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Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Mo 22. Okt 2012, 17:16
von Flomax
Hallo Bokashifreunde und -experten,
die milchsaure Vergährung von Essensresten und Lebensmitteln allgemein hat zur Folge daß die Endprodukte einen recht sauren ph-Wert haben. Es ist sogar ein Qualitätsmerkmal wenn der Bokashi einen ph-Wert von 3,5 aufweist.
So ein ph-Wert ist allerdings für unsere Würmer zu sauer. Ergo bleibt nur die "Vererdung" in richtiger Gartenerde/im Boden.
Jetzt habe ich aber in einigen YouTube-Videos von amerikanischen Wurmfarmern gesehen, daß diese den Bokashi einfach in die Wurmfarm stecken und behaupten daß die Würmer selbigen lieben würden!
Spinnen nun die Amis? Oder wir? Oder machen wir uns da zu viele Gedanken über ph-Wert und dergleichen?
Gruß
Flomax
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Do 25. Okt 2012, 06:20
von memilm
hi Flomax,
ich denke diese Produkte wenn für Katzen und Hunde funktionieren sollten Sie auch für andere Tierarten passen.
http://www.em-sanierung.de/196/Online-Shop.html
gruß,
memilm
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Do 25. Okt 2012, 06:39
von memilm
hi Flomax,
ich habe alle deine 3 Forumanfragen gelesen und leider der Antwort auf die andere Frege hier gepostet.
könntest du welche youtube links hier posten wo du das gesehen hast?
gruß,
memilm
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Di 4. Dez 2012, 16:32
von Wurmmann
Also ich habe noch nie eine vernünftige Kombination aus Bokashi Substrat und Kompostwürmern hinbekommen. Sicherlcih finden Kompostwürmer vererdetes Substrat interessant, aber dann ist der pH Wert auch eher gegen 5.
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 01:24
von Kurt Walter Lau
Hallo zusammen,
ich würde das Bokashi nicht pur an die Wurmkulturen geben, denn den Würmern wird es schlicht noch zu sauer sein. Entscheidend dafür sind die Milchsäuren der Milchsäurebakterien im und am Bokashi. Wenn das Bokashi im Verhältnis 1:1 mit Gartenerde gut vermischt wird und sich drei, vier Tage angleichen" kann, futtern es die Würmer so nach und nach. Besser ist aber, diese Bokashi-Gartenerde-Mischung mit leicht angerotteten Küchenabfällen zu bereichern, ebenfalls ein paar Tage stehen zu lassen und dann den Würmern anzubieten. Eines der bekanntesten und ältesten Bokashi-Produkte wird aus der MikroVeda-Effektive Mikroorganismen (EM)-Gemeinschaft erzeugt. Sie besteht aus 15 (!) verschiedenen so genannten Mikroorganismenstämmen. Die meisten Vertreter entstammen der großen Gruppe der Milchsäurebakterien (Lactobacillus spec.). Außerdem mit dabei sind Hefen und so genannte Photosynthesebakterien. Letztere sind die eigentlichen Stars an und im Bokashi. Sie sind in erster Linie für einen ausgewogenen Fermentationsvorgang bei der Herstellung des Bokashi verantwortlich. Sie gehören zu den ältesten Lebewesen unseres Mutterplaneten Erde und zeichnen sich geradezu alles Alleskönner aus.
Mit mikrobiellen Grüßen,
Kurt Walter Lau
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 08:00
von memilm
hi,
ich wollte nochmal fragen wie ich das praktisch umsetzen kann.
Hier ist meine darausrezultierte vorgehensweise:
1.Bokashi eimer ist voll und 2-3 Wochen gereift.
2.Hälfte von Bokashi-Eimer Inhalt wegnehmen und die restliche Hälfte mit Gartenerde vermischen
3.Der Eimer mit vorher gewonnene Gemisch 3-4 Tagen im Keller "reifen" lassen(Zugedeckt? mit/ohne Luft? Welche Temperatur minimum? Andere Aktionen nötig?)
4.Der Inhalt der Eimer zu Wurmfarm weitergeben.
Ist das richtig so?
Gruß,
memilm
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 08:29
von Wurmmama
Nun, die meisten haben eine kleine Wurmfarm, welche auf dem Balkon oder so steht. Die ideale Mischung, wenn ich das so richtig interpretiere, sollten 1/3 Bokashi, 1/3 Gartenerde und 1/3 verrottete Kuechenabfaelle sein. Damit haette man eine recht grosse Menge an Material, welches erst einmal in der Wurmfarm untergebracht sein will (ohne, dass diese kippt, oder sonstige Sperenzchen veranstaltet).
Wie lange kann/koennte/sollte man dieses vorbereitete Wurmfutter aufbewahren?
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Mi 5. Dez 2012, 10:47
von Kurt Walter Lau
Hallo zusammen,
so kann man/frau es machen. Der Behälter muss, im Gegensatz zu einem gefüllten Bokashieimer, nicht luftdicht verschlossen sein, weil ein weiterer Fermentierungsvorgang (anaerob) nicht mehr notwendig ist. Der Behälter sollte natürlich nicht einfrieren. Jetzt über den Winter wären Temperaturen zwischen plus fünf und 10 Grad Celsius optimal. Die Standzeit bis zu einer endgültigen Besiedlung mit unseren Würmern kann je nach Temperatur zwischen vier und sechs Wochen betragen. Wichtig ist nur, dass kein Schimmel auftritt.
Mit mikrobiellen Grüßen!
Kurt Walter
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Do 6. Dez 2012, 07:29
von memilm
hi,
also bei mir im Gartenhäuschen wird es zu kalt, eben wie da draußen.
Im Keller sind bei mir 20 Grad da die Heizung läuft, also etwas zu warm plus die Geruchsentwicklung.
Wäre die beste Lösung das fertige Bokashi im Säcke zu füllen, diese zu schliessen, bei 20 Grad zu lagern und wenn der Frühling da ist im Garten zu verbringen?
Gruß,
memilm
Re: Kann Bokashi Wurmfutter sein?
Verfasst: Do 13. Dez 2012, 12:23
von Kurt Walter Lau
Hallo memilm,
man könnte eine Überwinterung so wie von Dir beschrieben durchaus auch in einem wärmeren Keller durchführen. Hier würde ich dann aber anraten, alles organische Material zur Sicherheit noch mit einem flüssigen EM-Präparat, wie z.B. mit "ProMilieu TERRA" tropfnass einzusprühen, um "Fehlgärungen" vorzubeugen, die unerwünschte Schimmelnester und unangenehme Gerüche produzieren könnten.
Eine ganze "Reihe" der Effektiven Mikroorganismen kommt mit sehr wenig bis gar keinem Sauerstoff auch prima klar. Diese Mikros verhalten sich fakultativ, d.h. sie kommen, je nach Ausgangslage, mit Luftsauerstoff gut zurecht oder existieren auch ganz gut ohne Luftsauerstoff.
Für unser Bokashi im Kunststoffsack bedeutet dies, dass sie darin ohne viel Luftsauerstoff bis zum Frühjahr leben können. Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit stoffwechseln sie weiter.
Ich empfehle am liebsten eine kühle Überwinterung der Mikros am und im Bohashi. Der Grund hierfür ist einfach: sie verausgaben sich durch Stoffwechselprozesse nicht so stark und sind im folgenden Frühjahr in unseren Böden und an unseren Pflanzen einfach fitter.
Mit mikrobiellen Grüßen,
Kurt Walter