Kompostwürmer & Wurmfarmen

@Hajo

Hajo hat geschrieben:das Drahtgitter war eigentlich nur der Rest der Rolle, die ich für mein Rollsieb brauchte.

Ein Rollsieb!? Hast Du es selbst gebaut? Oder nur repariert? Wie treibst Du es an? Elektromotor oder von Hand?

Ich bin derzeit dabei meinen Wurmhumus aus vier 45l-Boxen zu ernten - von Hand nach der "Licht-drüber-und-oberste-Schicht-abkratz-Methode"! Da das eine sehr zeitaufwendige Methode ist, habe ich auch schon an ein Rollsieb gedacht. Das von Scheppach kostet allerdings 400 EUR und muß dann immer noch meinen Bedürfnissen angepasst werden. Sprich es müssen noch entsprechende Leitbleche montiert werden, damit mir das Siebgut nicht im ganzen Keller herumfliegt. Da wäre ein Eigenbau mit vorgefertigtem Antrieb natürlich gleich das Richtige.

Du bist doch ein genialer Bastler, kannst Du mir da weiterhelfen?

Gruß
Flomax

Hallo Flomax,
daß auf den Begriff "Rollsieb" Fragen kommen würden, war mir fast klar.
In meinem Vorstellungsroman hatte ich schon geschrieben, daß bei mir im Garten noch unausgesiebte Komposthaufen stehen. Da hatte ich die letzten 3 Jahre immer nur Material draufgetan und war, da die Haufen arbeitstechnisch recht ungünstig stehen, bisher zu faul gewesen, diese mittels großem Gartensieb durchzusieben.
Schaufel für Schaufel jeweils 2m schleppen und dann auch noch nicht gesiebt, nö, nischt für meines Vater Sohnes!
Die Idee des "Rollsiebes" spukt bei mir schon 2 Jahre im Kopf rum, der Bau begann aber erst im Herbst vorigen
Jahres. Wie üblich bei mir, versuche ich immer, eine möglichst kostengünstige Lösung zu finden.
Meine Größe wird für Dich mit Sicherheit 2 Nummern zu groß sein: Durchmesser der Siebrolle: 53 cm,
Länge gesamt: 1,55m. Leider habe ich im Handel als kleinste Gittergröße nur 12,7 mm gefunden, musste als Kompromiß herhalten. Da es jetzt draußen duster ist, mache ich morgen mal ein Foto der Siebrolle. Das Untergestell ist so gestaltet, daß ein Rahmen aus vorhandenem Winkeleisen zusammengeschweißt wurde, an allen 4 Ecken sind abnehmbare Beine aus gleichem Material angebracht, und die abnehmbare Rolle selbst soll, ja soll auf 4 Laufrädern aus Plaste laufen. Die sind schon gebaut und ebenfalls abnehmbar. Ein Trockentest war schon erfolgreich, Rolle drehte sich.
Weiter bin ich im Herbst noch nicht gekommen. Ein Komplettbild ist z.Zt. nicht möglich, da der Unterbau zerlegt und weggeräumt wurde. Wenn ich daran weitermache, stelle ich ein Fotos davon ein.
Als Motor soll ein uralter Motor einer Bottichwaschmaschine dienen, der schon das 2. Leben als Rasenmähermotor hinter sich hat. Als Treibriemen vom Motor zur Rolle soll ein ausrangierter Fahrradschlauch dienen, der von der verlängerten Motorachse von 15mm Durchmesser zur Siebrolle führt. Das muß noch gebaut werden, Einzelteile sind alle da. Ob's so funktioniert, wie gedacht, wird der Frühling zeigen. Bin selber gespannt!
Zu Deinem Problem: Da es bei mir irgenwann genauso kommen wird, daß ich die Ebenen sieben muß, spuken mir dafür schon ein paar Ideen im Kopf herum, sind aber noch nicht so richtig ausgegoren. Es soll ja nicht so groß sein und eventuell auch noch gut verstaubar.
Ein kleines Rollsieb würde gehen, ist aber recht sperrig. Vor einigen Jahren musste ich mal ganz feinen Sand sieben, weil mein Frauchen diesen für ihre Blumentrocknerei brauchte. Damalige Lösung: kleinen Rahmen
von 20 x 30 cm gebaut, mit ganz feiner Fliegengaze bespannt, horizontal beweglich aufgestellt und dann das Sieb durch einen kleinen Elektromotor,auf dessen Achse ein Exenter (Kugellager exentrisch aufgeklebt) angebracht war, in schnelle horizontale Schwingungen versetzt. Funktionierte tadellos und schön schnell. Der Sand war da aber auch schön trocken. Sowas Ähnliches schwebt mir jetzt auch vor.

