Warum Pflanzenlampen nutzen?

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Während Pflanzenlampen schon lange nicht mehr aus dem professionellen Pflanzenanbau wegzudenken sind, ziehen sie nun auch langsam in den privaten Haushalt ein. Dabei reicht die Bandbreite von Pflanzenlampen für Stecklinge mit Gewächshaus bis zu Armaturen welche von der Sonne unabhängig machen.

Warum das so ist, und ob es sich für sie lohnen könnte, erfahren sie hier. Der Einzug der Pflanzenlampen im Privathaushalt hat mehrere Gründe

  • Pflanzenlampen haben ein gesundes Lichtspektrum, auch für den Menschen
  • Pflanzenlampen ermöglichen frische Kräuter das gesamte Jahr
  • Durch das verlängern des Gartenjahres sind Exoten und höhere Erträge realisierbar
  • Passende Lampen werden immer preiswerter

Leider gibt es auch viel Verwirrung um das Thema und noch viel mehr zu kaufen. Viele Informationen sind nicht gut erklärt und viele Produkte können nicht leisten was sie versprechen. Daher haben wir hier einen hoffentlich hilfreichen Leitfaden zusammengestellt.

Pflanzenwachstum mit der richtigen Lichtart unterstützen

Zum Wachsen brauchen Pflanzen nicht nur eine hochwertige Erde, Feuchtigkeit und Pflege, sondern auch Sonnenstrahlen. Wer sich ein wenig eingehender mit der Materie befasst, erkennt hierbei schnell: Licht ist nicht gleich Licht!

Im Laufe der Evolution haben sich Pflanzen nicht nur darauf spezialisiert, diese energiereichen Strahlen effektiv zu nutzen, sondern die Pflanzen haben sich auf die genaue Zusammensetzung und Dauer der Sonnenstrahlen eingespielt.

Pflanzenlampen effektiv nutzen
Dreamstime ID 169963703
© Snezhana Kudryavtseva
| Dreamstime.com

Während sich im Laufe der Jahreszeiten die Dauer und der Winkel der Sonnenstrahlen verändern, verändern sich auch die Lichtfarbe und deren Intensität. Viele Pflanzen nehmen dies als „Wecker“ um Ihren Stoffwechsel zu verändern. So wird bei vielen Pflanzenarten (allen voran Nutzpflanzen) der Übergang von der Wachstumsphase (vegetativ) zur Blühphase eingeläutet, wenn sich die Anzahl der Sonnenstunden verringert und der rote Anteil im Licht steigt.

Diese einprogrammierten Reaktionen auf Veränderungen kann man sich zunutze machen. Licht ist ein wichtiger Faktor, der immer spezifisch an die jeweiligen Gegebenheiten, die Pflanzenarten und den Entwicklungsstatus angepasst werden kann, wenn man ein optimales Ergebnis erzielen möchte. Wachstumsphase können verlängert, Ernten üppiger gestaltet oder das Anwurzeln vereinfacht werden.

Wer hier auf die passenden Details achtet, nutzt seine Möglichkeiten – unter anderem mit Hinblick auf eine reiche Ernte und guten Geschmack – noch besser. Zuerst jedoch wichtige Begriffe erklärt:

PAR und Lumen?

Par und Lumen gehören zu den Einheiten, mit denen Pflanzenliebhaber auf der Suche nach den passenden Lampen immer wieder konfrontiert werden.

Doch was hat es hiermit eigentlich auf sich? Grundsätzlich gilt: der PAR Wert gibt an, welche Menge an Strahlung für die Photosynthese genutzt werden kann. Er kann dementsprechend als aussagekräftiger als der Lumen-Wert angesehen werden.

Denn: es ist durchaus möglich, dass eine Lampe, die einen hohen Lumen-Wert ausweisen kann, über ein vergleichsweise „schlechtes“ Spektrum verfügt und somit die charakteristischen Vorgänge der Photosynthese nur wenig unterstützen kann. Dies kann bei preiswerten LEDs der Fall sein.

Daher gilt es, bei der Suche nach einer neuen Lampe für den Pflanzenbedarf unbedingt immer beide Werte, sowohl Lumen als auch PAR, zu berücksichtigen.

