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Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Sa 12. Aug 2023, 16:46
von Tharaea
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass die Wurmis sich nun heimisch fühlen und ihre Fluchtversuche aufgeben.
Pflaumen habe ich meinen noch nicht gefüttert. Bei mir gabs nur mal Kirschen mit Kernen. Die Wurmis haben die Kerne wunderbar sauber geputzt. Danach habe ich sie wieder rausgesammelt.
Einen Avocadokern mit ein bisschen Resten habe ich auch schon ausprobiert. Die Avocadoreste wurden fleißig vertilgt und der Kern hat dann sogar gekeimt.
Ich schnipple ja immer fleißig die zu Hause anfallende Kartonage und mische sie mit sehr feuchtem Futter, wie zum Beispiel Melonen- oder Gurkenschale, damit es schön luftig bleibt.
Für welche Insekten hast du denn ein Terrarium eingerichtet?
LG Thara
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Mo 14. Aug 2023, 09:21
von Tara
Sooo, übers Wochenende hatte ich genau drei Ausreißer in der Zweite-Barriere-Kiste, einen gestern und zwei heute morgen. Da ich die Kiste diesmal trocken gelassen hatte, um die Würmer nicht noch einzuladen, haben zwei Wanderer leider nicht überlebt, beim dritten bin ich mir nicht sicher. Der war stellenweise schon dunkler gefärbt, aber nicht trocken, als ich ihn zurück unter die Hanfmatte gelegt habe, wo er es feuchter hat.
Trotzdem ist es ein Fortschritt. Ich denke, ich werde zusehen, dass ich die erste Ebene so schnell wie möglich voll kriege, um mit der zweiten Ebene nochmal mehr Spielwiese zu schaffen.
Leider habe ich - vermutlich durch die Pflaumen - nun doch sowohl Trauermücken als auch Fruchtfliegen in der Kiste. Bei wurmwelten habe ich dieses Neem-Produkt gefunden, leider steht nicht dabei, wie/ob ich es in einer Wurmkiste anwenden kann:
https://wurmwelten.de/shop/Naturen---Bi ... -Neem.html
Könnt Ihr mir da weiterhelfen?
Außerdem habe ich irgendwo noch eine Tüte mit trockenem Neem, das in Wasser eingerührt wird - könnte ich so was auch in der Kiste anwenden? Also mal abgesehen vom Geruch, der bei dem Pulver echt heftig ist...
Ich werde mal dieses Forum durchforsten nach Beiträgen, was gegen Trauermücken und Fruchtfliegen geholfen hat.
@Thara: Ich habe Madagaskar Fauchschaben, Leuchtpunktschaben und Weiße Asseln, für die ich Kokos als Bodengrund verwende. Mein Ameisenvolk (Lasius niger, Schwarze Wegameise) versuche ich gerade zu überreden, aus ihrem Erdnest (teils Erde, teils Kokos) auszuziehen und in ein Ytong-Nest umzuziehen, wo ich sie bebachten könnte. Da war das Erdest nur als Notlösung gedacht. Im Moment wohnen sie allerdings aus eigenem Entschluss im Verbindungsschlauch - ohne Substrat (Ameisen tun NIE, was man von ihnen will...). Meine Wandelnden Blätter, Stabschrecken und philippinischen Gespenstschrecken haben nur Zewa als "Bodengrund", weil ich so die Eier absammeln und unkontrollierte Vermehrung unterbinden kann. Die Mehlwürmer und -käfer leben auf Haferflocken. Das ist zusammen mit drei Ameisenköniginnen, die ich gerade bei mir gründen lasse, meine gesamte Rasselbande im Insektenzimmer. Die Wurmfarm steht in der Küche, das ist praktischer.
LG Tara
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Mo 14. Aug 2023, 11:47
von Tharaea
Hallo Tara,
Weniger Ausreißer - das klingt ja schon mal viel versprechend.
Trauermücken hatte ich auch schon. Ich habe dann SF-Nematoden bestellt, diese wie in der Anleitung mit Gießwasser vermischt die Wurmfarm gegossen. Den Ablaufhahn hatte ich dann offen gelassen und häufiger gelüftet, damit die Wurmis genug Sauerstoff bekommen. Seitdem habe ich viel weniger Trauermücken.
