Wenn Sie genug von stinkenden Komposthaufen und schwerem Umheben haben, dann ist eine Wurmfarm vielleicht das richtige für Sie!
Eine Wurmfarm (auch Wurmkiste genannt) ist ein spezieller Komposter der mit Hilfe von Kompostwürmern den Kompostvorgang beschleunigt. In einer Wurmfarm sind tausende von speziellen Kompostwürmern (Eisenia fetida und Dendrobena veneta) die den Komposthaufen ständig umwühlen und damit für eine sauerstoffreiche (aerobe) Umgebung sorgen. So werden Gerüche vermieden!
Eine Wurmfarm ist so konzipiert, das eine sehr hohe Dichte von Kompostwürmern die biologischen Abfälle in Windeseile zu Wurmhumus verarbeiten.
Eine Wurmfarm funktioniert ähnlich wie ein Komposthaufen, nur fällt die Heissrotte aus. So werden andere Bakterien genutzt um den Kompostvorgang zu vollführen. Diese sauerstoffliebenden (aeroben) Bakterien, sind besser im binden von Nährstoffen und scheiden weniger umweltschädliche Gase aus, als die Heissrotte Bakterien eines Thermokomposters o.ä.. Der entstehende Wurmhumus ist dadurch noch konzentrierter und nährstoffreicher. Da fast alles durch den Magen eines Regenwurms geht, sind die Nährstoffe fest in Krümelstrukturen gebunden. Sie sind erst pflanzenverfügbar wenn eine Wurzel diese „abfragt“ und lassen sich schlechter Auswaschen.
Wurmkiste liefert Bio-Dünger
Während des Zersetzten von Biomülls wird Kompostwasser freigesetzt. Dies versickert bei einem herkömmlichen Komposthaufen ungenutzt im Boden. Dort belastet es unter Umständen das Grundwasser. Bei den modernen Wurmfarmen (Wurm Cafe, Lombrico, Worm Works) kann dieses Kompostwasser (hier Wurmtee genannt) einfach über einen Zapfhahn abgelassen werden. So können Sie diesen natürlichen Dünger sofort auf Ihren Beeten einsetzen!
Die zurückbleibende Erde, der Wurmhumus, ist ein wahres Geschenk! Voll mit aktiven Mikroorganismen ist Wurmhumus der älteste Dünger den die Natur geschaffen hat. Die hilfreichen Bakterien geben die Nährstoffe langsam an die Pflanzen ab. So ist Wurmhumus ein idealer Langzeit Dünger und ein „Verbrennen“ Ihrer Pflanzen wird verhindert.
Zusätzlich zu den Dünge-Eigenschaften hat Wurmhumus auch viele Vorteile als Bodenverbesserer. Dank der Krümelstruktur wird die Wasserspeicherfähigkeit und Luftigkeit des Bodens erhöht. Mehr zu den Vorteilen der besonderen Wurmerde finden sie in dem Artikel „Wurmhumus„.
Nachteile der Wurmkiste
In dem Wurmhumus sind nicht nur die Nährstoffe des herkömmlichen Kompostes enthalten, sondern auch Millionen von hilfreichen Organismen, die eine Heissrotte nicht überstehen würden, daher der einzige Nachteile des Wurmkomposters: Durch die fehlende Heissrotte ist die Wurmfarm nicht dafür geeignet Samen und Schädlinge zu sterilisieren.
Auch große Mengen von Grasschnitt und Holzschnitzel können nicht verarbeitet werden. Daher empfehlen wir Ihnen Grasschnitt nur in kleinen Mengen hinzu zuführen und Unkräuter in der Biotonne zu entsorgen. (Grasschnitt kompostieren?)
Wurmkisten in der Geschichte
Das Kompostieren mit einer Wurmfarm (Wurmkompostierung) hat eine lange Tradition. Schon die Römer wussten um die Vorteile der Kompostwürmer und benutzen diese um Ihre Abfälle zu entsorgen. Im alten Ägypten war der Nutzen von Regenwürmern schon so bedeutend, dass es unter Todesstrafe verboten war diese zu exportieren!
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