MvlwG Hajo

Hallo Hajo,

daß auf den Begriff "Rollsieb" Fragen kommen würden, war mir fast klar.

Jasper muß dringend einen smilie besorgen der soetwas wie leuchtende augen ausdrückt , diesen hätte ich jetzt Flomax verliehen . Männer und technik, eine welt die nur ein mann verstehen kann.
Technische details interessieren auch mich, bleibt also nur warten bis Hajo diese freigibt.

kiko

Hallo, die Runde!
Ihr quetscht mich ja aus wie eine Zitrone, wenn Ihr so weitermacht, wird bald kein Saft mehr da sein.
Welche technischen Details soll ich denn freigeben?

MfG Hajo

Na unter den "Bauherren" bricht ja richtig das Fieber aus
Das mit dem Rollensieb stelle ich mir ganz einfach vor, soll ja für die kleinen Ausmaße und nicht für die commerzielle Wurmfarm sein..... oder
Wer hat nicht schon mal zwei Fahradnaben mit Felgen gesehen? Jeweils die meisten Speichen raus, bis auf 4 x 2 Stück. Radnaben in Flacheisen eingesetzt, die in einen Rahmen mit Kippmöglichkeit kommen, nachdem ein Drahtgitter mit kleiner Maschenweite (5 mm gibt es bei Bienen.... z.B.) entsprechender Länge, rumgerollt und mit Draht verbunden ist. An den Felgen kann man einen kleinen Überstand dann rumbiegen und das ganze mit einer Lage Panzertap (Gewebeband) fixieren. Gummibanz ist seliger als Gummischlauch.... oder kleine Rolle antreiben und direkt auf die Felge setzen, nicht zu schneller Motor. 1 Umdrehung in 2 Sekunden war so eine Angabe, die ich mal im Tube gehört habe. Vermicast harvester dürften da die Schlagworte sein.

http://www.youtube.com/watch?v=czKkxTYw ... B&index=22
http://www.youtube.com/watch?v=50uwvxBP ... re=related

Einen Trichter oder Einfüllhilfe kann man sich wohl ganz leicht biegen....

habe gerade noch eine texanische Version gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=Ik7llpYz ... re=related

Hallo, die Runde!

Mein Siebchen sieht etwa so aus wie im Video1, das zukünftige kleine für den Wurmhumus wird mit dem gleichen Verfahren wie Video2 arbeiten.
Variante 3 ist ja hoch technisch, die Nachbarschaft hört mit!

Mfg Hajo

Hallo in die runde,

Ich habe mir die fime angeschaut, eigentlich kaum was neues dabei, dennoch sind sie interessant, ebenso der vorschlag von Hajo.
Video 1 scheint mir das geläufigste modell zu sein, bei dem ich mir auch fast sicher bin das es funktioniert. Video 2 und 3 geben mir da schon eher bedenken.
Entnehme ich aus meiner farm wurmhumus und das auch noch von weit unten, so ist dieser sehr feucht und eine einzige masse. Ich zähle meine farm zu den trockensten von den hiesigen forenmitgliedern, wie also muss dann der wurmhumus in den anderen farmen aussehen, welche konsistenz hat dieser?
Entweder es gibt in allen mir bekannten siebverfahren noch einen schritt vorher, einen schritt der den wurmhumus stark antrocknet, oder ich versteh die welt nicht mehr. In video 2 und 3 wurde doch material von trockener konsistenz gesiebt, so kommt kein wurmhumus aus der farm. Trokenes material lässt sich recht leicht sieben, nasses material hingegen garnicht.
Vielleicht sehe ich jetzt den wald vor lauter bäume nicht vielleicht kann einer von euch mir da ein wenig auf die sprünge helfen!

