Bei der Ausbringung von Gülle ist der Feinstaub nun wirklich das allerkleinste Problem.
Nun, bei Klischees, die das Max-Planck-Institut verbreitet, reagiere ich zumindest nicht mit Totalignoranz:
Feinstaub tötet
=>
AMMONIAK aus Gülle verbindet sich in der Luft mit anderen Stoffen und bildet Feinstaubpartikel. Dieser Feinstaub macht (selbst in Berlin Stadtmitte) über 45 % der Gesamt-Feinstaubbelastung aus und verursacht über 15.000 Todesfälle jährlich. Der Feinstaub aus dem Verkehr macht weniger als die Hälfte aus und verursacht „nur“ 7.000 Todesfälle
Als Laie kann ich solche Zahlen selbstredend weder selber zweifelsfrei belegen noch in irgendeiner Form glaubhaft widerlegen. Man könnte es aber für möglich halten und in Handlungen berücksichtigen.
Ich habe auch eine Haftpflichtversicherung, obwohl ich nicht danach strebe, tagtäglich anderen finanziellen Schaden zuzufügen => umsonst bezahltes Geld?
Weiter: Vorgang, Wirkung und Auswirkungen des Faulens sollte man versuchen zu erfassen. Eine Kuh kann sehr wohl und klar unterscheiden, ob man ihr frisches Gras, getrocknetes Gras (Heu), fermentiertes Gras (Silage) oder faulende Pampe vorsetzt. Auch Menschen sollen sich einen Teil Futterintelligenz bewahrt haben - man bedient sich seiner Sinne (Sehen, Riechen, Anfassen), um zu prüfen, ob länger gelagerte Lebensmittel noch genießbar sind, ganz parallel zu einem Studium oder dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Wer isst den faulenden Apfel, wo doch da noch wertvolle Nährstoffe drin sind?
Die Gleichsetzung von Urin und Gülle ist mindestens ungeschickt, eher sehr dumm.
Tierische und menschliche Körper sind Stofftrennungsmaschinen. Kot und Urin sind recht unterschiedlich und werden schon mal getrennt ausgeschieden. Die Zusammensetzung von Urin ist in einem der oben gegebenen Links aufgeführt. Organische Stoffe, die ins Faulen gehen können, sind da minimal. Das einzige, was da für sich stattfindet, ist mit Luftzutritt eine enzymatische Zersetzung, was man dann auch riechen kann, auch u.U. nachhaltig, was Urinflecken nachweisen können.
Diese Zersetzung ist aber eine ganz andere als ein Faulen, das ja im Gleichlauf mit anaeroben Verhältnissen stattfinden wird.
Eine "Lagerung" wird man dann auch nicht vorzugsweise in Kannistern vornehmen, sondern den Urin möglichst zeitnah in Laub (um mal wieder am Thementitel zu kratzen), Stroh, Holz u.ä. (+ Pflanzenkohle) binden. Dort ist man schon geruchsmäßig auf einem ganz anderen Level, ein eingeleiteter Rotteprozess hat dann auch seine Wirkungen. So etwas kann man schon neben seiner Haustür lagern, ohne große Nebenmaßnahmen und Umweltgefahren.
Warum sollte man dann auch getrennt lagern, wo man doch schon die Zeit
für sich arbeiten lassen kann.
Ein anderes stoffliches System hat man, wenn man Kot und Urin gleich wieder zusammenbringt. Hier beginnen dann auch gleich die Abwasser-/Gülleprobleme.
Trenntoilette trägt den ersten Teil einer Lösung schon im Namen.
Klassisch: Einen Misthaufen kann man so oder so führen. Setzt man ihn locker und nach und nach und gibt gleich um die 10 Prozent Erde eingemischt dazu, kann man baldigen Einzug von Kompostwürmern beobachten. Lässt man ihn grünmatschig faulen, wird man das so schnell nicht beobachten können. Eine Wohltat für Acker und Wiese wird letzterer Mist auch nicht sein.
