Ganz zu Anfang habe ich auch mehrfach gedacht, was denn da nicht in Ordnung ist und mit den Würmern geschimpft: was stimmt denn mit euch nicht, dass ihr nur die Hanfmatte essen wollt?!?
Bei einer neu gestarteten Kiste ist es so, dass sich das Ökosystem innerhalb der Kiste erst noch einspielen muss. Die Tierchen, die den Würmchen alles vorkauen (Milben, Springschwänze, Bakterien, Pilze, ....) sind ja noch nicht in der ausreichenden Menge vorhanden, die notwendig ist, um all das hineingegebene Futter schnellstmöglich umzusetzen. Mit einer ausreichenden Populationsstärke kann man so nach ca. 6 Monaten rechnen...
(Bei mir war das ungefähr so lange....)
Bis dahin füttert man am besten alles das, was die Tierchen lieben (bei mir war das: Teesatz, geschredderte Gemüsereste) und dann auch nur in kleinen Mengen. Wenn sie Gemüsereste eher verweigern, dann probiere mal die Reste in einen Multihäcksler zu geben oder selbst möglichst klein zu hacken, vielleicht auch bis Saft austritt o.ä.
Je kleiner die Reste und je größer die Oberfläche, desto schneller geht's mit der Zersetzung.
Manche hier im Forum haben auch gute Erfahrung damit gemacht, das Futter zu pürieren oder einzufrieren und dann im wieder aufgetauten Zustand als Matsche zu verfüttern....
Damit sie die Hanfmatte in Ruhe lassen, wird hier auch immer empfohlen, an der Fütterung von Papier- und Kartonschnipseln nicht zu sparen. Ich kann dir aber gleich sagen, dass das nur bedingt funktionieren wird....
Ich habe meinen Würmies von Anfang an Papierschnipsel gem. Anleitung gegeben und sie haben
trotzdem die Hanfmatte gefressen!!!
Deshalb nicht gleich verzagen, wenn's nicht gleich klappt.
Bei mir und meinen Würmies läuft's inzwischen ja auch ..... - meistens
Meine Hanfmatte hält mittlerweile mindestens 1,5 Monate bis 3 Monate (letzteres meist im Winter, wenn ich eh' mehr Faserfutter in Form von Papier verfüttere als zu anderen Zeiten im Jahr).
Wenn's gut läuft mit der Kiste, dann kannst du nach der Anfangszeit (im Schnitt ca. 6 Monate) beginnen, gröberes Futter oder größere Mengen zu verfüttern (also langsam steigern, ne, ansonsten ist das dann doch schnell zu viel und dann fängt's an zu müffeln, weil die Tierchen net hinterherkommen...
).
Ich habe nach und nach die Tierchen auf die Probe gestellt, was die denn so alles fressen und fressen können.
Bananenschalen mochten sie erst gar nicht, also habe ich sie eingefroren (die Schalen, nicht die Würmer
), wieder aufgetaut, angeboten und tadaa! - geht also doch. Inzwischen friere ich Bananenschalen nicht mehr ein, sondern lagere sie nur zwischen im Kühlschrank und das ist auch kein Problem.
Harte, holzige Stiele von Äpfeln, Birnen, Pfirsichen etc. gebe ich auch rein in die Kiste und sage mir: irgendwer wird sich schon drum kümmern. Natürlich gehen solche Sachen nur in Maßen (oder Spuren) rein in die Kiste und da ich nur alle 6 Monate ernte (manchmal auch später) und auch den Humus siebe und alles was die Tierchen noch nicht umgesetzt haben, wieder reinschmeiße, macht das auch nichts....
Wenn du öfters umsetzen willst und zum Sieben keine Zeit hast (solche Leute gibt's hier auch
), ist das u.U. keine so gute Idee...
Was ich eigentlich nur andeuten wollte, ist, dass ich meine Würmer nun seit ca. 2 Jahren habe und immer noch unterlaufen einem Fehler. Aktuell kämpfe ich gerade mit einer dezimierten Wurmpopulation durch zwischenzeitlich zu geringen Feuchtigkeitsgehalt und zu großer Futtermenge in zu kurzer Zeit.... - aber die Würmies befinden sich aktuell auf dem Weg der Besserung!
Deshalb: nicht gleich aufgeben.
Und wenn mehr Fragezeichen über deinem Kopf schwirren, als du selbst beantworten kannst, dann findest du hier jederzeit "eine offene Tür" zum Fragenstellen.
Alles Gute
lg
Henrike
die demnächst ihre eigene Hanfmatte nach ca. 1,5 Monaten austauschen muss, weil sich die aktuelle gerade im Zerfallmodus befindet...