Warum Komposttee selber herstellen?

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Komposttee brauen
Der Komposttee ist fast fertig

Lassen Sie Ihre Pflanzen eine Kur machen. Komposttee ernährt und heilt den Boden und nur in einem guten Boden können Ihre Pflanzen optimal gedeihen.

Vielleicht haben Sie schon von Komposttee gehört, aber vielleicht wussten Sie nicht, was der Unterschied zu Wurmtee ist und warum Komposttee so gut sein soll.

Wurmtee und Kompostee?

Wurmtee ist das Sickerwasser, welches entsteht, wenn Bioabfälle in Wurmkisten verarbeitet werden. Der Wurmtee ist voller Nährstoffe und Mikroorganismen und kann 1:10 verdünnt mit Wasser wunderbar als bio-organischer Dünger eingesetzt werden.

Vorteile des Komposttees

Komposttee verbindet fast alle Vorteile des Wurmhumus, bzw, Wurmtees mit einer schnellen Darreichungsform und einer noch höheren Konzentration an hilfreichen Mikroorganismen. Das bedeutet, dass Sie Ihre Pflanzen schnell mit wertvollen Nährstoffen, aber vor allem mit schützenden Bakterien und Kieselsäure versorgen können.

Komposttee Inhaltsstoffe

Komposttee steigert das noch einmal, indem die hilfreichen Mikroorganismen auf natürlichem Weg vermehrt werden, so dass sie in noch höherer Konzentration verabreicht werden können. Weiterhin werden manche Zusatzstoffe wie Kieselsäure im Komposttee besser gelöst als in Wasser. Das freut die Pflanzen weil Kieselsäure hilft stärkere Zellwände zu „bauen“ und somit vor Schädlingen schützt.

Die vermehrten Bakterien helfen den behandelten Boden zu beleben und vorhandene Nährstoffe pflanzenverfügbar zu machen. Die Düngewirkung von Komposttee hängt also auch von den vorhandenen Reserven im Boden ab. Wird der Boden Biologisch gedüngt, kann der Tee seine größte Kraft entfalten.

Komposttee Set um Komposttee zu brauen
Komposttee Set um Komposttee zu brauen

Komposttee wird vor allem von professionellen Gärtnern in großen Mengen eingesetzt, um Pflanzen einer Kur zu Unterziehen oder um sie einfach vorbeugend zu stärken.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Komposttee nicht nur das Wachstum und die gesunde Entwicklung bei Kulturen stärkt, sondern auch eine schützende Wirkung gegen Schädlinge hat. Besonders Kieselsäure – welche die Blätter der Pflanzen gegen Stiche von Blattläusen stärkt – lässt sich in Komposttee gut lösen und so direkt auf die Blätter ausbringen.

Komposttee brauen

Wie wird Komposttee hergestellt? Komposttee wird mithilfe einer Star-Population von Bakterien (am besten Wurmhumus oder reifer Kompost), einem zuckerhaltigem Energieträger (Melasse ist am besten, weil voller Spurenelemente, Honig nicht weil antibakteriell) und viel Sauerstoff für 24 Stunden „gebraut“.

Dazu wird der Aktivator zusammen mit Wurmhumus und möglichst chlorfreiem (Regen-) Wasser 24 Stunden lang mit einer Luftpumpe belüftet.

Kompostee Aktivator
Wertvolle Mineralien im Komposttee

In dieser Zeit vermehren sich vor allem die aeroben Bakterien ins millionenfache. Dabei lösen sie wichtige Zusatzstoffe im sauerstoffreichem Wasser. So ist es zum Beispiel einfacher, die Pflanzen mit wichtiger Kieselsäure zu versorgen.

In der Aktivator Mischung unseres Komposttee-Sets sind noch folgende Inhaltsstoffe, welche den Tee verbessern:

Bentonit, ein Tonmineral welches hilft die Ton-Humus-Komplexe im Boden zu bilden und beim Spritzen des fertigen Komposttees für bessere Haftung auf den Blättern sorgt.

Urgesteinsmehl, eine Mineralmischung aus Dia Bas Gestein, welches Spurenelemente beinhaltet, die besonders für Lebensmittel wichtig sind. Die lösbare Mikronährstoffe erhöhen den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Ernte.

Algenkalk, welcher den Boden vor dem Versauern schützt und viele Stoffwechselvorgänge der Pflanzen unterstütz. Durch seine neutralisierenden Eigenschaften macht Kalk manche Nährstoffe erst pflanzenverfügbar.

Pflanzenkohle – im Aktivator enthalten. Diese zertifizierte Pflanzenkohle ist garantiert frei von Giften und bietet den Bakterien und Mikroorgansimen eine ideal Oberfläche um sich zu vermehren und festzusetzen.

Komposttee Anwendung

Der fertige Komposttee wird nun entweder direkt auf den Boden um die Pflanzen gegossen, oder durch das Vlies gesiebt, um als Blattdüngung gespritzt zu werden. Dies geschieht am besten in der Wachstumsphase der Pflanzen und bevor es zu Problemen mit Schädlingen kommt.

Typisch sind Ausbringmengen von 150-200 Liter Komposttee pro Hektar auf den Boden und 20-40 Liter pro Hektar bei Blattdüngung.

