Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

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Tara
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Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Tara »

Hallo,

Obwohl ich aus einem anderen Grund auf dieses Forum gestoßen bin, interessiere ich mich mittlerweile für eine Wurmfarm als Ergänzung zum Bokashi-Eimer, den ich schon lange habe, und dem Komposthaufen im Garten, den ich erst wieder aufbereiten muss.

Ich möchte aber keine teure Farm kaufen, sondern würde mit aufeinandergestellten Euroboxen arbeiten wollen, wie ich es hier ein paar Mal gelesen habe. Meine aktuelle Frage dazu steht im Betreff: Sollten die Euroboxen lebensmittelecht sein oder ist das egal?

Und eine zweite Frage fällt mir auch gerade noch ein: Wenn ich geschlossene Boxen nehme - die oberste mit einem Deckel versehen (habe ich das richtig gelesen, dass der Deckel auch aus Plastik sein soll/kann)? - wie ist das dann mit dem Sauerstoff? Also wenn die untere Box befüllt ist mit Gemüseresten & Co und ich die nächste Box draufstelle, sollten dann in der unteren Box seitlich Luftlöcher sein oder braucht es das nicht?

Frage Nummer drei (wenn ich einmal anfange zu fragen...): Papier soll ja mit in die Boxen was ist mit (gebrauchten) Papiertaschentüchern? Also nicht, wenn man krank/erkältet ist, sondern wenn einfach mal so "die Nase läuft": Dürfen die dann mit rein oder eher nicht? Bakterien und Viren sterben meist bei Trockenheit, macht es Sinn, die Taschentücher erst trocknen zu lassen und dann zuzugeben, oder ist das eh Blödsinn und sie gehören besser gar nicht rein?
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Pfiffikus
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Tara,
Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 09:59 Sollten die Euroboxen lebensmittelecht sein oder ist das egal?
Das ist den Würmern schlicht egal.


Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 09:59 Wenn ich geschlossene Boxen nehme - die oberste mit einem Deckel versehen (habe ich das richtig gelesen, dass der Deckel auch aus Plastik sein soll/kann)? - wie ist das dann mit dem Sauerstoff? Also wenn die untere Box befüllt ist mit Gemüseresten & Co und ich die nächste Box draufstelle, sollten dann in der unteren Box seitlich Luftlöcher sein oder braucht es das nicht?
Es ist richtig, die Sauerstoffversorgung im Auge zu behalten, denn diese ist wichtig für die Zersetzung des Substrates, das ja nicht faulen, sondern verrotten soll. Und ausnahmslos alle tierischen Bewohner, die dabei helfen, sind auf Sauerstoff angewiesen, einschließlich der Kompostwürmer. Sauerstoffmangel ist eine häufige Ursache für Wurmfluchten aus solchen Farmen.

Du kannst, wenn die Farm vor größeren tierischen Besuchern (Nagetiere, Vögel) sicher ist, sogar ganz auf eine Abdeckung verzichten. Der beste Schutz vor Wurmfluchten ist meines Wissens nach immer noch, dass sich die Würmer in der Box wohl fühlen.


Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 09:59 Frage Nummer drei (wenn ich einmal anfange zu fragen...): Papier soll ja mit in die Boxen was ist mit (gebrauchten) Papiertaschentüchern? Also nicht, wenn man krank/erkältet ist, sondern wenn einfach mal so "die Nase läuft": Dürfen die dann mit rein oder eher nicht? Bakterien und Viren sterben meist bei Trockenheit, macht es Sinn, die Taschentücher erst trocknen zu lassen und dann zuzugeben, oder ist das eh Blödsinn und sie gehören besser gar nicht rein?
Nach bisherigen Erkenntnissen ist es nicht möglich, Würmer mit den menschlichen Infektionskrankheiten zu infizieren. Die werden keinen Schnupfen bekommen. ;-) Umgekehrt gilt wohl im Wesentlichen dasselbe. Eine Ausnahme dürften die Tetanus-Erreger sein, deren Sporen im Erdreich omnipräsent zu sein scheinen und den Würmern nix ausmachen. Doch nach dieser Richtung hattest Du ja nicht gefragt.
Fazit: Die Würmer werden mit den beschriebenen Taschentüchern kein Problem haben und sie werden lecker aufschlürfen, was Du da an nahrhaften Proteinen hinein schneuzt.


