Es rappelt in der Wurmkiste
Wurmkisten? Was ist das eigentlich? Die sogenannte Wurmkiste ist eine spezielle Art der Unterkunft, die wir fleißigen Kompostwürmern anbieten können. Als Gegenleistung für Kost (organische Küchenabfälle) und Logis (Behälter mit Luftzufuhr) erhalten wir wertvollen Dünger für unsere Pflanzen: Wurmhumus und Wurmtee. Um es auf den Punkt zu bringen: Wurmkisten sind kompakte, kleine Kompostierungsanlagen, die nicht nur für Stadtbewohner eine geniale Lösung darstellen, sondern auch für Gartenbesitzer.
Wurmkisten – kleine, aber feine Kompostierungsanlagen
In die Wurmkiste, die es in verschiedenen Größen und Macharten gibt, können bis auf wenige Ausnahmen die täglich anfallenden organischen Küchenabfälle entsorgt werden. Die einquartierten Kompostwürmer (Eisenia) verspeisen Möhrenschalen, welke Salatblätter, Apfelbutzen und Co. und wandeln sie in Wurmhumus um. Und das, ohne unangenehme Gerüche zu entwickeln. Je nach Temperatur und Nahrungsangebot können Sie nach ca. 6 bis 9 Monaten ihren ersten wundervollen Wurmhumus „ernten“. Außer abwechslungsreicher Rohkost in Form von ungekochten Obst- und Gemüseresten benötigen Kompostwürmer Zellulose in Form von Altpapier und zerkleinerten und angefeuchteten Kartonagen (kein Hochglanzpapier, kein Farbdruck, frei von Etiketten oder Plastik). Sie sollten ca. 1/3 des Futters ausmachen. Zellulose sorgt für eine krümelige Struktur des Wurmhumus und reguliert außerdem die Feuchtigkeit in der Wurmkiste. Nicht geeignet sind Gekochtes oder Abfälle von Fleisch, Fisch und Milchprodukten.
Rund 1000 Kompostwürmer in allen Altersstufen haben sich für den Start der Wurmkiste bewährt. Kompostwürmer gehören zoologisch zur Familie der Regenwürmer (Lumbricidae) und haben sich auf das schnelle Verwerten von organischen Abfällen spezialisiert. Dank der speziellen Bakterien im Darm von Eisenia fetida werden die Nährstoffe aus dem Küchenabfall zu Dünger verarbeitet und pflanzenverfügbar im Wurmhumus gespeichert. Im Zuge der Verdauung wird auch Flüssigkeit produziert, die mit eigens hierfür konstruierten Auffangvorrichtungen gesammelt und direkt als Flüssigdünger genutzt werden kann. Im Fachjargon spricht man hierbei von Wurmtee.
Am besten arbeiten die Würmer bei einer Temperatur zwischen 15 und 25 Grad und im Dunklen. Weil die Kompostwürmer selbst nicht so viel Platz benötigen und die eingefüllten Abfälle stark komprimiert werden, sind die Kisten zudem nicht sehr groß. Die Wurmkiste steht am besten schattig und außerhalb stark beheizter Räume, z. B. auf dem Balkon, im Keller, in der Küche oder im Garten.
Fassen wir noch einmal zusammen: Eine Wurmkiste …
- kompostiert geruchsfrei Küchenabfälle
- produziert kostenlosen festen und flüssigen Bio-Dünger
- macht Spaß!
Ein behagliches Heim für Ihre Kompostwürmer – Wurmkisten-Architektur
Wer sich eine Wurmkiste zulegt, übernimmt Verantwortung für viele kleine Lebewesen. Auch dieses „Haustier“ freut sich nicht nur über bestes Futter und gesunde Umgebungsbedingungen, sondern ebenso über ein gemütliches Zuhause. In diesem Fall sind es nicht Katzen-Kratzbaum oder Hundebett, sondern ausgeklügelte Residenzen – von der einfachen Holzkiste bis hin zu mehrstöckigen Wurmfarmen.
So funktioniert eine mehrstöckige Wurmkiste
Begonnen wird mit der Befüllung der oberen Etage (1. bis 3.):
Deckel
Isolierung (z. B. Hanfmatte)
Obere Etage mit drei Schichten
3. Nahrung für die Würmer: Obendrauf kommen die Küchenabfälle. In dieser Schicht fressen die Kompostwürmer.
2. Wohnraum der Würmer: Zwischen Substrat/Wurmhumus und Nahrungsschicht platzieren Sie die Würmer. Sie leben dort und vermehren sich.
1. Die unterste Schicht einer Etage besteht zunächst aus einem Starter-Substrat und später aus Wurmhumus, vermischt mit noch groben Bestandteilen organischer Abfälle.
Mittlere Etage
Sobald die unterste Schicht der ersten Etage eine bestimmte Höhe erreicht hat, zieht die Etage eine Ebene nach unten. Dieser Wurmhumus wird immer wieder aufgesucht und erneut aufgenommen und verdaut. Darüber wird eine neue Etage angelegt.
Untere Etage
Das Ganze wiederholt sich bis zur unteren Etage. Sobald der Wurmhumus fertig ist, also nahezu alles zersetzt wurde, wird er entnommen. Die frei gewordene Etage wird dann wieder obendrauf gesetzt. So wiederholt sich der Kreislauf immer wieder.
Auffangbehälter für Sickerwasser (Wurmtee), in der Regel mit einem Ablasshahn.
Wahrscheinlich haben Sie jetzt jede Menge Fragen:
Wie viel kostet eine Wurmkiste? Wie lange hält eine Wurmkiste? Wie komme ich an Kompostwürmer? … In unseren FAQ werden viele Fragen beantwortet. Sie können uns aber auch jederzeit persönlich kontaktieren!