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Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Verfasst: Mo 7. Mär 2022, 13:03
von Pfiffikus
Eberhard hat geschrieben: Mo 7. Mär 2022, 11:57 Der gute Grund hätte sein können, dass jemand wie Du, der jedem alles erklären kann, selber darauf kommen könnte, dass es für gleiche Lebewesen recht unterschiedliche Bezeichnungen und unterschiedliche Bewertungen gibt. Die Begriffe Algen und Bakterien parallel zu verwenden dürfte ja formal nicht schlüssig sein.
In der Tat ist es formal nicht schlüssig, dass der Volksmund Bakterien, die die Photosynthese beherrschen, als Blaualgen bezeichnet.

Ja, die Frau Dr. Lechleiter hat sich mit dem Problem von Jens beschäftigt und ich glaube, sie war auch eine der Veterinäre, die bei ihm am Teich waren. Sie kennt sich mit dieser Problematik aus.



Im Teich sind wir uns wahrscheinlich einig, hier hält man sie besser fern. Doch welchen Nutzen sie im Boden meines Gartens entfalten sollen, erschließt sich noch nicht für mich. Die Natur hält dermaßen viele verschiedene Arten von Mikroben bereit, die den Boden bereichern können. Selbst die Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden, kann auch von anderen Bakterien übernommen werden. Im Prinzip sind die bei mir alle Mikroben willkommen.


Gewiss kann man auch Blaualgen im Garten verteilen. Das habe ich auch schon gemacht, als ich ein Aquarium hatte, das mit Blaualgen befallen war. Vieles von dem Wasser und dem Filterschlamm landete im Garten.
Praktisch war es dann vorbei mit diesen Blaualgen. Alle Exemplare, die mit dem versickernden Wasser in den Boden mitgerissen wurden, waren ab sofort im Dunkeln und mussten hungern. Unter der Erde gibt es keine Photosynthese. Da war auch nicht mehr viel mit der energiefressenden Giftproduktion los. Dann haben sich die im Boden lebenden Amöben, Springschwänze und was weiß ich noch wer ein Lätzchen umgebunden und die Cyanobakterien wurden verspeist. Letztendlich haben die nur eine Art Dünger dargestellt.
Die Exemplare, die erstmal oberflächlich liegen blieben, waren der Sonne ausgesetzt, gleichzeitig gab es mittags sehr trockene Phasen. Sofern die noch weiter gelebt haben, dann haben sie nur seicht dahin vegetiert. Spätestens, wenn Laub fällt oder die Amseln dort scharren, dürfte denen dasselbe Schicksal vergönnt gewesen sein. Deshalb halte ich es auch für unbedenklich, Schlämme, die mit Blaualgen versetzt sind, im Garten zu entsorgen.



Pfiffikus,
der nichts aktiv unternehmen würde, um Cyanobakterien im Garten anzusiedeln

Re: Wird Blumenerde zu Humus?

Verfasst: Mo 7. Mär 2022, 13:49
von Eberhard
Leben, egal ob Cyanobakterien oder vollgefressene Amöben, besteht aus Eiweißen, also z.B. Stickstoff, und ist damit ein besserer Nährstoffspeicher und -binder als Nitratsalz in wässriger Lösung. Wenn die Cyanobakterien/Blaualgen so gut in Phosphorüberdüngung gedeihen - was passiert mit diesem Phosphor? Der ist doch drin in diesen Lebewesen, und damit verfügbar für eine Nachnutzung. Schlechte Zeiten für das Blaukorn.

Darüberhinaus sind Cyanobakterien als aufbauende MO Teil der HumusBILDUNG, nicht ganz unwesentlich für jemanden, der Humus als wichtig, notwendig und hilfreich erachtet.

In meinem Verständnis ist der Boden in seiner Gesamtheit inklusive Bodenleben und Pflanzenwurzeln ein Organismus, in starker Ähnlichkeit zu unserem Darm. In Folge dessen liegen Begrifflichkeiten wie Entsorgen, Düngen usw. nicht im unmittelbaren Dunstkreis, dafür eher so etwas wie vielfältige und gesunde Ernährung.

Zum Teich: Was ich da gelesen habe, würde mich nicht motivieren, ein begeisterter Teichbewohner zu sein.