Re: Kontra Game over
Verfasst: Mi 22. Nov 2023, 18:59
Hallo Jörg,
Wir können das mal mit einer anderen, inzwischen ganz gut bekannten und in weiten Kreisen akzeptierten Genmanipulation vergleichen. Du kannst Dir zum Beispiel eine mRNA injizieren lassen, so dass Deine körpereigenen Zellen ein Spike-Protein selbst bilden. Bekanntlich sind die Mengen des zusätzlich produzieren Spike-Proteins nur winzig. Und aus diesem Grunde hat sich diese mRNA-Injektion nicht als Protein-Booster oder Dopingmittel unter den Sportlern etabliert.
Wenn Rinder den Bt-Mais verzehren oder wenn Menschen ein Gericht aus den Körnern von diesem Bt-Mais essen, wird sich keine Geschmacksveränderung und kein höherer Proteingehalt feststellen lassen, so winzig sind die Mengen von Cry-Proteinen.
Hat irgendjemand schon einmal irgendwo beobachtet, dass solches Pflanzenmaterial in Gewässer geschmissen wird? Aber wenn sich solche Leute einen Hetztext gegen eine Technologie aus den Fingern saugen müssen, kommt sowas Gegenteiliges heraus. In Wirklichkeit könnten Cry-Proteine vom Regenwasser in die Gewässer gespült werden, wenn sie vom Bio-Landwirt versprüht werden. Wird das Protein in der Bt-Pflanze selbst gebildet, ist es fest gebunden und ich gebe Entwarnung. Dann kommt es nicht in die Gewässer.
Wie kannst Du sonst erklären, dass in den letzten Jahrmillionen, in denen Bacillus thuringiensis schon diese Cry-Proteine produzieren, noch keine Resistenzen entstanden sind? Wie kannst Du erklären, dass in den letzten Jahrzehnten, in denen Bio-Landwirte mit Bt-Mitteln herumspritzen, noch keine Resistenzen entstanden sind?
Wenn Du magst, kannst Du ja meine Erklärung zur Kenntnis nehmen und einmal prüfen, ob sie Dir logisch erscheint: Cry-Proteine sind Proteine, gegen die es in den jeweiligen Ziel-Organismus eine Art Allergie gibt. Ich hatte eine Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verlinkt, auf der beschrieben wird, welche Insekten auf welche Cry-Proteine allergisch reagieren. Und wenn sie Pflanzen fressen, in denen diese Proteine enthalten sind, dann krepieren sie an einer Art allergischen Schock.
Bildet ein Allergiker eine Resistenz gegen das Protein aus, gegen das er allergisch ist, wenn man ihn nur lange genug damit konfrontiert? Und ebenso wenig rechne ich damit, dass Insekten gegen das Protein resistent werden.
Andere Organismen, die nicht von dieser Allergie betroffen sind, können die Cry-Proteine wie jedes andere Protein ganz normal als Nährstoff verdauen.
Wenn allerdings ein Bio-Landwirt mit Bt-Spritzmittel arbeitet, trifft er nicht nur die Maispflanzen, sondern auch die im Feld eventuell noch vorhandenen Löwenzahn, Disteln und andere Beikräuter. Ja wenn die Schmetterlinge auf solchen Pflanzen Nektar saugen, sind sie in der Tat sehr gefährdet. Wächst die Distel oder der Löwenzahn direkt neben dem Bt-Mais, so können die Schmetterlinge den Nektar von dort gefahrlos saugen. Also wo ist hier die wirkliche Gefahr?
Und je länger der Text wird, desto absurder sind die Sachen, die sich die BUND-Texter aus den Fingern saugen.
Natürlich könnte ein Angler Körner von Bt-Mais als Köder auf den Haken gespießt haben. Inwieweit diese Mengen eine Gefahr für die dort lebende Population von Köcherfliegenlarven auswirkt, kann jeder selbst einschätzen. Die Befürchtungen der Studienautoren für Fische und Amphibien teile ich aus oben genannten Gründen ohnehin nicht.
