Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hi Ihr Lieben,

seit Mittwoch steht die Kiste (WormCafé) im Flur unserer WG.
Probehalber habe ich den Würmern ein paar Apfelschalen gegeben die zuerst auch super angekommen waren. Mittlerweile interessiert sich kein Wurm mehr dafür. Die große Wanderung blieb irgendwie den gesamten Mittwoch und Donnerstag aus. Wobei ich gestern abend hier gelesen habe, dass die Würmer auch nach unten ins Auffangbecken können, was mich dann um 11 Uhr nachts mal schnell wieder aus dem Bett gescheucht hat, möchte ich doch keine toten Würmer haben..
Zu Zweit haben wir dann die erste Ebene aus der Auffangschale gehoben und siehe da tatsächlich Würmer in der Wurmteeauffangschale... Und zwar dort auf der Erhöhung in den Ecken, wo quasi die Füße sind, und sich der schmale Freiraum befindet. In jeder Ecke waren um die 7 Würmer inneinander verkneult. Ekele mich momentan noch ein wenig vor den Tierchen auch wenn sie nett aussehen, also habe ich sie mit Papier unterschieben wieder in die obere Schale befördert. Aber was kann ich dagegen tun, dass sie nach unten abwandern?
Heute Abend (Freitag) komme ich nach Hause und der erste Gang direkt zu den Würmern. Diesmal gibt es viele an den Seitenwänden und sehr viele unten im Auffangbecken (um den Belüftungsschlitz herum), das relativ trocken ist. Wieder habe ich sie in die Box zurückbefördert allerdings musste ich feststellen, dass leider ein paar die Zeit (gestern Abend bis heute Abend) in der Auffangbox nicht überstanden haben :-(.

Die Würmer kommen definitiv nicht an die Oberfläche, lasse ich den Deckel der Box einfach mal ab und Tageslicht fällt auf. Dennoch mache ich die Box über Nacht zu weil ich Angst habe, dass sie mir dann verlustig gehen. Überlege nun ob ich in die Auffangschale eine kleine miniaturtaschenlampe lege, damit sie merken, "wenn ich da runter gehe gibt es Licht" und tagsüber einfach komplett den Deckel ablasse, damit sie wenigstens morgens wieder zurück ins Substrat gehen.
Ich frage mich ob diese Bewegung nach oben und unten, auch damit zu tun haben könnte, dass durch diese kleinen Minilöscher im Deckel kaum Sauerstoff gelangt?

Was kann ich dagegen tun, dass die Würmer nach unten in die Auffangfangschale wandern, wo sie trotz des Rettungshügels nicht mehr alleine rausfinden?

Vielen Dank schonmal.
LG Annayake

Ich würde einfach mal abwarten. Das ist natürlich am Anfang sehr schwierig - ich glaube ich war erst auch ziemlich hibbelig mit den Würmchen und habe auch ständig neues Futter reingelegt und "nach dem Rechten" geschaut aber irgendwann läuft dann alles - ganz von selbst - wie es soll. Also abwarten und Wurmtee trinken..nein...lieber nicht

Hi,
danke für deine Antwort... gefüttert habe ich noch gar nicht richtig. Denn im Heftchen steht ja, dass sie sich erst eingewöhnen sollen und die Kokosschicht erstmal genug Futter bietet.
Sprich da sind 6 Schalenstreifen eines Apfels drauf und die Schalen von einer Möhre stark zerkleinert.
Heute morgen habe ich auch erstmal wieder Würmer aus dem unteren Auffangbehälter gesammelt, die nicht mehr zurück in den Kompostteil kommen. War pro Ecke eine ganze Hand voll Würmer. Das Schlimme ist es verenden da wohl immer ein paar.
Wieso gehen die Viehcher da runter? Sie sollen doch nur meinen Kompost fressen sich nicht das Leben nehmen...
Wie kann ich verhindern, dass sie nach unten abwandern wollen. Die drei Lagen Zeitung, die ich dort eingebracht habe, haben sie wohl durchbohrt sonst wären sie ja nicht nach da unten gekommen... und würden auch nicht ständig nach dorthin wandern...

andere Alternative, vielleicht eine kleine Taschenlampe in den Auffangbehälter, was hält die Forengemeinde davon?

Liebe Grüße und vielen Dank mal.
Annayake

Hmm? Also ich kann da tatsächlich keine konkreten Tipps geben weil meine Würmchen damals im "eigenen Saft" bzw. im "Heimatsubstrat" angeliefert wurden und deshalb keinen Umzugsstress erlitten haben.
Aber nach den Berichten die ich hier im Forum schon gelesen habe kannst du ganz froh sein, dass sie nach unten flüchten und nicht nach draussen und weg...
Ich würde sie aber trotzdem eher in Ruhe lassen und dafür sorgen, dass unten nicht zuviel Flüssigkeit steht wegen Ertrinkungsgefahr. "Schwund" gibts immer und wenn es ihnen aktuell danach ist sich dort unten zu verkrümeln kann man sie ja machen lassen - die Überlebenden wird irgendwann der Hunger wieder hoch treiben

PS: Als Anfangsfutter ist "matschiges" vielleicht besser als Schalen von Karotte usw. weil das dann schneller verwertbar ist (also z.B. Bananenmatsch oder ähnliches).

