Hallo,
die Forensuche habe ich natürlich schon bemüht, aber entweder bin ich zu blöd oder blind.
Ich bin noch Anfänger und meine Wurmfarm noch recht jung. Sie steht bei uns in der Garage und ich wollte dort keine "Küchenabfälle" füttern.
Ich habe im Netz einige Beiträge gelesen und stelle mir im Moment mein "Trockenfutter" selbst her.
Es besteht aus Bio-Haferflocken, Maismehl und Muschelkalk (geringe Menge).
Die Zutaten werden in einer Kaffeemühle sehr fein gemahlen und es scheint es den Dendos ausgesprochen gut zu schmecken. Die obligatorische Wellpappe und Zeitungspapier bekommen sie natürlich auch.
Trotzdem möchte ich wissen, ob noch jemand auf diese Art füttert oder ob ich da etwas grundlegend falsch mache?!
Trockenes Wurmfutter
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Re: Trockenes Wurmfutter
Hallo Tackle-Tommy,
die Trockenfuttermischung hört sich für mich an wie eine typische Kombination von Futter, um die Würmchen vor der "Verwendung" zum Angeln schnell noch etwas fetter zu machen. So eine Futterkombination gibt man, für meine Begriffe, besser nicht auf Dauer, da sie durch Haferflocken und Maismehl einen recht hohen Proteinanteil hat. Protein kann, wenn lägere Zeit viel davon gefüttert wird, zu einer sogen. Proteinvergiftung führen. Die Würmchen "schieben" dann das Futter in den Schwanz. Dort bilden sich Abschnürungen (die sehen aus wie Knubbel im Schwanz), die im Englischen "String of Pearls" genannt werden. Diesen abgeschnürten Schwanzteil können die Würmer abwerfen. Das überleben sie aber leider oftmals nicht .
Für meine Begriffe brauchen Kompostwürmer auch Vitamine, um gesund zu bleiben. Irgendwie müsstest du die Vitaminversorgung sicherstellen. Wahrscheinlich sollte das auch der deutlich größere Anteil am Futter sein. Zu einem kleineren Anteil könntest du dann ergänzend deine Trockenfuttermischung füttern. Dabei wirst du feststellen, dass sich die Würmer zuerst auf das Trockenfutter stürzen werden, da es schnell viel Energie verspricht.
Bevor du das Trockenfutter nachfütterst, sollten sie eine erhebliche Menge von dem vitaminhaltigen Futter verdrückt haben.
Die Kunst besteht dann darin, die richtige Balance zwischen Vitamin- und Trockenfutter mit Proteinen und Kohlehydraten und dem kohlenstoffhaltigen Futter aus Wellpappe und/oder Zeitungspapier zu finden. Bei Letzterem sprechen Experten von einem dreißigprozentigem Anteil am Futter. Wie du den Rest aufteilst, müsstest du ausprobieren. Ich würde wahrscheinlich bei dem Rest zu ca. 2/3 Vitaminfutter und ca. 1/3 Trockenfutter füttern. Vielleicht ist aber eine Verteilung von 4/5 und 1/5 besser?
Da ich "nach Gefühl" fütter, kann ich dir keine Mengen- bzw. Verhältnisangaben machen.
Noch etwas: Ein guter Anteil an zellstoffhaltigen Futter ergibt einen wuderbar krümeligen Wurmhumus .
Vom Vitamin- und Kohlenstofffutter dürfen die Würmchen so viel verdrücken wie sie wollen. Nur beim Proteinfütter ist Vorsicht angebracht.
Herzliche Grüße
Wurmcolonia
die Trockenfuttermischung hört sich für mich an wie eine typische Kombination von Futter, um die Würmchen vor der "Verwendung" zum Angeln schnell noch etwas fetter zu machen. So eine Futterkombination gibt man, für meine Begriffe, besser nicht auf Dauer, da sie durch Haferflocken und Maismehl einen recht hohen Proteinanteil hat. Protein kann, wenn lägere Zeit viel davon gefüttert wird, zu einer sogen. Proteinvergiftung führen. Die Würmchen "schieben" dann das Futter in den Schwanz. Dort bilden sich Abschnürungen (die sehen aus wie Knubbel im Schwanz), die im Englischen "String of Pearls" genannt werden. Diesen abgeschnürten Schwanzteil können die Würmer abwerfen. Das überleben sie aber leider oftmals nicht .
Für meine Begriffe brauchen Kompostwürmer auch Vitamine, um gesund zu bleiben. Irgendwie müsstest du die Vitaminversorgung sicherstellen. Wahrscheinlich sollte das auch der deutlich größere Anteil am Futter sein. Zu einem kleineren Anteil könntest du dann ergänzend deine Trockenfuttermischung füttern. Dabei wirst du feststellen, dass sich die Würmer zuerst auf das Trockenfutter stürzen werden, da es schnell viel Energie verspricht.
Bevor du das Trockenfutter nachfütterst, sollten sie eine erhebliche Menge von dem vitaminhaltigen Futter verdrückt haben.
