Hallo Wurmmama,
Wurmmama hat geschrieben:Welche Probleme könnten noch vorliegen?
*Kokossubstrat zu salzhaltig?
*Farm zu feucht?
*Farm zu trocken?
*Futter zu wenig?
*Futter zuviel?
*fehlende Futterkomponenten z.B. Kalk?
*Populationsdruck zu groß?
Ich habe auch vergessen, warum Werner eine neue Farm in Betrieb genommen hat und wie begonnen hat.
Hier noch einmal eine Zusammenfassung der Rahmenbedingungen meiner Wurmfarm:
Kokossubstrat zu salzhaltig?
Diese Variante hält Jasper für möglich, beim Umzug in die neue Farm wurde das alte Substrat weiterverwendet. Spätestens mit dem Start der zweiten Ebene sollte allerdings auch dieses Problem vernachlässigbar sein, die Restmenge an Kokossubstrat die dann noch vorliegt, dürfte verschwindend gering sein.
Farm zu feucht
Definitiv nicht, die Mengen an Wurmtee waren immer sehr überschaubar. Das Substrat war zu keinem Zeitpunkt anaerob, schimmlig, verdichtet oder übelriechend. Auch ein leichtes Abtrocknen des Substrats hat nichts bewirkt.
Farm zu trocken
Vorsichtiges Gießen bzw. Besprühen über einen längeren Zeitraum hat nichts an der Fluchttendenz verändert
Futter
Ich habe prinzipiell eher vorsichtig als draufgängerisch gefüttert, weil ich anaerobe Verhältnisse vermeiden wollte. Eine deutliche Steigerung der Fütterung hat lediglich zu einer weiteren Intensivierung der Flucht geführt. Das Futter wurde generell gut angenommen, und war nach ca. einer Woche komplett verschwunden. Auch eine Fütterung ausschließlich mit Wurmpellets brachte keine Änderung.
Giftstoffe im Futter
Ich kaufe so gut wie ausschließlich im Bioladen ein, eine Belastung mit Herbiziden, Insektiziden, Fungiziden oder ähnlichem ist also extrem unwahrscheinlich.
fehlende Futterkomponenten
Nach den eindringlichen Ermahnungen von Jasper

habe ich regelmäßig pulverisierten Minieralmix zugegeben, seltener auch pulverisierte Wurmpelletts. Auch pulversisierte Eierschalen waren ein fester Bestandteil. Jede Futtergabe wurde mit etwas reifer Walderde vermischt, Bakterien, Pilze und Mikroorganismen sollten daher in ausreichender Menge vorhanden gewesen sein, dafür spricht auch der rasche Abbau des Futters.
Populationsdruck
1000 Würmer werden in der Regel als Startpopulation empfohlen, ich habe nach einigen Wochen noch 500 Exemplare nachbestellt. Bezogen auf die relativ große Fläche des WormCafes halte ich eine Überpopulation für unwahrscheinlich, zumal Kompostwürmer zu Massenaggregationen neigen.
Temperatur
Die Wurmfarm steht in meinem Badezimmer bei normaler Zimmertemperatur. Das Bad ist generell so warm, daß ich nie heizen muß.
Erschütterungen
Waschmaschine oder Wäschetrockner habe ich nicht, mein derzeitiges Gewicht sollte den Boden auch nicht über Gebühr erschüttern.
pH-Wert
Der pH-Wert lag zwischen 6-7 also im leicht sauren Bereich und damit optimal. Den relativ sauren Kaffeesatz habe ich vorsichtshalber mit Kalk abgepuffert, das Futter bestand auch immer aus einer Mischung von verschiedenen Abfällen, dadurch wären extreme pH-Werte abgepuffert geworden.
Abdeckung
Verwendet wurden die Hanfmatte, ein Trockentuch, geschreddertes Zeitungspapier und einzelne Blätter (maximal 3 Blätter übereinander) Zeitungspapier. Zu einer Massenflucht kam es lediglich bei einem doppelt gelegten normalen Handtuch, hier war eventuell der Gasaustausch nicht ausreichend. Sonst hatte die Abdeckung keinen erkennbaren Einfluss. Auch ohne jede Abdeckung war keine Änderung feststellbar.
Durchlüftung
Wurmfarmen aus Plastik sind bereits tausendfach in der Praxis erprobt, sollte hier generell ein mangelnder Gasaustausch das Problem sein, wären diese Systeme nicht so bewährt und erfolgreich. Auch bei Entfernung des Deckels hält die Fluchttendenz unverändert an.
Häufige Störung:
Nach einer Woche ohne jede Störung blieb die Situation unverändert
Radikale Änderungen
Ich habe in der Regel immer nur einen Faktor verändert, um dann das Ergebnis abzuwarten. Die Welt der Würmer wurde also keineswegs alle drei Tage komplett auf den Kopf gestellt!
Damit bin ich mit meinem Latein am Ende, die "Schuldfrage" bleibt völlig ungeklärt. Zurück bleibt völlige Fassungslosigkeit und ein herzhafter Neid auf Eure pflegeleichten Schützlinge
LG Werner