Selbstverständlich wäre ich sehr dankbar für Hinweise, an welcher Stelle ich möglicherweise falsche Schlüsse gezogen habe, wo ich falsch liege oder irgendwelchen Fakes aus Propaganda der Gegenseite aufgesessen sein sollte. Ich sehe mich als Mensch und alle Menschen können Fehler machen. Nur Götter sollen unfehlbar sein. Also wo liege ich falsch?
Pfiffikus,
der bedauert, wenn an dieser Stelle an einem vorgefestigten Weltbild gerüttelt werden muss
es scheint so, wenn man sich auf die Beiträge solcher Personen bezieht, die keineswegs unbefangen an diese Problematik herangehen. Deshalb schrieb ich ja bereits, dass man sich bei der Propaganda (beider Seiten) die Taschen zubinden und gut sortieren muss. Also sortieren wir mal gemeinsam:kuno hat geschrieben: ↑Mo 20. Nov 2023, 12:08 Auch der Bt Mais scheint viele Insekten zu schädigen.
https://www.bund.net/themen/landwirtsch ... -pflanzen/
Gift? Es wird an dieser Stelle ein Protein gebildet, welches für ganz bestimmte Insekten nicht verträglich ist. An dieser Stelle sehe ich schon mal einen riesigen Unterschied zu echten Giften wie DDT oder Glyphosat, die naturgemäß auch ein breiteres Wirkspektrum haben.BUND hat geschrieben:Er produziert permanent in allen grünen Pflanzenteilen ein Gift, zudem in Pollen, Samen und Wurzeln.
An dieser Stelle wittere ich eine maßlose Übertreibung. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Wenn der Bio-Landwirt ein Bt-Präparat spritzt, muss er reichlich davon spritzen (ich mag hier keine Zahlenangaben schreiben), damit in der Nutzpflanze eine ausreichende Dosis zu deren Schutz enthalten ist. Wird der Bt-Wirkstoff direkt in der Pflanze gebildet, kommt man mit weniger aus.BUND hat geschrieben:Im Vergleich zur einmaligen Anwendung eines Bt-Präparats bedeutet der Anbau des Bt-Mais MON810 eine 1.500 bis 2.000-fach höhere Dosis des Bt-Toxins pro Hektar.
Wir können das mal mit einer anderen, inzwischen ganz gut bekannten und in weiten Kreisen akzeptierten Genmanipulation vergleichen. Du kannst Dir zum Beispiel eine mRNA injizieren lassen, so dass Deine körpereigenen Zellen ein Spike-Protein selbst bilden. Bekanntlich sind die Mengen des zusätzlich produzieren Spike-Proteins nur winzig. Und aus diesem Grunde hat sich diese mRNA-Injektion nicht als Protein-Booster oder Dopingmittel unter den Sportlern etabliert.
Wenn Rinder den Bt-Mais verzehren oder wenn Menschen ein Gericht aus den Körnern von diesem Bt-Mais essen, wird sich keine Geschmacksveränderung und kein höherer Proteingehalt feststellen lassen, so winzig sind die Mengen von Cry-Proteinen.
"Proteinvergiftung" - eigentlich eine Vergiftung an den Abbauprodukten von Protein - bekommen die Würmer, wenn sie mit Abfällen gefüttert werden, die viel zu viel Protein enthalten. Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass der Bt-Mais so maßgeblich mehr Protein enthält, dass er auch nur in die Nähe des Proteingehaltes von Fleisch kommen könnte. Ich hätte keine Probleme, Maishäcksel oder Silage aus Bt-Mais an die Würmer zu verfüttern. Leider habe ich keinen Zugang zu solchen Materialien, ich als sehr experimentierfreudiger Mensch hätte es sonst mal ausprobiert.
Eine Untersuchung halte ich auch für hinfällig, denn die Antwort wurde ja schon einige Zeilen weiter oben gegeben.BUND hat geschrieben:Was mit den Bodenlebewesen passiert, die dem Gift über Monate ausgesetzt sind, ist kaum untersucht.
