Wie züchtet man große und gesunde Dendrobena ohne Mast? Ein Experiment
Verfasst: Do 5. Mär 2020, 18:41
Willkommen interessierte Leserinnen und Leser,
Mein Name ist Felix, ich bin Angler und seit ca. 1 1/2 Jahren Wurmvater. Durch mein Hobby bin ich zur Wurmzucht gekommen. Obwohl meine Zuchten recht gut laufen und sich die Zahl der Würmer gut entwickelt, sind mir die Würmer zum Angeln oft zu dünn. Darüber hinaus verfügen sie über wesentlich weniger Kraft und Durchhaltevermögen als gemästete Würmer aus Angelläden bzw. professionellen Zuchten. Neben meinen Wurmkisten habe ich mittlerweile Würmer in unseren Komposthaufen besetzt und bin von dem Ergebnis bisher positiv überrascht. Im Kompost werden meine Würmer wesentlich größer, fetter und kräftiger.
Ich würde gerne herausfinden ob es möglich ist in einer vergleichsweise kleinen Wurmkiste Dendrobena zu züchten welche denjenigen im Komposthaufen nahe kommen ohne sie zu mästen (Wurmwachspulver, Mehlsorten etc.). Beim Mästen von Würmern kann es leider passieren das sie bei dem Prozess oder einige Wochen danach sterben.
Um hinter das Geheimnis von großen und fetten Würmern zu kommen, möchte ich mir zunächst die Unterschiede zwischen meinem Komposthaufen und den Wurmkisten anschauen.
1. Der Komposthaufen ist größer als meine Wurmzuchten
2. Zur Zeit ist die Wurmdichte in den Zuchten größer als im Kompost. Darüber hinaus können im Kompost Würmer abwandern falls es zu viele für den Lebensraum werden. In der Wurmzucht stellen die Würmer normalerweise die Vermehrung weitestgehend ein.
3. Der Kompost besteht zu großen Teilen aus Gartenabfällen, die Wurmzuchten werden mit Biomüll vom Kochen versorgt.
4. Der reife Kompost ist eher zu trocken als zu nass, der Wurmhumus aus meinen Kisten ist eher zu nass als zu trocken.
5. Die Würmer in den Wurmzuchten durchfressen das Substrat viele Male, bis irgendwann kein/kaum Futter übrig bleibt. Dagegen scheint es im Kompost immer wieder Rückstände zu geben und trotzdem steigen die Würmer weiter nach oben zu neuem Futter. In einer Wurmzucht ist es schwierig viel Futter unterzubringen ohne das es fault oder das Volumen der Zucht sprengt
6. Der Kompost ist natürlich im Garten (Outdoor) und die Zuchten sind das ganze Jahr im Haus (indoor)
7. Die Würmer im Kompost können die Umgebung absuchen um Nahrung zu finden welche ihnen fehlt. Die Würmer in der Zucht sind darin gefangen, allerdings machen sie keine Anstalten zu entfliehen.
8. Beide Systeme erhalten als Zugabe Kalk, nur die Wurmzuchten bekommen Mineralmix von Wurmwelten, gelegenlich Mehl oder Produkte aus Mehl (z.B beim Angeln unverbrauchtes Fischfutter aus verschiedenen Mehlsorten)
Die Liste ist bestimmt nicht vollständig, stellt aber ersteinmal meine Leitlinie dar um zu experimentieren. Große und kräftige Würmer aus meinem Kompost konnten ihre Masse in einer kleinen Wurmzucht über den Winter halten. Die anderen Würmer in meiner kleinsten Zucht waren gesund und nicht ganz so dürr wie die Würmer in meinen restlichten Zuchten. Die kleine Wurmzucht lief noch nicht so lange wie die Anderen, die Würmer hatten sich gehörig vermehrt und die Vermehrung nahezu eingestellt. Die wichtigsten Unterschiede zwischen der kleinen Zucht und meinen restlichen sind:
1. Die Startpopulation war sehr klein
2. Das Substrat war reifer Kompost, bei den anderen Zuchten Kokoserde
3. Die kleine Zucht hat eine kleine Oberfläche ist dafür aber höher als die Anderen (Mülleimer im Vergleich zu einer Kiste)
Das war ein langer Einstieg und ich hoffe es sind noch nicht alle eingeschlafen oder verschwunden.
Ich habe mich dazu entschlossen den Eimer neu aufzusetzen. Die meisten Würmer und der größte Anteil vom Substrat sind auf den Komposthaufen gewandert. Dabei habe ich die größten Exemplare aussortiert und zurück in die Zucht gegeben. Sie stellen, neben zufällig zurückgebliebenen Würmern, meine neue Startpopulation dar und werden bald verangelt. Das neue Substrat besteht aus reifem Kompost. Die neue Zucht soll weiterhin mit Küchenabfällen gefüttert werden, dazu Kalk, Kaffee, Wellpappe, Mineralmix und Urgesteinsmehl sowie immer mal wieder reifer Kompost. Letztere wird die wirkliche Veränderung gegenüber den anderen Zuchten. Die Würmer sollen sich jetzt ersteinmal wieder vermehren und ich muss die Futtermege dementsprechend anpassen. Ich überlege noch, ob ich die Wurmanzahl künstlich durch regelmäßige Entnahme des Nachwuchses kleiner halte. Jedenfalls sieht das ganze jetzt so aus:
In Zukunft möchte ich hier von meinem Experiment und dessen Ergebnissen berichten.
Ich bin jederzeit für konstruktive Anregungen und Kritik offen.
