Eine Wurmwanderung
Verfasst: Fr 19. Nov 2010, 11:07
@ all
Habe auf meiner Festplatte einen Beitrag gefunden, den ich eigentlich nicht veröffentlichen wollte ...
aber vielleicht kann diese Beobachtung doch dem einen oder anderen bei seiner Gartenbearbeitung von Nutzen sein ...
Das Mehrfamilienhaus in dem ich wohne, hatte einmal einen wunderschönen Garten. Er war gehegt und gepflegt, es wuchs und gedieh – und – es gab viele Regenwürmer nebst allem was da so krabbelt und fleucht. Dann gab es einen Wechsel in der Gartenpflege und derjenige hat die Dinge sehr vernachlässigt. Die Pflanzen wurden abgeschnitten und im Biomüll entsorgt, es erfolgte keine Düngung mehr … aber wir hatten trotzdem noch Regenwürmer im Garten, zwar weniger – aber sie waren noch da.
Direkt neben uns zogen neue Nachbarn ein. Kurz darauf kamen sie auf die Idee, ihren Garten mit frischem Rindermist, nebst Stroh zu düngen. Als mein Nachbar den Mist ausbrachte, fragte er mich scherzhaft, ob ich auch etwas für meinen Balkon wollte… Klar doch, man kann’s ja mal probieren. (Ich hab dann die besten Stücke ausgelesen, etwas Stroh zugemischt und über den Winter abgelagert …, war eine hervorragende Idee, um Leben in die Balkonkästen zu bringen, kann es nur empfehlen.)
Über Nacht regnete es wie wild. Früh am nächsten Morgen stand ich auf meinem Balkon und beobachtete gedankenverloren einen Regenwurm, der aus dem linken Teil des Gartens kam. Unaufhaltsam kroch er weiter, schnurstracks an meinem Balkon vorbei. Dann sah ich noch einen und noch einen und noch einen … Innerhalb von zwei Tagen waren alle unsere Würmer abgewandert. Ich konnte wirklich zusehen. Es zog sie alle über die Straße zum Nachbarhaus.
Zwar bin ich der Meinung, dass es „normale“ Regenwürmer (Lumbrici Terristri???-Plural unbekannt) waren, aber es ging selten einer allein. Sie waren immer in Gruppen von mehreren Würmern.
Rein theoretisch hätten genug Kokons übrigbleiben müssen, damit in unserem Garten wieder der Nachwuchs herumspaziert. Jedoch dieser blieb aus. Obwohl ich immer wieder mal still und heimlich unter den Steinen oder unter den Stauden nachschaue – nichts. (Okay, meine Sichtungen in den letzten 5 Jahren belaufen sich auf 4 Würmer. Es ist zum heulen…)
Seit dieser Zeit ist unser Gartenboden nur noch verdichtet und die Gartenerde hat sich ebenfalls in ihrer Farbe verändert…
Ich gab diesem Vorfall damals den Namen Wurmwanderung. Die Würmer waren lange Zeit geblieben, weil es auch nirgendwo sonst etwas wirklich fressbares gab. Sie waren von Gehwegen und Straße umgeben. Als sie dann aber den Mistgeruch wahrnahmen, sind sie abgewandert.
Ähnliches (in sehr kleinem Stil) konnte ich auch ab und zu schon in Beeten beobachten.
Momentan bin ich jedenfalls der Meinung, dass ein Wurm, der in einem abgegrenzten Bereich lebt, nur wandert, wenn er da wo er ist nichts mehr zu fressen hat und von woanders her bereits etwas riecht …
… und deshalb hoffe ich weiter, dass meine beiden Indoorsysteme … jedes für sich … genug verwertbares Material zur Verfügung hat, denn ansonsten bräuchte ich in meinem Esszimmer einen Zebrastreifen für Kompostwürmer – und noch gibt es dafür kein Verkehrsschild…
Gruß
Wurmbär
Habe auf meiner Festplatte einen Beitrag gefunden, den ich eigentlich nicht veröffentlichen wollte ...
aber vielleicht kann diese Beobachtung doch dem einen oder anderen bei seiner Gartenbearbeitung von Nutzen sein ...
Das Mehrfamilienhaus in dem ich wohne, hatte einmal einen wunderschönen Garten. Er war gehegt und gepflegt, es wuchs und gedieh – und – es gab viele Regenwürmer nebst allem was da so krabbelt und fleucht. Dann gab es einen Wechsel in der Gartenpflege und derjenige hat die Dinge sehr vernachlässigt. Die Pflanzen wurden abgeschnitten und im Biomüll entsorgt, es erfolgte keine Düngung mehr … aber wir hatten trotzdem noch Regenwürmer im Garten, zwar weniger – aber sie waren noch da.
Direkt neben uns zogen neue Nachbarn ein. Kurz darauf kamen sie auf die Idee, ihren Garten mit frischem Rindermist, nebst Stroh zu düngen. Als mein Nachbar den Mist ausbrachte, fragte er mich scherzhaft, ob ich auch etwas für meinen Balkon wollte… Klar doch, man kann’s ja mal probieren. (Ich hab dann die besten Stücke ausgelesen, etwas Stroh zugemischt und über den Winter abgelagert …, war eine hervorragende Idee, um Leben in die Balkonkästen zu bringen, kann es nur empfehlen.)
Über Nacht regnete es wie wild. Früh am nächsten Morgen stand ich auf meinem Balkon und beobachtete gedankenverloren einen Regenwurm, der aus dem linken Teil des Gartens kam. Unaufhaltsam kroch er weiter, schnurstracks an meinem Balkon vorbei. Dann sah ich noch einen und noch einen und noch einen … Innerhalb von zwei Tagen waren alle unsere Würmer abgewandert. Ich konnte wirklich zusehen. Es zog sie alle über die Straße zum Nachbarhaus.
Zwar bin ich der Meinung, dass es „normale“ Regenwürmer (Lumbrici Terristri???-Plural unbekannt) waren, aber es ging selten einer allein. Sie waren immer in Gruppen von mehreren Würmern.
Rein theoretisch hätten genug Kokons übrigbleiben müssen, damit in unserem Garten wieder der Nachwuchs herumspaziert. Jedoch dieser blieb aus. Obwohl ich immer wieder mal still und heimlich unter den Steinen oder unter den Stauden nachschaue – nichts. (Okay, meine Sichtungen in den letzten 5 Jahren belaufen sich auf 4 Würmer. Es ist zum heulen…)
Seit dieser Zeit ist unser Gartenboden nur noch verdichtet und die Gartenerde hat sich ebenfalls in ihrer Farbe verändert…
Ich gab diesem Vorfall damals den Namen Wurmwanderung. Die Würmer waren lange Zeit geblieben, weil es auch nirgendwo sonst etwas wirklich fressbares gab. Sie waren von Gehwegen und Straße umgeben. Als sie dann aber den Mistgeruch wahrnahmen, sind sie abgewandert.
Ähnliches (in sehr kleinem Stil) konnte ich auch ab und zu schon in Beeten beobachten.
Momentan bin ich jedenfalls der Meinung, dass ein Wurm, der in einem abgegrenzten Bereich lebt, nur wandert, wenn er da wo er ist nichts mehr zu fressen hat und von woanders her bereits etwas riecht …
… und deshalb hoffe ich weiter, dass meine beiden Indoorsysteme … jedes für sich … genug verwertbares Material zur Verfügung hat, denn ansonsten bräuchte ich in meinem Esszimmer einen Zebrastreifen für Kompostwürmer – und noch gibt es dafür kein Verkehrsschild…
Gruß
Wurmbär