Pfiffikus,
der allerdings vorsichtig sein würde, solange die Menschen mit Antibiotika oder antiseptischen Mitteln behandelt werden
Tara
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Tara »

Hallo Pfiffikus,

Danke für die schnelle Antwort!

Bezüglich der Lebensmittelechtheit dachte ich an Weichmacher etc im Plastik, die ich nicht später in meinem Gemüsebeet haben will. Aber vielleicht bleibt der Humus dann ja nicht lange genug in den Kisten, als das es was ausmacht und ich denke zu kompliziert?

Auf einen Deckel werde ich dann wohl tatsächlich erstmal verzichten (Standort wird wahrscheinlich in der Küche oder Diele sein, also Innenbereich). Gegen Trauermücken und Fruchtfliegen kämpfe ich ohnehin jedes Jahr, da ist es dann wahrscheinlich egal, ob sie noch einen Nistplatz mehr haben.
Seitliche Löcher für die jeweils untere Kiste (also die mit Humus) sind trotzdem Pflicht, richtig? Oder ist das ohne Deckel auf der obersten Kiste egal, weil die Würmer eh nach oben wandern sollen?

Nein, dass Würmer Schnupfen kriegen hätte ich auch eher nicht erwartet ;-)
Aber lieber frage ich nach, ich will ja nichts falsch machen, wenn es dann so weit ist und ich Würmer ins Haus hole. Manche Ameisenarten reagieren zum Beispiel negativ darauf, wenn sie menschliche Ausatemluft abkriegen (ja, auch Ameisen kann man als Mitbewohner halten, nicht nur Würmer). Da ich noch nie Kompostwürmer zu Hause hatte, wusste ich nicht, wie empfindlich sie sind - oder eben auch nicht.
Antibiotika oder dergleichen nimmt hier keiner, wir halten es eher mit Naturheilmitteln. Also auch von daher kein Problem.

Super, dann werde ich mich noch weiter einlesen und nach meinem Urlaub in die genaue Planung gehen...
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Tara,
Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 15:40 Bezüglich der Lebensmittelechtheit dachte ich an Weichmacher etc im Plastik, die ich nicht später in meinem Gemüsebeet haben will.
da würde ich erst mal locker durch die Hose atmen.

Entscheidend für eine Giftigkeit ist nicht nur die Art solcher Stoffe, sondern auch deren Konzentration, der DU ausgesetzt sein wirst. Die versuchen wir mal abzuschätzen.

Keinesfalls würde ich zur Verwendung von Beton-Mörtel-Kübeln aus dem Baumarkt raten, darüber hatte ich schon einmal etwas geschrieben. Aber normale Kisten für den Hausgebrauch - nur zu! Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hersteller von solchen Gegenständen die Lebensmittelechtheit zertifizieren lassen. Hättest Du Bedenken, einen solchen Eimer (fabrikneu oder gründlich gereinigt) zum Beeren pflücken zu benutzen?


Üblicherweise kann man darin aufbewahrtes Obst und Gemüse ohne Probleme verzehren, auch wenn kein Siegel die Lebensmittelechtheit bestätigt. Selbst Limonaden und Mineralwasser, welches direkten Kontakt zu Plastik mit Weichmachern hatte, können bedenkenlos verzehrt werden. Vor solchen Getränken haben nur sehr wenige Leute Angst.

In Deinem Anwendungsfall könnten unerwünschte Stoffe (in geringsten Mengen) entweichen, während die Kisten als Wurmfarm dienen. Ja dann schädigen sie eben einige Mikroben an der Gefäßwand (und verbrauchen sich dabei). Nun ja, ...
Noch geringere Mengen werden die Würmer aufnehmen, die hin und wieder einmal zufällig an der Gefäßwand vorbei krabbeln. Auch davon sollte ein gewisser Teil dieser Gifte verbraucht werden. Nun ja, ...
Wenn solche Stoffe mit Organismen interagieren können, dann werden sie bei dieser Gelegenheit abgebaut.