Fruchtfliegen habe ich mit Fruchtfliegenfallen dezimiert. Außerdem kann man das Obst wohl bedecken, damit die Fliegen nicht so gut rankommen. Oder Obst und Gemüse vor dem Füttern einfrieren, damit man keine Fruchtfliegeneier einschleppt.
Da hast du ja einen richtigen Zoo daheim. Wir hatten mal eine Zeitlang Stabschrecken in der Schule. Die hatten sich auch plötzlich explosionsartig vermehrt. Die Jungtiere haben irgendwo einen Spalt gefunden, durch den sie ausbüchsen konnten und plötzlich waren die überall im Biolabor.
Ameisen fände ich auch interessant. Vielleicht lege ich mir welche zu, wenn wir umgezogen sind. Aktuell habe ich zu wenig Platz, um mir alles zuzulegen, was ich möchte.
LG Thara
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Di 15. Aug 2023, 09:59
von Tara
Hallo Thara,
Leider zu früh gefreut - heute Nacht hatte ich gleich acht Ausreißer un der Barriere-Schale!
Danke für den Tipp mit den Nematoden. Da werde ich gleich mal schauen.
Einen Ablaufhahn habe ich nicht, da ich mit Euroboxen arbeite. Mal sehen, wie ich das lösen kann.
Die Fruchtfliegen sind tatsächlich bevorzugt unter der Hanfmatte. Also die Matte als Abdeckung hält sie eher drinnen als draußen, so meinem Gefühl nach. Fallen stehen schon neben der Kiste.
Die Pflaumen waren das einzige, das ich nicht vorher eingefroren hatte - also muss ich da noch konsequenter sein. nun gut, ich lerne ja gern dazu.
Ja, Stabschrecken Jungtiere passen durch kleinste Öffnungen im Terrarium. Meine ersten Babys sind durch die Öffnung einer geschlossenne Plastikbox gekommen - und ich hatte ein paar Tage Spaß, sie davon abzuhalten, die Ameisen besuchen zu gehen. Das hätten sie nicht überlebt.
Schlimmer finde ich einen Ausbruch aber bei den Fauchschaben: die vermehren sich nicht über Eier, sondern Ootheken, das heißt, ein trächtiges Weibchen bringt 20-40 Jungtiere auf einmal zur Welt - lebend. Und die sind nicht nur so klein, dass sie wirklich ÜBERALL durchkommen (quasi wie die Wurmis...), sondern können bei Zimmertemperatur auch wunderbar leben. Zwei ausgebrochene Jungtiere, eines männlich, eines weiblich - ein halbes Jahr später brauchst Du den Kammerjäger. Ist mir glücklicherweise nie passiert.
Solange sie im Reagenzglas leben, brauchen Ameisen nicht wirklich viel Platz. Wir haben unsere Gründerinnen im Garten gefunden.
Was möchtest Du Dir denn alles zulegen, wenn Du den Platz hast?
LG Tara
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Di 15. Aug 2023, 10:55
von Tharaea
Hallo Tara,
Wenn die Fruchtfliegen unter der Hanfmatte sind, spricht das schon dafür, dass du sie womöglich mit den Pflaumen eingeschleppt hast und sie da geschlüpft sind. Einzelne Exemplare krabbeln schon mal darunter, aber im allg. Ist die Hanfmatte schon ein guter Schutz.
Schade, dass du schon wieder Ausbrecher hattest.
Mich würde mal interessieren, wie dein Eigenbau aussieht. Hast du die Kiste nach einer Anleitung aus dem Internet gebaut? Wie läuft Wurmtee oder überflüssiges Wasser bei dir ab?
So eine Schabenbefall möchte ich mir gar nicht vorstellen. Vor allem fällt es einem erst auf, wenn man wirklich schon den Kammerjäger braucht. Die können sich ja bestimmt super verstecken.
Neben Ameisen, finde ich unteranderem Springspinnen (Phidippus) interessant. Und ein Axolotl hätte ich auch gern. So ein Aquarium braucht dann schon seinen Platz und zum Verfüttern brauchst man dann wieder Mehlwürmer, Mückenlarven oder ähnliches.
Wenn ich dann den Platz habe, muss ich noch meinen Freund überreden.
Wobei er bei Ameisen und Spinne wohl eher zustimmen würde. Für ein Axolotl muss ich noch Vorarbeit leisten.
