Kompostwürmer gehören zur Familie der Regenwürmer (Lumbricidae) und sind in der Natur vor allem dort zu finden, wo viel organisches Material verrottet, was ihnen als Nahrungsquelle dient. Daher auch die Namensgebung Kompostwurm, denn dort fühlt er sich besonders wohl.
Es gibt weltweit etwa 33 Arten, wobei die Klassifizierung nicht immer ganz eindeutig ist. Alle Arten leben jedoch in den oberen 20 cm des Bodens bzw. in der Kompost-/Streuschicht. Die bekanntesten Arten in Europa sind Eisenia fetida, Eisenia andrei und der Riesen-Rotwurm Eisenia hortensis (syn. Dendrobena veneta). Zur Fortpflanzung benötigen die doppelgeschlechtlichen Kompostwürmer einen Partner, um sich gegenseitig zu befruchten, was sie bei guten Umgebungsbedingungen (z. B. geeignete Nahrung, optimale Temperatur, ausreichend Sauerstoff und Feuchtigkeit) auch fleißig tun. Innerhalb von 6 bis 9 Monaten vermehren sie sich um das 6- bis 12-fache.

Wenn Sie einen Gartenkompost haben oder Ihre organischen Abfälle auch ohne einen solchen in wertvollen Dünger verwandeln wollen, können Sie diese fleißigen Helferchen gezielt einsetzen. Alle drei Arten sind für den Einsatz im Garten oder in einer Wurmkiste geeignet. Welche Art eingesetzt wird, ist im Grunde egal; ein Mix erhöht jedoch die Produktivität. Wenn Sie bei der gezielten Wurmkompostierung ein paar einfache Regeln beachten, werden sich die Kompostwürmer mit Freude auf die dargebotene Nahrung stürzen und diese in Nullkommanix in Wurmhumus verwandeln.
Der Vorteil einer Wurmkiste liegt auf der Hand: Sie eignet sich vor allem für Haushalte ohne die Möglichkeit, einen Komposthaufen anzulegen. Wenn der Platz dafür nicht ausreicht, kann im Haus, auf dem Balkon, im Keller oder ggf. im Garten eine Wurmkiste aufgestellt werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich für Gartenbesitzer aus der Tatsache, dass in einer Wurmkiste – im Gegensatz zum frei zugänglichen Komposthaufen – keine Schneckeneier abgelegt werden oder sich andere unliebsame Gäste einfinden. Auf diese Weise können Sie im Frühjahr Ihre Beete düngen, ohne der teilweise problematischen Schneckenvermehrung großflächig Vorschub zu leisten.