Wurmhumus & Wurmtee

Wurmhumus und der weniger bekannte Wurmtee, Sickerwasser aus der Wurmkompostierung, gelten unter Biogärtnern und Fans des Kompostwurms als das Düngemittel schlechthin. Tatsächlich können beide sogar weitaus mehr, als nur Nährstoffe liefern.

Wurmhumus – was ist das eigentlich?

Bei Wurmhumus handelt es sich um die Exkremente von Kompostwürmern. Er ist dunkelbraun, hat eine lockere Konsistenz und riecht angenehm nach Waldboden. Wurmhumus, der auch als Wurmerde bezeichnet wird, entsteht, wenn Würmer organische Abfälle verwerten, die durch Mikroorganismen vorverdaut und dadurch in eine flüssigere Konsistenz umgewandelt wurden. Davon profitieren Kompostwürmer, denn sie haben keine Zähne, sondern können nur saugen. Sie schlürfen also die Abfälle mitsamt den Mikroorganismen auf und verdauen das Ganze zu Wurmkot. Die kleinen stabilen Krümel, die der Wurm schließlich ausscheidet, ergeben eben jenen wertvollen Wurmhumus.

Wurmtee – wertvolles Zusatzprodukt

Als Wurmtee wird die flüssige Phase bezeichnet, die bei der Zersetzung des organischen Materials durch Kompostwürmer entsteht. Wurmtee ist ein fantastischer Flüssigdünger und wirkt in Kombination mit Wurmhumus perfekt, wenn es zum Beispiel darum geht, Nährstoffe nachzuliefern.

Er wird im Verhältnis 1:5 mit Wasser vermischt und sofort verwendet. Wurmtee kann beliebig oft als Dünger eingesetzt werden – eine Überdüngung ist nicht möglich.

Wurmhumus und Wurmtee lassen gesunde Pflanzen gedeihen

Wurmhumus und Wurmtee sind eine Bereicherung für jeden Garten oder jede Zimmerpflanze. Pflanzen gedeihen mit diesem komplett organischen Dünger besser als mit jedem Kunstprodukt.

Sie stecken nicht nur voller Mineralien und Spurenelemente, sondern sind auch reich an Enzymen und Mikroorganismen. Die Mikroorganismen bereiten den organischen Anteil des Bodens, auf dem Wurmhumus und Wurmtee aufgebracht werden, so auf, dass den Pflanzen die Nährstoffaufnahme erleichtert wird. Sie sind außerdem in der Lage, giftige Stoffe abzubauen und gleichzeitig als Schutzschild vor pathogenen Mikroorganismen zu wirken. Durch diese Besonderheit eignen sich Wurmhumus und Wurmtee auch perfekt für den Einsatz in der Landwirtschaft, da sie einen erheblichen Beitrag bei der Regeneration ausgelaugter Böden oder Flächen leisten, die infolge fortgesetzten Gebrauchs von Unkrautvernichtern, Pflanzenschutzmitteln und Kunstdüngern die Fähigkeit verloren haben, sich selbst zu regenerieren und zu entgiften.

Im Garten oder für Ihre Zimmerpflanzen können Sie Wurmhumus wie Erde verwenden. Sie werden binnen kurzem einen deutlichen Unterschied zu „normaler“ Blumenerde feststellen: beim Wachstum Ihrer Pflanzen und hinsichtlich deren Gesundheit. Auch Samen, Sprösslinge oder Rosen, die in Wurmhumus gezogen werden, gedeihen viel besser als in normaler Erde aus dem Baumarkt. Regelmäßig mit Wurmtee zu düngen, verstärkt diesen Effekt.

Wurmhumus und Wurmtee verbessern die Bodenbeschaffenheit

Regelmäßiger Einsatz von Wurmhumus und Wurmtee bewirkt eine Lockerung des Bodens und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit. Der ausgeglichene Gehalt an Stickstoff, Phosphat, Kalium, Kalzium und Magnesium sowie an Spurenelementen stellt sich sehr bald auch im Boden ein. Die Widerstandskraft der Pflanzen wird dadurch erhöht und die Fähigkeit zur Selbstregulation gefördert. Wurmhumus kann auch als Beigabe zu natürlichen Düngern wie Hornspäne oder Urgesteinsmehl verwendet werden. Mehr zum Thema Düngen erfahren Sie in unserem Beitrag Düngeranleitungen.

Der optimale pH-Wert für Böden, auf denen Kulturpflanzen angebaut werden, liegt im leicht sauren Bereich zwischen 5,5 und 7,0. Auf diese Weise werden zum Beispiel Pilzbildungen verhindert, welche die Pflanzen mitsamt der Wurzel schädigen können. Mit der Verwendung von Wurmhumus und Wurmtee wird dieser pH-Wert automatisch eingestellt, da sich in solch einem Milieu auch die Kompostwürmer am wohlsten fühlen.

Wurmtee

Aus dem Buch „Kompost aus der Kiste

Tipps in Sachen Wurmhumus und Wurmtee

Tipp 1: Wird Wurmhumus schon beim Anlegen der Beete in die Erde gebracht, kann er seine Wirkung von Anfang an entfalten. Die enthaltenen Nährstoffe werden allmählich in den Boden abgegeben und deshalb wirkt diese Art der Düngung sehr langfristig. Im Gegensatz zu vielen anderen Düngern müssen sie nicht ständig für Nachschub sorgen.

Tipp 2: Als Medizin für kranke Pflanzen haben sich Wurmhumus und Wurmtee mehrfach bewährt. So geht‘s: Vorsichtig wenige Zentimeter Erde rund um die betroffene Pflanze entfernen, um sie mit Wurmhumus zu ersetzen. Oder etwas Wurmtee mit Wasser verdünnen und die Pflanze damit gießen. Auch beides zusammen ist möglich.

Tipp 3: Wenn Sie, zum Beispiel im Winter, nicht so viel Wurmhumus benötigen, lässt sich dieser sehr gut lagern (Wurmtee dagegen nicht). Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Wurmhumus im Winter lagern.

Anregung: Wenn Sie einmal die phänomenale Wirkung von Wurmhumus vor Augen geführt haben möchten, dann machen Sie Folgendes: Ziehen Sie 2 Topfpflanzen heran; eine mit beigemengtem Wurmhumus und eine ohne. Alle anderen Bedingungen bleiben gleich. Sie werden den Unterschied klar feststellen können. Dies ist auch ein sehr interessanter Versuch für Kinder – im Klassenzimmer oder zuhause!

Fazit

Wurmhumus und Wurmtee sind kostenlose Nebenprodukte Ihrer Wurmkiste bzw. Wurmfarm, die die Umwelt unterstützen und schützen. Sie stellen einen absoluten Gewinn für Gärtner, Zimmergärtner und Landwirte dar.

Die Bilder und Ideen sind dem Buch „Kompost aus der Kiste“ von Lydia Germain und Jasper Rimpau mit freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen worden.

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Wurmmann

Über den Autor

Jasper hat Wurmwelten.de im Jahr 2006 gegründet. Nach einer Ausbildung im Kompostieren und einem Buch über Wurmkisten, widmet er sich in letzer Zeit neben dem Versandhandel, der Forschung über Regenwürmer und Komposttee.


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