Alle Würmer tot
Verfasst: Mo 28. Mai 2012, 18:06
Hallo Wurmfreunde,
wir betreiben unsere WormWorks-Wurmfarm jetzt seit Mitte März. Es schien alles super zu laufen, und Ende nächster Woche wollten wir den dritten Arbeitskasten aufsetzen und mit der Füllung beginnen. Es fanden sich jede Menge Kokons in der Farm, und junge Würmer gab es auch immer wieder. Klar, es entwischte immer mal wieder ein Wurm über Nacht auf unseren Balkon, aber im großen und ganzen schien alles in Ordnung. Wir hatten sogar zuletzt fast eine ganze Woche, in der alle Würmer in der Kiste blieben.
Nachdem unsere Hanfmatte keine vier Wochen überlebt hatte, haben wir zur Abdeckung der oberen Schicht ein altes Geschirrtuch genommen, was auch seinen Zweck zu erfüllen schien.
Am vergangenen Dienstag, also vor sechs Tagen, habe ich den Auffangkasten geprüft. Das mache ich ca. alle zwei Wochen, und es waren immer wieder ein paar Würmer in der Schale, die wir dann in den oberen Arbeitskasten befördert haben. Dieses Mal fand ich geschätzt ca. 300 Würmer im Auffangkasten. Ich schob dies auf das schöne Wetter und die gestiegenen Temperaturen, vor denen die würmer unten Schutz suchten. Ich habe alle Würmer in den oberen Kasten getan und unseren Balkontisch als Schutz über die Farm gestellt. In der nächsten Nacht gab es eine riesige Wurmflucht, ca. 25 Würmer sind entwischt. Wir haben die Würmer eingesammelt und die noch lebenden wieder in die Wurmfarm gelegt. Das war Mittwoch Morgen. Abends fand sich dann auf dem Balkon wieder ein vertrockneter Wurm. Das war der erste Flüchtling, der die Kiste jemals über Tag verlassen hatte. Weil ich nicht sicher war, ob die Farm vielleicht zu feucht sei, habe ich etwas Papier mit den Fingern untergemischt. Mittwoch Abend, bevor ich ins gegen 23.00 Uhr Bett ging, habe ich noch mal nach dem Rechten sehen wollen. Zu dieser Zeit waren schon wieder ca. 15 Flüchtlinge auf unserem Balkon unterwegs. Deswegen habe ich dann für die Nacht den Deckel offen gelassen und eine Lampe über der Kiste eingeschalten, wie es bei übermäßiger Wurmflucht empfohlen wird. Am Donnerstag Morgen hatten wir dann keine Flüchtlinge, jedoch waren in der oberen Arbeitsebene auch keine Würmer zu entdecken. Der Deckel kam über Tag wieder drauf, und abends waren noch immer keine Würmer in der oberen Ebene zu sehen. Jedoch stellten wir fest, dass die Farm ziemlich stark riecht. Zur Vorsicht haben wir die Lampe in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch mal bei offenem Deckel brennen lassen. Fazit: keine Flüchtlinge am Freitag, aber noch immer keine Würmer in der oberen Ebene. Wir haben dann noch etwas nachgefüttert, und dann ging es in den Pfingsturlaub. Dabei stand die Farm je nach Sonnenstand einen großen Teil des Tages im Schatten des Balkontisches.
Als wir heute aus dem Pfingsurlaub zurückkamen, stellten wir Schimmel auf ca. 1/3 der Fläche der oberen Ebene fest, es waren jedoch keine Würmer zu sehen. Die ganze Kiste roch jedoch penetrant. Wir haben dann in der Auffangschale nachgesehen, und hier fanden wir einen Brei vor, der erst nach genauem Hinsehen als die Reste unseren toten Würmer identifiziert werden konnte. Ferner fand sich ungefähr ein halber Liter Flüssigkeit in der Auffangschale.
Es scheint klar zu sein, dass die Wurmfarm beim schönen Wetter der letzten Tage zu warm geworden ist. Beim Durchwühlen der beiden Arbeitskästen, die wir bisher in Gebrauch hatten, haben wir bemerkt, wie warm das Material war. Scheinbar bietet der Balkontisch bei unserem Süd-Balkon nicht genug Schutz. Was sagt Ihr dazu? Vermutet ihr noch andere Ursachen?
