Kompostwürmer Arten

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Eisenia & Dendros: Eine Armee von Gartenhelfern

Neben dem Regenwurm (Lumbricus terrestris) sind im heimischen Garten noch weitere Würmerarten zu Hause. Diese sind zwar auf den ersten Blick ähnlich dem Regenwurm ähnlich, spielen aber eine ganz andere Rolle im Garten: Die Kompostwürmer.

Eisenia Würmer Hand
Kompostwürmer „Eisenia fetida“. Rot mit gelben Streifen

Zunächst aber Näheres zum Kompostwurm selbst. Es gibt verschiedene Spezies (Dendros, Eisenias und Lumbricus) aber in diesem Artikel behandeln wir den bekanntesten der Kompostwürmer: Den Mistwurm. Auch bekannt als Tennessee Wiggler, Tigerschwanz oder Rotwurm, ist er der wissenschaftlichen Gemeinde als Eisenia fetida (früher feotida) bekannt.

Eisenia fetida & hortensis

Welche Regenwürmer braucht es für den Wurmkomposter? Neben dem bis zu neun Zentimeter langen und mit 105 Segmenten bestückten Eisenia foetida unterscheidet man auch noch eine weitere Art der Kompostwürmer, die Eisenia hortensis. Das ist ein besonders großer, aber auch sehr robuster, widerstandsfähiger und lebhafter Wurm. Er findet nicht nur im Garten, sondern auch bei den Anglern Verwendung. Gerne wird dieser zum Eisfischen genutzt da er länger im Wasser aktiv ist. Und noch ein Unterschied: der Eisenia foetida ist deutlich leichter als der Riesen-Rotwurm (Eisenia hortensis), hier beträgt die Differenz bis zu 2g.

Kompostwürmer Eisenia fetida
Kompostwürmer „Eisenia fetida

Was brauchen Würmer? Die hier beschriebenen Kompostwürmer ziehen es vor, nicht alleine im Erdreich zu leben, sondern zu vielen auf dem Boden über der Erde. Hier verkriechen sie sich unter Blättern oder leben in anderem organischen Material, das man bei uns im Garten finden kann.

Somit gehört auch das durch den Regenwurm bekannte Gängegraben, das teilweise einige Meter in die Erde erfolgt, nicht zur Lieblingsbeschäftigung der Kompostwürmer. Vielmehr dringen sie nur wenige Zentimeter unter die Erdoberfläche vor, wo sie sich organisches Material als Futter suchen. Erde selbst fressen diese Würmer nur selten. Aufgrund dieser Eigenschaft werden Kompostwürmer neben dem Garten auch gerne in der Bio-Landwirtschaft eingesetzt und um in diesen Bereichen das organische Material in Wurmhumus umwandeln.

Wurmhumus

Als Wurmhumus wird also das bezeichnet, was beim Kompostwurm wieder ausgeschieden wird. Eine weitere Besonderheit von Eisenia foetida und Eisenia hortensis: Beide haben im Gegensatz zum Regenwurm etwas mehr Appetit und können täglich Nahrung in der Menge ihres eigenen Körpergewichtes vertilgen. Somit beschleunigen sie die biologischen Prozesse im Garten und können dadurch ein besonders wertvoller Garant für besser blühende Blumen, fruchtbare Erde und schneller wachsende Pflanzen sein.

Wurmhumus

Auch die Vermehrung dieser Kompostwürmer erfolgt besonders rasch, was dem Gartenbesitzer wiederum zu Gute kommt. Tatsächlich können sich wenige Kompostwürmer – unter Laborbedingungen – innerhalb eines Jahres vertausendfachen!

Zusammenfassend kann man sagen, dass Kompostwürmer viele positive Eigenschaften mitbringen, die dem Gartenexperten, aber auch dem Laien entgegenkommen, da sie seine Arbeit erleichtern. Durch den schon erwähnten Wurmhumus, die Ausscheidung, entstehen im Boden zahlreiche zusätzliche Nährstoffe, die Pflanzen besser und hochwertiger wachsen lassen.

Was fressen Kompostwürmer am liebsten? Kompostwürmer lieben organische Abfälle, wie Laub, Rasenschnitt und Abfälle von Obst und Gemüse. Was mögen Kompostwürmer nicht? Alles, was mit Fleisch, Fisch und Milchprodukten zu tun hat, sowie Zwiebeln oder Zitrusfrüchte.

Kompostwürmer in Topfpflanzen?

Zum Schluss noch ein Tipp: Nicht nur im Garten, sondern auch bei den Zimmerpflanzen kann der Kompostwurm gute Dienste leisten. Hier kann man seinen Pflanzen zum Beispiel den Flüssigdünger oder den ebenfalls durch den Kompostwurm entstandenen und absolut natürlichen Wurmhumus verabreichen.