*Annayake* hat geschrieben:[...]vielleicht eine kleine Taschenlampe in den Auffangbehälter, was hält die Forengemeinde davon?

das ist eine ausgezeichnete idee! eine weisse (LED-?)leuchte würde die würmer zuverlässig abhalten.

sonst könnte evtl. eine dünne schaumstoff"platte" für die abdichtung sorgen, aber da ich den aufbau des wormcafe nicht kenne, überlasse ich solche vorschläge besser den anderen...
viele grüsse,
norbert

Hi Rasputin hi Dynamid,

ich hab jetzt tatsächlich mal eine kleine LED Lampe unten reingestellt und hoffe, dass das Wirkung zeigt und bei der Kontrolle heute Abend keine Tiere mehr im Untergeschoss verweilen. Allerdings kann ich nicht einschätzen wie sehr das den Auffangbehälter ausleuchtet. Mal sehen. Wenn heute Abend keine Würmer im Kasten zu finden sind... dann denke ich sind auch morgen keine mehr unten drin.

Außerdem habe ich den Rat "Breichen für das Würmchen" umgesetzt und ein paar Küchenabfälle einfach mal mit dem Mixer bearbeitet und obendrauf getan ist vielleicht wirklich besser als Apfelschnitzel und Möhrenschnitzel. Allerdings ist kurz darauf ein Wurm aus dem Substrat gekrochen und über den Brei gewandert aber hat nichts probieren wollen ;-). Etwa zwei Eßlöffel Brei sind das nun. Mal sehen... Heute war auch den ganzen Tag über die Kiste auf damit die Würmer, die bis morgens nach oben gekrabbelt waren nochmal ins Substrat zurückgehen und da auch bleiben. Denn sobald der Deckel abgesetzt ist, werden die Tiere neugierig und wandern zum Deckel und wollen raus. Einer hat sich auch irgendwie durchgequetscht und ist die Nacht vertrocknet

Dank euch schonmal.

Vielleicht wäre es auch gar nicht so schlecht oben etwas Kompostmaterial aufzulegen. Irgendwie klingen diese Fluchtgeschichten für mich immer danach, als ob sich die Würmer in reinem Kokos doch nicht so hundertprozentig Wohlfühlen würden und bis sie sich quasi ihre eigene Kompostschicht zusammengesch... haben dauert es ja ewig.

Ich würde die Kiste aber nicht auflassen, denn sonst droht recht schnell Austrocknungsgefahr. Hast du auch so eine Hanfmatte? Die scheint nämlich auch ein sehr beliebtes Startfutter zu sein wenn man sie angemessen feucht hält. Aber am Anfang natürlich nur sehr vorsichtig füttern. Die Würmer fressen ihre Nahrung auch erst wenn sie "vorgegammelt" ist also von den ganzen "Begleiterscheinungen" die demnächst auftauchen müssten vorverdaut wurde(Springschwänze u.ä.).
Hilfreich ist es wohl auch das Futter vor dem Gebrauch einzufrieren und dann wieder auftauen zu lassen. Allerdings würde ich das, wenn die Farm mal läuft, nicht mehr machen, weil das ja energieaufwändig ist.

Moin in die Runde,

Das thema wurmwanderung in die teeebene wurde hier im forum schon sehr oft abgehandelt, ebenso wurden sinnige und unsinnige lösungsvorschläge gemacht und auch getestet.Irgendwann hat sich das thema totgelaufen, denn die probleme normalisieren sich nach einer gewissen zeit. Am besten man hält sich an die bedienungsanleitung und hält die nächsten 3 monate durch.
Wurmwanderungen gibt es auch in freier natur, einen auslöser für dieses verhalten kann bis heute auch kein wissenschaftler so richtig beantworten. Man kann zwar vermutungen anstellen, aber das ist nicht wirklich hilfreich.
Für den beginn einer neuen farm werden würmer aus ihrem umfeld entnommen und über den postweg versendet. Bei dieser aktion werden die würmer und ihre gewohnte umwelt drastisch gestört. Die würmer kommen dann in die neue farm, welche auch noch absolut neu ist, hier ist nichts so wie es die würmer gewohnt waren. Ein biologisches gleichgewicht ist nicht vorhanden und es kann durchaus 3 monate dauern bis dieses sich einstellt. In dieser zeit ist es durchaus möglich das viele würmer innerhalb und auch asserhalb der farm verenden, aber es werden auch innerhalb dieser zeit viele junge würmer gezeugt und diese füllen die entstandenen lücken.
Es gibt also wirklich kaum einen grund sich sorgen zu machen.

Probehalber habe ich den Würmern ein paar Apfelschalen gegeben die zuerst auch super angekommen waren.

Was versteht man unter gut angenommen? Die apfelschalen selbst sind willkommen in einer farm, allerdings dauert es tage und wochen bis diese angenommen werden, das trifft eigentlich mehr oder weniger auf alle futtergaben zu. Futterbreie werden zwar schneller wurmverfügbar sein, aber diese können durch den hohen feuchtegehalt auch zu problemen führen, auch werden unnötige energiekosten damit produziert. Mit dem messer gut zerkleinertes futter ist ausreichend, erfordert wenig zeit und energie und fördert das biologische gleichgewicht.
Generell rate ich von experimenten ab und empfehle die wartezeit mit lesen in sachen komopostwurm zu überbrücken.
kiko

Aber mal ganz naiv gefragt:
Haben die Würmer die flüchten nicht einfach nur Hunger?
Die Würmer haben vorher in leckerem von Kleinlebewesen bewohnten Substrat gewohnt und kommen dann - nach der eventuell anstrengenden Reise - in ein meiner Meinung nach nahezu nährstoffreies Kokos-Substrat. Also mir käme das - als Wurm mit nur eingeschränktem Horizont - auch seltsam vor und ich würde probieren zu einer Futterquelle vorzustossen.

Ich frage mich das, weil meine Würmer damals überhaupt keine Flucht-Tendenzen hatten - aber die sind (wie Dracula) in ihrer Heimaterde verschickt worden. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn der Wurmwelten Versand den Starter-Packs noch etwas halbfertiges Substrat beilegen würde oder das als Zusatzartikel im Shop anbieten würde.