiert, alle größeren Papierfetzen raus (u.a. hatte ich Kaffeesatz immer mit Filtertüten reingetan, das war wohl keine gute Idee) noch ein paar bisher unentdeckt gebliebene Hefe-Schleim-Nester entfernt und den verbliebenden Würmern gut zugeredet, auf das sie drinne bleiben.
Hat zwar immer noch nicht gänzlich geholfen, ich habe auch am nächsten Morgen immer noch Wurmleichen (auch im Kompost gefunden)
Wurmkiste auf den Balkon, in eine Ecke wo keine Sonne hinscheint verbannt (Das war vor 2 Tagen), Ventil vom Auffangbehälter offengelassen. Bisher keine weitere Flucht wahrgenommen, auch nicht durch das Ventil (Topf steht drunter). Die Ebenen sind nun relativ ungleich verteilt gefüllt, aber immerhin locker. Ich werde übers Wochenende nochmal schauen, ob ich irgendwo noch einen der vermaledeiten Hefeteig-Klösschen identifizieren kann, aber ansonsten hoffe ich, dass das Gröbste vorbei ist.
Ich habe wirklich viel Stress damit gehabt und werde jetzt erstmal etwas warten, bis ich das nächste Mal Futter geben. So. Das musste ich mal loswerden, vielen Dank für eure ganzen Ressourcen hier, ich habe mich gut bedienen können an euren Erfahrungen.
Werde in Zukunft sehr viel konservativer Füttern und hoffe mal, dass sich aus den verbliebenen Würmern (mehr als 3 noch lebende habe ich identifizieren können!) wieder was entwickelt (hoffentlich stehen die aufeinander).
Puh. Bis bald.