Schon bald werden erste Ergebnisse sichtbar. Sie äußern sich in Farbe, Pracht und Gesundheit der Pflanzen oder Früchte und bringen so manchen unerfahrenen Gartenbesitzer zum Staunen werden.

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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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  1. Hallo Jasper, ich betreibe seit 3 Jahren eine Wurmkiste im Keller. Meine Würmer vermehren
    sich prächtig. Jedes halbe Jahr reduziere ich meinen Bestand wieder auf 200 Stück.
    Die ausgelesenen Würmer haben meine Enkel händeweise in ihrem Garten vergraben (auch im Kompost).
    Durch die anhaltende Trockenheit und Hitze habe ich meine letzte "Ernte" nicht im Kompost vergraben sondern in den Beeten. Durch Zufall habe ich eine Pflanze nach ca. 3 Wochen in ein Regenwurmloch im Beet eingepflanzt. Es war noch ein kleines "Knäul" lebender Würmer vorhanden.
    Ich habe geglaubt, sie würden sich in alle Richtungen verteilen. Fühlen sie sich im Beet nicht wohl? Müssen die Würmer in einem Komposthaufen eingegraben werden? Ich möchte ja unbedingt, dass sie im Garten gut weiterleben können.
    Wo soll ich sie vergraben?
    Liebe Grüße Marion aus Chemnitz

    1. Hallo Marion,
      WÜrmer nehmen der Boden ganz anders wahr, als wir. Es kann sein, dass der pH Wert des Bodens oder die Feuchtigkeit nicht ganz gestimmt hat.
      Um es den Kompostwürmern angenehm im Beet zu machen, sollte immer etwas Mulchmaterial vorhanden sein. Das fressen die Würmer dann und zersetzten es zu Humus. In diesem Artikel stehen die Details: https://www.wurmwelten.de/mulchen-im-garten/

      Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen zur Verfügung! Ich empfehle Ihnen auch unseren Newsletter (https://www.wurmwelten.de/newsletter ) in dem es einmal im Monat um Wurmfarmen und Kompostwürmer geht.

      VG aus Stadtoldendorf,
      Jasper

  2. Der Bauer solte eine Kuh (Großvieheinheit) pro ha halten. Auf einem ha sind im günstigsten Fall so viel Regenwürmer wie ein Kuh wiegt.

  3. Hallo Herr Jasper!
    Gerade habe ich Ihren Artikel "Biologie und Ökologie von Regenwürmern" incl. Literaturverzeichnis gelesen und fand ihn als das Beste, was ich in kurzer prägnanter Form bisher gelesen habe. Da ich ein Direktsäer bin und oft mit Auszubildenden und interessierten Landwirten zu tun habe, die in diese Richtung gehen wollen, habe ich versucht den Artikel zu downloaden oder zu drucken. Das geht rein theoretisch zwar aber ein Großteil der Seiten ist wegen Ausschnitten für Werbung? nicht oder kaum lesbar. Gibt es eine Möglichkeit in einer einwandfrei lesbaren Form den Artikel erwerben zu können?
    Das 2. was mich momentan umtreibt, sind Artikel im Internet über den Einsatz von Wurmsaft bei Direktsäern in Australien und sehr erfolgversprechenden Ergebnissen beim Bodenaufbau z. B. Nutrisoil. au oder Haggertys farm.com. Ein Import nach Deutschland ist wegen der fehlenden Zulassung nicht möglich. Gibt es eine Möglichkeit, irgendwo hier Wurmsaft zu kaufen oder fällt der hier gar nicht an?
    Vielen Dank für Ihre Mühe.
    Bernhard Schels

    1. Hallo Herr Schels, vielen Dnal für das Kompliment! Es ist schwer gute Informationen aufzubereiten und ich freue mich über Ihr positives Feedback. Zum einfach ausdrucken habe ich den Artikel ohne Werbung komplett als PDF Datei am Ende des Beitrags angehangen.
      Wurmtee selbst herzustellen ist mit Wurmhumus, bzw. einer Wurmkiste ein leichtes. Diesen zu lagern ist allerdings sehr viel schwieriger weil die enthaltenen Bakterien den Suaerstoff im Tee schnell aufbrauchn und dann beginnen zu fermentieren. Dies erzeugt Druck und schmälert den Düngewert. Wurmtee sollte immer frisch verarbeitet werden, bzw. mit einem Komposttee Set mit frischem Sauerstoff aufgesetzt werden. (Siehe https://www.wurmwelten.de/komposttee-duenger-herstellen/ ).
      Ich wünsche viel Erfolg!

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