Hallo Jörg,
kuno hat geschrieben: Fr 17. Nov 2023, 09:22
"Ich kann es weder bestätigen noch dementieren". Dass wäre eine neutrale Antwort eines Admins gewesen.
in diesem Forum bin ich seit einigen Jahren aktiv und leiste es mir, eine eigene Meinung zu bilden und hier auch zu vertreten, am liebsten mit Hilfe von Sachargumenten.
Dass ich seit Kurzem dem Jasper bei administrativen Tätigkeiten (technischer Art, vor allem Spam-Bekämpfung) behilflich bin, hat damit überhaupt nichts zu tun. Wenn aus diesem Grunde mein Pseudonym in Rot angezeigt wird,
macht das meine Worte in Sachfragen nicht mehr und nicht weniger Wert. Aber ich sehe an dieser Stelle auch keinen Grund, mich in diesem Forum argumentativ zurück halten zu müssen.
kuno hat geschrieben: Fr 17. Nov 2023, 09:22
Dass Du gentechnische Eingriffe an Lebewesen unkritisch siehst kann ich zwar nicht verstehen, aber so ist das eben.
Unkritisch? Das ist Deine Sicht.
Meine Sicht ist es, dass ich die Argumente jeder Seite, insbesondere
auch der Gentechnik-Gegner, sehr sorgfältig ansehe, mit meinem bisherigen Wissen abgleiche und auf Plausibilität prüfe. Wie in den meisten Fällen sollte man sich bei der
Propaganda beider Seiten die Taschen gut zubinden und gründlich aussortieren! Das machst Du gewiss auch?
Eben aus diesem Grunde hatte ich mich nach Deiner Quelle erkundigt.
Ja, ein sehr informativer Artikel, der allerdings aus meiner Sicht auf den falschen Gegner zielt!
Hier agiert ein riesengroßer
Chemiekonzern (Bayer/Monsanto), der mit Hilfe der Gentechnik versucht, seine Chemikalie (Glyphosat) zu verkaufen. Und weil eben an dieser Stelle die Gentechnik gelinde gesagt zur Verkaufsförderung eingesetzt wird, zieht dieses Unternehmen diese Technologie unverdient in ein schlechtes Licht. Eigentlich müsste man sich gegen die Chemikalie wenden.
Nun lies Dir bitte den Artikel, den Du verlinkt hast, noch einmal ganz genau mit dieser Fragestellung durch: Treten die beschriebenen Schäden durch die Verwendung von Glyphosat ein oder werden die Schäden durch die Genveränderung verursacht, die an dieser Stelle als Werkzeug benutzt worden ist?
kuno hat geschrieben: Fr 17. Nov 2023, 09:22
Fakt ist, dass in den letzten 20 Jahren ca. 80 Prozent der Insekten verschwunden sind und die Anzahl der Krebserkrankungen in vielen zivilisierten Ländern dramatisch angestiegen ist.
Zumindestens für den ersten Teil der Aussage mache ich die Verwendung der Chemikalie Glyphosat verantwortlich, aber nicht die genveränderten Pflanzen. Weil ein großer Teil der Wildpflanzen, die in einem konventionell bewirtschafteten Feld noch wachsen würden, durch das Glyphosat gekillt werden, haben die Insekten hier keine Nahrungsgrundlage mehr.
Eben wegen dieser negativen Einflüsse auf die Fauna und Flora gehört Glyphosat verboten!
(Neonikotinide sind auch brandgefährlich, aber gewiss ein anderes Thema, um das es hier nicht geht.)
Vorerst sieht es so aus, das die Zulassung in der EU ausläuft, sofern Monsanto nicht noch einmal kräftig lobbyiert. Gut so!
Die Krebsgefahr sehe ich etwas gelassener. Mal kurz zur Einordnung:
Die WHO stuft Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Zum Vergleich: Rauchend ist
erwiesenermaßen krebserregend. Thüringer Rostbratwürste sind
erwiesenermaßen krebserregend.
Ganz sicher würde niemand bewusst Glyphosat zu sich nehmen. Aber wenn ich in einer Studie lese, dass mit Glyphosat im Bier Panik geschürt worden ist, bleibe ich gelassen und trinke trotzdem hin und wieder ein Bierchen.
Aber ich werde nicht täglich 1000 Liter davon trinken, um auf die schädliche Dosis Glyphosat zu kommen.
Wenn die Heinrich-Böll-Stiftung bei zahlreichen Probanden
Glyphosat im Urin nachweisen konnte, sehe ich drei positive Fakten:
- Die ausgewiesenen Mengen sind wegen ihrer Winzigkeit unbedenklich.
- Wenn das Glyphosat im Urin nachgewiesen wurde, ist es ein Beweis dafür, dass unbeabsichtigt aufgenommenes Glyphosat nicht im Körper akkumuliert, sondern ausgeschieden wird.
- Es wird deutlich, wie präzise die Labore heutzutage in der Lage sind, selbst geringste Spuren eines Stoffes nachzuweisen. Das beruhigt für solche Fälle, in denen wirklich mal ein giftiger Stoff zu suchen ist.
Wer sich bei der Argumentation gegen den Einsatz von Glyphosat nur auf dessen Giftigkeit und die Krebserregung stützt, hat bei sauberer Argumentation schlechte Karten.
Konzentriert Euch auf Insekten und Vögel. Und nicht die Gentechnik ist der Gegner, sondern die Chemikalie!
kuno hat geschrieben: Fr 17. Nov 2023, 09:22
Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen.
Dass sei auch jedem gegönnt. Und wenn es darum geht, das eigene Handeln auszurichten, dann dürfen eigene Vorstellungen gerne die Grundlage sein.
Wenn es aber darum geht, die Handlungsmöglichkeiten Anderer einzuschränken oder gar Verbote zu verlangen, dann reichen mir eigene Vorstellungen und Meinungen nicht mehr aus. Dann darf man schon verlangen, dass sich an der Realität und an Fakten orientiert wird.
kuno hat geschrieben: Fr 17. Nov 2023, 09:22
Aber wenn Du behauptest, dass Verpackungsschnippsel aus Maisstärke keinerlei Auswirkungen auf Kompostwürmer hätten, oder besser gesagt Du glaubst es nicht,
Ich habe an dieser Stelle gesagt, dass eine eventuell vorhandene Genveränderung unkritisch zu bewerten sein sollte. Und ich habe das Gerücht widerlegt, dass hier Gene aus Maiglöckchen zum Einsatz kommen.
Andere Auswirkungen oder andere Giftstoffe in diesen Verpackungs-Chips habe ich nicht erwähnt und nicht bestritten, da mir dazu keine Informationen vorliegen.
Pfiffikus,
der hofft, diese Missverständnisse aus dem Weg geräumt zu haben