Hallo tcj,
Ich habe vor einiger Zeit einen Urbalive hier aus dem Forum übernommen weil die damaligen Besitzer mit einer Wurmfarm nicht so gut klar kamen und sie weitergeben wollten. Das erste was ich gemacht habe war eine zusätzliche Schicht für den Urbalive nachzubestellen. Es ist nicht notwendig, hat aber gewisse Vorteile:
1. Der werdende Wurmhumus verbleibt länger in der Farm. Er wird durch die zusätzliche Zeit noch besser zersetzt.
2. Die Würmer legen die Kokons mal im frischem Futter, aber auch gerne in älteres, bereits zersetztes. Die Jungen haben durch die zusätzliche Schicht mehr Zeit zu schlüpfen und hoch zu wandern. Am Ende verbleiben trotzdem noch Würmer in der untersten Schicht...aber eben deutlich weniger.
3. Falls in der obersten Schicht mal etwas schief läuft (zu trocken, zu nass / faulig) haben sie immer noch einen großen Rückzugsort und verschwinden nicht direkt in die Wurmtee-Auffang-Ebene. Überhaupt die Neugier nach unten hin weiter zu erkunden hat mit einer dritten Ebene deutlich nachgelassen weil es immer uninteressanter wird, je tiefer sie kommen.
Zwiebeln, Lauch, Knoblauch und co. haben starke ätherische Öle. Diese verscheuchen die Würmer und haben antibakterielle Eigenschaften. Dadurch werden sie schwer / langsam zersetzt und die Öle können sich in der Wurmkiste mit geschlossenem Deckel anstauen. Harte, trockene Schalenreste ohne "Fruchtfleisch" sollten kein Problem darstellen, könnten aber lange Zeit zum Zersetzen benötigen. In Maßen verträgt eine Wurmfarm aber auch mal Zwiebelreste. Wenn ich eine Suppe koche und dafür Suppengrün verwende ist da normalerweise ein bisschen Lauch bei. Davon die Reste vertragen meine Würme. Die Reste einer Lauchsuppe mit viel Lauch hat eine Wurmflucht eingeleitet, weilche ich durch das entfernen vom Lauch und lüften der Farm abwenden konnte.
Man kann den Würmern gekochte Dinge geben. Dabei ist zu beachten das die gekochten Lebensmittel nicht stark gewürzt sind. Gelegentlich Reste von gekochten Kartoffeln oder Nudel mit Salz bekommen meine Würme und es schadet ihnen nicht. Allerdings ist so eine Mahlzeit für sie die Ausnahme bei mir.
Zur Überfütterung: Das geht tatsächlich...die Biomasse zersetzt sich auch ohne die Würmer. Die Mikroorganismen sind ja alle in der Wurmkiste vorhanden. Das merkt man gut wenn man die feuchtesten Stellen im Substrat findet und diese anfangen zu riechen bzw. faulig zu stinken. Solange sich genau dort die Würmer versammeln um dem Prozess entgegen zu wirken und alles wegfuttern kann man es noch laufen lassen. Wenn es zu viel wird und die Würmer nicht hinterher kommen, dann mische ich das ganze mit Mineralmix, Wellpappe oder Hanfeinstreu. Darüber hinaus sollte man dann einen Futterstop einlegen und beobachten.
Waldboden? Kann man machen, vllt. nicht direkt vom Feld- bzw. Waldrand. Es sei denn du weißt was der Bauer alles so auf sein Feld haut
Noch besser wäre frische Erde aus einem privatem Komposthaufen in dem Würmer sind oder waren. Wenn du Erde aus dem Wald oder Kompost nimmst, dann friere sie bitte eine Nacht ein. Es ist immer möglich das man sich Mückenarten, Schnecken und anderes Getier in die Wurmkiste holt. Viel zu oft verstoße ich gegen diesen Ratschlag und ärgere mich hinterher
Ansonsten kannst du ca. 1 Woche bevor die Würmer ankommen ein bisschen Grünabfall (eine Hand voll) und vllt. ein Kaffeefilter aufheben und diese an der Luft vergammeln lassen. Das wird sie nicht überfüttern aber sie haben schonmal was tolles zu futtern in ihrem neuen Heim.
Hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen und das der Urbalive bald wieder lieferbar ist!