Zu den Besonderheiten eines sogenannten „Bokashi-Komposthaufens“ gehört es, dass in ihm effektive Mikroorganismen dafür sorgen, dass die organischen Materialien schneller zersetzt werden.
Zeitgleich werden wichtige Nährstoffe im Kompost gespeichert, die dann wiederrum der Vegetation im Garten zugutekommen können. Der entstehende Dünger bietet zudem auch bodenverbessernde Eigenschaften und kann so dazu führen, dass in Zukunft noch mehr Gartenträume verwirklicht werden können.
Viele Hobby- und auch Profigärtner haben schon den praktischen Bokashi Komposthaufen für sich entdeckt und nutzen die Vorteile, die sich mit ihm verbinden lassen.
Wer sich für einen Komposthaufen mit effektiven Mikroorganismen entscheidet, profitiert nicht nur von einem erstklassigen Dünger, sondern auch von einer vergleichsweise einfachen Handhabung und einem hohen Nutzerkomfort. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Komposthaufen ist eine Umschichtung bei einem Komposthaufen mit effektiven Mikroorganismen beispielsweise nicht notwendig.
Dadurch nehmen diese Varianten weniger Platz in Anspruch. Doch wie kann eigentlich ein Bokashi-Komposthaufen selbst angelegt werden?
Grundsätzlich handelt es sich hierbei um kein schwieriges Unterfangen. Es müssen jedoch einige Regeln beachtet werden, damit in vollem Umfang profitiert werden kann. In diesem Text wurden alle wichtigen Informationen zur Anlegung des Komposthaufens zusammengetragen und verständlich formuliert. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, um sich in die Materie einzulesen, kann von einem effektiven „Extra“ im heimischen Garten profitieren.
Wo sollte der EM-Komposthaufen aufgeschichtet werden?
Der Ort, an dem der Komposthaufen aufgeschichtet werden soll, sollte gut gewählt werden. Denn: einmal platziert, wird es schwer, „umzuziehen“.
- Zunächst ist es wichtig, dass den Haufen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die obere Schicht des Komposts austrocknet und die effektiven Mikroorganismen (und andere kleinste Lebewesen) nicht die volle „Leistung“ bringen können. In der Folge würde das Ergebnis nicht den Erwartungen entsprechen. Unter einem Baum oder im Schatten von Sträuchern kann der Kompost richtig arbeiten. Falls sich im eigenen Garten kein schattiges Plätzchen finden lässt und Sonneneinstrahlung unvermeidlich ist, sollte der Haufen in regelmäßigen Abständen gewässert werden. Auch auf diese Weise können (noch vertretbare) Bedingungen geschaffen werden. Wer sich auf der Suche nach einer Alternative zum Wässern befindet, sollte auf einzelne Holzbretter setzen. Diese können, entsprechend montiert, auch als Schattenspender dienen.
- Des Weiteren sollte der Komposthaufen einfach mit der Schubkarre zu erreichen sein, um den Dünger leicht zu entnehmen und neuen Kompost anzusetzen. Praktisch ist es zudem, wenn sich der Haufen in der Nähe des befindet. Auf diese Weise können die Gartenabfälle schnell und einfach auf den Komposthaufen abtransportiert werden.
ACHTUNG: Der Behälter, der den Haufen umgibt, muss unten offen sein, damit Bodenlebewesen überhaupt erst die Möglichkeit haben, in den Kompost zu gelangen. Damit anderen Tieren, wie zum Beispiel Wühlmäusen und anderen Nagern, der Zutritt verwehrt bleibt, macht es Sinn, auf ein engmaschiges Metallgitter am Boden zu setzen. Die Wände sollten Regenwasser die Chance bieten, unkompliziert auszutreten. Auf diese Weise wird eine Flüssigkeitsansammlung im Inneren vermieden.
Auf der Suche nach dem richtigen Kompostbehälter
Es ist nicht schwer, einen handelsüblichen Behälter für einen Komposthaufen ausfindig zu machen. Diese Modelle werden in verschiedenen Materialien angeboten. Sie bestehen meist aus Kunststoff, Holz oder Metall. Wer möchte, kann sich seinen Kompostbehälter auch selbst bauen. Hierfür eignen sich beispielsweise eine alte Regentonne, Holzbretter und Steine. Auch im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen für die DIY Variante. Eine weitere Alternative: das natürliche Modell. Es wird frei unter einem Baum oder einem anderen schattigen Plätzchen angelegt.
Achtung! Wer sich für einen Bokashi Komposthaufen entscheidet, sollte wissen, dass sich Schnell- und Thermokompostoren nicht als Behälter eignen. Die Temperaturen in diesen Konstrukten sind viel zu hoch und die nützlichen und willkommenen Mikroorganismen würden unter diesen Bedingungen abgetötet. Wer noch einen Thermokompostor übrig hat, kann alternativ auch den Boden und den Deckel weglassen. Somit sollten die Mikroorganismen ausreichend „abgekühlt“ werden.