Vor dem Düngen verdünnen

Der Komposttee sollte mit demselben chlorfreien Wasser verdünnt werden, damit die Bakterien nicht gestört werden. Idealerweise wurde auch dieses Wasser mit Sauerstoff angereichert.

Das Misch Verhältnis von Wasser zu Komposttee, hängt vom Einsatz ab, ob als Boden – oder Blattspritzung, sowie dem biologischen Zustand des Bodens und zuletzt ob die Pflanze nass oder trocken ist. Typisch ist hier 1 Liter Komposttee auf 5-10 Liter (belüftetes) Wasser.

Beim Ausbringen am Boden

Bei der Bodenapplikation (wenig Blatt und viel Boden) werden 150 – 200 Liter Komposttee pro Hektar ausgebracht.

Blattbehandlung

Bei der Blattspritzung (viel Blatt und wenig Boden) werden 20 – 40 Liter Komposttee pro Hektarausgebracht.

Komposttee ernährt und heilt den Boden ID 167992409
© Joaquin Corbalan
| Dreamstime.com

Der Düsendruck

Die Ausbringung sollte mit dem technisch geringst möglichen Düsendruck ausgeführt werden um Schaden an den Mikroorganismen zu verhindern. Ideal ist 1 bar Druck und 2 Bar sind eine gängige Einstellung. Werden 2 Bar Druck auch nur an der Düse überschritten, zerreißen viele Mikroorganismen und der Tee wirkt weniger stark.

Nach dem Brauen des Tees ist es wichtig, alle Utensilien gut zu reinigen und trocknen zu lassen, damit sich bei mehrfacher Verwendung nicht „schlechte“ Bakterien vermehren.

Nachteile von Komposttee

Ein großer Nachteil des Komposttee ist, dass er nicht lagerfähig ist. Die Bakterien verbrauchen den angereicherten Sauerstoff recht schnell und beginnen dann zu kippen. Wenn der Komposttee schlecht zu riechen beginnt, sollte er entsorgt werden. Ein erneutes Aktivieren ist zwar möglich, aber weitaus schwieriger und weniger ergiebig als neu zu beginnen.

Ein weiterer Nachteil ergibt sich, wenn man den Nährstoffgehalt des Tees einrechnen muss. Dies ist Aufgrund der gelösten Salze mithilfe des EC Wertes zwar möglich, aber welche Makronährstoffe (NKP) enthalten sind, ist schwierig zu bemessen. Daher sollte Komposttee nur Mittel- bis Starkzehrern gegeben werden. Schwachzehrer (Kräuter, etc.) könnten sonst mit der Menge an Nährstoffen überfordert sein.

Komposttee Nachfüll Set

Machen Sie den Versuch: Gießen Sie Ihre Pflanzen mit selbst hergestelltem Komposttee und vergleichen Sie den Effekt! Die Komposttee Anleitung zu unserem Set finden Sie hier.

Jetzt gibt es auch ein praktisches Komposttee Nachfüll Set.

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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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  1. Moin,

    Vielen Dank für diesen umfangreichen Beitrag! Einige Dinge sind mir jedoch noch nicht ganz klar: Beziehen sich die Ausbringungsmengen (z.B. "20-40 l/ha bei Blattdüngung") auf die verdünnte oder pure Menge Komposttee? Und was bedeutet das für die Ergiebigkeit des Komposttee-Sets aus dem Shop? Es ist angegeben, das bis zu 150l hergestellt werden können. Ist das die verdünnte, also ausbringungsfertige, Menge oder die pure Menge?

    Außerdem irritiert mich die Angabe im Abschnitt "Komposttee Anwendung", hier wird plötzlich von 200 l/ha gesprochen. Ist das ein Tippfehler oder habe ich etwas nicht richtig verstanden?

    Vielen Dank im Voraus!
    Grüße,
    Gracy

    1. Hallo Gracy,
      Vielen Dank für Ihre Nachfrage. Tatsächlich habe ich den Artikel nun etwas angepasst, damit es schlüssiger ist.
      Es ist nämlich so: Die Mengenangeben (welche sich auf den verdünnten Tee beziehen) haben immer eine breite Bandbreite, weil es hier vor allem um die Bakterien und Mikroorganismen und nicht um den enthaltenen Nährstoff geht. Je mehr Mikroorganismen desto besser? Ja, aber andere Faktoren wie der Düsendruck und die im Wasser gelöste Menge an Sauerstoff haben auch einen limitierenden Faktor was die totale Menge an Bakterien angeht.
      Was die „150“ Liter aus unserem Komposttee Set angehen, sollen wir „Mindestens“, anstatt von „Bis zu“ schreiben. Die 150L beziehen sich auf fertigen Komposttee. Das Rezept ist aber fast auf 300L zu strecken wenn man nur die Hälfte des Wurmhumus verwendet, aber dafür etwas mehr Melasse.
      Möchten Sie die Qualität des Komposttees verbessern, investieren Sie in eine 2. Pumpe und eine Pumpspritze, welche auf das Ausbringen von Nematoden geeignet ist. Diese „zerrreissen“ die Bakterien nicht.
      Ich wünsche viel Erfolg!
      Jasper

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