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Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Do 9. Dez 2010, 18:48
von hobbygaertner
Hallo Wurmfabrikantin,
ich habe diese Beobachtung auch gemacht. Wenn es kuehler wird, kommt auf einmal der Schimmel. Aber wohl nur, wenn das Substrat zu feucht ist. Es scheint so, als ob bei 10°C (+-) die Grenze ist.
Untergraben wuerde ich die betroffenen Stellen nicht, weil es ja nicht wirklich etwas an der Feuchtigkeitssituation aendert. Bei mir hat wirklich sehr schnell und effektiv ein leichtes Bestreuen mit unbehandeltem natuerlichem Katzenstreu (Ton/Bentonit) geholfen. Ein lockeres Ueberstreuen reicht schon aus, es muss nicht flaechendeckend aufgebracht werden.
Was auch geholfen hat: einmal habe ich meine Pfeife (die Asche) auf einer betroffenen Stelle entleert. Ging auch. Vermutlich wuerde auch Zigarettenasche funktionieren. Aber das will wohl keiner den Wuermchen antun. Auch zerkleinerte Holzkohle scheint zu helfen. Ich habe zwei "Haeufchen" in der Kiste. 1x normales Bokashi (recht feucht) und 1x mit Holzkohle versetztes. Letzteres ist nicht so feucht und da schimmelt auch nichts.
Es scheint also so, als ob es ausreichend ist, irgendetwas zu finden, was etwas Feuchtigkeit bindet. Vermutlich wuerden auch ein paar zertruemmerte Seramis-Kuegelchen helfen, oder Gesteinsmehl oder das hier angebotene Mineralmix.
Viele Gruesse
Hobbygaertner
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Do 9. Dez 2010, 19:03
von kiko63505
Hallo Hobbygärtner,
Das es zur schimmelbildung kommt ist nicht nur von einem umstand abhängig, im wesentlichen aber ist es immer feuchtigkeits/sauerstoff bedingt. Hier kann unter umständen schon struktureiches material ausreichen welches man ins substrat einbringt. Bentonit bindet zwar wasser aber es bleibt deswegen dennoch in der farm.
Unbedrucktes küchenpapier oder wellpappe ziehen wasser auch magisch an und ist auch noch gutes wurmfutter. Sollte das papier zu nass werden lässt es sich einfach entfernen. Da fällt mir doch glattweg der salzstreuer ein, reiskörner im salzstreuer binden die feuchtigkeit, warum nicht auch in der box? Ein kleines säckchen reiskörner könnte feuchtigkeitsregulierend wirken.
mfG
kiko
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Do 9. Dez 2010, 19:22
von Wurmmama
Das ist ja mal ne gute Idee, kiko! Der trocknet ja auch wieder!
Schimmel in der Farm ist nichts Schlimmes oder Besorgniserregendes, weil die Würmer den fressen.
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Do 9. Dez 2010, 22:22
von Wurmmann
Schimmel in der Farm ist nichts Schlimmes oder Besorgniserregendes, weil die Würmer den fressen.
Ganz genau! Einfach umgraben und gut isses. Vielleicht etwas weniger füttern, aber nur wenn es ständig schimmelt.
@Kiko
die Idee mit dem Reis hatte ich auch schon! Leider schimmelt dann der Reis ganz schnell
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 05:27
von kiko63505
Hallo Wurmmann,
es scheint alls wenn die "sushi methode" stirbt bevor sie geboren wurde. Ich kenne natürlich nicht die eigenschaften von reiskörnern und ob diese schimmeln wenn man diese bei bedarf aus der box nimmt und diese trocknet, zur not in der mikrowelle. Der grundgedanke war den reis in einem leinensäckchen in die farm zu hängen und dieser somit die luftfeuchtigkeit bindet.
Aber auch hier denke ich... was nicht in die farm kommt muss auch nicht schwierig entsorgt werden. Die ursache für schimmel/sichbaren schimmel in der box muss ja einen ursprung haben, der nicht alleine auf die niedrigen temperaturen zurück zu führen ist. In meiner farm liegt futter für gut 4 bis 6 wochen, das futter befindet sich in allen stadien der zersetzung, also von ganz frisch bis hin zum fressfertigen wurmfutter. Die temperaturen in der farm liegen schon eine ganze weile um 10° und es bildet sich kein schimmel. Ausnahme machte ein geviertelter apfel, bei dem ich mir aber nicht sicher bin ob es sich hierbei um zucker gehandelt hat, siehe bild im anhang.
Schimmel in einer wurmfarm, die auch noch in einer wohnung steht, ist weniger angenehm und sollte aus meiner sicht verhindert werden.
mfG
kiko
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 08:27
von hobbygaertner
Hallo,
nur zur Information: ich habe den Weihnachtsmarkt in der Wurmkiste wieder abgebaut. Das ist mir dann doch zu viel Tam Tam; auch wenn es vielleicht funktioniert. Ich lasse da jetzt einfach alles in Ruhe.
Aber eine Frage hätte ich dann doch noch:
Die Würmer fressen Schimmelpilzsporen? Seid Ihr Euch da wirklich sicher? Ich möchte nichts in Frage stellen, aber nach allem, was ich bisher so gelesen habe, fällt mir diese Vorstellung schon etwas schwer.
@kiko
Der Schimmel auf Deinem Foto ist harmlos. Das sieht mir eher wie Mycel aus, was ich auf dem fertigen Bokashi auf der gesamten Oberfläche habe. In der Wurmkiste befindet sich ein zentimeterhoher Flaum von Sporen. Das sieht schon anders (und etwas beängstigend) aus.
Viele Grüße
Hobbygaertner
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 08:43
von Wurmmama
Woran kann es liegen mit dem Schimmel?
