Hallo
Ich bin zwar noch recht neu hier, aber mir juckt es schon lange in den Fingern, hier meinen Senf mit dazugeben zu können
deshalb mache ich das jetzt einfach mal!
Futtertechnisch angefangen habe ich mit dem Typ
"B Ich schnipple also bin ich" - das mache ich der Hauptsache auch immer noch, nur manchmal habe ich auch einfach kein Bock, den Wurmies wirklich alles perfekt in kleine Schnipsel zu zerhacken/ zu zerfleddern/ zerschnipseln und dann mache ich auch ein bisschen Typ
"C. Gegessen wird was auf den Tisch kommt."
Das Schnippeln die Oberfläche vergrößert und das Kompostieren/ Umsetzen der Biomasse dann schneller vonstatten geht, konnte ich im Sommer an der Wassermelonenschale beobachten. Die war innerhalb weniger Tage von den Wurmies und ihren krabbeligen Mitbewohnern (in der Hauptsache Rote Milben -Hornmilben vielleicht?- und den Enchyträen, die ich da noch hatte) weggefuttert, nur die etwas ledrigere Außenschale hat etwas länger gebraucht. Insofern haben die Wurmies Glück und ich bin immer noch eine fleißge Schnipplerin
Trulllla hat geschrieben:Mein Wurmhumus ist echt zu kompakt. Wenn ich Jaspers Videos sehe, wie er mit den Händen durch ganz krümeligen Humus fährt, werde ich ganz neidisch.
Dieses Problem kenne ich bei meinem Kompostgut nicht - wie es in meinem Humus aussieht, weiß ich nicht (habe ein kompaktes, vertikales System, da kann man leider nicht mal eben gucken...
Aber für das Kompostgut habe ich mir angewöhnt, immer auch Stiele vom Obst reinzugeben; im Sommer waren das (nacheinander, weil ich gern saisonal Obst kaufe) Kirschstiele, dann Rispen von Johannisbeeren, dann Stiele oder Rispen von Weintrauben, aktuell sind es Stiele von Äpfeln sowie die leeren Rispen von Tomaten samt Tomatengrün-"Sternchen". Meist ist das so eine Schicht im Futter und hält dann das Ganze hoffentlich schön luftig.
Ach, die holzigen Stiele von Pfirsichen und Aprikosen gebe ich übrigens auch mit rein, da kenne ich nix.
So nun weiter zu KrabbelPhi's Fragenkatalog
1. Was füttert Ihr? (Schwerpunktmäßig)
- hauptsächlich Teesatz (bin leidenschaftlicher Teetrinker), i.d.R. Kräutertee, auch ein bisschen Früchtetee und sonstiger Tee eher weniger
Ich füttere immer ohne Teebeutel! - seit ich gelesen habe, dass da Mikroplastik bzw. "Feststoffe" drin sein sollen (letztere sorgen dafür, dass der Teebeutel beim Aufgießen mit Heißwasser nicht reißt) und Mikroplastik möchte ich nicht in meinem Humus haben (das hat mich auch immer bei den Erden aus den Erdsäcken geärgert!), zumindest wenn ich es verhindern kann.
- ansonsten die üblicherweise anfallenden Gemüsereste (meine Würmer sind übrigens Gemüse-Fetischisten! - Obst verschmähen sie sogar regelmäßig, z.B. Bananenschalen, k.A. wer die auffrisst, die finde ich 2,5 Wochen später noch wieder, während z.B. Kohlreste zügig verschwinden!)
- Fruchtgemüse wie Melonenschale, Paprikareste, Tomatenstrüncken etc. sind aber auch in Ordnung.
- Zitrusfruchtschalen (hier: Orangenschalen) gebe ich auch in geringen Mengen hinein, meist als Teesatz. Da dürften die ätherischen Öle schon ausgekocht sein, sodass die nicht mehr problematisch sind.
- Pflanzenreste von meinen Zimmerpflanzen und Balkonpflanzen landen auch in der Kiste: Blüten, Blätter, Stengel (wenn nicht allzu holzig), nur bei Samenständen bin ich vorsichtig
- dann geht Papier noch mit rein und die Mineralien
2. Sammelt Ihr die Abfälle über einen gewissen Zeitraum oder gebt Ihr alles frisch zu?
Ja, ich bin zum Sammeln übergegangen, nachdem ich gemerkt habe, dass meine Wurmies tägliche Störungen nicht so schön finden und sich das Kompostieren (meinem Eindruck nach) verlangsamt, weil sie einfach keine Ruhe vor ihrer zudringlichen Wurmfrau haben
Ich lasse mir beim Arbeiten auch nicht so gern auf die Finger schauen, insofern sind wir uns da einig geworden und ich halte mich einfach mal zurück.
