Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Hier geht es darum den Pferdemist möglich schnell zu verkleinern.
kiko63505

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wermsche,

Yasper ist sicher der richtige ansprechpartner für dieses thema. Rein rechnerisch frisst je tag und je wurm in etwa die hälfte seines eigenen körpergewichtes.

mfG
kiko
Wurmmama
Moderator
Moderator
Beiträge: 1167
Registriert: Di 23. Feb 2010, 07:37

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Wurmmama »

Hallo Wermsche,

herzlich willkommen hier!

Bist du so nett und schreibst noch was zu den "technischen Daten" deines Versuches?

neugierige Grüße
Beatrice
wurmige Grüße
Wurmmama
Wermsche
Wurmling
Wurmling
Beiträge: 10
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 15:33

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Wermsche »

Hallo und vielen Dank für die Begrüßung!
Inzwischen habe ich weitere 1000 Würmchen ausgewildert, sprich, ich habe sie gestern in feierlicher Zeremonie in den Mist gesetzt. Sie waren ein Geburtstagsgeschenk. Ja, wunderlich, was man sich im Laufe seines Lebens so schenken lässt ;) .
Dabei habe ich meiner Mutter, die der "Zeremonie" beiwohnte, ein paar der bereits heimischen Würmchen aus der ersten Ladung gezeigt und es scheint, dass die sich sehr wohl fühlen! Waren die Würmchen, die frisch aus dem Paket kamen recht träge, so ließen sich die eingesessenen kaum greifen und sprangen mir geradezu von der Hand wieder in den Mist. Ich hoffe mal, ein gutes Zeichen...
Also zu den Daten:
Ich habe 4 Pferde im Offenstall, keine Einstreu, nur ein wenig Heu im Mist, wenn die Pferde das Heu uneßbar gemacht haben.
Ich habe den Mist in einer dünnen Schicht auf Sandboden aufgebracht und regelmäßig mit einer Kartoffelhacke gelüftet udn als es relativ trocken war auch ab und an gewässert. Das war ja die Tage nicht mehr wirklich nötig...
Die Maße sind derzeit ca 1,5x 3m.
Nachdem der ältere Teil mit Mist (ca ab 09.08. ausgebracht) nun schon eine dunkelbraune Farbe hat und schon schön nach Erde riecht, bringe ich frischen Mist in einer sehr dünnen Schicht auf.
Ich bin da sehr vorsichtig, weil ich nicht zu viel auf die Würmchen häufen will. Hat jemand Erfahrungen, wie dick eine neue Schicht sein darf?
Empfielt es sich, die neuen teile auch umzugraben, oder muss man das mit der Würmchenbesatzung nicht mehr?
Ich hoffe ja, dass sich die Wurmlinge bei mir auch kräftig von selbst vermehren. Kann ich das irgendwie nachvollziehen und/oder unterstützen (Wurmaphrodisiaka in den Mist geben ;) :D :oops: )?
Und ich habe beobachtet, dass sich die Würmer, die jetzt schon -ich weiß nicht genau- ca 4-5 Wochen bei mir befinden, kaum von der Stelle bewegt haben. Also ich habe sie mittig ausgesetzt und die Stelle markiert und wenn ich da mal reingreife, finde ich immer welche. Also so sehen sie gut aus, sind schön groß und fett und sehr beweglich. Nur lokal bewegen sie sich anscheinend nicht in der Fläche. Ist das ok, normal, gewollt?
Ich weiß, dass ich noch viel zu wenig Würmchen für die o.g. Fläche habe, ich wollte ja erst mal sehen, ob sie sich wohlfühlen und ich denke, dass das klappt. Aber das war ja nun auch eher mal ein test, um Erfahrungen zu sammeln, nur so richtig schlau bin ich da halt noch nicht.
Hat überhaupt jemand von euch schon Erfahrungen gemacht, bei der Pferdemistentsorgung durch Würmer?
Ist das eine gute Alternative?

