Welches Substrat?

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
altergrieche
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Welches Substrat?

Beitrag von altergrieche »

Moin liebe Wurmfreunde,

derzeit benötige ich ein Substrat für Lumbricus terrestris und Aporrectodea caliginosa.
Was würdet ihr vorschlagen? Kennt ihr Hersteller von Wurmsubstraten?

Viele Grüße

Altergrieche
kiko63505

Re: Welches Substrat?

Beitrag von kiko63505 »

Moin altergrieche,

willkommen im Club.

Leider kann ich Dir auf Deine frage keine antwort liefern, es findet sich aber sicherlich ein mitglied welches Dir zumindest im ansatz weiterhelfen kann.

kiko
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Flomax
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von Flomax »

@altergrieche (wohl Lena-Fan, oder?)

Zu dem Susbtrat von Aporrectodea Caliginosa und Lumbricus Terrestris weiß ich nichts genaues, aber ich mutmaße mal, dass beide Arten einen komplett anderes substrat brauchen.

Aporrectodea Caliginosa ist eher oberflächlich aktiv. Seine Ausbreitung findet in horizontaler Richtung statt.
Daher gehe ich davon aus, daß er sehr kompostreiches Substrat benötigt. Aporrectodea Caliginosa ist sogar dafür bekannt, daß schwer verottbare Materialien wie Pappel-, Eichenlaub und Nadelstreu von Nadelbäumen verarbeiten werden. Dunger und Wanner (1999)** haben auch festgestellt, daß diese Art sand- und kiesige Stellen im Boden bevorzugt besiedelt haben.

Lumbricus Terrestris ist eher in vertikaler Richtung im Boden unterwegs. Bis zu 10 m tief im Boden sind schon Exemplare entdeckt worden. Da diese Art dann eher in tieferen Schichten unterwegs ist und sich die benötigte Biomasse von der Oberfläche holt und in sein Röhrensystem hineinzieht, braucht er eher ein sand- und tonhaltiges Susbtrat. Und vor allem die Möglichkeit etwas tiefer abzutauchen. Auch die Wohlfühltemperatur von Lumbricus liegt mit 10°C weitaus tiefer als bei den Kompostwurmarten. Dem sollte man besondere Beachtung schenken!

Ansonsten kann ich zu den beiden Arten nicht viel mehr sagen.

Gruß
Flomax

** auszugsweise hier nachzulesen
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Wurmmann
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von Wurmmann »

Hallo Altergrieche,
geht es um das Hältern oder das züchten von den Arten?

Lumbricus terrestris fühlt sich in der Regenwurm Futter Erde sehr wohl. Bei den Aporrectodea Caliginosa wurde ich erst kleine Mengen der Würmer in ein Gemisch aus der Futtererde und etwas Kompost geben. Nur um auf der sicheren Seiten zu sein :)
altergrieche
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von altergrieche »

Moin,

besten Dank für die Antworten.
Nach reichlich weiterer Recherchearbeit ist mit klar geworden, dass es leider keine Wurmsubstrate für Arten zu geben scheint, die keine Kompostwürmer sind. Daher heißt das neue Motto: "Selbst herstellen". Dazu werde ich ein an den Naturstandort angepasstes Substrat herstellen, welches der dort vorkommenden Bodenart Ls3 entspricht, pH-Wert ca. 6,5 und Corg. bei etwa 2 %. Dann habe ich folgende Werte:

Kies: 0 %
Sand:35-55 %
Schluff: 30-40 %
Ton: 15-25 %

Darin kommen beide Arten. Bin schon gespannt wie wohl sie sich in meinem kreierten Substrat fühlen.
Die Quelle Denger und Wanner (1999), was ist das genau für eine Quelle, da die beiden viel veröffentlict haben?
altergrieche
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von altergrieche »

Es geht dabei um das Hältern der beiden Arten. Diese benötige ich für einen Versuch, weshalb das Substrat gleich sein muss. Ansonsten wäre die Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht gewährleistet. Beide Arten sollen vor dem Versuch in selbstgebauten Kisten aufgepäppelt werden, damit sie für die Untersuchungen "fit" sind. Die Futtererde ist grundsätzlich geeignet, allerdings muss ich die Nahrungszufuhr kontrollieren und benennen können, weshalb mir ein Substrat mit fast keiner Organik gefallen würde, dann erhalten sie nur das, was ich zugebe.
kiko63505

Re: Welches Substrat?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo altergrieche,

Mich würde der hintergrund zu diesem test interessieren, würdest Du diesen mir/uns mitteilen?
Wie Flomax schon erwähnte, dürften die beiden wurmarten unterschiedliche substratzusammensetzungen vorziehen, was alleine schon die unterschiedlichen lebensbereiche der würmer aussagen dürfte. Der tauwurm selbst ist sehr schlecht zu hältern, mit aufpäppeln dürfte da nicht viel zu machen sein, vielleicht eine zeitlang am leben erhalten.
kiko
altergrieche
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von altergrieche »

Moin, na klar,

es soll überprüft werden bis zu welchem Grad der Bodenverdichtung die erwähnten Arten in der Lage sind Boden zu durchdringen. Dazu werden Röhren (20 cm Durchmesser u. 30 cm Lang) konzipiert, in denen sich Boden befindet. Als "Deckel" wird der gleiche Boden verdichtet aufgebracht. Dann gibt es verschiedene Verdichtungsstufen (stark, mittel und kaum verdichtet). Der Wurm muss nun, auf der "Suche" nach Raum und Nahrung, zwangsweise durch verdichteten Boden. Dann ist die spannende Frage, ab welchen Verdichtungsgrad er es nicht mehr schafft. Dazu muss der Wurm natürlich vital und gesund eingebracht werden, weshalb ich ihn vorher in meiner Wurmkiste "aufpäppeln" möchte. Denn egal wo ich ihn herhole (Wurmhandel oder Natur), wird er sich an das neue Substrat gewöhnen müssen.

Warum soll sich der Tauwurm schlecht Hältern lassen, ich bin in dem festen Glauben, dass Regenwürmer sehr anspruchslos sind. Wenn wenige wichtige Bedingungen stimmen (pH-Wert, Feuchtigkeit, Substrat, Nahrung etc.). Am Naturstandort, soweit vorhanden, sind die Bedingungen eh extrem und sie überleben oftmals.

Wenn sie sich in mein neues Substrat nicht eigenständig eingraben sollten, weiß ich ja, dass etwas damit nicht stimmt.
kiko63505

Re: Welches Substrat?

Beitrag von kiko63505 »

Hallo altergrieche,

ich danke für die antwort.
Es wäre schön wenn Du zu diesem experiment hier mal ergebnisse veröffentlichen würdest.

kiko
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Wurmmann
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Re: Welches Substrat?

Beitrag von Wurmmann »

Warum soll sich der Tauwurm schlecht Hältern lassen, ich bin in dem festen Glauben, dass Regenwürmer sehr anspruchslos sind. Wenn wenige wichtige Bedingungen stimmen (pH-Wert, Feuchtigkeit, Substrat, Nahrung etc.). Am Naturstandort, soweit vorhanden, sind die Bedingungen eh extrem und sie überleben oftmals.
Hältern ist kein Problem. Züchten geht fast gar nicht. Zumindest nicht wirtschaftlich :D
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