Die zweite Antwort, die ich darauf gebe: Schaut Euch einfach in Eurem eigenen Garten um! Dort leben ganz normale Bacillus thuringiensis in jeder Schaufel Erde. Liebe BUND-Texter! Schaut Euch an, wie es den anderen Bodenlebewesen geht, die schon seit Jahrmillionen den Cry-Proteinen aus diesen Bacillus thuringiensis ausgesetzt sind!BUND hat geschrieben:und das Toxin wird durch Licht und Umwelteinflüsse rasch abgebaut.
Ja wo leben diese Leute denn? Was machen die denn mit dem Mais? Also bisher habe ich nur Landwirte beobachtet, die das Pflanzenmaterial aus dem Mais häckseln, silieren und an Rinder oder an die Biogasanlage verfüttern. Was auf dem Feld verbleibt, wird untergepflügt.BUND hat geschrieben:Das Toxin gelangt mit Pflanzenmaterial auch in Gewässer und gefährdet dort lebende Insekten.
Hat irgendjemand schon einmal irgendwo beobachtet, dass solches Pflanzenmaterial in Gewässer geschmissen wird? Aber wenn sich solche Leute einen Hetztext gegen eine Technologie aus den Fingern saugen müssen, kommt sowas Gegenteiliges heraus. In Wirklichkeit könnten Cry-Proteine vom Regenwasser in die Gewässer gespült werden, wenn sie vom Bio-Landwirt versprüht werden. Wird das Protein in der Bt-Pflanze selbst gebildet, ist es fest gebunden und ich gebe Entwarnung. Dann kommt es nicht in die Gewässer.
An dieser Stelle wird deutlich, weshalb ich an dieser Stelle eine deutliche Abgrenzung von Cry-Proteinen zu einem Gift vornehmen muss. Was die BUND-Texter hier schreiben, trifft haargenau für Gifte wie DDT oder Glyphosat zu.BUND hat geschrieben:Der langjährige Anbau von Bt-Pflanzen begünstigt die Entwicklung von Resistenzen bei Insekten.
Wie kannst Du sonst erklären, dass in den letzten Jahrmillionen, in denen Bacillus thuringiensis schon diese Cry-Proteine produzieren, noch keine Resistenzen entstanden sind? Wie kannst Du erklären, dass in den letzten Jahrzehnten, in denen Bio-Landwirte mit Bt-Mitteln herumspritzen, noch keine Resistenzen entstanden sind?
Wenn Du magst, kannst Du ja meine Erklärung zur Kenntnis nehmen und einmal prüfen, ob sie Dir logisch erscheint: Cry-Proteine sind Proteine, gegen die es in den jeweiligen Ziel-Organismus eine Art Allergie gibt. Ich hatte eine Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verlinkt, auf der beschrieben wird, welche Insekten auf welche Cry-Proteine allergisch reagieren. Und wenn sie Pflanzen fressen, in denen diese Proteine enthalten sind, dann krepieren sie an einer Art allergischen Schock.
Bildet ein Allergiker eine Resistenz gegen das Protein aus, gegen das er allergisch ist, wenn man ihn nur lange genug damit konfrontiert? Und ebenso wenig rechne ich damit, dass Insekten gegen das Protein resistent werden.
Andere Organismen, die nicht von dieser Allergie betroffen sind, können die Cry-Proteine wie jedes andere Protein ganz normal als Nährstoff verdauen.
Sie leben seit Jahrmillionen im Boden und kommen damit in Berührung. Beim Menschen wird es wie jedes andere Eiweiß von den Verdauungssäften in die einzelnen Aminosäuren zerlegt und diffundiert in dieser Form durch die Darmwand. Dort angekommen sind die Moleküle der Aminosäuren nicht mehr von den Molekülen der Aminosäuren zu unterscheiden, die aus Fleisch, Kopfsalat oder Hühnereiweiß stammen. Mutmaßlich funktioniert es bei den Würmern ähnlich.
