Ein Gewächshaus gehört für viele Hobbygärtner auf dem eigenen Grundstück schon längst zum Standard. Damit hier die „reiche Ernte“ auch im Winter (und bei nächtlichen Minusgraden) nicht ausbleibt, ist eine verlässliche Heizung ein ausschlaggebender Faktor und eine Teelichtheizung kann man sogar leicht selbst bauen.
Nutzen Sie Ihr Gewächshaus – auch in der kalten Jahreszeit!
Leider bleibt das Gewächshaus vieler gartenaffiner Menschen in der Zeit zwischen November und Januar immer noch viel zu häufig ungenutzt. Dabei ist es so einfach, auch in der kalten Jahreszeit das frische, eigene (!) Gemüse und Obst zu genießen.
Mittlerweile werden mehrere verschiedene Heizungsvarianten angeboten. Doch wie unterscheiden sich die einzelnen Funktionsweisen eigentlich voneinander und welche ist die umweltfreundlichste?
So beheizen Sie Ihr Gewächshaus im Winter: Die elektrische Variante
Die elektrische Gewächshausheizung gehört wohl zu den praktischsten Lösungen in diesem Bereich. Sie braucht weder Sauerstoff, noch entwickelt sie Abgase. Letzten Endes profitieren Ihre Pflanzen damit nicht „nur“ von der entstehenden Wärme, sondern auch von der Tatsache, dass sie nicht durch die Nebenprodukte einer Verbrennung in Mitleidenschaft gezogen werden. Bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation jedoch immer auch, dass die Stromkosten durch den Betrieb der elektrischen Gewächshausheizung steigen können. Die Umweltverträglichkeit hängt natürlich fast zu 100% damit zusammen, wie der Strom produziert wurde. War es ein Solarmodul auf dem Dach oder ein Braunkohle Kraftwerk?
Die Gasheizung
Wer keine Lust auf Kabel im Gewächshaus hat, kann sich auch für die Nutzung einer Gasheizung entscheiden. Diese Heizungsart eignet sich für mittelgroße Gewächshäuser mit einer Fläche von circa 25 bis 30 Quadratmetern. Der Betrieb der Gasheizung im Gewächshaus ist günstiger als der der elektrischen Form, erfordert jedoch ein regelmäßiges Kontrollieren der Flaschen mit Hinblick auf ein notwendiges Auswechseln.
Die Petroliumheizung
Diese Art der Heizung ist eher für das Realisieren der richtigen Temperatur im kleinen Gewächshaus geeignet. Die Leistung ist hier deutlich niedriger als bei den anderen vorhergehenden Modellen. Als vorteilhaft wird von vielen Gärtnern hier jedoch die vergleichsweise lange Brenndauer empfunden. Gegen Petroleum selbst spricht natürlich die Endlichkeit der Ressource, wobei viele Modelle auch mit Bio-Lampenöl betrieben werden können.
DIY: Die Teelichtheizung
Wer nicht nur gärtnern, sondern etwas handwerkschaftliches Geschick hat, kann auch die Nutzung einer Teelichtheizung in Betracht ziehen. Ein Teelichtofen ist eine gute Möglichkeit um die Temperatur in einem Gewächshaus zu um ein paar Grad zu heben, ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Es sind nur wenige alltägliche Materialien nötig, und die meisten können sogar recycelt werden. Der Bau einer solcher Teelichtheizung ist ein einfaches und spaßiges Projekt.
Benötigte Materialien:
- Ein Tonuntersetzer ca. Ø 24cm
- 2 Blumentöpfe mit unterschiedlicher Größe (ca. Ø 24 und Ø 16cm)
- 3x Muttern M10
- 6 Unterlegscheiben Karosseriescheiben M10
- Eine 3cm lange Verbindungsmutter M10
- Eine 10er Gewindestange
Benötigte Werkzeuge:
- Eine Bohrmaschine mit 10er Bohrer
- Eine Metallsäge
- Schraubenschüssel für M10
- Eventuell 250ml Gips zum Ausfüllen des Bodens
Und etwas handwerkschaftliches Geschick.
Teelichtheizung Anleitung
Zunächst markieren sie die Mitte des Tonuntersetzers. Das funktioniert am einfachsten in dem sie einen der Blumentöpfe mittig auf den Tonuntersetzer stellen und das Loch am Boden des Blumentopfes zum Markieren verwenden. An der markierten Stelle bohren sie nun ein Loch mit der Bohrmaschine.