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Di 15. Aug 2023, 18:11
von maddin81
hey,
fauchschaben werden nicht zur plage in der wohnung. die tiere stellen ziemlich hohe ansprüche was wärme, futter, und luftfeuchtigkeit angeht. sie haben für schaben eine ziemlich lange entwicklungszeit und sind auch nicht wirklich schädlinge. in der natur leben sie in warmen tropenwäldern unsere wohnungen sind zu trocken und zu kalt für eine vermehrung. bevor die zur plage werden in europa fällt dir eher die tapete vor schimmel von der wand ;0)
bei grauschaben, schokoschaben, deutsche/amerikanische schabe hast du aber vollkommen recht da reichen ein paar ausgebüchste tiere und 3 krümel brot hinterm küchenschrank wirklich für ne ausgewachsene plage.
mit denen ist nich gut kirschen essen die sind sehr anpassungsfähig.
lg martin
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Di 15. Aug 2023, 18:50
von Tara
@maddin: Ziemlich hohe Ansprüche an Wärme, Futter und Luftfeuchte?
Also ich halte meine Fauchis bei Zimmertemperatur, sie sind zwar nicht die klassischen Allesfresser, fressen aber tote Insekten (Fischfutter), Gemüse und noch ein paar andere Sachen, von denen sie gut überleben können und die Luftfeuchte mögen sie zwar leicht erhöht, aber auch wenn ich mal für zwei oder drei Monate nicht mit der Blumenspritze ins Terra sprühe kriegen sie nicht gleich Häutungsprobleme (was der Fall wäre, wenn es zu trocken wäre).
Minusgrade überleben sie allerdings nicht, das ist richtig.
Aber um die Schaben geht es hier ja eigentlich nicht.
@Thara: Ein Foto kann ich leider gerade nicht machen von meiner Kiste. Eigentlich ist es wohl eher unter Wurmcafe einzuordnen. Die Inspiration hatte ich aus dem Netz, ja. Kann sein, dass es sogar dieses Forum war, das weiß ich nicht mehr. Ich benutze diese grauen Euroboxen. Ganz unten ist eine 11,2l-Box (= Auffangschale). Hier soll sich das Wasser/der Wurmtee sammeln. Darin liegen zwei flache Steine aufeinander, so dass die Würmer wieder nach oben kriechen können. Darauf steht eine 21l-Box, in der sich die Würmer befinden. Hier kommt dann noch eine weitere Ebene drauf (oder zwei), wenn die erste Box voll ist. Darauf sollte der Deckel liegen, der ist momentan weg, weil auf dem Rand das BleibHierElixier aufgetragen ist. Das ganze steht in einer 24l-Box (= Zweite-Barriere-Box). Die 11,2l-Box und die 24l-Box sind vom Rand her etwa gleich hoch, die Box mit den Würmern ist etwas höher. Das ganze steht momentan auf meinem Küchentisch. So kann ich es besser kontrollieren. Vielleicht kannst Du es Dir mit der Beschreibung einigermaßen vorstellen?
Spinnen sind so gar nicht meins. Und meine Frau hat eine Spinnenphobie... Mit einem Axolotl hat meine Frau auch schon geliebäugelt, aber bisher hat sie sich dann doch immer dagegen entschieden. Für die meisten Ameisenarten brauchst Du auch Insekten als Futter, das müsstest Du also Deinem Freund auch erklären... Bei mir war es so, dass die Ameisenliebe von meiner Frau ausging. Und je mehr sie mir davon erzählte (rein theoretisch, da ging es nicht um Haltung), desto faszinierender fand ich sie. Ich drücke Dir die Daumen, dass es Deinem Freund ähnlih gehen ird wie mir.
LG
Tara
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Di 15. Aug 2023, 22:49
von Tharaea
@Tara: Ja, kann es mir ganz gut vorstellen. Und in den Boden hast du Löcher gebohrt oder hat die Kiste schon einen durchlöcherten Boden?
Bezüglich Abtropfen nach Nematodenbehandlung könntest du vielleicht die Auffangschale temporär rausnehmen und die Futterschale stattdessen auf 2 Ziegelscheinen oder Holzbalken in der Barriereschale aufbahren. Dann hast du unten mehr Belüftung bis das überschüssige Wasser raus ist.
