Nach drei Monaten schon aufgeben? Hoffe nicht!

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Violetta
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Nach drei Monaten schon aufgeben? Hoffe nicht!

Beitrag von Violetta »

Hallo Zusammen

Wurde ja nach meinem letzten Beitrag schon rege aufgenommen in die Gruppe und hab mich wieder duch x Beiträge gelesen bezüglich meinem neuen Anliegen..

Nach meinen anfänglich täglichen Stepvisiten im Urbalive Komposter hab ich irgendwann erkannt, dass das Ding von alleine läuft - hatte neben tausend anderen Insekten auch gute Aktivitäten der Würmer und regelmässig welche gesehen. Vor etwa einem Monat hab ich den unteren Teil vom Urbalive sauber gemacht und auch dort relativ viele Würmer entdeckt und wieder nach oben verfrachtet sowie den stinkenden Tee entsorgt bzw im Garten benutzt (waren 1,2 Würmer drin versoffen..). Nach dem letzten 'rausputz' wieder normal weitergefüttert etwa 1 hand voll pro Woche (kein Mineralmix oder Urgesteinmehl). Hab aber immer weniger aktivität vernehmen können und hab nun heute nur noch 1 Wurm und ein paar Babies entdeckt 😳 es sind zwar ein paar Kollegen trotz Licht und Elixier manchmal geflohen aber das waren nicht mehr als 10. Keine Ahnung wo die anderen 400 gramm sind :?
Ich hab auch gemerkt das ich wirklich sehr wenig substrat hab (2 cm) und ich vielleicht echt zu wenig gefüttert hab? Hatte einfach nach dem ersten Schimmelbefall bisschen respekt vor überfütterung..

Nun meine Frage, ich will mein Komposter noch nicht aufgeben und mir nochmals ein Set Würmer bestellen. Muss das die gleiche Sorte sein wie davor oder ist das egal? Und kann ich einfach über mein jetziges Substrat nochmals eine feuchte Zeitungs/Erde Mischung legen und dann die neuen Judels? Oder alles nochmals von vorn? Denke wäre schade um die ganzen Bioorganismen die jetzt noch/schon drinn sind 🤔

Danke und liebe Grüsse
Violetta
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Wurmcolonia
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Re: Nach drei Monaten schon aufgeben? Hoffe nicht!

Beitrag von Wurmcolonia »

Hallo Violetta,

was du da schilderst hört sich wirklich traurig an.

Aber, du machst ein paar interessante Angaben, die Hinweise darauf liefern, woran es bei deinem Würmchensterben liegen könnte.

Zuerst einmal hast du mitgeteilt, dass du den Judels von Anfang an weder Mineralmix noch Urgesteinsmehl gegeben hast. Du machst aber keine Angabe dazu, wie du ihnen die lebensnotwendigen Mineralien zukommen lässt.

Wenn du noch einmal ein Set Würmer bestellst, solltest du dir dazu auch Mineralmix für Kompostwürmer liefern lassen. Damit bekommen sie alles an Mineralien und einiges mehr, was sie für ihre Gesundheit brauchen.

Deine Futtermenge von einer Handvoll pro Woche ist wohl etwas sehr wenig gewesen. Du hast nicht beschrieben, was du gefüttert hast. Daher vermute ich mal, dass es im Wesentlichen Küchenabfälle gewesen sind. Wenn das der Fall ist, solltest du deinen neuen Judels zukünftig anfänglich zwei bis drei Handvoll Küchenabfälle pro Woche geben und zusätzlich ca 1/3 dieser Menge Papier und/oder Pappe. Mit Papier und Pappe werden die Judels mit Zellstoff und damit mit Kohlenstoff versorgt und der Wurmhumus wird schön krümelig :D .

Außerdem sind 2 cm Substrat viel zu wenig. Es sollten schon mindestetns 5 cm, gerne aber auch 10 cm sein, damit die Judels sich verkriechen können. Eine Zeitung-Erde-Mischung, wie du sie selber vorschlägst, ist eine sehr gute Idee. Die kannst du auf das vorhandene Substrat einfach drauflegen oder ein wenig untermischen.

Schimmel macht Judels übrigens überhaupt nichts aus. Sie futtern ihn einfach mit. Wenn du allerdings Probleme damit hast, musst du natürlich aufpassen.

Überhaupt, solltest du du Judels immer beobachten, wieviel und wie schnell sie verdrücken, was du ihnen gibst. Ich habe anfangs Futter immer in die Ecken der Wurmkiste gelegt. Alle paar Tage habe ich eine neue Ecke mit Futter bestückt. Wenn alle vier Ecken mit Futter belegt waren, habe ich gewartet, bis eine Ecke (fast) leergefuttert war und habe dann dort frisches Futter gegeben. Du wirst beobachten, dass sie je nach Futter unterschiedlich lang brauchen, um es zu verdrücken. Nimm es ihnen daher nicht zu schnell wieder weg.

Das Verhalten der Judels zu beobachten und dementsprechend zu reagieren ist immer eine gute Idee und im Übrigen auch ausgesprochen interessant. Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei. Und, viel Erfolg mit deinen neuen Judels.

Herzliche Grüße
Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
Violetta
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Re: Nach drei Monaten schon aufgeben? Hoffe nicht!

Beitrag von Violetta »

Vielen Dank Wurmcolonia für die Hilfe!

Genau hab Küchenabfälle (Gemüse und Fruchtreste aber keine Kartoffeln, Zitrus oder Zwiebeln), kaffeepulver und Eierschalen verfüttert.. Zusätzlich manchmal Karton und getrocknete Äste. Dachte mit dem könne ich alle essenziellen Stoffe abdecken aber wahr wohl falsch in der Annahme (wall) :(

Ok perfekt, also mehr Fütterung, mehr Mineralstoffe (werd ich mir besorgen) und mehr Zeitung/Erde 😃

Vielen Dank nochmals!!
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MarionS
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Re: Nach drei Monaten schon aufgeben? Hoffe nicht!

Beitrag von MarionS »

Kartoffeln sind okay, kommt drauf an, wie. Die Biester keimen gern, mit Kartoffelscheiben durfte ich nachher Unkraut zupfen. Der Küchenmixer leistet da gute Dienste.
Karton regelmäßig, und Äste gar nicht - schon gar nicht getrocknet. Das Futter muss feucht sein. Das Gröbste, was ich gebe, sind noch grüne, nicht verholzte Zweige, und die mache ich vor dem Verfüttern klein.

Wenns zu feucht wird, kann man das mit trockenem Karton regeln, der die Feuchtigkeit gut aufnimmt.
LG,
MarionS
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