Die Mengen, die später einmal auf dem Gemüsebeet ankommen, sollten noch geringer sein. Bei jedem Regen (oder Gießen) versickert Wasser und wäscht die gelösten Stoffe in tiefere Schichten.


Und nachdem Du lange genug darüber nachgedacht hast, kannst Du mal abschätzen, wie viele von solchen Stoffen in Form von Gemüse überhaupt wieder in Deiner Küche landen könnten. Macht Dir das Angst?


Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 15:40 Manche Ameisenarten reagieren zum Beispiel negativ darauf, wenn sie menschliche Ausatemluft abkriegen (ja, auch Ameisen kann man als Mitbewohner halten, nicht nur Würmer).
Ja, die sollen wohl durch solche Luft in Alarmstimmung geraten. Aber nicht, weil die Luft giftig ist, sondern weil das reichlich vorhandene CO² ein Indiz für die Tiere ist, dass da ein größeres Tier naht und Ameisen fressen will. Also wappnen sich die Soldaten und Wächter.


Pfiffikus,
der bei den Planungen gerne behilflich sein wird
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von EulaGlover »

Es ist großartig, dass Sie sich für eine Wurmfarm interessieren und bereits einen Bokashi-Eimer und einen Komposthaufen haben
EulaGlover
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von EulaGlover »

Tara hat geschrieben: Mo 5. Jun 2023, 09:59 Hallo,

Obwohl ich aus einem anderen Grund auf dieses Forum gestoßen bin, interessiere ich mich mittlerweile für eine Wurmfarm als Ergänzung zum Bokashi-Eimer, den ich schon lange habe, und dem Komposthaufen im Garten, den ich erst wieder aufbereiten muss.

Ich möchte aber keine teure Farm kaufen, sondern würde mit aufeinandergestellten Euroboxen arbeiten wollen, wie ich es hier ein paar Mal gelesen habe. Meine aktuelle Frage dazu steht im Betreff: Sollten die Euroboxen lebensmittelecht sein oder ist das egal?

Und eine zweite Frage fällt mir auch gerade noch ein: Wenn ich geschlossene Boxen nehme - die oberste mit einem Deckel versehen (habe ich das richtig gelesen, dass der Deckel auch aus Plastik sein soll/kann)? - wie ist das dann mit dem Sauerstoff? Also wenn die untere Box befüllt ist mit Gemüseresten & Co und ich die nächste Box draufstelle, sollten dann in der unteren Box seitlich Luftlöcher sein oder braucht es das nicht?

Frage Nummer drei (wenn ich einmal anfange zu fragen...): Papier soll ja mit in die Boxen was ist mit (gebrauchten) Papiertaschentüchern? Also nicht, wenn man krank/erkältet ist, sondern wenn einfach mal so "die Nase läuft": Dürfen die dann mit rein oder eher nicht? Bakterien und Viren sterben meist bei Trockenheit, macht es Sinn, die Taschentücher erst trocknen zu lassen und dann zuzugeben, oder ist das eh Blödsinn und sie gehören besser gar nicht rein?
Lebensmittelechte Euroboxen: Es ist wichtig, Euroboxen zu verwenden, die lebensmittelecht sind. Da Ihre Wurmfarm organische Abfälle enthält, ist es ratsam, Materialien zu verwenden, die als sicher für Lebensmittel gelten. Lebensmittelechte Kunststoffe enthalten keine schädlichen Chemikalien, die in die Wurmkompostierung gelangen könnten. Überprüfen Sie die Kennzeichnung oder stellen Sie sicher, dass die Boxen speziell für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen sind.

