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Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 08:17
von grumble
Gibt es eine Alternative zu Karton, den man ja beifüttern sollte?
Da im Altpapier große Mengen an Schwermetallen etc. vorkommen, kommen diese gezwungenermaßen auch in den Karton. Das möchte ich nicht unbedingt in der Erde für meine (Nutz-)pflanzen anreichern.
Allzu teuer soll die Alternative natürlich auch nicht sein und im Idealfall leicht zu beschaffen.
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 10:24
von Wurmmann
Hallo Grumble,
herzlich willkommen!
Die Schwermetall Belastung von Altpapier wird inzwischen sehr genau überwacht. Aber wenn Du auf Nummer sicher gehen willst kann ich Dir Kokosfaser Blöcke empfehlen. Wir haben neue im Angebot (noch nicht mal im Shop) für 1,49/Stück. Die ergeben gleich 7 Liter Substrat welches voll mit Kohlenstoff ist. Ein Block sollte 6-8 Wochen lang halten...
Bestellung per PN solange der Block nicht im Shop ist.
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 12:20
von grumble
Genau überwacht heiß ja nicht, dass nix drin ist, nur dass es dem Hersteller bekannt ist.
Dazu gibt es zb. eine Risikobeurteilung:
http://www.bfr.bund.de/cm/216/uebergaen ... mittel.pdf
Kokosfaser ist wieder nicht so toll, weil das Zeug um den halben Erdball transportiert werden muss.
Es hat blöder weise immer alles eine Kehrseite...
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 15:10
von Wurmmann
Da habe ich ja echt etwas hinzugelernt! Vielen Dank!
Allerdings bin ich jetzt auch etwas ratlos, was eine Alternative anggeht. Kokosfasern ist immerhin schon besser als Torf. Es gäbe da noch das lokale und nachwachsende Sphagnum moos, das ist allerdings dann wieder teurer...
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 16:06
von grumble
Brauchen die Würmer den Karton zum Eilegen, oder soll er lediglich gewisse Nährstoffe bieten?
Wir haben jetzt immer alte Erde untergemischt und haben eigentlich nie Karton etc. benötigt.
Deshalb stell ich mir die Frage, warum er benötigt wird. Sie bekommen auch immer etwas altes Heu vom Mulchen und was sonst so an Blättern am balkon anfällt.
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Di 11. Okt 2011, 18:25
von Wurmmann
Die Kartonage dient vor allem der Struktur des fertigen Wurmhumus. Dazu kommt das Luftlöcher die durch den Karton entstehen das Substrat auflockern und so besser für die Würmer machen.
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Fr 18. Nov 2011, 12:59
von derdaniel1972
Du kannst auch organische Katzenstreu als Alternative zu Karton benutzen. Wie hoch hier allerdings die "Schadstoffbelastung" ist, kann ich aber nicht sagen...
Siehe hier:
viewtopic.php?f=4&t=723#p7144
Gruß Daniel
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Fr 6. Apr 2012, 10:51
von kraut
Mich würden ja mal die Schwermetallgrenzwerte für Recycling-Papier interessieren.
Hat das schon jemand entdeckt ? Hab dazu leider nix genaues gefunden!
Auf jeden Fall sind noch trotz dem Entfernen der Tinte einige Rückstände im Papier,
so viel hab ich nachlesen können.
Aber die genauen Grenzwerte hab ich nicht entdeckt.
Organischen Katzenstreu, sprich Pflanzenfasern könnten nach meinem Empfingen weniger Schwermetall belastet sein, dafür finden sich vllcht andere Rückstände zb von Pestiziden.
Auch mir wäre es sehr wichtig eine billige und umweltfreundliche Alternative zu finden.
Benutzen professionelle Wurmfarmer etwa Kokos ?
Kokos bringt leider, unabhängig von der Eignung für eine Wurmfarm,
einige Probleme mit sich:
- weiter Transport
- Arbeiter werden oft schlecht bezahlt (fairtrade kokos ist entsprechend teurer )
- Oft wird wertvolles Trinkwasser benutzt um das Koks zu reinigen bevor es in den Verkauf geht.
Wer hat noch eine Idee ?
Schwermetall- und Pestizid-Belastung
Verfasst: Fr 6. Apr 2012, 17:56
von Krsna
Also, wegen Schwermetallbelastung auf Karton zu verzichten ist furchtbar übertrieben… Noch mehr Paranoia gefällig: Regenwasser ist auch sehr Schwermetall lastig

Bis auf wenige Ausnahmen ist Schwermetallbelastung im Boden für Pflanzen auch relativ unbedenklich, da Pflanzenwurzeln die Nährstoffe
selektiv aufnehmen, also nur das, was sie gerade brauchen – ganz im Gegensatz zu Pilzen, welche daher auch gerne zur Bodenrestaurierung verwendet werden.
Im Grunde geht's um die Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisse (C/N) im Kompost. Pflanzliches Material wie vertrocknete Blätter, Rasenschnitt, Wurzelballen, Sägespäne, Holzhäcksel usw. können genauso verwendet werden wie Karton, Kokosfasern oder auch alte Baumwoll-Shirts, Leinen-Hosen o.ä. Die Hanfmatte z.B. ist von den Wurmfarm-Bewohnern ja auch heiß begehrt

Die Mischung machts!
Genaue Infos dazu
hier
Andere Dinge wie Pestizide, Fungizide, Medikamente, Horomone aber auch Altöl und Treibstoffe (Benzin, Diesel, Heizöl…) werden im Boden relativ langsam abgebaut, in der Wurmkiste bedeutend schneller aufgrund des hohen Anteils an Mikroorganismen, und in einem Komposthaufen am schnellsten! Gerade die thermophilen Bakterien, welche in einem thermisch aktiven Komposthaufen vorherrschen, bauen diese Stoffe überwiegend ab. Ich kann mich erinnern, in einer Doku wurde behauptet, Benzin sei in einem Komposthaufen nach ca. 2 Monaten zu 90% abgebaut, und vorher vorhandene Pestizide gar nicht mehr nachweisbar!
Hat vielleicht irgendwer Infos über thermophile Bakterien in einer Wurmkiste? Meine erreicht z.B. oben in der Mitte bis zu 32°C bei 22°C Raumtemperatur! D.h. ich kann davon ausgehen, dass er innen locker über 40°C erreicht!
Re: Alternative zu Karton
Verfasst: Mo 16. Apr 2012, 11:34
von kraut
Zu hohe Konzentration von bestimmten Nähstoffen und auch Spurenelementen (dazu gehören zB Schwermetalle) können die Aufnahme von anderen Nährstoffen und Spurenelementen blockieren.
Besser ausgedrückt würde zb zuviel Kupfer, den Phosphor verdrängen.
Da Wurmhumus sehr vielseitig verwendet werden kann (zB auch zur Champignon Zucht), finde ich es wichtig
ein reines und hochwertiges Produkt zu erhalten.
Desweiteren wird zB davon abgeraten Gewürze aus Indien zu beziehen, da dort die Schwermetallbelastung entsprechend hoch ist. Klar das ist nicht vergleichbar mit unserer Farm.
Andererseits habe ich glaub ich hier um Forum gelesen dass die Würmer auch ein Teil der Schwermetall aufnehmen!?
Ich denke mittlerweile auch dass die Schwermetallbelastung des Altpapiers sehr gering ist, fände es aber toll wenn jemand irgendwo Grenzwerte entdeckt !?
Zahlen und Fakten wären, neben den vielen Meinungen auch mal interessant.
Anschließend kann jeder selbst entscheiden ob es ihm das Wert ist auf Karton zu verzichten.