Kompostwürmer & Wurmfarmen

Hallo alle,

wir haben uns zwei Wurmkisten aus Holz gebaut (Naturwuchs Fichte, unbehandelt, verleimt), sie sahen prächtig aus, bis sie mit den Würmern, Startersubstrat und Nahrung (Gemüse, Kartoffelschalen, womöglich etwas zu feucht für den Anfang) befüllt wurden und sich rapide verzogen haben. Bei der einen Kiste bildete sich ein lange Riss in der Seitenwand (Gott sei Dank (noch) nicht so groß dass Würmer durchpassen), bei der anderen Kiste hat sich die Seitenwand an der Untenseite vom Holz weggebogen. Da wir vorhaben weitere Kisten zu bauen stehen wir nun natürlich vor einem Problem, dass ich auch trotz viel Recherche nicht ganz einschätzen kann.

Fest steht dass viele, funktionierende, Wurmfarmen aus Holz ebenfalls aus geleimter Fichte sind, liegt es also vllt nur an unserer Feuchtigkeit? Oder mangelnder Qualität des Holzes? Oder einfach Pech?

Oder sollte mn gänzlich anderes Holz nehmen, es evtl. ölen (anscheinend ist das noch ein atmungsakzeptable Behandlung), es evtl mit Metallschellen ummanteln?? Denn Massivholz ist ja nun auch massiv teuer, und kann sich auch verziehen, oder?

Hat irgendwer Ideen, Erfahrungen, Einsichten?

Mit ratlosen und gespannten grüßen
Zwetsch

Hallo Zwetsch,

erst einmal herzlich willkommen im Forum. Es freut mich zu hören daß Ihr Euch selbst Holzkisten gebaut habt, um darin Würmer zu züchten und Kompost in Humus umzuwandeln!

Du schreibst daß eine Kiste einen Riß bekommen hat und beide sich anständig verzogen haben. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn wenn man Holz naß macht, dann wird es sich weder verzieht noch reißen - auf jeden Fall nicht aufgrund der Feuchtigkeit! Erst wenn Holz trocknet, dann kann es reißen und sich verziehen!

Das was bei Euch passiert ist, das kann ich gar nicht richtig nachvollziehen. Nur mit schlechter Qualität des Holzes ist es eigentlich nicht zu erklären!?

Klar Fichte- und Tannenholz ist nicht gerade das formstabilste Holz, aber dermaßen zu verziehen bei etwas Feuchtigkeit aus dem Substrat, das macht mich etwas ratlos.

Holz aus der Verpackungsindustrie, zum Beispiel Wegwerfpaletten oder Kisten in den zerbrechliche Ware transportiert werden, das ist absolut nicht spannungsarm dieses Holz. Das verzieht sich schon beim hinschauen!

Vielleicht solltet Ihr es mal mit Leimbinderbrettern aus Fichte und Tanne probieren?

nachdenkliche Grüße
Flomax

Leimholz wuerde ich gar nicht nehmen, sondern Rauhspund oder Hobeldielen. Wir haben ein Hochbeet aus Rauhspund, da ist nix verzogen.

@zwetsch: Ich kann deine Erfahrungen bestätigen, bei meiner Holzkiste (ebenfalls verleimtes Fichtenholz) hat sich auch alles verzogen und ist auch teils gebrochen. Die gebrochenen Teile hab ich mit Metallschienen wieder zusammengeschraubt, haltet seitdem recht gut.
Ich kann dich aber beruhigen, aus den entstandenen Ritzen werden keine Würmer flüchten wollen. Die lieben das Klima in der Box und haben überhaupt kein Bedürfnis abzuhauen, solange du in der Wohnung nicht ein Klima wie im Regenwald hast.
Von bisherigen Beobachtungen gehe ich davon aus, dass die Fichtenholzkisten etwa 2-3 Jahre halten werden, bevor sie sich höchstwahrscheinlich auflösen werden…

Krsna hat dir ja bereits geantwortet, jedoch wollte ich auch nochmal auf sein "Projektseite" verweisen:
viewtopic.php?f=10&t=754

Gruß Daniel

Hallo zusammen,

wenn Holz feucht wird dehnt es sich aus und Holz wo trocknet zieht sich zusammen.
Da es in der Kiste feucht ist und aussen trocken kommt es zu einem ungleichen verhalten des Holzes und kann reissen oder verzieht sich.
Auf die dicke des Holzes kommt es sicher auch an, und ich würde sonnst Hartholz ab einer dicke von 3 cm empfehlen.
Für so eine Wurmkiste könnte eine Schaltafel das richtige sein.
Die haben Kunststoffbeschichtungen wo das Wasser abweist und es können sich keine Stoffe davon lösen.
Die Schaltafel gibts ab ca. 13€ /m².
Bezüglich Belüftung müssen dann Öffnungen vorgesehen werden da durch die Schaltafel keine Luft geht.

Gruß Mäx

Naja, der Sinn der Holzkisten war ja, eben kein Plastik zu verwenden…

Hey hey,

erstmal vielen Dank für die ganzen hilfreichen Antworten! Haben bei den bestehenden Kisten erstmal die auseinanderdriftenden Ecken zusammengewinkelt, sieht alles soweit ganz gut aus und mehr Verzug gabs auch nicht. Werden die neuen aber Mal mit Dielenholz versuchen ...

Guten Gruß
Zwetsch

Die haben Kunststoffbeschichtungen...

Dann sind die aber auch nicht mehr luftdurchlässig, welches sehr schnell zu Staunässe und fehlendem Sauerstoff führt. Daher haben die Plastik Wurmkisten so viel Ebenen; da kommt überall Luft ran...

Wurmmann hat geschrieben:

Die haben Kunststoffbeschichtungen...

Dann sind die aber auch nicht mehr luftdurchlässig, welches sehr schnell zu Staunässe und fehlendem Sauerstoff führt. Daher haben die Plastik Wurmkisten so viel Ebenen; da kommt überall Luft ran...

Oder man baut es nach dem "Flow through" Prinzip eher Kaminartig auf. Das wird ja sogar mit Plastikbehältern erfolgreich praktiziert.