richtig kalken?

Kompostwürmer für den Garten oder als Futtertier? Fragen zu den Spezies: Eisenia foetida, Dendrobaena veneta oder doch ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) ? Dann bist Du hier richtig!
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dynamind
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Re: richtig kalken?

Beitrag von dynamind »

Ähem...deine Tochter hat leider recht. :P

Alle Klimakatastrophen in meinen Wurmfarmen habe ich selbst ausgelöst und es war eigentlich immer irgenwwie auch Überfütterung im Spiel. Warum sollten deine Würmer eigentlich eine Proteinvergiftung haben? Wenn du kein Brot oder Mehl fütterst dürfte das eher gar nicht vorkommen.

Einige wichtige Lehren die ich aus meinen Katastrophen gelernt habe:
- Es ist immer besser nichts zu tun als das falsche
- Mit der Zeit wird fast jeder Fehler von der Natur selbst behoben - auch wenn man gar nicht mehr eingreift (die Farm erholt sich sogar, wenn man sie aus Versehen mit einer Heissrotte gekocht hat mit den vorhandenen Kokons innerhalb von einigen Monaten. Nur wenn sie total feucht ist muss man durch Eingriff dafür sorgen dass sie trocken wird - das kann aber auch schon das öffnen des Deckels sein)
- Mit zusätzlichem Futter, Mineralpellets, Heilerde, Gesteinsmehl usw. ist einer umgekippten Farm weniger zu helfen als durch "Finger weg und durch" bzw. einfach nur Pappe rein und trocken legen.
- Die Würmer sind schneller überfüttert als ausgehungert (Meine Würmer überleben sogar in fast völlig durchgearbeitetem Substrat noch in grosser Anzahl)

Aber per Ferndidagnose kann man eh schwer ein Urteil fällen. Was du beschreibst klingt für mich ein bisschen nach Ammonikvergiftung durch faule Stellen. Wenn das nicht die ganze Farm betrifft kannst du das aussitzen bzw. einfach nur mit Pappe gegensteuern. Die Pappe kannst du auch einfach oben auflegen. Sobald sie oben nicht mehr feucht wird keine neue mehr zugeben. Wenn die Farm nicht mehr zu zu feucht ist kannst du irgendwann auch wieder gaaaanz langsam anfangen zu füttern aber nur an einer Stelle erstmal und nicht flächig über die ganze Oberfläche.
floralila
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Re: richtig kalken?

Beitrag von floralila »

hallo zusammen,
mit neu gestalteter wurmkiste am start und , dynamind, du hast wohl recht- ammoniak scheint wirklich am ehesten das problem gewesen zu sein- zu wenig substrat in zu hohem behältnis und zu viel zerknüllte zeitung- muss o2-mangel gegeben haben, weil überfütterung wars in keinem fall. allerdings hats nur da gemüffelt, wo ganz unten zwei kleine fäulnisherde durch 2 entseelte würmer entstanden sind, die langsam in die ewigen jagdgründe hinein aufgelöst haben... drum hab ich ja wohl inuitiv jeden abend bissl gelockert und dami gelüftet, aber mit der breiteren und flacheren kiste und diesem kokoszeug scheints so schwer nicht werden zu können, wies aussieht. bisher hab ich noch keine löcher unten, wie vorher , oder an der seite, nur die grifföffnungen lassen o2 rein, mal schauen, ob das ein problem geben könnte. aber da ich bisher keinen wurmtee hatte und es trotzdem gut feucht war ohne nass zu sein, hege ich hoffnung 8-) ...

liebe grüße
fruehling2013
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Re: richtig kalken?

