Tomaten und Wumhumus

Themen rund ums biologische Gärtnern sind hier richtig. Auch Fragen um Wurmhumus werden hier beantwortet.
Eisbaer
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Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Eisbaer »

Hallo zusammen,
ich habe heute Tomaten gepflanzt , also mehr umgetopft. Da ich von Wurmhumus überzeugt bin habe ich gleich alle Tomatenpflanzen mit Wurmhumus gedüngt. Sicherlich waren da auch einige Wurmeier drinnen enthalten.
Ich wollte die "Asttriebe" wegschneiden und dann in den Blumenkübel belassen um den eventuell enthaltenen Würmern eine Nahrungsgrundlage zu schaffen hat das jemand schon mal gemacht?
Greetings Polar bear :D
kiko63505

Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Eisbär,

ich denke das es so nicht funktionieren wird. Selbst wenn Wurmeier im Humus sein sollte und daraus junge Würmer schlüpfen, so sind es dennoch Kompostwürmer. Ich vermute das diese dann abwandern werden, der Lebensraum entspricht nicht dem was ein Kompostwurm bevorzugt. Die Pflanzabfälle allerdings liegen lassen mache auch ich, alles soll da verrotten wo es entstanden ist. Meine Tomaten sitzen in einem Gemisch aus Erde Rinderdungpellets, Bentonit, Hornsphäne und reifem Kompost und das alles im Topf. Dünger gab es bis jetzt noch keinen, Wurmhumus habe ich leider noch nicht. Über die Entwicklung der Tomaten kann ich aber zufrieden sein. Eine weitere Kompostgabe werde ich in den nächsten Tagen geben in der Hoffnung das ich auf Dünger ganz verzichten kann. Bild über die Tomatenpflanzen liefere ich nach.
Ich wünsche viel Erfolg

mfG kiko
Eisbaer
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Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Eisbaer »

Na ja ich habe Blumenerde mit Kompost vermischt und werde Gartenabfälle im Geringen maße dazutun. Ich will keinen vergleich, ich will nur wieder , dass unsere Erde möglichst mit vielen nützlichen Mikroorganismen ausgestattet ist. Eisbär
Wurmmama
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Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Wurmmama »

Ich habe einen Kübel, wo eine Zuccini drin stand. Stand deswegen, weil ich dieses Jahr überhaupt kein Glück mit den Guten hatte. Sie sind fantastisch gekeimt und gewachsen, bis die weiße Fliege kam. Die hab' ich mir sicher mit der Anzuchterde reingeschleppt, vorher hatte ich die Viecher nie! :cry:

In dem Kübel hatte ich als Unterlage ein paar Äste, furchtbar lehmige Gartenerde, Wurmhumus und obenauf eine Lage Unkraut und Zeitung. Die Zuccini ist auch gut angewachsen. Zumindest der Rest, den die weißen Fliegen übrig gelassen hatten. Diesen Rest hat dann ne Schnecke erledigt :cry:

Nun hatte ich eine Balkontomate gekauft und brauchte ein neues Zuhause. Ich habe besagten Kübel ausgeräumt und siehe da, so ca. 50 richtig fette, rote Jungs strahlten mich an. Die lehmige Erde aus dem Kübel habe ich mit Kokosfasern, Bentonit und ca. 7 Litern Wurmhumus gemischt und wieder - samt Balkontomate - in den Kübel getan. Obenauf noch eine Schicht verottendes Unkraut und ein bißchen Zeitung.

Die Bepflanzung mit der Tomate hat den unschätzbaren Vorteil - für die Jungs - dass ich nicht andauernd in dem Kübel rumräume ;) Für die Tomate hat es den Vorteil, dass sie quasi an der Quelle sitzt und immer gut mit frischem Humus versorgt wird. Für mich hat es den Vorteil, dass ich die Abfälle der Tomate gleich (kleingeschnitten) im Kübel entsorgen kann. Mal sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Ansonsten habe ich noch 9 Tomaten in Töpfen, die erst mal nur halb mit meiner lehmigen Gartenerde und etwas Wurmhumus gefüllt waren. Nur halb deswegen, weil ich vorhabe, die Teile vom Ausgeizen gleich im Topf liegenzulassen und weiter mit Wurmhumus (wie er anfällt) aufzufüllen.