Doch welches Licht eignet sich eigentlich für welche Phase?

Welches Licht in der Anzuchtphase?

Während der Anzuchtphase haben Sie die Möglichkeit, den Grundstein für ein prächtiges Wachstum Ihrer Pflanzen zu legen. Neben einer Bewässerung und einem Standort, der spezifisch an die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen angepasst wurde, spielt natürlich auch die Art des Lichts eine wichtige Rolle.

Besonders in der Anzuchtphase kommt es auf das richtige Licht an

Wer hier auf der sicheren Seite sein möchte, sollte sich für einen Mix aus dem blauen bzw. dem roten Spektralbereich entschieden. Über die exakte Zusammensetzung entscheidet hierbei vor allem das Wachstumsziel. Oder anders: wer ein eher buschiges Wachstum der Pflanze gewährleisten möchte, sollte sich für den blauen Spektralbereich entscheiden. Das ist etwa bei Tomaten der Fall.

Steht vor allem eine beachtliche Höhe der Pflanzen im Fokus, sollte verstärkt auf den roten Spektralbereich gesetzt werden.

Welches Licht in der Wachstumsphase?

Im Zusammenhang mit den meisten Pflanzen ist es sinnvoll, mit dem Wechsel von Anzucht- zu Wachstumsphase einen Lichtwechsel vorzunehmen. Das bedeutet: je „älter“ eine Pflanze wird, umso höher sollte der Anteil an rotem Licht bzw. dem roten Spektralbereich gewählt werden.

Weiterhin spielt hierbei auch die Art des Leuchtmittels eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, für optimale Voraussetzungen zu sorgen.

Salat unter CFL Lampen
Dreamstime Photo 134113476 © Vtt Studio – Dreamstime.com

Unabhängig von der jeweiligen Pflanzenart ist es hier sinnvoll, auf klassische Leuchtstoffröhren (CFL) zu setzen. Diese zeichnen sich nicht nur durch ihre Robustheit, sondern auch dadurch aus, dass sie – auch bei längerem Betrieb – nur wenig Wärme entwickeln. Sie lassen sich dementsprechend problemlos in der Nähe der Pflanzen installieren. Ein Abstand von wenigen Zentimetern genügt, um für eine ideale Beleuchtung zu sorgen.

Welches Licht in der Fruchtphase?

Mit Eintritt in die Frucht- bzw. Blütephase sollte der Anteil des roten Lichts abermals ein wenig erhöht werden. Eine Farbtemperatur zwischen 2.500 und 3.000 K gilt hier als idealer Richtwert um die Fruchtbildung der meisten europäischen Pflanzen anzuregen. Auf Basis der passenden Lichtzusammensetzung ist somit sichergestellt, dass die betreffenden Pflanzen sich optimal entwickeln können.

Welche Rolle spielt die Lichttemperatur für ein optimales Pflanzenwachstum?

Je nach Lichttemperatur bzw. Lichtfarbe wirkt das Licht, das durch eine Lampe abgegeben wird, anders auf das menschliche Auge. Die entsprechenden Werte werden in Kelvin („K“) angegeben und zeigen an, ob das Licht eher „warm“ oder „kalt“ wirkt.

Das passende Licht entscheidet über den Ernteerfolg

Experten raten, die Lichttemperatur immer an die vorherrschende Wachstumsphase anzupassen. Zu Beginn, im Rahmen der Anzuchtphase, kann den Bedürfnissen der Pflanze am besten entgegengekommen werden, wenn dich die Lichtfarbe im mittleren Bereich bewegt. Ein Mix aus blauen und roten Spektren ist in der Regel ausreichend. Mit dem Wachstum der Pflanze steigt jedoch der Bedarf am roten Spektrum kontinuierlich an. Dieses eignet sich hervorragend dazu, die Pflanze in ihrer Blüte bzw. einem verstärkten (und gesunden) Wachstum zu unterstützen.

Was sind NDL, CFL, HPS und LED Leuchtmittel?