Als nächstes nehmen sie die Gewindestange zur Hand und sägen sie mit der Metallsäge ein 20cm langes Stück zu.
Drehen sie nun den Tonuntersetzer auf den Kopf und stecken sie die Stange durch das gebohrte Loch. Stecken sie von oben eine Unterlegscheibe über die Gewindestange auf den Tonuntersetzer und fixieren sie diese mit einer Mutter. Lassen sie dabei aber 2-3cm der Stange unten herausstehen, damit sie dort auch eine Unterlegscheibe und eine Mutter drauf schrauben können.
Dann schrauben sie von oben eine Mutter auf die Gewindestange und dort kommt eine Unterlegscheibe drauf.
Hier schieben sie nun den ersten kleineren Tontopf drauf, gefolgt von einer Unterlegscheibe, der Verbindungsmutter, einer normalen Mutter und einer weiteren Unterlegscheibe. Diese Reihenfolge sorgt für einen guten Abstand zwischen den Tontöpfen. Das verlangsamt die Abgabe der Wärme.
Jetzt kommt der größere Tontopf drauf oben auf. Fixieren sie diesen noch mit einer letzten Unterlegscheibe und Mutter.
Um der Heizung einen noch sicheren Stand zu geben, ist es sinnvoll die untere Schale mit Gips oder Zement auszugießen. Vergessen sie nicht, zum Schluss alle erreichbaren Schrauben noch einmal fest zu ziehen.
Optional können sie oben auf die Gewindestange, wie in unserem Beispiel, eine Hutmutter anstelle einer normalen Mutter schrauben, um dem Teelichtofen etwas „Glamour“ zu verleihen 😉
Wählen Sie Brennmittel aus nachhaltigen Quellen (Rapsöl) und recycelte Tontöpfe um Ihre Heizung so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Aus Sicherheitsgründen sollte die Teelichter besser nicht unbeaufsichtigt abgebrannt werden. Es sollte sich nichts brennbares innerhalb eines 5 m Radius befinden. Beim Umgang mit offenen Flammen oder unbeaufsichtigten Geräten ist immer die Bedienungsanleitung genauesten zu befolgen und alle brennbaren Materialen zu entfernen. Wir empfehlen eine Feuerlöscher bereit zu halten. Die Teelichtofenheizung wird sehr heiß, bitte fassen Sie sie nicht direkt an, nachdem die Teelichter ein paar Minuten an waren. Wir können keine Haftung für Fehler übernehmen!
Viel Spaß beim Basteln und bleibt sicher!
Hallo Herr Wurmmann,
Gute Idee mit deiner Kerzenheizung. Leider brennen die Teelichter nicht allzu lange. Meine Freundin benutzt ein Grablicht dazu. Einfach auf Keramikuntersetzer stellen, Blumentopf darüber. Fertig! Das Loch im Topf ist ausreichend als Sauerstoffzufuhr für die Kerze. Mit 2 solcher Kerzen beheizt sie ihr mittelgroßes Gewächshaus, allerdings nicht den ganzen Winter.
Herzliche Grüße aus Oberbayern
Bitte keinesfalls zuhause verwenden, da giftige Gase entstehen können.
Mehr als bei anderen Kerzen?
Wer eine mobile Wurmfarm hat (z.B. WurmCafe oder vgl Produkte), kann diese auch einfach im Winter ins Gewaechshaus stellen. Dann haben es die Wuermer waermer und die bei der Umsetzung der Kuechenabfaelle entstehende Waerme und ggf CO2 steht dann den Pflanzen zur Verfuegung.
Ist vielleicht die bessere Alternative zu Erdoel-basierten Teelichtern in der Wegwerfaluminium-schale wo man sich seinen Feldsalat im Gewaechshaus gleich noch mit Feinstaub bzw Russ einnebelt.
Nur so ein Gedanke
Völlig richtig!
Deine Teelicht-Heizung ist sicher ein funktionales Gerät – allein ihr Kostenbedarf am Energieverbrauch schreckt mich ab. Teelichte sind um ein vielfaches teurer als andere Wärmequellen. Meine Würmer fühlen sich auch im Winter im Komposthaufen ganz wohl. Die Bodentemperatur im Gewächshaus ist auch mit Verrottung anhebbar.
Viele Kompostgrüße
Andreas
Da haben Sie absolut recht!
Gut zu wissen, dass es auch Möglichkeiten gibt, Ihr Gewächshaus im Winter zu nutzen. Das würde ich auch gerne tun.