kiko

Hallo Kiko;

wenn Dein Humus aus der Farm sehr feucht ist, wirst Du mit allen Verfahren große Probleme bekommen.
Die einzige Variante, das Zeug siebfähig zu machen, ist Trocknen!
Erdfeucht, das wäre die richtige Konsistenz, wie es bei mir mal wird, wir werden sehen.
In punkto Digitales Mikroskop starte mal eine Suche mit "USB-Mikroskop" bei Amazon.
Da hast Du dann eine etwas größere Auswahl. Die Erfahrungsberichte für das o.a. Modell sind nicht berauschend...

Mfg Hajo

@Hajo und Stephan

ok, ok, ..... jetzt weiß ich bescheid. Es geht also um die Schrottverwertungssiebe. Die Videos sind nicht wirklich neu und diese Siebe funktionieren nicht wirklich gut! Vor allem vor den Hinblick was Kiko sagt, nämlich mit richtig feuchtem Wurmhumus.

Diese aus Schrott selbstgebauten Siebe setzen sich entweder direkt zu, bekommen durch das angeklebte Material mächtige Unwucht, oder sie sieben so gut dass nach dem Sieben die Würmer und der Humus noch genau so zusammenliegen wie vor dem Sieben! Diese Siebe sind einfach zu schwach ausgelegt. Derzeit Siebe ich mit einem Stück Streckmetall durch das ich den Humus mit einer Maurerkelle durchdrücke. Versteht ihr welche Kraft ein Rollsieb dafür aushalten muß? Die Würmer sortiere ich allerdings vorher nach der schon beschriebenen Methode von Hand heraus - dabei zerstückele ich die Humusbrocken aus dem unteren Bereich der Wurmbox bereits schon gut.

Trotzdem Danke für die Tips und die Mühe mit dem Video heraus suchen!

Gruß
Flomax

P.S. Wir lassen die Zitrone besser heil! :-)

Moin in die runde,

@ Hajo,

für einen derat kleinen preis für ein digimikroscop kann, man nicht wirklich viel erwarten, darüber bin ich mir schon klar. Die etwas besseren sind entsprechend teuer und würden eine anschaffung nicht rechtfertigen. Amazon habe ich auch schon abgeklappert. Danke vorab für den hinweis.
Vermutlich wird Dein wurmhumus nicht anderst aussehen als der unsrige, nämlich sehr feucht bis hin zu nass.

@ Flomax
Für die siebgeschichte müsste man einen neuen beitrag eröffnen, keiner vermutet in "neu hier" eine deratige berichterstattung.

@ all
Das rollsieb ist eine interessante sache, dürfte sich allerdings auch erst ab einem umsatz von viel mehr wurmhumus rechnen als aus einer wurmfarmebene. Eine wurmfarmebene hingegen kann man eine weile zum trocken als oberste ebene auf der farm belassen. Auf diese art dürften die würmer und co diese ebene nach unten verlassen und man könnte sich so das sortieren der würmer ersparen.
Ein durchflusskomposter wäre angebracht... rote augen smilie für Flomax...

Noch den einen oder anderen gedanken zu Flomax wurmfarm und deren beerntung:
Die kisten werden komplett beerntet, was gleichzusetzen wäre mit einem totalen entleeren der kisten. Nach dem entleeren käme normaöerweise wieder der punkt null, man startet eine box neu. Hier sehe ich die gefahr des langen einfahrens einer neuen box. Biologisch gesehen müssten doch alle nötigen lebewesen erst wieder die populationen neu aufbauen? Selbts wenn man genug altes material mit den würmern einbringt dürfte es eine weile dauern bis die farm wieder vollast fahren kann.
Hier hat eine farm mit mehreren ebenen ein großen vorteil. Mag sein das meine theoretischen gedankengänge nun falsch sind.
schönen tag allen
kiko