Ich habe Ende Oktober den Inhalt von zwei Ebenen meiner Outdoor Wurmfarm auf die Erde gepackt. Zur Erklärung hierzu: Ein normaler Lattenkompost (80x80cm) wurde halbiert und die Hälften nebeneinander gestellt. Dort habe ich verschiedene Gemüsesorten angebaut (mit mehr oder weniger Erfolg). Nach dem Abernten war die Erde sehr gut, aber nackt. So habe ich eine Schicht Wurmhumus aufgebracht (ca. 7cm), mit nasser Zeitung abgedeckt und darauf dann kleingeschnittene Kapuzinerkresse ca. 15cm aufgebracht. Bei einer Kontrolle ein paar Wochen später stellte ich fest, dass sich auf dem Wurmhumus weißer Schimmel gebildet hatte. Ich habe einfach wieder abgedeckt und werde sehen, wie es im Frühjahr aussieht. Jetzt liegt ne dicke Schneeschicht drauf und ich hoffe, dass wenigstens ein, zwei Bodentierchen was zu futtern haben.
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 18:18
von kiko63505
Hallo Stephan,
danke für die entwarnung in sachen geviertelter apfel.
Das abbauen des weihnachstmarktes war eine sehr gute lösung, die würmer wollen ihren kompost und sonst nichts, den kompost haben sie zum fressen gerne
Schimmelpilzsporen werden schadlos von den würmern gefressen, allerdings muss es dennoch eine ursache für den schimmel geben und diese gilt es zu erkunden und zu beseitigen. Man muss davon ausgehen das eine farm auch im wohnbereich steht und dieser sollte auf jedenfall schimmelfrei sein. Ich würde als neustarter einer farm mit vorgeschichte auf jedenfall den schimmel entfernen, egal ob es den würmern schaden kann oder nicht.
Das erkunden nach der schimmelursache ist schwieriger zumal keiner von uns die umstände kennt in welcher die farm steht. Wichtige faktoren für schimmel sind immer feuchtigkeit, sauerstoff und luftbewegung, hier wird fast immer der grundstein gelegt um schimmel zu züchten oder zu vermeiden.
@Wurmmama,
Mit Deinem problem des schimmels auf dem komposter tippe ich ebenfalls auf sauerstoffunterversorgung, Du hast einfach mit dem wurmhumus, der zeitung und der kapuzienergresse den boden/die bodenlebewesen regelrecht erstickt.
Ich kann es nicht oft genug sagen, Sauerstoff und die richtige feuchtigkeit entscheiden über leben oder sterben. Leider wird das zwar gelesen, vielleicht auch belächelt aber selten beherzigt. Diese aussage ist allgemein gemeint, ich will niemanden persönlich angreifen.
Ich beschäftige mich beruflich unter anderm mit schimmelbekämpfung an gebäuden, hier kommt auch meine feste meinung her was die von mir so oft angesprochene feuchte und sauerstoff angeht.
mfG
kiko
Die Schimmelreiter
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 10:53
von KrabbelPhi
hobbygaertner hat geschrieben:
Die Würmer fressen Schimmelpilzsporen? Seid Ihr Euch da wirklich sicher? Ich möchte nichts in Frage stellen, aber nach allem, was ich bisher so gelesen habe, fällt mir diese Vorstellung schon etwas schwer.
Hallo Hobbygärtner,
Pilze und einzellige Eukaryonten spielen bei der Ernährung der Würmer die zentrale Rolle. Pilze besitzen die Fähigkeit Zellulose und Lignin abzubauen, indem sie das Substrat mit ihrem feinen Hyphengeflecht durchwachsen und nach außen Verdauungsenzyme abgeben. Im Inneren der Hyphen liegen alle Nährstoffe in aufgeschlossener Form vor, die vorher unverdaulichen Makromoleküle sind jetzt auf "wurmgerechte" Größe reduziert und können vom Wurm optimal verwertet werden. Die Sporenlager der Schimmelpilze sind nur die Spitze des Eisbergs, ähnlich wie die Fruchtkörper (also der "Pilz" schlechthin) bei höher entwickelten Pilzen. Mit dem Substrat vermischter Schimmel ist für die Würmer leichter zugänglich, außerdem wird dadurch die Abgabe der Schimmelsporen an die Luft und damit mögliche allergische Reaktionen verhindert.
hobbygaertner hat geschrieben:
Der Schimmel auf Deinem Foto ist harmlos. Das sieht mir eher wie Mycel aus, was ich auf dem fertigen Bokashi auf der gesamten Oberfläche habe. In der Wurmkiste befindet sich ein zentimeterhoher Flaum von Sporen. Das sieht schon anders (und etwas beängstigend) aus.
Ein Mycel ist lediglich das dreidimensionale Geflecht der hauchfeinen Pilzfäden (Hyphen). Fast alle Pilze (beispielsweise nicht die Hefen) bilden daher ein Mycel, auch die Schimmelpilze. Farbig wird das Ganze dann, wenn die Bildung der Sporangien (Organe der Sporenbildung) und die Freisetzung der Sporen beginnt. Massive Schimmelbildung sollte in einer Wurmfarm nicht auftreten, sonst ist "der Wurm drin"
LG Werner
Re: Wie kalt darf es sein?
Verfasst: Sa 11. Dez 2010, 16:46
von Wurmfabrikantin
Hallo euch allen,
für eure Antworten bezüglich der "Winterfuttermenge" vielen Dank, ich war doch etwas unsicher. Bei weniger Mengen hat man auch mehr die Übersicht, was vertilgt wurde oder auch nicht. Ich werde auch noch eine Kokosmatte locker über die Kiste hängen, vielleicht bringt das auch etwas in Sachen Temperatur.
Viele Grüße