Beitrag von fruehling2013 »

Hallo Ihr,

wieder so ne Frage vom Wurm-Dau, diesmal auch vom Chemie-Dau *bmg*
Hati hat geschrieben:Hallo liebe Leute
Würmling hat geschrieben: Zum Kalk: es ist gelöschter Gartenkalk
Gelöschter Kalk oder auch Löschkalk hat in eurem Substrat mit lebenden Organismen nichts zu suchen.
Ebenso ungelöschter Kalk oder Brandkalk
Gartenkalk ist oft Dolomitkalk der z.B 60% Calziumcarbonat und 30% Magnesiumcarbonat enthält.
Dolomitkalk kann genommen werden um den PH Wert mit lebenden Würmern und Kleinstlebewesen zu erhöhen.
Der Magnesiumanteil ist aber nicht ganz das wahre und ist nur für spätere Pflanzen wichtig. Besser wäre Kohlensaurer Kalk oder auch CaCO3 mit z.B 95 %.
Hier eine Übersicht der Kalkformen
Calciumoxid, auch gebrannter Kalk, Branntkalk, ungelöschter Kalk, Kalkerde oder Ätzkalk, ist ein weißes Pulver, das mit Wasser unter starker Wärmeentwicklung reagiert. Absolut ungeeignet
Calciumhydroxid (auch: gelöschter Kalk, Löschkalk, Kalkhydrat, Hydratkalk) ist das Hydroxid des Calciums. Absolut ungeeignet.
Und hier was ihr bedenkenlos nehmen könnt um den PH Wert anzuheben.
Calciumcarbonat (fachsprachlich), Kalziumkarbonat oder in deutscher Trivialbezeichnung kohlensaurer Kalk
Dieser Kalk ist z.B aus Kreidevorkommen oder Kalkstein.
Je feiner je schneller ändert sich der PH Wert. bei einer Körnung von >1mm dauert es Monate. Bei Körnung<0,06 mm habt ihr am nächsten Tag schon ein brauchbares Substrat.
Gartenkalk hat oft eine grobe Körnung die euch nicht sehr viel bringt um schnell den PH Wert zu steuern,ist ja auch für Langzeitversorgung der Pflanzen gedacht.
Ihr solltet also auf der Packung nach 90-95% CACO3 schauen und eine feine Körnung unter z.B. 0,1mm, dann habt ihr genau den richtigen Kalk.
Obiges hab ich mir jetzt so oft durchgelesen, ich kapier's nicht :( .
Ich hab mir nen Sack Dolomitkalk von Toom geholt, da steht 'kohlensaurer Kalk' drauf. Ok hat nur 55% CACO3 (Rest Magnesium) und die Körnung ist grob, aber das kann ich ja in der Kräuter Schale mörsern und muss evtl. wegen des geringeren Kalkgehalts mehr nehmen oder öfter untermischen.
Gibt's denn Dolomitkalk in verschiedenen Darreichungsformen? Gelöscht und als kohlensauren Kalk?
Schadet Magnesium meinen kleinen Freunden oder lassen sie's einfach links liegen und mögen den Kalk dann auch nicht?
Sollte ich doch besser den Vogelsand mit Muschelkalk nehmen? Aber den gibt's ohne Anisöl scheinbar gar nicht, oder?
Peiner Hüttenkalk mit Ton, Erde und Schwefelbeimischung geht gar nicht, oder?

Sorry wegen der vielen Fragen.....ich hoff auf euer Verständnis.

Gruß
Birgit
Wurmmama
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Re: richtig kalken?

Beitrag von Wurmmama »

Vogelsand habe ich auch schon genommen, ohne besondere Vorkommnisse.
wurmige Grüße
Wurmmama
Hati
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Re: richtig kalken?

Beitrag von Hati »

.
Zuletzt geändert von Hati am So 26. Apr 2015, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.
fruehling2013
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Re: richtig kalken?

Beitrag von fruehling2013 »

Hallo Hati,

dank dir sehr für dein Angebot mir ne Adresse für einen 25 kg Sack wormy-tauglichen Kalk zu schicken. Ich werd's nicht annehmen können.
Ich musst richtig schmunzeln, als ich mir's bildlich vorgestellt hab: noch ein Riesensack in der vollgestopften Mini-Wohnung. Naja, obwohl, unterm Küchentisch steht bisher nur die Darre mit den überzähligen Obst- und Gemüseresten für die Damen und Herren. Wenn ich den Tisch auf Klötzchen stell, müsst der Sack drunter gehen :lol: . Is zwar ein Scherz, aber auch Realität!
Dann kriegen sie halt Dolomitkalk feinstgemahlen ab jetzt. Mahlzeit!

