Die Natur hält die besten Ressourcen zur Regeneration des Gartenbodens bereit. In großen Menge finden sie sich z.B. in organischen Küchenabfällen. Kaffeesatz, Eierschalen sowie Verschnitt von Obst und Gemüse beinhalten Nährstoffe, die keineswegs in den Abfall gehören, sondern als Dünger in den Garten.
Dies kann in unbehandelter Weise geschehen, indem man die zerkleinerten Reststoffe einfach in den Boden gibt. In dieser Form stehen sie den Pflanzen aber erst nach sehr langer Zeit zur Verfügung.
Eine Alternative aus Japan geht einen anderen Weg, um alle Küchenabfälle auf kleinstem Raum für den Garten vorzubereiten. Dies geschieht mit einem sogenannten Bokashi-Eimer. Dabei werden bestimmte Bakterienstämme – die „effektiven Mikroorganismen“ – eingesetzt um das Kompostgut zu fermentieren. Der Vorteil: Durch einen Fermentierungsprozess werden die Abfälle im Boden wesentlich schneller zersetzt und die Nährstoffe entsprechend schneller an den Boden und die Pflanzen abgeführt. Bokashi-Eimer können Sie bei uns im Shop erwerben.
Küchenbokashi – Dünger selbst herstellen
Das Wort Bokashi bedeutet „Allerlei“, und gibt wieder, welche Küchenabfälle auf diese Art Verarbeitet werden können. Nämlich alle Küchenabfälle, die biologisch abbaubar sind und als Dünger wirken. Das sind fast alle. Das ganz Besondere: Mithilfe der effektiven Mikroorganismen können sogar Fisch, Fleisch und Milchprodukte geruchslos zu „küchenbokashi“ verarbeitet werden. Dieses wird im Beet, Topf oder Komposthaufen eingegraben um komplett zu vererden (Bokashi Anleitung)
Bokashi Herstellung ist einfach und bedingt nur wenige Materialien:
- 1-2 Bokashi-Eimer. (Wenn man durchgehen Kompostieren möchte, sind 2 Eimer notwendig)
- Bokashi Flocken oder aktivierte Stammlösung
- zerkleinerte Küchenabfälle
- kleiner Eimer mit Deckel zum Sammeln der Küchenabfälle
- evtl. ein mit Kies oder Sand gefüllter Plastikbeutel
- PH-Teststreifen zum ermitteln des pH Wertes.
In 4 Schritten zum Bokashi Kompost
- Zerkleinerte Küchenabfälle in einem Eimer mit Deckel sammeln und alle paar cm mit einer 2 cm starken Schicht Bokashi Flocken stapeln oder mit aktivierter Stammlösung leicht einsprühen.
2. Die Masse fest zusammendrücken und den Eimer luftdicht verschließen. Bei schichtweiser Befüllung kann ein mit Kies oder Sand gefüllter Plastikbeutel oben auflegt werden, damit zusätzlicher Druck auf den Deckel ausgeübt wird. Je luftdichter, desto besser.
3. Unten im Eimer sammelt sich Sickersaft und übt Druck aus. Es ist notwendig diesen alle zwei Tage durch den Ablaufhahn abzulassen.
Er ist ein wertvoller Blumendünger und kann nur zeitnah in einem Mischverhältnis von 1:100 bis 1:1000 zum Gießen von Pflanzen eingesetzt werden, da er nicht lange haltbar ist. Bokashisaft entfaltet auch bei der Behandlung von erkrankten oder von Schädlingen heimgesuchte Pflanzen eine positive Wirkung. Wird gerade kein Bio-Dünger benötigt, kann der Bokashisaft problemlos über die Toilette entsorgt werden. Sie können ihn auch etwas in der Toilette einwirken lassen. Die Bokashi Bakterien, helfen die Toilette sauber zu halten.
4. Den Vorgang des Abfall-Sammelns, -Besprühens und -Schichtens wiederholen bis der Eimer voll ist. Dann 2 Wochen bei Zimmertemperatur ruhen lassen; bei niedriger Umgebungstemperatur dauert es etwas länger. Dabei weiterhin den Bokashi Saft ablassen.
Das fertige Bokashi erkennt man am „saure Gurken“-Geruch. Die Konsistenz erinnert an Sauerkraut und ist weisslich. Noch ist er nicht vererdet…
Aufbewahrung und Anwendung
Das Küchenbokashi bewahrt man luftdicht verschlossen, kühl und dunkel auf. Als Gefäße eignen sich dickwandige, blickdichte Plastiksäcke, aus denen vor dem Verschließen die überschüssige Luft gedrückt wird.
Alternativ funktionieren luftdicht verschließbarer Eimer, die bis oben befüllt werden und bei denen der Bokashisaft über den Ablasshahn abgezapft werden kann.
Küchenbokashi Anwendung
Unvererdetes Bokashi sollte 20 bis 40 cm entfernt zu vorhandenen Pflanzen ins Erdreich eingearbeitet werden.
Sein pH-Wert (So misst man den pH Wert im Kompost) ist zu sauer und kann sich negativ auf junges Wurzelwerk von Pflanzen wirken. Die ideale Jahreszeit zum Verteilen ist der Herbst, also am Ende einer Pflanz- und Erntesaison.
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Bildmaterial: Wurmwelten.de