Viele Fragen, sorry, aber die kommen von viel Interesse und Wissendurst...
Danke schon mal fürs Lesen, neuigierig auf Antworten, ´s Wermsche.
Benutzeravatar
Flomax
Moderator
Moderator
Beiträge: 1098
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 00:20
Wormery: Wurm Cafe
Wohnort: Schiffweiler - Saarland

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Flomax »

@Wermsche

Erst einmal noch mal ein herzliches Wilkommen im Forum. Ich freue mich dass Du aktiv im Forum mitschreibst, schon allein deswegen weil wir mit Dir endlich auch mal einen Pferdemistverarbeiter mit dabei haben. Bislang war ich der einzige Mistverarbeiter hier! Allerdings ist es bei mir nur Kaninchenmist von ca. 30-40 Tieren. Dagegen sind Deine Entsorgungs- und Umwandlungsmengen schon ein Großprojekt!

Dein Experiment scheint gelungen. So wie Du schreibst funktioniert die Pferdemistumwandlung so wie Du sie betreibst. Du hast aber recht, denn zweitausend Würmer sind ein wenig zu wenige!! (tolle Formulierung! :-))

Den frischen Mist den Du drüberstreust solltest Du nicht höher legen als maximal 10 cm. Ich würde es sogar bei maximal 8 cm belassen, denn Pferdemist geht sehr schnell in die Heissrotte über. Ähnlich wie mein Kaninchenmist.

Und diese Heissrotte mußt Du bei direkter Fütter unbedingt vermeiden, denn dann wird der Mist so heiß dass die Würmer die Temperatur (schon ab 30°C) nicht mehr ertragen. Sie flüchten dann in kältere Zonen oder gehen ein.

Deine jetzige Flachmiete ist natürlich für 4 Großpferde viel zu klein! Um Deinen ganzen Mist mittels Vermikultur zu verarbeiten sollte die Flachmiete mindestens 40 m² groß sein. Und der Besatz an Würmern sollte pro Quadratmeter ungefähr 1000 Stück stark sein. Diese Wurmdichte stellt sich allerdings auch von selbst ein, wenn die Flachmiete mal ein paar Jahre in Betrieb ist.

Da Du ohne Einstreu arbeitest, sollte der Umwandlungsprozess nach einem Jahr abgeschlossen sein. Eventuell dauert es etwas länger, weil in der kalten Jahreszeit die Würmer die Arbeit fast einstellen. Sie ziehen sich bei Frost tiefer in den Boden zurück und verfallen in eine Art Starre bis die Temperaturen (> 10°C) zum Arbeiten wieder angenehmer sind.

Eventuell solltest Du daran denken die Miete abzudecken, damit sie erstens bei Dauerregen nicht absäuft und zweitens die Vögel, Igel und sonstigen Fraßfeinde der Würmer sich an deiner Flachmiete nicht schadlos halten. Aber das wirst Du mit der Zeit schon feststellen, ob eine Abdeckung notwendig ist. Normaler weise sollte die oberste Mistschicht eine Art Dach/Haut ausbilden, durch die nicht all zu viel Niederschlagswasser mehr in die Miete eindringt. Bei meinem Mist ist das so. Allerdings habe ich auch Stroh aus der Einstreu mit im Mist, und das bildet sowieso immer einer Art Dach aus. Bei mir ist diese Dachausbildung sogar so stark, dass ich ab und an den Mist wenden muß weil die Schichten darunter zu trocken sind. Allerdings habe ich keine Flach- sonder eine aufgehäufte Mistmiete.

Da du ja sehr experimentierfreudig zu sein scheinst, hätte ich für die kalte Jahreszeit noch eine Idee. Wenn Du im Spätherbst die frisch aufzutragende Mistschicht erhöhst (>10cm) um damit eine Heissrotte zu provozieren, dann könnte diese Heissrotte ein Auskühlen der Flachmiete weitgehenst verhindern. Das müsstest Du aber vorher ausprobieren. Wie hoch die Schicht sein muß damit eine Heissrotte entsteht, und wie warm die dann wird und wie groß der Einfluß dieser Wärme auf den darunter liegenden Bereich ist. Vielleicht probierst du das erst mal an der Experimentierflachmiete von 1,5 x 3 m!?

Soweit mal meine Einschätzung und Tipps zu Deinem Vorhaben.

Ich hoffe, Du bleibst uns als aktives Mitglied im Forum erhalten, und freue mich schon jetzt über Deine Berichte!