Dann habe ich noch 12 Tomaten normal in der Erde. Beim Einpflanzen habe ich Wurmhumus verwendet und letzte Woche nochmal ca. 100g je Pflanze zugegeben. Nur zu Mulchen traue ich mich noch nicht, weil ich Angst habe, dass sich die Schnecken dann über meine eh schon weiße-Fliege-geplagten Pflanzen hermachen. Ich will noch ein bißchen warten, bis sie richtig anfangen, zu wachsen, dann sind auch die Schnecken egal.

Ich schließe mich Eisbär an. Ich habe nicht den Ehrgeiz, gärtnerische Höchstleistungen zu vollbringen. Ich möchte einfach nur schauen, ob es nicht ohne Chemie geht, auf ganz natürlichem Weg.
wurmige Grüße
Wurmmama
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Flomax
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Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Flomax »

@Wurmmama

hast Du einen Liefervertrag mit einer Pizzeria? :D Bei so vielen Tomatenpflanzen kannst Du im Spätsommer ja auf den Markt damit gehen!!

Leider kann ich bezüglich Pflanzungen und Düngung nicht mitreden, weil ich dieses Jahr für den Garten (außer Rasen mähen und Kaninchenmitstwurmkompost anlegen) keine Zeit habe! Bin leider immer noch am Renovieren - und werde es wohl noch ein Weilchen bleiben! :(

Nächstes Jahr will ich mir Hochbeete bauen. Den Kompostplatz, wo später die Beete stehen sollen habe ich bereits angelegt.

Gruß
Flomax
kiko63505

Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Leute,

so ein Forum dient einem Information- und Erfahrungsaustausch, was anders sollte es auch nicht werden. Ich selbst habe alles was mit Leistung wie, wer hat den größten Fisch, die größte Tomate, das beste Rindvieh, den edelsten Hund... schon immer abgelehnt und werde es weiterhin tun. Allerdings sind Vergleiche dennoch irgendwie wichtig, will man denn sehen was ein Umstellen auf Naturdünger für Vor- oder Nachteile bringt.

Bei aller liebe zur Natur, was ich auch befürworte, so möchte ich hier sagen das Wurmhumus kein Wundermittel sein kann. Wurmhumus kann nur ein Teil eines ganzen sein.

schönen Tag allen.
kiko
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Flomax
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Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Flomax »

@ Kiko

Da magst Du recht haben. Ich habe in einem Buch gelesen; in den achtziger Jahren gab es mal, ohne den Einfluß des Internets, einen wahren Wurmzüchterboom. Teilweise gab es in Deutschland bis zu 500 Züchter, davon sind bis dato vielleicht mal 20-30 Züchter übriggeblieben die heute noch ihren Lebensunterhalt damit verdienen.

Warum gab es diesen Rückgang, wenn der Wurmhumus und die Vermikompostierung so eine tolle Sache sind?

Gut - es mag teilweise daran liegen dass viele das schnelle Geschäft gewittert haben und erst im Nachhinein feststellen mußten, dass der Markt nicht wirklich so einfach zu beackern ist! Aber es lag auch daran dass immer weniger Menschen sich mit dem Thema "natürliche Düngung" beschäftigt haben, und daran dass für alle und jedes Düngeproblem eine Pappschachtel gut gefüllt mit Chemie oder schützenswertem Hochmoorinhalt im Gartenbaumarkt im Regal steht!

Wurmhumus ist nicht das Allheilmittel - bestimmt nicht! Aber es ist ein Schritt zurück zur natürlichen Düngung und zum Aufbau einer Dauerhumusschicht, die zwar auch durch ganz normalen Kompost besorgt werden kann - aber eben durch einen viel länger andauernden Prozess. Und wer hat heutzutage noch Zeit!? :-)