Soweit mir bekannt ist, saugen diese Schmetterlinge Nektar, aber ihr Saugrüssel, ist gänzlich ungeeignet zur Aufnahme von Pollen. Deshalb ist Mais als Nahrungspflanze für diese Schmetterlinge total uninteressant. Bt-Mais schädigt (im Gegensatz zu Bt-Spritzmittel) gezielt nur die Tiere, die von diesem Mais naschen.BUND hat geschrieben:Heimische Schmetterlinge wie Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Kohlmotte und Kleiner Kohlweißling werden durch Pollen von Bt-Mais in ihrer Entwicklung beeinträchtigt oder gar getötet.
Wenn allerdings ein Bio-Landwirt mit Bt-Spritzmittel arbeitet, trifft er nicht nur die Maispflanzen, sondern auch die im Feld eventuell noch vorhandenen Löwenzahn, Disteln und andere Beikräuter. Ja wenn die Schmetterlinge auf solchen Pflanzen Nektar saugen, sind sie in der Tat sehr gefährdet. Wächst die Distel oder der Löwenzahn direkt neben dem Bt-Mais, so können die Schmetterlinge den Nektar von dort gefahrlos saugen. Also wo ist hier die wirkliche Gefahr?
Diese Tiere sind nicht von der Allergie betroffen. Und über die Nahrungskette wird es wohl kaum weiter gegeben, weil das Protein von diesen Spinnen und anderen Räubern schon verdaut wird. Und wenn doch - kein Problem. Auch Vögel und Säuger sind nicht von dieser Allergie betroffen.BUND hat geschrieben:Parasitisch und räuberisch lebende Insekten und Spinnen, deren Beutetiere auf Bt-Mais leben, das Toxin aufgenommen und über die Nahrungskette weitergegeben haben.
Und je länger der Text wird, desto absurder sind die Sachen, die sich die BUND-Texter aus den Fingern saugen.
Leute! Es ist verboten, Pflanzenreste in Flüsse und Seen zu schmeißen! Das dürfte auch in Amerika so sein, obwohl ich die Gesetzeslage dort nicht kenne. Es bleibt wohl das Geheimnis dieser "US-Ökologen", auf welchem Wege relevante Mengen von irgendwlchem Mais in die Oberläufe von Flüssen gelangen. Selbst bei Pollen wird es schwer, denn ein kurzes Googeln liefert mir dieses Zitat:BUND hat geschrieben:Dieser Frage sind US-Ökologen nachgegangen. Wissenschaftler der Universitäten Chicago, Indiana und Süd-Illinois stellten fest, dass sich Pollen, Blätter und Körner von Bt-Mais in den Oberläufen von Flüssen ablagern.
QuelleDer Mais gehört zur Pflanzenfamilie der Gräser. Mais ist bedeutsam wegen seiner Kreuzreaktion mit weiteren Gräsern; allergische Reaktionen auf Mais tritt jedoch nur in unmittelbarer Nähe der blühenden Felder auf, da die Pollen gross sind und nicht weit transportiert werden.
Natürlich könnte ein Angler Körner von Bt-Mais als Köder auf den Haken gespießt haben. Inwieweit diese Mengen eine Gefahr für die dort lebende Population von Köcherfliegenlarven auswirkt, kann jeder selbst einschätzen. Die Befürchtungen der Studienautoren für Fische und Amphibien teile ich aus oben genannten Gründen ohnehin nicht.
Selbstverständlich wäre ich sehr dankbar für Hinweise, an welcher Stelle ich möglicherweise falsche Schlüsse gezogen habe, wo ich falsch liege oder irgendwelchen Fakes aus Propaganda der Gegenseite aufgesessen sein sollte. Ich sehe mich als Mensch und alle Menschen können Fehler machen. Nur Götter sollen unfehlbar sein. Also wo liege ich falsch?
Pfiffikus,
der bedauert, wenn an dieser Stelle an einem vorgefestigten Weltbild gerüttelt werden muss