In der Hoffnung auf gut entwickelte Dendrobena
SuMiXaN
Achja...da gabs dieses Jahr schon einen schönen Schuppenkarpfen von 6kg und 65cm Länge. Der wollte zwar lieber zwei Maiskörner als einen Dendrobena aber vllt. kann ich ja bald mal von einem Wurmfang berichten
Mein Name ist Felix, ich bin Angler und seit ca. 1 1/2 Jahren Wurmvater. Durch mein Hobby bin ich zur Wurmzucht gekommen. Obwohl meine Zuchten recht gut laufen und sich die Zahl der Würmer gut entwickelt, sind mir die Würmer zum Angeln oft zu dünn. Darüber hinaus verfügen sie über wesentlich weniger Kraft und Durchhaltevermögen als gemästete Würmer aus Angelläden bzw. professionellen Zuchten. Neben meinen Wurmkisten habe ich mittlerweile Würmer in unseren Komposthaufen besetzt und bin von dem Ergebnis bisher positiv überrascht. Im Kompost werden meine Würmer wesentlich größer, fetter und kräftiger.
Ich würde gerne herausfinden ob es möglich ist in einer vergleichsweise kleinen Wurmkiste Dendrobena zu züchten welche denjenigen im Komposthaufen nahe kommen ohne sie zu mästen (Wurmwachspulver, Mehlsorten etc.). Beim Mästen von Würmern kann es leider passieren das sie bei dem Prozess oder einige Wochen danach sterben.
Um hinter das Geheimnis von großen und fetten Würmern zu kommen, möchte ich mir zunächst die Unterschiede zwischen meinem Komposthaufen und den Wurmkisten anschauen.
1. Der Komposthaufen ist größer als meine Wurmzuchten
2. Zur Zeit ist die Wurmdichte in den Zuchten größer als im Kompost. Darüber hinaus können im Kompost Würmer abwandern falls es zu viele für den Lebensraum werden. In der Wurmzucht stellen die Würmer normalerweise die Vermehrung weitestgehend ein.
3. Der Kompost besteht zu großen Teilen aus Gartenabfällen, die Wurmzuchten werden mit Biomüll vom Kochen versorgt.
4. Der reife Kompost ist eher zu trocken als zu nass, der Wurmhumus aus meinen Kisten ist eher zu nass als zu trocken.
5. Die Würmer in den Wurmzuchten durchfressen das Substrat viele Male, bis irgendwann kein/kaum Futter übrig bleibt. Dagegen scheint es im Kompost immer wieder Rückstände zu geben und trotzdem steigen die Würmer weiter nach oben zu neuem Futter. In einer Wurmzucht ist es schwierig viel Futter unterzubringen ohne das es fault oder das Volumen der Zucht sprengt
6. Der Kompost ist natürlich im Garten (Outdoor) und die Zuchten sind das ganze Jahr im Haus (indoor)
7. Die Würmer im Kompost können die Umgebung absuchen um Nahrung zu finden welche ihnen fehlt. Die Würmer in der Zucht sind darin gefangen, allerdings machen sie keine Anstalten zu entfliehen.
8. Beide Systeme erhalten als Zugabe Kalk, nur die Wurmzuchten bekommen Mineralmix von Wurmwelten, gelegenlich Mehl oder Produkte aus Mehl (z.B beim Angeln unverbrauchtes Fischfutter aus verschiedenen Mehlsorten)
Die Liste ist bestimmt nicht vollständig, stellt aber ersteinmal meine Leitlinie dar um zu experimentieren. Große und kräftige Würmer aus meinem Kompost konnten ihre Masse in einer kleinen Wurmzucht über den Winter halten. Die anderen Würmer in meiner kleinsten Zucht waren gesund und nicht ganz so dürr wie die Würmer in meinen restlichten Zuchten. Die kleine Wurmzucht lief noch nicht so lange wie die Anderen, die Würmer hatten sich gehörig vermehrt und die Vermehrung nahezu eingestellt. Die wichtigsten Unterschiede zwischen der kleinen Zucht und meinen restlichen sind:
1. Die Startpopulation war sehr klein
2. Das Substrat war reifer Kompost, bei den anderen Zuchten Kokoserde
3. Die kleine Zucht hat eine kleine Oberfläche ist dafür aber höher als die Anderen (Mülleimer im Vergleich zu einer Kiste)
Das war ein langer Einstieg und ich hoffe es sind noch nicht alle eingeschlafen oder verschwunden.
Ich habe mich dazu entschlossen den Eimer neu aufzusetzen. Die meisten Würmer und der größte Anteil vom Substrat sind auf den Komposthaufen gewandert. Dabei habe ich die größten Exemplare aussortiert und zurück in die Zucht gegeben. Sie stellen, neben zufällig zurückgebliebenen Würmern, meine neue Startpopulation dar und werden bald verangelt. Das neue Substrat besteht aus reifem Kompost. Die neue Zucht soll weiterhin mit Küchenabfällen gefüttert werden, dazu Kalk, Kaffee, Wellpappe, Mineralmix und Urgesteinsmehl sowie immer mal wieder reifer Kompost. Letztere wird die wirkliche Veränderung gegenüber den anderen Zuchten. Die Würmer sollen sich jetzt ersteinmal wieder vermehren und ich muss die Futtermege dementsprechend anpassen. Ich überlege noch, ob ich die Wurmanzahl künstlich durch regelmäßige Entnahme des Nachwuchses kleiner halte. Jedenfalls sieht das ganze jetzt so aus:
In Zukunft möchte ich hier von meinem Experiment und dessen Ergebnissen berichten.
Ich bin jederzeit für konstruktive Anregungen und Kritik offen.
In der Hoffnung auf gut entwickelte Dendrobena
SuMiXaN
Achja...da gabs dieses Jahr schon einen schönen Schuppenkarpfen von 6kg und 65cm Länge. Der wollte zwar lieber zwei Maiskörner als einen Dendrobena aber vllt. kann ich ja bald mal von einem Wurmfang berichten