Wir stellen uns jetzt folgende Fragen:
1. Ist der Süd-Balkon unserer Mietwohnung überhaupt für die Wurmkompostierung geeignet? Wir haben erst Mai, und im Hochsommer ist wesentlich höheren Temperaturen zu rechnen.
2. Haben wir überhaupt eine Chance, mit den noch vorhandenen Kokons die Farm wieder in Gang zu bekommen? Vor allem der untere Arbeitskasten scheint jede Menge Kokons zu enthalten.
3. Stimmte der Feuchtigkeitsgehalt der Wurmfarm? Es wurde immer beschrieben, dass das Substrat so feucht wie ein frisch ausgedrückter Schwamm sein soll. Meiner Meinung war es das, jedoch hatten wir in den zehn Wochen Betrieb, die ich immer noch als Anlaufzeit betrachte, keinen einzigen Tropfen Wurmtee in der Auffangschale (die Flüssigkeit heute stammt doch wohl von den toten Würmern?).
4. Ist eine Wurmfarm überhaupt für uns geeignet? Es müßte für uns nämlich im Urlaub möglich sein, die Farm auch mal für zwei Wochen sich selbst zu überlassen, ohne dass sich die Nachbarn über flüchtende Würmer beschweren bzw. dass alle Würmer eingehen. Im Keller möchten wir die Farm auch nicht stehen haben, dann hier wären flüchtende Würmer noch fataler.
Im Moment sind wir etwas traurig, weil alles scheinbar gerade so gut lief. Im unteren Kasten ist schon alles ziemlich gut verarbeitet, und wir sind sicher, dass wir in vier Wochen super Humus gehabt hätten.
Wir versuchen jetzt einfach nochmal die Kiste ein paar Tage stehen zu lassen und hoffen, dass noch ein paar Würmer aus den Kokons schlüpfen. Die toten Würmer haben wir entfernt, und die Auffangschale haben wir ausgewaschen. Damit ist auch der penetrante Geruch weg, und alles riecht wie ein ganz normaler Komposthaufen.
Für Tips und Anmerkungen, auch im Hinblick auf mögliche weitere Fehler unsererseits, sind wir dankbar.
Gruß aus Köln,
Friedwart
wir betreiben unsere WormWorks-Wurmfarm jetzt seit Mitte März. Es schien alles super zu laufen, und Ende nächster Woche wollten wir den dritten Arbeitskasten aufsetzen und mit der Füllung beginnen. Es fanden sich jede Menge Kokons in der Farm, und junge Würmer gab es auch immer wieder. Klar, es entwischte immer mal wieder ein Wurm über Nacht auf unseren Balkon, aber im großen und ganzen schien alles in Ordnung. Wir hatten sogar zuletzt fast eine ganze Woche, in der alle Würmer in der Kiste blieben.
Nachdem unsere Hanfmatte keine vier Wochen überlebt hatte, haben wir zur Abdeckung der oberen Schicht ein altes Geschirrtuch genommen, was auch seinen Zweck zu erfüllen schien.
Am vergangenen Dienstag, also vor sechs Tagen, habe ich den Auffangkasten geprüft. Das mache ich ca. alle zwei Wochen, und es waren immer wieder ein paar Würmer in der Schale, die wir dann in den oberen Arbeitskasten befördert haben. Dieses Mal fand ich geschätzt ca. 300 Würmer im Auffangkasten. Ich schob dies auf das schöne Wetter und die gestiegenen Temperaturen, vor denen die würmer unten Schutz suchten. Ich habe alle Würmer in den oberen Kasten getan und unseren Balkontisch als Schutz über die Farm gestellt. In der nächsten Nacht gab es eine riesige Wurmflucht, ca. 25 Würmer sind entwischt. Wir haben die Würmer eingesammelt und die noch lebenden wieder in die Wurmfarm gelegt. Das war Mittwoch Morgen. Abends fand sich dann auf dem Balkon wieder ein vertrockneter Wurm. Das war der erste Flüchtling, der die Kiste jemals über Tag verlassen hatte. Weil ich nicht sicher war, ob die Farm vielleicht zu feucht sei, habe ich etwas Papier mit den Fingern untergemischt. Mittwoch Abend, bevor ich ins gegen 23.00 Uhr Bett ging, habe ich noch mal nach dem Rechten sehen wollen. Zu dieser Zeit waren schon wieder ca. 15 Flüchtlinge auf unserem Balkon unterwegs. Deswegen habe ich dann für die Nacht den Deckel offen gelassen und eine Lampe über der Kiste eingeschalten, wie es bei übermäßiger Wurmflucht empfohlen wird. Am Donnerstag Morgen hatten wir dann keine Flüchtlinge, jedoch waren in der oberen Arbeitsebene auch keine Würmer zu entdecken. Der Deckel kam über Tag wieder drauf, und abends waren noch immer keine Würmer in der oberen Ebene zu sehen. Jedoch stellten wir fest, dass die Farm ziemlich stark riecht. Zur Vorsicht haben wir die Lampe in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch mal bei offenem Deckel brennen lassen. Fazit: keine Flüchtlinge am Freitag, aber noch immer keine Würmer in der oberen Ebene. Wir haben dann noch etwas nachgefüttert, und dann ging es in den Pfingsturlaub. Dabei stand die Farm je nach Sonnenstand einen großen Teil des Tages im Schatten des Balkontisches.