Gruß
Flomax
kiko63505

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wermsche,

Geburtagsgeschenk? kann ja nicht lange her sein...alles gute zum burzeltag nachträglich.

Flomax hat alles beantwortet, dem könnte ich jetzt nichts hinzufügen und ich komme so am schreiben vorbei :lol:

schönen abend
kiko
Wermsche
Wurmling
Wurmling
Beiträge: 10
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 15:33

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Wermsche »

Danke für die guten Wünsche ;) .
Und für die guten Ratschläge! Ja, an eine Steigerung der Temperaturen im Winter habe ich auch schon gedacht. Das werde ich versuchen. Ich habe bisher uach darauf geachtet, dass der Mist nicht zu heiß wird und ihn wie gesagt auch schweißtreibend mit der Kartoffelhacke gelüftet, Jetzt stehe ich vor der Frage, ob ich den Mist auch mal wässern muss, da es jetzt schon relativ lange sehr sonnig und trocken ist. Die ersten Würmer habe ich ein wenig gewässert, sprich ich habe einfach ein wenig Wasser über der Stelle verteilt, wo ich die Würmchen ausgesetzt hatte. Und das sind j ameine Springwürmer. Ich habe am Wochenende bei einer Umbauaktion im Stall heimische Würmer gefunden und auch eingesammelt und im Mist ausgesetzt. DIe waren bei weitem nicht so aktiv und so fett wie meine Mistwürmer. Das fand ich schon mal gut.
Ein nächstes Problem, das ich habe ich, dass demncähst ein Umzug der Miete stattfinden muss. Ich habe nämlich einen Acker, wo ich die eigentliche Miete anlegen möchte vorbereitet, sprich gemulcht. N aja und dann werde ich wohl den Mist mit den Würmern umsiedeln müssen. Dazu habe ich einen kleien Traktoranhänger. Gibt es da noch was, was ich beachten muss? Inzwischen habe ich nämlich noch ein paar Würmelis bekommen, so dass ich nun so ca 7000 habe. Leider kamen die letzten in einem beklagenswerten Zustand an und ich fürchte, es werden einige nicht überlebt haben :( . So ein Sch... (sorry).
Und meint ihr echt, dass ich mit 40qm rechnen muss??? Ich hatte eine Empfehlung gefunden mit 2x5 Metern.
Ich emin, das ist halt auch ein derber Kostenfaktor. Auf meine 10000 Würmchen werde ich es schon schaffen, aber die Anschaffung von 40x1000 Würmern.... :o
Das schaffe ich finanziell einfach nicht.
Ich werde auch versuchen teile des Mists weider an Bauern los zu werden- wie bisher, dann habe ich nciht ganz so große Mengen. Oder ment ihr, dass es mit einer "kleinen" Population wie meiner dann schon gar keinen Sinn macht?
Wobei ich denke, dass der Prozess schon ganz ordentlich voran geht. Wie gesagt, ich habe ja schon eine deutliche Veränderung des Mists, der immer dunkler und erdiger wird. Das wird doch sicher auch auf die Würmchen zurück zu führen sein?
Ach je, ich hab echt gar keine Ahnung...
Von da aus, wer weitere Anregungen hat, ich bin da sehr offen. Lieben Dnak schon mal, euer Wermsche.
kiko63505

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wermsche,

Die miete umzuziehen sollte kein problem sein, was die anzahl der würmer und die größe der miete angeht, so würde ich klein anfangen, den winter abwarten und im frühjahr den nächsten schritt angehen. Deine würmer werden sich massenhaft vermehren und dementsprechend kannst Du die miete erweitern oder eine neue größere ansetzen. Sofern du eine miete neue ansetzen möchtest, diese genau neben der alten miete ansiedeln. Sobald die alte miete kein, oder nicht genug futter für die würmer bietet, siedeln sich die würmer alleine um.
Die feuchtigkeit musst Du nach gefühl entscheiden, zu nass ist genau so schlecht wie zu trocken. Wichtig ist das Du die miete abdeckst, allerdings sollte die abdeckplane luftdurchlässig sein.
Möglicherweise musst Du ab und an kalk zufügen, aber das sollte Yasper besser wissen. Einige handvoll feiner sand zwischendurch sollte auch nicht schaden.