Bei Gülle, wenn man sie dann hat, ist es auch nicht anders: Es ist eine Frage, wie man sie behandelt und wie man mit ihr umgeht, abgesehen von der Menge an sich. Genau dort kann man auch Weichen stellen, ob sich da eher Umweltbelastung und Gift oder eher wünschenswerter benötigter Dünger einstellt.
Es soll ja Leute geben, die Pferde- und Kuhmist im Gartenmarkt kaufen, obwohl sie womöglich um einen klassischen Misthaufen einen großen Bogen machen würden.
weniger Belastung des Boden und des Bodenlebens, weniger Überdüngung und weniger Nährstoffauswaschung und damit Belastung des Grundwassers
Hat man so etwas schon geäußert, wenn man ein Mehr an Kompost oder Wurmhumus ausbringt? (=> gebundene Nährstoffe)
Oder macht man nicht eher Tests, ob man da nicht ohne zusätzliche Erde auskommt?
Man muss jetzt nicht Schwarz oder Weiß malen, aber eine Entspannung in vielerlei Hinsicht wird man sich leicht vorstellen können, es geht mit dem Erleben vieler Menschen konform.
Kompost kann man einfach lagern. Man kann ihn auch in der vegetationsfreien Zeit ausbringen. Es ist zwar wenig sinnvoll, Nährstoffe dann auszubringen, wenn die Abnehmer Pause machen. Düngen würde man besser in das beginnende Wachstum hinein.
Aber
entsorungstechnisch fände das Verstreuen von Kompost auch im Januar ziemlich sicher eine nicht so zahlreiche Kritikergemeinde.
Ein Kostenproblem wird sich nicht wirklich auftun angesichts der Größenordnung vorhandener Agrarsubventionen. Da kann eine kleine Umsteuerung schon einiges bewirken.
Vergiftete und an Bodenleben verarmte Böden, einhergehend mit Humusverlust, benötigen für gleiche Ernteleistung immer mehr an Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Der Verbrauch daran ist nicht statisch, sondern steigend! Das kostet auch Geld, und zwar richtig viel.
Die "Gängelung" der Landwirte über Regeln und Gesetze ist wachsend. Einzuhaltende Sicherheitsabstände bspw. zu Fließgewässern (warum wohl) stellen auch einen Flächenverlust dar. Etwas naturnäher und damit zurück in die Natur - man denke darüber nach.
Dasselbe Gemüse hätte auch dieselben Inhaltsstoffe, wenn es frisch konsumiert oder gefroren verkauft würde. Die Plastikverpackung hat nicht das Geringste mit der Gülle auf dem Acker zu tun.
Das ist selbstredend korrekt.
Der begleitende Hinweis auf Plastikumpackung war nur dahin gezielt, dass die Masse der Menschen von der Erzeugung von Lebensmitteln sehr weit entfernt und entfremdet sind, und das betrifft nicht nur die Stadtbevölkerung. Dass ein Apfel auf einem Baum wächst, weiß man teilweise noch. Dass da gespritzt werden muss, damit die Äpfel alle schön gleich aussehen (und nicht Gefahr laufen, Maden auch zu schmecken) und man somit vielleicht den Apfel wegen der äußeren Rückstände waschen sollte, beachten auch noch einige. Dass der Apfel auch stark davon abhängt, auf welchem Boden er wächst und was er daraus aufnimmt und was da im Boden wirklich vorhanden und und da passiert - frage mal ...
Unbeachtet von allem ist natürlich das Problem der Mengen an sich zu beachten. Wenn schon mal der Teil an Lebensmitteln und Gütern nicht produziert werden müsste, der gleich ohne Gebrauch wieder weggeworfen wird, wäre man schon mal ein Stück weiter. Hier kann man sich auch einbringen, als Verbraucher, als sehender Konsument, womöglich als Bewahrer der (göttlichen) Schöpfung, als Erblasser an künftige Generationen.