Wenn im Herbst die Temperaturen fallen, stellen sich viele Vogelfreunde die Frage, wann und wie sie die bei uns überwinternden Vögel unterstützen können. Beginn und Ende der Winterfütterungszeit richten sich nicht starr nach dem Kalender, sondern nach dem Wetter.
Generell gilt: Füttern Sie, sobald die natürlichen Nahrungsquellen weniger werden, spätestens mit beginnendem Frost, aber dann durchgehend bis etwa Mitte April, damit die Vögel sich auch nach dem Winter wenn es noch nicht genügend Insekten gibt, auf Sie verlassen können!
Nach dem ersten Frost finden die Vögel kaum Futter und verbrauchen trotzdem viel Energie, um ihre Körpertemperatur von rund vierzig Grad gegen die Kälte der Umgebung aufrecht zu erhalten. Labormessungen haben ergeben, dass zum Beispiel Meisen in einer einzigen Kältenacht bis zu zehn Prozent ihres Gewichtes verlieren! Da ist es entscheidend innerhalb der ersten Minuten nach dem Aufwachen einen Schub Energie zu bekommen.
Es sollte daher nicht bis zum ersten Schneefall mit der ersten Zufütterung gewartet werden, da einerseits das Nahrungsangebot in unserer bebauten und gepflegten Kulturlandschaft schon vorher deutlich abnimmt. Andererseits brauchen die vorsichtigen Tiere auch eine gewisse Vorlaufzeit, um sich an die neue Futterquelle zu gewöhnen. Sehr wichtig ist hier ein durchgängiges Futterangebot, am besten bis ins nächste Frühjahr hinein. Manche Vogelexperten plädieren sogar dafür, Vögel ganzjährig zu füttern.
Vogelhaus vs. Futtersilo
Doch wie und wo bietet man das Futter am besten an? Neben Meisenknödeln, Vogelringen & Co gibt es zwei klassische Formen der Futterdarreichung: Das Futterhaus und den Futterspender. Der Futterspender-oder auch Futtersilo genannt -hat gegenüber dem offenen Futterhaus den entscheidenden Vorteil, dass die Vögel hier nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. So wird die Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern minimiert. Weiterhin sammeln sich hier keine Nahrungsreste an und das Futter – durch das Siloprinzip geschützt vor Nässe- verdirbt nicht.
Trotzdem gibt es einiges zu beachten: Beim Aufstellen von Futterspendern muss verhindert werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann, da es sonst verderben wird. Platzieren Sie den Futterspender mit einem minimalen Abstand von 2 Metern zur nächsten Fensterscheibe und so dass die fressenden Vögel für Katzen unerreichbar sind. Dafür sind hohe und klar übersichtliche Stellen am besten geeignet.
Sollte doch ein herkömmliches Futterhäuschen zum Einsatz kommen, so sollte es unbedingt regelmäßig und in kurzen Abständen mit heißem Wasser und etwas Spülmittel gewaschen werden. Dabei ist es sehr wichtig, Einmalhandschuhe zu tragen und den Putzlappen schon nach einer Anwendung zu entsorgen. Beim Futterhaus sollte täglich nur wenig Futter nachgelegt werden, damit es nicht solange offen liegt. Entfernen Sie das alte Futter bevor Sie neues auslegen.
Welches Futter ist für wen geeignet? Generell unterteilt man wildlebende Vögel in Körnerfresser und Weichfutterfresser. Für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern, deren Schnäbel deutlich dicker, kürzer und kräftiger als bei Weichfutterfressern sind, sind besonders Sonnenblumenkerne, Freiland-Futtermischungen und Nüsse geeignet. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Meisen, Amseln und dem Zaunkönig eignen sich Haferflocken, ungeschwefelte Rosinen, frisch aufgeschnittenes Obst sowie z.B. getrocknete Mehlwürmer als Proteinquelle. Salzige Nahrung wie Speck oder gekochte Essensreste darf man nicht anbieten. Auch Brot ist ungeeignet, da es im Magen der Vögel gären kann.
Im Winter sollte man – auch bei Frost – zusätzlich Schalen mit Trink- oder Badewasser anbieten, das auch täglich gewechselt werden sollte. Da das ausgelegte Futter in der Regel sehr trocken ist, benötigen die Vögel viel Wasser und dies ist im Winter oft nur schwer erreichbar. Die Gefahr, dass das Gefieder vereisen könne, besteht nicht. Derartige Befürchtungen wurden durch wissenschaftliche Beobachtungen widerlegt.
Anleitung für eine Vogelfutter Flasche
Wer Lust und 15 Minuten Zeit hat, kann übrigens einfach eine Vogelfutter Flasche selber bauen. Dazu braucht’s nur eine Flasche einen Kleiderhaken, 2 Stöcke und ein Teppichmesser. Die Komplette Anleitung gibt es hier zum runterladen: Vogelfutter Flasche
Wer sich genauer mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehlen wir folgenden Link: https://wildvogelhilfe.org/
Sollte es fragen zu diesem Artikel geben, freuen wir uns Sie in unserem Forum begrüßen zu können!
Meine Oma würde gerne hochwertiges Freiland Futter kaufen. Da ist es gut zu wissen, dass dort oft auch Sonnenblumenkerne enthalten sind. Ich hoffe, dass sie einen passenden Anbieter finden wird.
Ich bräuchte Anleitung das Wurmcafé zum ersten Mal zu füllen….ich finde keine konkrete Antwort dazu.mfg Birgit kammerl
Hallo Birgit, die Anleitung zum Wurm Cafe und anderen Wurmkisten findest Du hier: https://www.wurmwelten.de/anleitungs-inhaltsverzeichnis/ Viel Erfolg beim Kompostieren! Jasper