Bei mir in der Wohnung ist es ja gerade wieder megawarm. Da muss ich eher aufpassen, dass die Wurmkiste nicht zu trocken odrr gar zu warm wird. Für den Urlaub muss ich die Kiste wohl in den Keller stellen. Hoffentlich stecken dass die Wurmis gut weg und nehmen ihre Fluchttätigkeit nicht wieder auf. Aktuell steuere ich ja mit Eiswürfeln bzw. eingewickeltem Kühlakku gegen, damit die Wurmis nicht überhitzen.
Ich hab mir jetzt übrigens inspiriert von deiner Barriereschale eine Umtopfmatte geholt, um eventuelle Flüchtlinge aus dem Ablaufhahn aufzufangen. Die Matte kann man an den Ecken zusammenknöpfen, sodass ein kleines Basseng entsteht, wo die Wurmis sich zwischen feuchter Pappe verkriechen können. Das ganze passt dann auch noch perfekt zwischen die Beine vom Urbalive.
Axolotl mögen es ja auch gerne kühl. Da muss man echt auf die Wassertemperatur achten. Das ist in der Wohnung auch nicht immer so leicht. Im Sommer braucht man da bestimmt eine Kühlanlage. Ein Aquarium zieht man nicht mal soeben um.
Um meinen Freund zu überreden, muss ich wahrscheinlich seine Lieblingszeitschrift überreden einen Artikel darüber zu schreiben. So sind wir nämlich zu den Wurmis gekommen. Er hat einen Artikel gelesen und fand es faszinierend. Schwupps schon hatten wir eine Wurmfarm und ich bin diejenige mit der Wurmobsession.
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Mi 16. Aug 2023, 10:05
von Tara
Ja, genau, in den Boden der Wohnkiste(n) haben wir Löcher gebohrt.
Wir haben hier glücklicherweise eine recht konstante Innentemperatur, zumindest im Erdgeschoß (wo die Küche ist bzw die Würmer sind). Im Obergeschoß ist es ein oder zwei Grad wärmer - genau richtig für die Insekten, weshalb (unter anderem) dort die Terrarien untergebracht sind.
Das klingt praktisch mit einer Umtopfmatte! Geht bei mir halt nicht, da ich ja keinen Hahn habe. Ich habe letzte Nacht ein paar feuchte Taschentücher (die fallen bei uns eher an als Pappe) in der Zweite-Barriere-Box verteilt. So haben die Würmer dort überleben können und ich habe die Taschentücher am Morgen einfach oben in die Box gelegt - bei der Methode muss ich nur darauf achten, dass nicht zu viel "Papier" in der Kiste landet im Vergleich zum Gemüse. Es waren bestimmt wieder etwa fünf Würmer unterwegs. Zwei musste ich direkt aus der Kiste holen, die wollten sich gerade unter der Auffangschale verstecken. Wenigstens haben heute mal zur Abwechlung alle überlebt...
Re: tägliche Flüchtlinge
Verfasst: Do 17. Aug 2023, 17:07
von Tharaea
Hallo Tara,
Waren die Würmer heute nacht lieb? Oder haben Sie wieder einen Gruppenausflug gemacht?
Hast du eigentlich rausgefundrn, wo die Würmchen fliehen? Oben hast du ja das Bleib-hier-Elexir. Vielleicht zwängen die sich ja unten zwischen Auffangschale und Futterschale durch einen Spalt. Die kommen ja quasi überall raus.
Ob vielleicht eine seitliche Belüftung durch Löcher in der Auffangschale hilft? Dann kommt von unten mehr Sauerstoff dran. Vielleicht könnte man Webcamcover davor installieren, damit man die Löcher nach Bedarf öffnen und verschließen kann, um die Luftfeuchtigkeit und den Sauerstoff da unten zu regulieren.
Merkt man, dass mein Basteltrieb gerade erwacht? Jetzt juckt es mir in den fingern eine eigene DIY Wurmkiste zu bauen.
Mit den Taschentüchern wäre ich vorsichtig, was die Menge betrifft. Die sind ja meist gebleicht und enthalten ggf. Stoffe wie Silikone und Duftstoffe. Aber es ist ja auch nicht gesagt, dass Pappe in Sachen Chemikalien besser ist.
Meine Wurmis mochten meine Teebeutel für losen Tee gar nicht, weil der wie eine Barriere fungiert hat bis die Mikroorganismen den zersetzt haben. Allerdings sind die auch verwöhnt von meiner Schnippelwütigkeit.
LG Thara