Als wir heute aus dem Pfingsurlaub zurückkamen, stellten wir Schimmel auf ca. 1/3 der Fläche der oberen Ebene fest, es waren jedoch keine Würmer zu sehen. Die ganze Kiste roch jedoch penetrant. Wir haben dann in der Auffangschale nachgesehen, und hier fanden wir einen Brei vor, der erst nach genauem Hinsehen als die Reste unseren toten Würmer identifiziert werden konnte. Ferner fand sich ungefähr ein halber Liter Flüssigkeit in der Auffangschale.
Es scheint klar zu sein, dass die Wurmfarm beim schönen Wetter der letzten Tage zu warm geworden ist. Beim Durchwühlen der beiden Arbeitskästen, die wir bisher in Gebrauch hatten, haben wir bemerkt, wie warm das Material war. Scheinbar bietet der Balkontisch bei unserem Süd-Balkon nicht genug Schutz. Was sagt Ihr dazu? Vermutet ihr noch andere Ursachen?
Wir stellen uns jetzt folgende Fragen:
1. Ist der Süd-Balkon unserer Mietwohnung überhaupt für die Wurmkompostierung geeignet? Wir haben erst Mai, und im Hochsommer ist wesentlich höheren Temperaturen zu rechnen.
2. Haben wir überhaupt eine Chance, mit den noch vorhandenen Kokons die Farm wieder in Gang zu bekommen? Vor allem der untere Arbeitskasten scheint jede Menge Kokons zu enthalten.
3. Stimmte der Feuchtigkeitsgehalt der Wurmfarm? Es wurde immer beschrieben, dass das Substrat so feucht wie ein frisch ausgedrückter Schwamm sein soll. Meiner Meinung war es das, jedoch hatten wir in den zehn Wochen Betrieb, die ich immer noch als Anlaufzeit betrachte, keinen einzigen Tropfen Wurmtee in der Auffangschale (die Flüssigkeit heute stammt doch wohl von den toten Würmern?).
4. Ist eine Wurmfarm überhaupt für uns geeignet? Es müßte für uns nämlich im Urlaub möglich sein, die Farm auch mal für zwei Wochen sich selbst zu überlassen, ohne dass sich die Nachbarn über flüchtende Würmer beschweren bzw. dass alle Würmer eingehen. Im Keller möchten wir die Farm auch nicht stehen haben, dann hier wären flüchtende Würmer noch fataler.
Im Moment sind wir etwas traurig, weil alles scheinbar gerade so gut lief. Im unteren Kasten ist schon alles ziemlich gut verarbeitet, und wir sind sicher, dass wir in vier Wochen super Humus gehabt hätten.
Wir versuchen jetzt einfach nochmal die Kiste ein paar Tage stehen zu lassen und hoffen, dass noch ein paar Würmer aus den Kokons schlüpfen. Die toten Würmer haben wir entfernt, und die Auffangschale haben wir ausgewaschen. Damit ist auch der penetrante Geruch weg, und alles riecht wie ein ganz normaler Komposthaufen.
Für Tips und Anmerkungen, auch im Hinblick auf mögliche weitere Fehler unsererseits, sind wir dankbar.
Gruß aus Köln,
Friedwart