Zum Sammeln nehme ich für den Teesatz meist eine Keramikschale (vielleucht ein alter Senftopf?), für die Gemüseschalen aktuell eine kleine Edelstahlschüssel.
Lagern tu ich im Kühlschrank, da kommen auch keine Fruchtfliegen hin...
3. Verarbeitet Ihr das Futter in irgendeiner Form? (Pürrieren, klein schneiden, kompostieren, Heißrotte, vorkauen etc.)
Klein schneiden, siehe oben.
4. Mischt Ihr Zeitungen und Kartons unter das Futter oder gebt ihr sie extra zu?
Ja, mit dem Futter gehen die rein, allerdings "vorgearbeitet", also in Schnipseln zerrissen.
Zeitungen füttere ich lieber nicht wegen der enthaltenen Druckerschwärze.
Aktuell habe ich noch Reste vom Verpackungskarton, mit dem die Wurmies samt Mitbewohnern und Kiste im Juni 2022 zu mir gekommen sind, ansonsten gibt's leere Toilettenpapier- und Küchenrollen und Eierkartons.
Wenn beim Verpackungskarton Kleberreste dran sind, pule ich die auch immer mit ab, weil ich nicht weiß, was das für ein Material und ob das gut für die Wurmies ist. Die Arbeit mache ich mir doch gern...
5. Wie oft füttert Ihr? (Täglich, wöchentlich)
Ganz zu Anfang, täglich bis alle 2-3 Tage.
Inzwischen bin ich bei 1mal wöchentlich angekommen, weil die Wurmies gern in Ruhe essen wollen (siehe Punkt 2).
Wenn ich denke, es tut Not, dann lasse ich sie auch einfach mal länger fasten. 2-3 Wochen kein Nachschub bringt die auch nicht um.
6. Welche Mengen füttert Ihr?
Boah, ich mach mir da keinen Stress... - ich bin zwar vielleicht verrückt "mit den Viechern" (Worte meiner Eltern), aber nicht soo verrückt!
Ich füttere so "frei Schnauze", je nachdem wie viel Platz ist und wie schnell die Wurmies waren...
7. Füttert Ihr Mineralmix (oder ähnliches) gleichzeitig mit dem normalen Futter oder getrennt?
Mineralmix gebe ich alle drei Wochen rein, ansonsten mit dem Futter eine Mischung Diabas-Urgesteinsmehl gemischt mit Mehl aus gemahlenen Eierschalen.
Das kommt zu guter Letzt zuoberst aufgestreut.
8. Wie bringt Ihr das Futter auf? (Dünne, flächendeckende Schicht; streifenweise, wechselnde Orte, Mund-zu-Mund-Fütterung etc.)
Flächig, so kenne ich das auch aus dem Thermokomposter meiner Eltern.
Ich mag auch keine Hügelchen oder dergleichen, sonst liegt die Schutzlage oben nicht eben drauf.... - das geht doch nicht!
9. Sonstige Besonderheiten?
Ich lüfte meine Wurmkiste zusammen mit der Wohnung, damit noch eine gute Menge Sauerstoff ran kommt und die Feuchtigkeit innen nicht so übermäßig wird. Deckel auf, Moskitonetz drüber - dann kommen auch keine Fliegen rein
Feuchtigkeit führe ich inzwischen komplett über die Nahrung zu, nachdem es mir mal nach einer manuellen Wasserzugabe zu feucht gewesen war!! Das geht super, Feuchtigkeitshaushalt ist stabil; nur Wurmtee hatte ich bis heute noch keinen einzigen Tropfen. Na ja, auch egal, mir geht es in der Hauptsache um den Humus.
Als Abdeckung nutze ich meist eine Hanfmatte, aber die ist nach spätestens 2 Monaten Geschichte (von den Würmern zerlegt). Momentan habe ich eine Lage grobes Packpapier als Decklage oben liegen - geht auch.
Aktuell bin ich in der Probierphase... - derzeit teste ich gerade Kartoffelschalen (vorbehandelt, also gekocht, weil ich mir dachte, Stärke ist vielleicht nicht so gut), aber das fressen vor allem die Weißen Milben, während ich noch keine Würmer dran gesehen habe.
Ach, und meine Würmchen haben inzwischen ihren Namen weg:
Es sind "Gourmet-Würmchen" (stammt auch von meinen Eltern), weil ich mich ja so sorgsam um sie kümmere und sie auch nicht alles fressen...
Ich nenne sie die "Gemüse-Fetischisten (mit einem Faible für Teesatz)".
So, an dieser Stelle höre ich erstmal auf.
lg
Henrike