schönen tag

kiko
Wurmmama
Moderator
Moderator
Beiträge: 1167
Registriert: Di 23. Feb 2010, 07:37

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Wurmmama »

Wermsche hat geschrieben: Ich werde auch versuchen teile des Mists weider an Bauern los zu werden- wie bisher, dann habe ich nciht ganz so große Mengen.
Ist schon ne gute Idee, sich ein zweites Standbein zu bewahren. Der Start für dieses Jahr ist etwas spät, aber die Würmer müssten sich ja noch ordentlich vermehren. Ist ja noch ne Weile hin.

Vielleicht würde ich versuchen, eine größere Schicht aufzubringen, die sich dann noch etwas aufheizt und so noch ein bißchen die aktive Zeit in die Länge ziehen. Leider kenne ich mich mit Mist gar nicht aus :cry: , im Reihenmittelhaus fällt nicht soviel davon an. Den Output meiner Hunde entsorge ich in meinem Komposter und dort sind Massen an Kompostwürmern drin.

Ich würde dir empfehlen, quasi als Zuchtbecken irgendwo im Innenbereich, wo nicht mit Minustemperaturen zu rechnen ist, eine extra Wurmfarm anzulegen, so kannst du nächstes Jahr im Frühling schon mit mehreren tausend eigenen Würmern starten und musst nix zukaufen.
wurmige Grüße
Wurmmama
Wermsche
Wurmling
Wurmling
Beiträge: 10
Registriert: Mo 30. Aug 2010, 15:33

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von Wermsche »

Hallo zusammen!
Also glücklicherweise hat es nun nach viel Sonnenschein auch mal weider geregnet, so dass die Würmchen von allein gewässert worden sind. Zu viel Wasser entsteht nciht, ich habe da keine Pfützen oder so. Die Konsistenz scheint mir nun angenehm zu sein. Zumindest für Würmer...
Bisher habe ich den Mist nicht abgedeckt nd auch noch kekine fressfeinde gesehen. Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen, da die Würmer ja in den mittigen Bereichen sind und da kann ich recht gut sehen, ob da die oberste Schicht aufgewühlt ist oder nciht und das war bisher nicht der Fall. Außer durch mich. Ich lüfte immer noch regelmäßig mit einer Kartoffelhacke den Mist. Das ist sehr schweißtreibend. Ich weiß leider nciht, ob es auch notwendig ist. Weiß da jemand bescheid? Also ich grabe nicht alles um, sondern gehe eben mit der Hacke rein und lockere ein wenig, um eben den Sauerstoff in den Mist zu bringen.
ok, dann muss ihc mal schauen, wie ich da meine bauern ran bekomme, damit ich die Würmchen überwintern lassen kann. Ich hoffe sehr, sie explodieren dann richtung Frühjahr geradezu. Ich denke, mit einer ein wenig dikeren Mistschicht, sollte ich das mit dem Überwintern hinbekommen udn den Mist warm genug halten können, damit die Kleinen nicht einfrieren.
Wieso sollte ich denn den Mist abdecken? Gegen Fressfeinde?

Viele Grüße, Wermsche!
kiko63505

Re: Daten für Pferdemist Entsorgung mit Kompostwürmern

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wermsche,

einige gründe fürs abdecken:
der mist kann an der oberfläche nicht durch sonne oder wind austrocknen,
der mist wird bei starkregen nicht zu nass und es versickern keine umweltbelastetende stoffe ins grundwasser,
die würmer mögen es gerne dunkel, bei adeckung fressen diese bis an die oberfläche des mistes,
vögel oder sonstige fressfeinde können die würmer so nicht erreichen,

Lockern mit einer harke sollte eigentlich überflüssig sein da sich im oberen mistbereich genug sauerstoff befindet. Kalken bitte nicht vergessen.

Winterhart kann durch die größe und höhe, als auch durch die mistzugabe ein wenig gesteuert werden. Wirds zu kalt ziehen sich die würmer in die tiefe zurück. Es muss lediglich gewährleistet sein das der misthaufen nicht durchfriert.

Das soll vorerst langen :P

mfG
kikö
Antworten