Wer sich auf der Suche nach der „perfekten Beleuchtung“ für seine Pflanzen befindet, wird vergleichsweise schnell mit der Frage „NDL, CFL, HDL und LED?“ konfrontiert. Eine „beste Lösung“ gibt es in diesem Zusammenhang jedoch nicht. Vielmehr ist die richtige Entscheidung von mehreren Faktoren abhängig. Anhand der folgenden Auflistung kann die Wahl der passenden Variante jedoch ein wenig vereinfacht werden.

NDL Lampen

Natrium Dampf Leuchtmittel (NDL), auch High Pressure Sodium Leuchtmittel (HPS) genannt, zeichnen sich durch eine vergleichsweise günstige Anschaffung und einen gelblichen/roten Bereich aus. Je nach Einsatzgebiet, rechnen sich die geringen Anschaffungskosten mit dem hohen Stromverbrauch gegenüber der moderneren LEDs.

Dreamstime ID 86024389
© Andegraund548
| Dreamstime.com

NDL Lampen zeichnen sich vor allem durch ihr sattrotes Farbspektrum aus. Daher werden diese Modelle vor allem in der Zeit der Blütebildung eingesetzt. Viele Experten schwören auf diese Variante – vor allem deswegen, weil sie einen vergleichsweise hohen Ertrag verspricht.

MHL

Die Metall Halogen Leuchtmittel sind vom Aufbau den NDL Lampen sehr ähnlich, aber strahlen ein eher bläuliches Licht ab. So sind MHL Leuchtmittel nur in der vegetativen Phase geeignet. Dank Ihrer guten Lichtausbeute sind sie aber ein beliebtes Leuchtmittel in vielen Gewächshäusern.

LED Lampen

Tomate unter LED Lampe
Dreamstime ID 65075685
© Nikkytok
| Dreamstime.com

LED Lampen sind in der Anschaffung ein wenig teurer, punkten jedoch mit vergleichsweise niedrigen Betriebskosten. Ihr Stromverbrauch ist niedrig und sie stellen damit eine effiziente Lösung dar. Das Farbspektrum lässt sich an die Bedürfnisse der Pflanzen anpassen.

Leuchtstoffröhren (CFL)

Leuchtstoffröhren bleiben kühl

Bei Leuchtstoffröhren (CFL) Lampen handelt es sich um eine tolle Alternative für die Wachstumsphase, wenn Pflanzen auf einer vergleichsweise kleinen Grundfläche angebaut werden sollen.

Diese Lampenart entwickelt wenig Abwärme und hat eine vergleichsweise lange Lebensdauer. Je nach Entfernung nimmt jedoch die Lichtintensität deutlich ab. Daher sollte die Lichtquelle immer in unmittelbarer Nähe zur Pflanze installiert werden.

Was lohnt sich?

Letztendlich kommt es immer auf das Ziel an: Möchten Sie nur die Pflänzchen am Fenster unterstützen? Dann genügt eine kleine CFL Lampe mit einem Gewächshaus, welches die Lampe halten kann.

Gewächshaus mit Pflanzenlampe für Stecklinge

So können sie empfindliche Pflanzen zuverlässig vorziehen. Achten sie auf die richtigen Leuchtstoffröhren, bzw. LEDs, dann bleiben sie unter 20€, bzw. unter 50€.

Möchten Sie das ganze Jahr lang frischen Basilikum, Schnittlauch, Dill und Pflücksalat usw., mit wenig Aufwand immer zur Verfügung haben?

Dann ist ein komplettes Versorgungssystem für unter 100€ zu haben. Mit diesem System lassen sich im Frühjahr auch größere Mengen an Pflanzen vorziehen.

Möchte man jedoch Starkzehrer wie Tomaten, Erdbeeren oder gar Ananas zur vollen Blüte und Fruchtbildung bringen und völlig unabhängig von der Sonne sein? Dann werden sie um eine größere Wattzahl und etwas mehr Know-How nicht herumkommen. Die Gavita Pro 600 Watt ist ein sehr verbreitetes Modell, welches in vielen Gewächshäusern, aber auch in manchen Wintergärten zu finden ist…

Wir hoffen wir konnten sie ein wenig „hinters Licht“ führen und Ihnen die Begriffe rund um das Thema Pflanzenlampen etwas näherbringen.


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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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