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"Schädliche" Regenwürmer?

Verfasst: Do 12. Aug 2010, 14:24
von KrabbelPhi
Hallo zusammen,

spätestens seit Darwins ausführlicher Auseinandersetzung mit den Regenwürmern gibt es wohl keinen Zweifel mehr: Regenwürmer gehören zu den "Guten". Eine intakte Regenwurmfauna fördert die Humusbildung, die Wasserspeicherkapazität und die Fruchtbarkeit der Böden. Das Auftreten von Regenwürmern ist deshalb immer positiv zu bewerten. Oder etwa doch nicht?
Durch den Menschen wurden viele Regenwurmarten in Bereiche verschleppt, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. In einigen Fällen führte das zu einer positiven Bodenentwicklung, in anderen Fällen ging diese Neueinbürgerung allerdings gewaltig schief. Die Nützlichkeit eines Lebewesens in seinem angestammten Biotop ist eine Sache, sie kann sich aber ins genaue Gegenteil verkehren, wenn ich den selben Organismus auf ein nicht angepaßtes, fremdes Ökosystem loslasse.

Paul F. Hendrix behandelt in seinem Buch

"Biological Invasions Belowground: Earthworm as Invasive Species" Springer Verlag, 2006

diese Thematik im Rahmen von 11 wissenschaftlichen Fachartikeln. Dabei wird ausführlich auf die Wechselwirkung zwischen einheimischen und eingeschleppten Arten, sowie auf die teilweise drastisch veränderte Bodenentwicklung eingegangen. Eine ungewöhnliche, den meisten wohl unbekannte, aber absolut faszinierende Thematik.

LG Werner

Re: "Schädliche" Regenwürmer?

Verfasst: Sa 9. Okt 2010, 20:24
von Bandwurm
Hallo zusammen. Ich habe die Information das Regenwürmer schädlich sein sollen, wenn sie als vermeintliche Invasoren unfreiwillig in Blumentöpfen verfrachtet worden sind .Futtermangel könnte der Grund dann wohl sein.?! den Versuch möchte ich dann aber doch mal versuchen bei einer Bananenpflanze.Es wird mir nur schwer fallen die richtige Wurmart aus der Natur zu entführen.Gruss Bandwurm

Re: "Schädliche" Regenwürmer?

Verfasst: So 10. Okt 2010, 05:09
von kiko63505
HAllo BAndwurm,

Willkommen im club,

Futtermangel dürfte in fast allen fällen dazu führen das ein eingespieltes gleichgewicht aus den fugen gerät,
Mit würmern in blumentöpfen habe ich bisher keine schlechten erfahrungen machen müssen. Einige 100 regenwürmer, ich habe diese beim spaziergang mit den hunden selbst gesammelt, tummeln sich bei mir in pflanzkübeln und den würmern gehts prächtig. Regelmässiges aufbringen von rohkompost sollte den futterbedarf der würmer decken und ist für die pflanzen eine zusätzliche natürliche nahrungsquelle.
Eine 3m hohe yuccapalme verbringt die sommerzeit bei mir im garten, selbst in diesem topf konnte ich würmer beim umtopfen finden. Die würmer allerdings sind freiwillig eingewandert und haben auf diese weise den winter im wohnzimmer verbracht. Die gefundenen würmer sahen wohlgenährt und kerngésund aus.
Sofern Du den versuch wagst würde ich mich über eine rückmeldung freuen.

mfG kiko

Re: "Schädliche" Regenwürmer?

Verfasst: So 10. Okt 2010, 12:38
von Bandwurm
Danke ,freut mich hier zu sein.Das schädlich zu sein kann man dann ja auch schlecht überprüfen durchs ständige austopfen eines ca.65 cm Topf u. schlecht für den Rücken.Füttern mit Küchenabfällen sähe etwas strange aus ,aber mit Ziegenmist u. Perserklee als Gründüngung sollte es reichen.Ich will damit dann eigentlich weitgehend von der Kunstdüngung weg kommen bei dieser Pfl. Da ich aber auch Antagonistenpilze (Trichoderma harzianum u.Tr. koningii ) einsetze , werden diese wohl auch z. T. mit Verstoffwechselt werden. Aber egal ,die Vorzüge sind bei allen ja da und in der Natur ists auch alles vernetzt! ;) Grur B.