Am allerbesten eignet sich jedoch ein offenes System. Die entsprechenden Modelle bieten die optimalen Bedingungen zur Produktion eines bodenverbessernden Düngers.
Wie sieht der perfekte Bokashi-Komposthaufen aus?
Nur dann, wenn in Bezug auf die verwendeten Materialien und Bestandteile keine Kompromisse eingegangen werden, kann auch in vollem Umfang vom Bokashi-Kompostor profitiert werden.
Das Wichtigste vorab: Der Kompost selbst muss auf einem ausgeglichenen Verhältnis von feuchten und trockenen Materialien basieren. Zudem müssen die Materialien gleichmäßig auf dem Haufen verteilt werden. Eine trockene Schicht von ca. 15 bis 20 Zentimetern kann schon ausreichen, um die Mikroorganismen an ihrer Arbeit zu hindern. Den Organismen ist es dann nicht möglich, alle Schichten des Komposthaufens zu erreichen und der produzierte Dünger entspricht nicht den gewünschten Ergebnissen.
Allgemein gilt zudem auch: je kleiner das Kompostmaterial, umso besser wird die Düngerproduktion. Deshalb empfiehlt es sich, grobes Schnittgut zunächst klein zu schneiden, ehe es seinen Weg in den Behälter findet. Ansonsten ist der EM Komposthaufen sehr unkompliziert. Unter anderem können über ihn:
- frische Küchenabfälle
- Rasenschnitt
- weitere natürliche Abfälle, die während den gängigen Gartenarbeiten anfallen
entsorgt werden. Am Ende sollte alles gut miteinander vermischt werden, um das beste Endprodukt zu erzielen.
Wie sollte ein Komposthaufen mit effektiven Mikroorganismen gepflegt werden?
Mittlerweile gibt viele Produkte, die sich zur Kompostpflege eignen. Die entsprechenden Produkte mit effizienten Mikroorganismen werden meist mit Wasser verdünnt und auf dem Komposthaufen verteilt. In der Pflege sind viele effektive Mikroorganismen enthalten, die durch das Wasser bis auf den Boden des Haufens gelangen.
Das betreffende Mittel kann in den meisten Fällen auf den Haufen gesprüht oder verteilt werden. Bei beiden Varianten ist es notwendig, wenn zum ersten Mal auf diese Weise gepflegt wird, den Kompost gründlich zu vermischen, damit die Pflege auch wirklich die verschiedenen Ebenen erreichen kann.
Innerhalb von 48 Stunden muss die gesamte Mixtur aufgebraucht sein. (Bitte Packungsbeilage beachten!)
Um ein möglichst überzeugendes Ergebnis zu erreichen, ist es wichtig, gerade in den Sommermonaten alle zwei Wochen tätig zu werden. In den Wintermonaten reicht eine Behandlung alle vier Wochen in der Regel aus. Während der kalten Jahreszeit empfehlen auch viele Experten, die Pflege immer mit frischen Küchenabfällen zu vermengen, damit die Mikroorganismen jeweils neues Material zur Verfügung haben. Im Inneren des Haufens herrschen für die Organismen angenehme Temperaturen vor. Daher ist es jetzt umso wichtiger, den Haufen vor Fäulnis zu schützen. Denn auch im Winter geht die Rotte weiter und benötigt entsprechende Pflege.
Welche Vorteile bieten Dünger aus Kompost?
Für viele Gartenbesitzer gehört ein Dünger aus Kompost zum „perfekten Grundstück“ dazu. Kein Wunder! Immerhin sind mit dem Komposthaufen viele Vorteile verbunden, die sich auf unterschiedlichen Ebenen zeigen.
Ein klassisches Beispiel: Wer seinen Dünger aus dem eigenen Kompost bezieht, bringt sich bzw. die entsprechenden Bestandteile in den natürlichen Kreislauf der Gartenpflanzen ein. Es entsteht eine Art geschlossenes System aus organischen Materialen, die zu Dünger werden und den Pflanzen neue Energie durch Nährstoffe geben.
Ein Komposthaufen ist eine ideale Variante zur Verwertung organischen Materials und produziert nützlichen Dünger. Somit werden die verschiedenen organischen Materialien wieder der Pflanze zugeführt – nur noch nährstoffreicher und besser angesetzt als zuvor.
Fazit
Generell ist es nicht schwer, eigenen Kompost anzusetzen und mit den entsprechenden Endprodukten den heimischen Garten zu verwöhnen.
Wer hier weiß, worauf er achten muss, schafft einen eigenen kleinen Kreislauf, der für eine üppige Vegetation sorgen kann. Hierbei handelt es sich um eine umweltfreundliche Alternative zu vielen anderen Lösungen, die – trotz ihrer Einfachheit – regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden sollte.
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