Topfpflanzen Experiment

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selous
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Topfpflanzen Experiment

Beitrag von selous »

Würmer sind doch die grossen Umgraber und Plüger in der Natur.

Meine Idee ist statt Topfpflanzen frische Erde zu geben, einfach einen Mulch-Futter Ring um die Pflanze anhäufen,
wie immer vrschiedene Schichten, Karton, Blätter... als Cover ein ausgedientes Baumwollunterhemd...
und natürlich - eine paar unserer Wurmfreunde und etwas Erde aus der Wurmkiste.

Mal sehen ob das Experiment klappt, musste die Pflanzen sowieso reinnehmen. Und vielleicht ist das ein natürlicherer Weg, statt im Frühjahr neue Erde zu geben.

Im ersten Topf hatte ich Kürbis (der schön geblüht hat, aber keine Frucht brachte), Zitronenverbene und
Ysop (das aber 99% ig abgedörrt ist) - gespannt ob es wieder kommt. Dürfte vom Kürbis also ziemlich ausgelaugt sein.
im kleineren Topf ist ein Olivenbaum - mit - zu meinem Frust / hatte es erst zu spät auf dem Begleitzettel gelesen -
mit nichtessbaren Oliven grrrr - vielleicht haben die Würmer wenigstens Freude dran.
Beim Oliventopf bin ich sehr auf eine mögliche Bodenbearbeitung gespannt. Die Erde ist ziemlich dicht gepresst -
hoher Lehmanteil? - und ich bin gespannt, ob unsere Freunde in die Tiefe "aufbrechen" können, oder nur in der Mulchzone hausen.

Hat jemand Erfahrung mit Ansiedeln ... in Topffplanzen?
Werde Euch spätestens im Frühjahr Bereicht erstatten

Selous
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KrabbelPhi
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Re: Topfpflanzen Experiment

Beitrag von KrabbelPhi »

Hallo Selous,
selous hat geschrieben:Würmer sind doch die grossen Umgraber und Plüger in der Natur. Beim Oliventopf bin ich sehr auf eine mögliche Bodenbearbeitung gespannt. Die Erde ist ziemlich dicht gepresst -
hoher Lehmanteil? - und ich bin gespannt, ob unsere Freunde in die Tiefe "aufbrechen" können, oder nur in der Mulchzone hausen.
Die Leistungen als "Gräber und Pflüger" hängen vor allem von der zugehörigen Gruppe ab. "Kompostwürmer" (Eisenia, Dendrobena) gehören zu den Streuschichtbewohnern (epigäische Arten). Ihr Hautmuskelschlauch ist eher schwächer ausgeprägt und sie legen keine festen Gangsysteme im Erdboden an, sondern durchwandern fast ausschließlich die humusreiche Streuschicht. Die Vermischung von mineralischem Unterboden und organischer Streuschicht erfolgt in erster Linie über die Tiefgräber (anözische Arten), die organisches Material in ihre tiefen Gänge ziehen, z.B. durch den gewöhnlichen Regenwurm (Lumbricus terrestris). (Die endogäischen Arten als dritte Gruppe befinden sich fast ausschließlich im humusarmen und mineralstoffreichen Unterboden und kommen kaum an die Oberfläche. sie müssen sehr große Mengen an Rohboden aufnehmen um den Bedarf an organischer Substanz zu decken).
Kompostwürmer dürften bei dem von Dir geplanten Blumentopfbergwerkprojekten daher eher ungeeignet sein, hier müßte in erster Linie der Gewöhnliche Regenwurm punkten.
Ein Versuch kann sicher auf keinen Fall schaden, vielleicht haben die Würmer ja wieder mal die Fachliteratur nicht gelesen :D.

LG Werner
Zuletzt geändert von KrabbelPhi am Mi 3. Nov 2010, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Topfpflanzen Experiment

Beitrag von Wurmbär »

Ein paar meiner anfangs ausgebüchsten Würmer sind in Balkonkisten/-kästen eingewandert.
Einer davon ging in den Kokardenblumenkasten. Dieser war an bestimmten Stellen nicht richtig gießbar, weil ich die Erde zu fest reingestopft hatte. Eines Tages stellte ich beim gießen fest, dass das Wasser sofort versickerte und schaute daher etwas genauer nach... Die Erde hat sich wunderbar zu ihrem Vorteil verändert. Beim Nachpflanzen eines durchwurzelten Ablegers hat er dann den Kopf zum Topf herausgestreckt, außerdem habe ich einen Kokon gefunden ... (Dies ist der einzige Kasten ohne Tausendfüßler)
In meinem Tomatenkasten ist auch einer, allerdings sind dort auch einige schwarze Waldwürmer mit drin. Diese Erde ist zur schönsten, lockersten und schwärzesten Erde geworden, die ich je gesehen habe.

Aber schon aufgrund vom Kokardenblumenkasten kann ich es nur empfehlen.

Was die Mulchschicht angeht, hatte ich immer alles mit Balkonabfällen, insbesondere Blättern, sowie kleinen Steinen usw. bedeckt. Mittlerweile habe ich sicherheitshalber noch Bananenschalen und etwas Kompost mit drauf. Mal sehen, ob von den Würmern im Frühling noch etwas zu sehen ist, da meine Kästen auf dem Balkon überwintern. Ach so - die Kokardenblume zeigt sich immer noch von einer wunderschönen Seite, obwohl es bereits November ist ... bis auf einen Zweig, der bekommt jetzt Herbsfärbung.

Also ich würde sagen, ausprobieren lohnt sich in jedem Fall - aber nur bei Pflanzen, die man im Winter in der Wohnung auch entsprechend feucht halten kann, sonst vertrocknen die Würmer.

Gruß Wurmbär
kiko63505

Re: Topfpflanzen Experiment

Beitrag von kiko63505 »

Hallo Wurmbär,

Das experiment mit würmern in kübelpflanzen habe ich schon ein jahr am laufen. allerdings bisher ohne erkenntnisse. Es handelt sich hierbei um 400l kübel und diese werde ich erst in 2 jahren umtopfen, ist also noch eine sehr lange zeit bis dahin. Bei den würmern handelt es sich um gesammelte regenwürmer die sich bisher tapfer geschlagen und auch vermehrt haben. Sichtbare nutzniese dieser aktion sind die amseln, die besuchen regelmässig meine kübel.

Mehr dazu in 2 jahren :lol:
kiko
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Re: Topfpflanzen Experiment

Beitrag von Wurmbär »

@ Kiko
Ich weiß, habe darüber gelesen. Aber Du könntest wenigstens mal unter der obersten Schicht nachschauen, wie die Erde darunter aussieht....

Die supergute Erde von meinem Tomatenkasten ist ja auch besetzt mit schwarzen Waldwürmern, außerdem Tausendfüßlern und sonstigem Getier, das man von Regenwürmern fernhalten sollte und sieht noch wesentlich besser aus als die Nur-Kompostwurmerde von der Kokardenblume.

Also wühle mal und gib Bescheid... :P
Zwei Jahre sind denn doch ein bißle lang...

Gruß
Wurmbär
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