Gruß
Flomax
kiko63505

Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmmama,

der Befall mit dem Ungeziefer ist ärgerlich aber es lässt sich nicht vermeiden. Dieses Jahr jedenfalls ist auch bei mir eine Plage mit Blattläusen in allen Farbvarianten anzutreffen. Der lange kalte Winter hat das auch nicht verhindern können. Sofern Flomax recht hat mit dem Vertrag mit einer Pizzeria, vergiss nicht ein Gewerbe anzumelden :lol:
Ich habe nur 3 Tomatenstöcke die in Kübeln stehen, Harzfeuer, irgendeine Partytomate und eine veredelte Tomate. Die Pflanzen stehen schon ne weile drausen und entwickeln sich eigentlich gut, bisher keine Düngegaben aus dem Baumarkt. Die veredelte Tomate ist am weitesten entwickelt, allerdings gefällt mir diese nicht. Im Internet bin ich auf die Suche gegangen und habe nachfolgenden Artikel gefunden:
"Tomatenkrankheit: Löffelblättrigkeit
Bei dieser Krankheit rollen sich die Blätter löffelartig ein und zwar von unten nach oben. Genau genommen handelt es sich weder um den Befall mit Schädlingen noch um eine Krankheit. Ursachen können ein zu hoher Nährstoffgehalt im Boden sein oder auch ein zu starkes Ausgeizen der Triebe. Auch Trockenheit kann zur Löffelblättrigkeit führen. Das Einrollen der Blätter führt aber nicht zu Verlusten im Ertrag."
Sofern es die oben genannte "Krankheit" sein sollte, käme in meinem Fall nur Ausgeizen oder Pflanzsubstrat in Frage. Weitere Zugaben von reifem Kompost sind bei mir somit auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die "fetten rote Jungs" kannst Du diese Würmer eindeutig als Mistwurm identifizieren? Alle Würmer die ich bisher in Töpfen gefunden habe, es waren ausschlieslich Töpfe die Bodenkontakt hatten, waren keine Mistwürmer.

@Flomax

Der Wurmzüchterboom aus den 80igern ist mir neu, aber wieder einmal sieht man für was so ein Forum gut ist. Die Informationsflut im Netz ist schon eine tolle Sache.
An dieser Stelle möchte ich einen Text einfügen der aus 1986 stammt, möglicherweise verstosse ich hier gegen das Urhebergesetz, ich hoffe das der Zweck in diesem Fall die Mittel heiligt. Der Textauszug stammt aus einer Broschüre die von DIRK (Deutsches Institut für Regenwurm-Kulturen" stammt.
___________________________________________________
Auf den ersten Blick ist dieser Regenwurm-Humus wertvolles
Material, aber der Gehalt an N, K und P ist dermassen
niedrig, dass in den meisten Laendern Europas Regenwurm-
Humus nicht als Duenger verkauft werden darf, sondern nur
als "Pflanzen-Nahrung" oder "Boden-Verbesserungsmittel".
__________________________________________________
Möglicherweise liegt hier die Ursache für den Rückgang der Wurmzüchter.

mfG kiko
Claudia
Schon länger dabei
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Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von Claudia »

Hi!

Wir haben jedes Jahr Tomaten im Freiland und in einer Art Gewächshaus. Dieses Jahr habe ich sie erstmalig mit Gartenerde, Wurmhumus und oben drauf einer Schippe Kompost gepflanzt. Den Tomaten draußen geht es sehr gut. Sie wachsen und tragen viele Blüten. Die im Gewächshaus mutieren gerade zu Monstergröße, haben aber noch keine einzige Blüte (andere Sorte).

Ansonsten ergibt mein erstmaliges Düngen mit Wurmhumus noch dies:

kränkelnde Zimmerpflanzen haben sich schnell erholt.
Meine Amaryllis scheinen zum ersten Mal wirklich den Sommer zu überleben.
Und jetzt der Hammer: Der Bubikopf hat geblüht! Das machen die in Wohnungshaltung eigentlich gar nicht. :mrgreen:

Ich hatte als Teenie (80ger Jahre!) mal so eine Pflanzenphase, da bin ich auch auf den Wurmhumus gekommen, den konnte man in Tüten in einem kleinen Dritte-Welt-Laden kaufen. Ich weiß noch, dass mein Zimmer damals einem Urwald glich und niemand solche Prachtpflanzen hatte wie ich.

Erst letztes Jahr habe ich mich daran erinnert und gedacht: Ob man wohl diesen Wurmhumus noch irgendwo kaufen kann? Und so bin ich im Internet auf Wurmwelten gestoßen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin ja total davon überzeugt, dass Wurmhumus wohl ein Wundermittel ist. :mrgreen:

Wir haben heute überlegt, im nächsten Jahr unsere Tomatenpflanzung auf 16 Pflanzen zu verdoppeln...

Viele Grüße
Claudia
kiko63505

Re: Tomaten und Wumhumus

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Claudia,

schön zu lesen wie erfolgreich Du mit dem Wurmhumus bist, vielleicht ein paar Bilder dazu wären doch auch optische Anreize. Mach weiter so und berichte ab und an.

mfG kiko
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