Belüftung der Boxen: Bei geschlossenen Boxen sollten Sie in der unteren Box einige Belüftungslöcher anbringen, um sicherzustellen, dass die Würmer ausreichend Sauerstoff erhalten. Diese Löcher ermöglichen auch den Gasaustausch, da die Wurmkompostierung ein Prozess ist, der bestimmte Gase erzeugt. Sie können kleine Löcher in den Seitenwänden der unteren Box bohren oder diese mit einem feinen Netz bedecken, um ein Eindringen von Schädlingen zu verhindern.
Tara
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Tara »

Danke für eure Meinungen, Pfiffikus und EulaGlover. Es ist interessant, wie unterschiedlich die Ansichten dazu sind...
Lucy Kelly
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Lucy Kelly »

Wenn die Würmer in einer unsicheren Umgebung gezüchtet werden, können sie schädliche Substanzen aus der Umgebung aufnehmen, beispielsweise Chemikalien oder Schwermetalle. Dies kann dazu führen, dass die Würmer nicht mehr für die Ernährung von Menschen oder anderen Tieren geeignet sind.
Wenn Sie beabsichtigen, Würmer aus einer Plastikwurmfarm zu verzehren, stellen Sie sicher, dass die Würmer aus ordnungsgemäß geführten Farmen stammen, die die Lebensmittelsicherheits- und Hygienevorschriften einhalten, und dass im Anbauprozess keine schädlichen Substanzen verwendet werden.
Wenn Sie Fragen zur Lebensmittelsicherheit von Plastikwürmern haben, sollten Sie sich sorgfältig über den Anbauprozess, die Herkunft und die Gebrauchsanweisungen des Plastikwurmprodukts, das Sie verzehren möchten, informieren. Wenden Sie sich bei Bedarf an einen Experten für Lebensmittelsicherheit oder eine entsprechende Organisation, um genaue und zuverlässige Informationen zu erhalten.
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Re: Wurmfarmaus Plastik - sollte es lebensmittelecht sein?

Beitrag von Pfiffikus »

Hallo Lucy,

sei uns herzlich willkommen in inserer Diskussionsrunde. Es wird uns ein Vergnügen sein, mit Dir zu diskutieren.

Lucy Kelly hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 04:18 Wenn die Würmer in einer unsicheren Umgebung gezüchtet werden, können sie schädliche Substanzen aus der Umgebung aufnehmen, beispielsweise Chemikalien oder Schwermetalle.
In der Tat. In meiner Farm nehmen sie zum Beispiel Hydroxylsäure auf.

Lucy Kelly hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 04:18 Dies kann dazu führen, dass die Würmer nicht mehr für die Ernährung von Menschen oder anderen Tieren geeignet sind. Wenn Sie beabsichtigen, Würmer aus einer Plastikwurmfarm zu verzehren, stellen Sie sicher, dass die Würmer aus ordnungsgemäß geführten Farmen stammen, die die Lebensmittelsicherheits- und Hygienevorschriften einhalten, und dass im Anbauprozess keine schädlichen Substanzen verwendet werden.
Zum Glück züchten die Wenigsten von uns ihre Würmer, um sich von ihnen zu ernähren.

Lucy Kelly hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 04:18 Wenn Sie Fragen zur Lebensmittelsicherheit von Plastikwürmern haben, sollten Sie sich sorgfältig über den Anbauprozess, die Herkunft und die Gebrauchsanweisungen des Plastikwurmprodukts, das Sie verzehren möchten, informieren.
An dieser Stelle muss Jasper nacharbeiten, denn nach meinem Wissen hat Jasper noch keine Geprauchsanweisung für sein Plastikwurmprodukt verfasst. (wall)

Lucy Kelly hat geschrieben: Sa 5. Aug 2023, 04:18 Wenden Sie sich bei Bedarf an einen Experten für Lebensmittelsicherheit oder eine entsprechende Organisation, um genaue und zuverlässige Informationen zu erhalten.
Ja Lucy, da bist Du hier bei uns genau richtig.


Pfiffikus,
der an dieser Stelle merkt, dass künstliche Intelligenzen noch nicht so viel Ahnung von Wurmfarmen haben
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