Gruß
Birgit
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Blub
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Re: richtig kalken?

Beitrag von Blub »

Flomax hat geschrieben: Sa 27. Okt 2012, 09:53 ... Ist das ungelöschter Kalk? Den würde ich dann nicht nehmen, denn der reagiert mit Feuchtigkeit heftig! Wenn man ihn auf die Haut bekommt, dann kann man Verbrennungen davontragen.

...

Urgesteinsmehl ist nie verkehrt. In Maßen alle 2-3 Wochen eingestreut, verbessert es das Entergebnis auf jeden Fall!

Bei meinem Urgesteinsmehl steht auch drauf "22% basisch wirksame Bestandteile (als CaO)"
Also ungelöschter Kalk. Ist das bei Gesteinsmehl normal und unproblematisch, oder sollte ich das nicht verwenden?

Und wenn vorher in Wasser gemischt /nasses Futter?

Es steht drauf auch für Kompostierung, ich dachte das wäre ok. aber wenn man Löschkalk auf keinen Fall rein machen soll, wäre schlecht, hab das immer rien gemacht.
Zuletzt geändert von Blub am Di 8. Dez 2020, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: richtig kalken?

Beitrag von Blub »

Wurmmann hat geschrieben: Di 29. Jan 2013, 10:15 In meiner privaten Kiste (wo ich fast nie den pH Wert messe) kalke ich nur extra wenn ich bemerke das sich die Enchyträen (also die vielen kleinen Weisswürmer) stark vermehren. Ich füttere aber auch kaum Obst und gebe immer den Mineral Mix dazu.

....
ich hab noch nie solche Würmer bei mir beobachtet, ist das ein schlechtes Zeichen?
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Re: richtig kalken?

Beitrag von Blub »

Wenn man kein Brantkalk (CaO) in den Kompost einbringen darf, darf ich also auch nicht dieses Urtgesteinsmehl einbringen?
https://wurmwelten.de/shop/dia-bas-urgesteinsmehl.html
Warum ist in diesem Urgesteinsmehl Brennkalk drinnen?
Ist das nur für hartnäckige Fälle?



Flomax hat geschrieben: Sa 27. Okt 2012, 09:53 ... Ist das ungelöschter Kalk? Den würde ich dann nicht nehmen, denn der reagiert mit Feuchtigkeit heftig! Wenn man ihn auf die Haut bekommt, dann kann man Verbrennungen davontragen.

...

Urgesteinsmehl ist nie verkehrt. In Maßen alle 2-3 Wochen eingestreut, verbessert es das Entergebnis auf jeden Fall!

Es gibt ja auch "saure" Gesteinsmehle. Die sollen nicht geeignet sein, hab ich gelesen.
Also ist Urgesteinsmehl scheinbar nicht ansich in Ordnung?
Ich nehme mal an, dass nicht alle geeignet sind?
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Trulllla
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Zusammensetzung Urgesteinsmehl Wurmweltenshop

Beitrag von Trulllla »

Blub hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 20:44 Wenn man kein Brantkalk (CaO) in den Kompost einbringen darf, darf ich also auch nicht dieses Urtgesteinsmehl einbringen?
https://wurmwelten.de/shop/dia-bas-urgesteinsmehl.html
Warum ist in diesem Urgesteinsmehl Brennkalk drinnen?
Ist das nur für hartnäckige Fälle?

Es gibt ja auch "saure" Gesteinsmehle. Die sollen nicht geeignet sein, hab ich gelesen.
Also ist Urgesteinsmehl scheinbar nicht ansich in Ordnung?
Ich nehme mal an, dass nicht alle geeignet sind?
Bzgl der Zusammensetzung des Urgesteinsmehls vom Wurmweltenshop und warum da Branntkalk drin ist, versuchen wir doch mal den Wurmmann herbeizurufen.
Wurmmann hat geschrieben:
Frohe Weihnachten allerseits!
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