Die Kunst besteht dann darin, die richtige Balance zwischen Vitamin- und Trockenfutter mit Proteinen und Kohlehydraten und dem kohlenstoffhaltigen Futter aus Wellpappe und/oder Zeitungspapier zu finden. Bei Letzterem sprechen Experten von einem dreißigprozentigem Anteil am Futter. Wie du den Rest aufteilst, müsstest du ausprobieren. Ich würde wahrscheinlich bei dem Rest zu ca. 2/3 Vitaminfutter und ca. 1/3 Trockenfutter füttern. Vielleicht ist aber eine Verteilung von 4/5 und 1/5 besser?
Da ich "nach Gefühl" fütter, kann ich dir keine Mengen- bzw. Verhältnisangaben machen.
Noch etwas: Ein guter Anteil an zellstoffhaltigen Futter ergibt einen wuderbar krümeligen Wurmhumus .
Vom Vitamin- und Kohlenstofffutter dürfen die Würmchen so viel verdrücken wie sie wollen. Nur beim Proteinfütter ist Vorsicht angebracht.
Herzliche Grüße
Wurmcolonia
Kompostwürmer, die kleinen Meister des Recyclings.
Otto, der Kompostwurm, erzählt von seinem Leben in der Wurmkiste auf https://wurmcolonia.blogspot.de
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Re: Trockenes Wurmfutter
Vielen Dank für die Infos,
ich dachte gerade in den Haferflocken wäre von den Bestandteilen schon fast alles drin, was die Würmchen so brauchen. Also einige Vitamine, viele Spurenelemente und Mineralien und ordentlich Balaststoff.
Vom Maismehl ist auch nur ein geringer Bruchteil mit drin. So im Verhältnis 20:1 zum Hafer.
Aber ich werde deine Ratschläge beherzigen und dann wohl doch mit Gemüse ergänzen.
Jetzt muss ich aber leider gestehen, dass in meinem Haushalt nicht allzuviel "Grünzeug" verwendet wird
Welches Gemüse kann man denn im frischen Zustand am besten klein schneiden und Füttern?
P.S.: Ich bin gerade dabei und "verschlinge" deinen Blog. Da haben sich fast alle Fragen erledigt
ich dachte gerade in den Haferflocken wäre von den Bestandteilen schon fast alles drin, was die Würmchen so brauchen. Also einige Vitamine, viele Spurenelemente und Mineralien und ordentlich Balaststoff.
Vom Maismehl ist auch nur ein geringer Bruchteil mit drin. So im Verhältnis 20:1 zum Hafer.
Aber ich werde deine Ratschläge beherzigen und dann wohl doch mit Gemüse ergänzen.
Jetzt muss ich aber leider gestehen, dass in meinem Haushalt nicht allzuviel "Grünzeug" verwendet wird
Welches Gemüse kann man denn im frischen Zustand am besten klein schneiden und Füttern?
P.S.: Ich bin gerade dabei und "verschlinge" deinen Blog. Da haben sich fast alle Fragen erledigt
Zuletzt geändert von Tackle-Tommy am Sa 30. Apr 2022, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Trockenes Wurmfutter
Vielleicht findest du in deinem Lebensmittelmarkt so eine Kiste, wo andere Kunden ungewolltes Grün wegwerfen können, das an Karotten, Kohlrabi o.ä. sitzt. Das tuts schon.
Vielleicht hast du auch schon mal einen Apfel, den du nicht mehr magst. Einfrieren und auftauen, dann ist er Matsche. Damit dein Trockenfutter vermengen.
Vielleicht hast du auch schon mal einen Apfel, den du nicht mehr magst. Einfrieren und auftauen, dann ist er Matsche. Damit dein Trockenfutter vermengen.
LG,
MarionS
MarionS
Re: Trockenes Wurmfutter
Wie bei Menschen gilt wohl auch, je mehr Abwechslung, desto besser. Dann verträgt es sich auch eher, wenn in kleinen Mengen auch mal was Nicht-Optimales dabei ist.
Oder vielleicht hast du Nachbarn, die helfen können? Bei mir selber fallen leider auch eher zuwenig Rüstabfälle an, aber die Nachbarn sind sehr froh, wenn sie ihr Grünzeug mir geben können. (Wobei ich in einem städtischen Wohnblock wohne, dessen Bewohner keinen Garten haben und in einem Land in welcher die Mülltrennung oder Grünabfall-Abfuhr vergleichsweise weniger gut funktioniert als in Deutschland).
Oder vielleicht könnte man bei einer Döner-Bude fragen? Die haben abends sicher recht viel praktischerweise schon vorgeschnittene Gemüseabfälle.
Oder vielleicht hast du Nachbarn, die helfen können? Bei mir selber fallen leider auch eher zuwenig Rüstabfälle an, aber die Nachbarn sind sehr froh, wenn sie ihr Grünzeug mir geben können. (Wobei ich in einem städtischen Wohnblock wohne, dessen Bewohner keinen Garten haben und in einem Land in welcher die Mülltrennung oder Grünabfall-Abfuhr vergleichsweise weniger gut funktioniert als in Deutschland).
Oder vielleicht könnte man bei einer Döner-Bude fragen? Die haben abends sicher recht viel praktischerweise schon vorgeschnittene Gemüseabfälle.